Menschen haben das Recht darauf, dass man von ihnen nicht in abwertenden Kategorien denkt. Und was sie als abwertend empfnden, entscheiden diese Menschen, nicht die Sender.
@****p35
Das ist die entscheidende Passage. Aber vielleicht habe ich das "denkt" hier zu sehr auf die Goldwaage gelegt. Möglich.
Falls es wörtlich gemeint ist, ist es ein überzogener Anspruch, zumal in eigenartiger Weise das Denken des Senders von außen erst konstruiert wird: Der Sender denkt in abwertenden Kategorien. Aber dass es ein abwertendes Denken ist, entscheidet gar nicht das, was der Sender wirklich denkt. Es entscheidet der Empfänger auf der Basis dessen, was er denkt, was der Sender denkt. Das ist eine schon sehr verknotete Logik.
Und es ist nun einmal ein vielleicht alberner, ursprünglich einmal popkultureller Schnipsel. Aber als solcher ist er ein sehr typischer Ausdruck der von mir genannten gesellschaftlichen Kategorien im "male gaze".
In der gesamten Diskussion hier gab es immer wieder Beispiel für eine positive Interpretation dieses Begriffes. Aber das waren ja zu ignorierende Sender-Deutungen. Wenn man solche vom Sender beigefügte positive Interpretationen weglässt, aber auch nur dann, dann kann man das Ganze eben unter ein globales negatives Phänomen (male gaze) subsumieren. Das ist Ostereierpädagogik: Man findet das, was man selber hineingesteckt hat.