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Lebe ich das falsche Geschlecht aus?

*******e93
695 Beiträge
Themenersteller 
Sehe ich Sebastian an will ich gleich wieder weg sehen. Ich hasse das Gesicht und den, der es trägt. Aber sehe ich Isabelle an, dann sag ich mir wow, was für eine schöne Frau. Jede könnte stolz darauf sein so auszusehen. Ich weiß nicht, was ich von solchen Apps halten soll. Ich habe jedenfalls einzig Geschlecht, Frisur und Brille verändert. Das berührt mich gerade ganz schön heftig zu erkennen, warum ich mich eigentlich hasse.
*******_77 Mann
303 Beiträge
Das, mit der weiblichen Kleidung, finde ich jetzt erregend.
Um im öffentlichen Umfeld, im ländlichen Raum- nicht so aufzufallen- ziehe ich mir nur Damenwäsche an und lackiere meine Fussnägel.
****n27 Frau
1.785 Beiträge
Zitat von *******e93:
Lebe ich das falsche Geschlecht aus?
Hallo Joyler,

Es geht damit los: Es klingt vielleicht komisch aber bis zu meiner Geburt hieß es, ich werde eine Melanie und kein Sebastian.
Aufgezogen wurde ich ausschließlich von Frauen und ich war auch wirklich eine Memme. Jedenfalls hatte ich dennoch ziemlich früh Freundinnen. Die "ih Mädels Phase" gab es nicht. Dann bekam ich in der 4. Klasse durch einen Umzug Depressionen, die ich bis heute hab und habe dadurch den Anschluss zu den Mädels verloren. Meine 1. Mal war dann erst mit 20 mit meiner damaligen Freundin. Ich fühle mich zu Frauen hingezogen, nicht zu Männern. Aber ich erkenne immer wieder den Wunsch in mir eine Frau zu sein und mich auch weiblicher benehmen zu wollen. Ich hasse meinen Körper und sehe im Masturbieren einen Zwang mit Schuldgefühlen. Der Sex mit einer Frau wiederum ist angenehm.
Ich möchte gern mal eure Meinung dazu hören, was ich damit anfangen soll? Bin ich emotional eine Frau? Wäre ich nach einer Umwandlung Homo, da auf Frauen stehend? Wäre der Versuch einer Angleichung bei mir indiziert?
Sollte ich in Fettnäpfchen getreten sein, bitte seid mir nicht böse. Ich beschreibe meine Gedanken gerade zum 1. Mal nicht in meinem Kopf.
Viele Grüße
Sebastian

Hallo Sebastian und Respekt vor Deinem Mut Deine Gefühle und Gedanken hier so öffentlich preis zu geben. Sicherlich fühlt sich das für Dich befreiend an, endlich mal über alles was Dich bewegt zu schreiben.
Schau Dich doch weiter in unserer bunten Welt um! - Hast Du Dich schon einmal damit auseinandergesetzt, Dich weiblich zu kleiden? Also Crossdressing bis hin zum Transvestit. Denn es klingt für mich weniger als wärst Du im falschen Körper geboren, als dass Du einfach eine wundervolle weibliche Seite an Dir hast, die durchaus auch ihre Berechtigung hat.
Wenn Du Depressionen hast, dann bist Du ja sicherlich in Therapie. Sprich diese Gefühlswelt dort doch einmal an. Diese Wünsche sind nun mal ein Teil von Dir, warum wilst Du Dich dem Zwang aussetzen das zu verleugnen!
Solange Du niemanden damit verletzt - DICH eingeschlossen - lebe so, wie es Dir gut tut!
Als Frau schätze ich, dass Du versuchst, Dich in den weiblichen Körper hineinzufühlen. Und glaube mir, wer eine Frau sehr intensiv begleitet, der darf mit Frau sein. Denn eine Schwangerschaft sollte für den männlichen Part nicht nur eine Samenspende und später gnädiger Weise Windelwechsel bedeuten, sonder viel viel mehr. Und mein Bauchgefühl sagt mir, dass ein Mann, der sich so mit der Weiblichkeit auseinandersetzen mag wie Du, ein hervorragender Begleiter in allen Lebenslagen sein könnte!

Sei mutig - sei DU! - Auch wenn Du Dich erst noch fertig finden musst. Ein Prozess, der ein ganzen Leben lang dauern wird.
*******e93
695 Beiträge
Themenersteller 
"Wer eine Frau sehr intensiv begleitet, der darf mit Frau sein."
Das tut sehr gut, das zu hören. In Beziehungen blühe ich damit auch sehr auf. Aber vielen Frauen bin ich einfach zu nett. Das ist wahrscheinlich dass, was ich jetzt als feminin erkannt habe.
Danke für die vielen Kommentare. 😊
Sebastian alias Isabelle
**********hen70 Frau
14.425 Beiträge
Hast du denn schon mal Zeit als Isabelle verbracht?

Seitdem ich seit ca. 15 Jahren in der Kinky Szene unterwegs bin, kenne ich die unterschiedlichsten Konstellationen wie Menschen sich und ihre Neigungen ausleben. Und glücklicherweise tut sich da auch in der normalen Gesellschaft was, auch wenn es teils immer noch schwierig ist.
*******e93
695 Beiträge
Themenersteller 
Nein habe ich nicht. Ich werde jetzt erst damit anfangen, mich fraulicher zu verhalten, Schuhe, Unterwäsche, Kleidung zu kaufen, dezentes Make-Up, Nagellack, Haare wachsen lassen und sehen, was das mit mir macht. Es wird jedenfalls nicht von heut auf Morgen. Es ist eine Befreiung aber raubt mir auch gerade viel Energie. Vielleicht gibt's hier auch eine Gruppe in der Nähe oder Veranstaltung, wo Isabelle mal ohne komische Blicke auftauchen kann.
**********hen70 Frau
14.425 Beiträge
Aber sicher gibt es das. Sowohl Gruppen als auch Events.
Ich komme ziemlich aus dem Norden, hier gibt es einiges. Aber das wird dir nicht helfen, da vermutlich was, was näher bei dir ist, mehr Sinn macht.
*******les Paar
42 Beiträge
Zitat von *******e93:
Nein habe ich nicht. Ich werde jetzt erst damit anfangen, mich fraulicher zu verhalten, Schuhe, Unterwäsche, Kleidung zu kaufen, dezentes Make-Up, Nagellack, Haare wachsen lassen und sehen, was das mit mir macht. Es wird jedenfalls nicht von heut auf Morgen. Es ist eine Befreiung aber raubt mir auch gerade viel Energie. Vielleicht gibt's hier auch eine Gruppe in der Nähe oder Veranstaltung, wo Isabelle mal ohne komische Blicke auftauchen kann.

In eigentlich jeder größeren Stadt gibt es Gruppen oder Stammtische. Das mit den komischen Blicken hast Du auch in der Gruppe, aber solange Dich niemand angreift, ist alles gut. Am Anfang fühlt sich das alles seltsam an, aber sobald Du bei Dir angekommen bist und das Selbstbewusstsein ausstrahlst, sind Dir auch die Blicke egal.
*********k_typ Frau
7.340 Beiträge
Um dich weiterhin offen auszutauschen gibt es mehrere Gruppen für dich @*******e93 die du dir einfach einmal ganz unverbindlich anschauen kannst:
Schwanzmädchen
Trans*mensch trifft sich
Non-binär

Ich finde die "Verwandlung" deiner beiden Gesichtsbilder schon sehr beeindruckend Sebastian und damit es dir nicht allzu viel Energie raubt, würde ich dir empfehlen dies in kleinen Schritten anzugehen, aber auch nicht ständig alles hinterfragen und abwarten wie deine Mitmenschen darauf reagieren, was du diesen ggfs. antworten möchtest, und wie DU dich nach z. B. einem viertel, einem halben Jahr siehst.....
*******les Paar
42 Beiträge
Zitat von *******e93:
Sehe ich Sebastian an will ich gleich wieder weg sehen. Ich hasse das Gesicht und den, der es trägt. Aber sehe ich Isabelle an, dann sag ich mir wow, was für eine schöne Frau. Jede könnte stolz darauf sein so auszusehen. Ich weiß nicht, was ich von solchen Apps halten soll. Ich habe jedenfalls einzig Geschlecht, Frisur und Brille verändert. Das berührt mich gerade ganz schön heftig zu erkennen, warum ich mich eigentlich hasse.

Im Süden gibt es Elli Hunter (frau-sein de), im Norden Karin Robrahn-Faul (schwesternzeit de), die Dich schminken und Fotos von Dir machen können. Vielleicht für Dich eine interessante Erfahrung.
*******987 Frau
9.065 Beiträge
Zitat von *******les:
Im Süden gibt es Elli Hunter (frau-sein de), im Norden Karin Robrahn-Faul (schwesternzeit de), die Dich schminken und Fotos von Dir machen können.
Kann ich definitiv empfehlen. Meine Partnerin hat damit auch ihre ersten Schritte in diese Richtung gemacht und es hat ihr wirklich auf ihrem Weg geholfen.
**********inge2 Mann
135 Beiträge
Zitat von *******e93:
Sehe ich Sebastian an will ich gleich wieder weg sehen. Ich hasse das Gesicht und den, der es trägt. Aber sehe ich Isabelle an, dann sag ich mir wow, was für eine schöne Frau. Jede könnte stolz darauf sein so auszusehen. Ich weiß nicht, was ich von solchen Apps halten soll. Ich habe jedenfalls einzig Geschlecht, Frisur und Brille verändert. Das berührt mich gerade ganz schön heftig zu erkennen, warum ich mich eigentlich hasse.

Eigentlich wäre es sinnvoll, wenn jeder in der Gesellschaft frei über sein äußeres Erscheinungsbild entscheiden könnte. Leider geht das nur im Fasching weitestgehend problemlos und hatte dort aber ursprünglich eine ganz andere Motivation.

In der heutigen Zeit, sollte es wenigstens in Deutschland keine echtes Problem sein, sein äußeres Erscheinungsbild selbst zu bestimmen. Ich schreibe "sollte", weil mir klar ist, dass das Ganze doch nicht so unproblematisch ist, wie vielleicht manche glauben. Auf der einen Seite gibt es Personen, die andere aus unterschiedlichsten Gründen wegen ihrem Erscheinungsbild angreifen (manchmal mit fatalen Folgen). Auf der anderen Seite ist Wiedererkennung durchaus auch ein gesellschaftliches anliegen (triviales Beispiel Verhalten im Straßenverkehr, hier ist sowohl Vermummung als auch Verkleidung ein Problem).

Dennoch glaube ich, auch wenn ich weiß, dass man da lange diskutieren kann, es im Prinzip möglich ist, seine Erscheinung rein äußerlich in unserer Gesellschaft ist, wenn man ausreichende Strategien hat mit den Risiken um zu gehen. (Nur der vorsichtige Hinweis: Frauen haben in unserer Gesellschaft leider auch heute noch deutlich höhere Risiken zu tragen, als Männer. Und das nur, weil sie Frau sind.)

Wie Mann/Frau dabei zu seinem eigenen Körper steht, ist eine zweite Frage. Die mit dem äußeren Erscheinungsbild nicht zwingend korrelieren muss ...

Aktuell gibt's dazu einen Kinofilm (https://www.queer.de/detail.php?article_id=51000), den ich aber zugegebenermaßen selbst noch nicht in voller Länge gesehen habe.
*******e93
695 Beiträge
Themenersteller 
Hallo an alle,
Ich möchte ein Update geben und mich riesig bei euch bedanken. In dieser Zeit, in der ich noch in der Luft hänge (noch keine Psychotherapie und erst nächste Gespräch bei Herede. e.V.) liegt mir viel an euren Erfahrungen.
Was hat sich verändert?
Zwischenzeitlich bat ich meinen besten Freund mich Sophie zu nennen. Doch gestern sagte ich ihm, dass wir es bei Basti belassen. Es klingt so komisch und ich weiß, dass ich wie ein Mann aussehe. In meiner Phantasie heiße ih Lena-Sophie aber das von jemanden zu hören, den ich mein halbes Leben kenne, ist mir gerade zu viel.
Ich habe mich meines Fells entledigt und lasse meine Kopfhaare wachsen. Eppilieren tut weh muss ich sagen. Beim 1. Mal war es schön, doch jetzt ist es lästig, dass da immer was nachwächst. Das Frauendeo riecht gut. Ob das Peeling so gut ist, weiß ich nicht. Meine Haut fühlt sich immernoch männlich an.
Ich bin auf die Berichte einiger gestoßen, welche auch eine Stimmfeminisierung durchführten. Eine davon hat in ähnlichen Alter wie ich jetzt ebenfalls einen Suizidversuch unternommen und siehr jetzt nach 3 Jahren komplett anders aus.
ABER ich glaube ein was unterschätzt zu haben: Diese Berichte zeigen nicht den qualvollen Weg der GA. Besonders am Anfang, wo man noch äußerlich Mann ist. Ich bin mir aktuell nicht mehr sicher, ob ich Frau genug bin bzw. der Leidensdruck groß genug ist um meinen depressiven aber sicherern Hafen Mr.X zu verlassen um zu Mrs.Y zu segeln.

Auf jeden Fall geh ich jetzt erstmal vom Gas und lass es rollen. Wie ihr an meinem Symbol seht, fühle ich mich momentan sowohl weiblich als auch männlich. Herauszufinden, ob ich die GA will: Dafür muss ich mir Zeit geben und erstmal in meinem Umfeld als Basti weiterleben.
Gestern offenbarte ich mich meiner Schwester und Cousine (beide Pädagogen). Sie bieten mir an, mit mir mal shoppen zu gehen und meinten ich müsse dann in der Öffentlichkeit meine Komfortzone verlassen und mich auch mal mit Kleid oder so zeigen.
Und genau vor dieser Situation hab ich Angst. Weil ich mich schäme.

Fazit: Ich habe bereits ein paar körperliche Veränderungen vorgenommen, die aber noch nicht eindeutig auf eine Frau hinweisen. Ich habe nächste Woche ein Beratungsgespräch. Ich bin unsicher, ob ich diesen steinigen Weg will (mit der Vorahnung, wie schwer er ist). Ich habe Angst davor mich jetzt festzulegen,ob ich eine Transfrau bin die damit lebt nunmal die Rolle eines Mannes zu haben oder doch die GA will. Ich bin viel zu ungeduldig (im Kopf geht demnächst Hormontherapie los). Ich muss mich mit erfolgreich angepassten Transfrauen austauschen um mehr über den Alltagstest bis zur Hormontherapie zu lernen. Ist es ein schlechtes Zeichen sich ungern als Frau in der Öffentlichkeit zu zeigen? Wie kann ich mich peux á peux an die Frauenrolle gewöhnen ohne Panik zu bekommen? Wie sehr verändert letztendlich die Hormontherapie meinen Charakter und Wünsche?

Seid doll gedrückt ihr Mäuse
Lena-Sophie
*********exia Frau
2.856 Beiträge
Dieses Chaos in der Selbstfindungsphase ist normal. Hatte ich auch. Wenn du willst, schalte ich dir mein Tagebuch, das ich hier im JoyClub geführt habe, frei. Da siehst du dann die gleichen Selbstzweifel, die Erfolge, die Ängste, das freudige Erstaunen, wenn sich Neues einfach richtig anfühlt, usw.
Am Anfang hat man Angst vor der Veränderung, Zweifel ob man genug "trans" ist, Angst vor den Reaktionen, ach eigentlich vor allem.
**********hen70 Frau
14.425 Beiträge
Zitat von *******e93:
... Ich bin mir aktuell nicht mehr sicher, ob ich Frau genug bin bzw. der Leidensdruck groß genug ist um meinen depressiven aber sicherern Hafen Mr.X zu verlassen um zu Mrs.Y zu segeln.

... Sie bieten mir an, mit mir mal shoppen zu gehen und meinten ich müsse dann in der Öffentlichkeit meine Komfortzone verlassen und mich auch mal mit Kleid oder so zeigen.
Und genau vor dieser Situation hab ich Angst. Weil ich mich schäme.

... Ich habe Angst davor mich jetzt festzulegen,ob ich eine Transfrau bin die damit lebt nunmal die Rolle eines Mannes zu haben oder doch die GA will. ... Ist es ein schlechtes Zeichen sich ungern als Frau in der Öffentlichkeit zu zeigen? Wie kann ich mich peux á peux an die Frauenrolle gewöhnen ohne Panik zu bekommen? ...
Prima, das klingt doch echt positiv. Versuch dich doch erstmal zweitweise in der weiblichen Rolle. Vllt. erst nur zu Hause. Aber ich würde dir raten die Angebote ruhig anzunehmen. Und "Öffentlichkeit" ist nicht gleich "Öffentlichkeit". Für erste Gehversuche wären queer/diverse Events, aber auch kinky Partys aus meiner Sicht eine gute Idee. Dort ist das ganz normal und vermutlich leichter, als zum Bäcker um die Ecke zu gehen.

Und zu deiner Beruhigung: zwischen GA und gar nichts in der Richtung gibt es ein weites Feld. Einige leben sich nur zeitweise z.B. auf Events aus, andere entscheiden sich bewusst für androgyn und zelebrieren dann das oder mal in eine und mal in eine andere Richtung zu gehen.

Aber wunderbar, dass du dich auf deinen Weg gemacht hast.
*******987 Frau
9.065 Beiträge
Zitat von *******e93:
ich müsse dann in der Öffentlichkeit meine Komfortzone verlassen und mich auch mal mit Kleid oder so zeigen.
Und genau vor dieser Situation hab ich Angst. Weil ich mich schäme.
Das ist verständlich, aber du brauchst dich nicht zu schämen. Erst durch ausprobieren merkt man, wie es wirklich ist. Schön, dass du Unterstützung hast. Gib dir einen Ruck und probiere es einfach.

Und zu deiner Beruhigung: zwischen GA und gar nichts in der Richtung gibt es ein weites Feld.
Richtig. Das ist ein sehr guter Hinweis. Man darf sich ganz in seinem eigenen Tempo bewegen. Für manche sind themenbezogene Partys ein guter Anfang, manche profitieren von einem queeren Stammtisch, manche Menschen möchten auch erstmal zuhause für sich selbst ausprobieren. Manche nutzen auch mehrere Anfänge.
Und es gibt so viele Möglichkeiten zu sein von komplett transident über die verschiedensten Varianten von nichtbinär bis hin zu jemandem, der nur gelegentlich Frauenkleidung tragen will. Keine dieser vielen Wege ist verkehrt. Selbst wenn man schon weiß, dass man tatsächlich das andere Geschlecht annehmen möchte, gibt es da auch ganz viele Möglichkeiten. Passt man seine Kleidung an oder lieber nicht, passt man sein Makeup an oder lieber nicht, welche Accessoires nimmt man, welche Schuhe, passt man seine Stimme an, seine Ausdrucksweise, nimmt man Hormone oder nicht, was verändert man an seinem Körper (Haare, Nägel, Brüste, etc.)?

Das alles kann man für sich selbst entscheiden und muss nichts davon tun, darf man aber.

Nur Ungeduld ist nicht so hilfreich, sonst überstürzt man Entscheidungen und bereut es vielleicht hinterher. Lieber in Ruhe überlegen und in sich hinein horchen.

Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Kraft für deinen Weg. Es ist kein einfacher Weg, aber ein sehr lohnender, wenn man so empfindet.
****hkg Mann
18 Beiträge
Hallo Lena-Sophie,

ich schließe mich den anderen an, geh in kleinen Schritten vor, und idealerweise am Anfang nicht alleine in der Öffentlichkeit.
Ich hatte mit Kilts angefangen (noch bevor ich wusste das ich nichtbinär bin, aber da war mein Unterbewusstsein schon weiter) die ja offiziell männlich konnotiert sind. Danach Nägel lackiert (erst nur schwarz, danach dunkle Farben...) und Herrenröcke, danach auch "normale" Röcke, Schuhe mit mehr Absatz und mittlerweile auch Blusen und Kleider.
Mit der Zeit kommt auch das Selbstvertrauen und schämen muss man sich nicht dafür Kleidung zu tragen in der man sich wohl fühlt.

Das letzte ist in meinen Augen auch einer der wichtigsten Punkte, du musst dich wohl fühlen, dann ist die Präsenz auch eine andere und sieht besser aus. Klar etwas aus dem aktuellen Komfortbereich raus muss man, aber nicht unbedingt direkt von "Anzug zum Abendkleid" - insbesondere weil Kleider selten ohne Anpassungen auf einem testosterondominierten Körper gut aussehen. Und wenn es nicht sitzt fühlt man sich selten gut darin.

Und als letztes: Es gibt keine Regel was du wie schnell machen musst. Nur du bestimmst dein Tempo und auch die Richtung. Und erlaube dir zu experimentieren, nicht alles muss gleich final sein. Manches passt zu einem nicht, oder nicht zum aktuellen Zeitpunkt.

Und noch ein Hinweis: Falls in den nächsten Wochen du sehr viel Ärger mit Pickelchen und eingewachsenen Haaren haben solltest, dann kann es sein das deine Haut kein Fan vom Epilieren ist. War der Grund warum ich erst auf rasieren gewechselt bin und mittlerweile angefangen habe Lasern zu lassen.
*******e93
695 Beiträge
Themenersteller 
Danke @****hkg , ich hatte einen festen Zeitplan schon im Kopf. Das ist quatsch. Ich mache jetzt wirklich langsamer, step by step. Danke für den letzten Absatz. Sollte sich mein Transfrauwunsch festigen, werde ich im Winter mit Lasern anfangen.
LG Lena
*******les Paar
42 Beiträge
Zitat von *******e93:
ich hatte einen festen Zeitplan schon im Kopf. Das ist quatsch. Ich mache jetzt wirklich langsamer, step by step.

Um Himmels Willen, mach Dir keinen Stress. Ich kenne eine Reihe von Transleuten, die in wenigen Jahren bis zur GAOP durchgerauscht sind und hinterher dastanden und sich fragten, was das Ganze sollte. Du hast heute noch Angst, Dich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Gib Deinem Kopf die Zeit, die er braucht, um die Änderung zu verarbeiten, Du bist noch jung, Du hast Zeit!

Wenn Du Dich mit anderen austauschst: hör Dir alles an, interessier Dich für die Erfahrung anderer und denk drüber nach, aber lass Dich nicht zu sehr beeinflussen, denn jeder Mensch ist anders und jeder Weg ist anders. Und gerade von Transleuten habe ich viel Fehlinformation, Panikmache und dumme Ratschläge gehört. Mach Dir Dein eigenes Bild, denn Du bist einzigartig in Deinem individuellen Gewordensein und Du wirst Deinen eigenen Weg finden und bitte bitte nicht den Weg eines anderen gehen.

Mach kleine Babyschrittchen, mit denen Du gut gehen kannst und wende die Salamitaktik an: Jeden Tag ein hauchdünnes Scheibchen abschneiden. Ich hab angefangen, mir etwas weiblichere Kleidung auszusuchen (den Unterschied zwischen einer Herren- und Damenjeans kennen 99% aller Menschen sowieso nicht), ich hab gelernt, mich zu schminken (zunächst für zu Hause und Parties), irgendwann bin ich zum Nägelmachen gegangen (weil ich es schön finde). Als mein Kopf so weit war, dass ich wusste, dass ich ihn nicht mehr haben will, habe ich angefangen, mir den Bart komplett entfernen lassen. Erst als der Bart schon komplett weg war und ich mich regelmäßig (nicht immer) weiblich in der Öffentlichkeit zeigte, bin ich zum Psychologen. Ein paar Monate später kamen Östrogen und Logopädie und Anfang November mach ich die Namens- und Personenstandsänderung (interessiert außer meiner Familie eh keine Seele).

Und heute brauch ich 20 Minuten zum Schminken, reiß meinen Lieblingspulli aus dem Schrank und hüpf auf die Straße. Mach ich jeden Tag Full-Face-Make-Up? Nein, mach ich nicht, vielleicht zweimal die Woche. Denn ich bin ich. Andere Transleute bringen ohne eine dicke Make-Up-Schicht und Perücke nicht mal den Müll vor die Haustür. Du musst ausprobieren, was für Dich funktioniert und wie Du Dich wohlfühlst.

Hier noch eine Perle des Alltags von dieser Woche: Meine beste Freundin ist 36 (ich 54) und lässt sich gerade scheiden und bat mich, mit ihr den Ersttermin bei der Anwältin zu machen. Ich sitze mit ihr bei der Anwältin (einer Dame um die 60), in Jeans, Lieblingspulli, meiner normalen Frisur und ohne ein Gramm Schminke (!) im Gesicht. Dreht sich die Anwältin zu mir und frägt: "Und Sie? Sie sind die Mutter?" 😂🙈😂🙈

Alles Liebe von Ray
*******e93
695 Beiträge
Themenersteller 
Hallo Ray,
Dein Beitrag hilft mir sehr weiter, danke. Tatsächlich bin ich sehr leicht zu beeinflussen und von etwas zu begeistern, dass dann aber max. 1 Monat anhält. Und ich habe das Gefühl, dass ich durch die vielen Videos in den Social Medias tatsächlich das Leben der Transmädels nachmachen will aber der innere Konflikt in mir so stark ist, dass es mir schlecht geht. Ich komm mir getrieben vor. Und vor allem habe ich davor Angst, jetzt auf Frau zu machen und dann später allen sagen zu müssen palim palim es war nur eine Phase. Es ist ein riesen Unterschied auf Knopfdruck eine Frau zu sein oder diesen long way zu sehen. Ich höre jetzt lieber auf damit mir haufen Videos von Transitions reinzuziehen und wie die sich schminken. Das es soviel "Fehlinformationen" von den Transfrauen gibt, wusste ich nicht.
Mir fehlt auch im Moment das Ziel. Ich bin ein schwarzweiß Mensch. Entweder so wie die letzten Jahre oder komplett Frau. Ein Zwischending kommt für mich zu 99 % nicht in Frage. Aber genau so lebt man ja mehrere Jahre. Ich muss wirklich die Genderberatung und die Psychologin abwarten und versuch meine bisherigen Veränderungen zu bewahren bis ich mehr Klarheit hab (Haare wachsen lassen, Epilieren, nicht wieder mit knaupeln anfangen. Das Angebot meiner Schwester und Cousine shoppen zu gehen, etwas zu schminken und vielleicht Nagellack kaufen, möchte ich dennoch wagen. Aber das klingt auch schon wieder nach zu viel auf einmal. 🙆🏽‍♀️
Selbst mit dem Namen bin ich mir nicht mehr sicher. Sebastian oder doch Lena-Sophie? Ich möchte Sophie sein, aber es ist sehr hart.
*******e93
695 Beiträge
Themenersteller 
Hallo ihr Lieben,
So langsam kommt es mir hier wie eine Psychotherapie vor und ich möchte euch keine Energie rauben. Nach meiner x-ten Panik- und Heulattacke ist meine Depression wieder im vollen Gange. Ich habe diese Woche kaum gegessen, mich stundenlang zwanghaft mit dem Thema Trans beschäftigt und mich bestimmt schon 10 x epiliert und bin gefrustet, immer noch Stoppeln zu haben.
Im Grunde weiß ich schon lange, dass auch eine Frau in mir drin ist und das kommuniziere ich sogar locker nach Außen. Nur die Intensität des Wunsches eine Frau zu sein hat mich komplett geflasht.
So schon wieder geheult weiter gehts.
Wo war ich? Ach ja Frau sein. Ich war 31 Jahre Basti und manchen Schwul rüberzukommen ist mir auch nicht neu. Ich fühle mich aber extrem unwohl mit der Vorstellung eine Jahrelange Tortour ertragen zu müssen. Zwischen eine Frau sein wollen und eine werden ist ein riesen Unterschied, der mir jetzt bewusst wird. Mit einem Fingerschnipp würde (schon wieder am heulen)

Mit einem Fingerschnipp würde ich sofort eine schöne junge Frau sein wollen. Ich kann mir aber nicht vorstellen dafür diese Strapatzen auf mich zu nehmen. Ich fühle mich als müsst ich mich dazu zwingen.
Ja ich bin ein Mann und ja ich bin psychologisch auch eine Frau. Aber wahrscheinlich reicht das nicht um als umoperierte Frau glücklich zu sein. Somal ich wahrscheinlich immer das Gefühl hätte ich bin nicht echt.
Das dachte ich von meinen Narben und Schrauben nach meinem Suizidversuch auch. Aber an den Anblick habe ich mich schnell gewöhnt.

Eigentlich sollte jetzt sie Geschichte damit enden, dass ich den Epilierer zurückschicke und mein Leben weiterlebe gemäß dem Motto: DOnt touch a running system. Es läuft zwar nicht gut aber besser als die letzten 2 Wochen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das Beratungsgespräch am Mittwoch wahrnehme und mich weiter um Psychotherapie bemühe.

Doch so wie ich meinen Braun Silk Epil 9 einpacke werde ich traurig. Behalte ich ihn? So richtig loslassen will ich nicht (wieder weinen)
doch ich glaube ich geh daran zu Grunde. Ich will nie wieder in die Klinik. Ich will meine Arbeit nicht aufs Spiel setzten. Es kommt mir gerade vor als würde ich einen Teil von mir umbringen oder beerdigen.

Mit der FaceApp ein Bild von mir als Frau zu erstellen: Damit habe ich die Büchse der Pandora geöffnet und ich bekomm sie jetzt nicht wieder zu. Warum denke ich ich bringe mich um, in dem ich Lena-Sophie wieder in mein Unterbewusstsein schieben möchte? Aber warum geht es mir auch schlecht, wenn ich daran denke als Frau zu leben? Ich hasse mich als Mann aber würde ich mich auch als Frau hassen?

Keine Angst ich werde es nicht machen! Aber am liebsten würde ich jetzt das vollenden was 2012 zu 3 Wochen ITS geführt hat.

Ich werde also jetzt versuchen wieder Haare wachsen zu lassen und nicht jeden Tag zig Stunden im Bad verbringen. Aber was ich mit meinen Kopfhaar mach weiß ich noch nicht. Schließlich hat Jany (Frisörin) gesagt, ich soll durchhalten. Ich hoffe ab Montag gehts mir wieder besser auf Arbeit. Ich könnt jetzt noch Seiten schreiben aber das erfüllt dann wohl nicht den Zweck des Joyclub.

Ich danke euch alle für eure Anteilnahme und hoffe ich könnt euer Dasein genießen. Bitte lasst euch von mir nicht runterziehen.

Ich werde euch auf jeden Fall nochmal schreiben, wenn ich beim Gerede e.V. war oder auch nicht und wie es mit Psychotherapie aussieht. Im Moment ist Verdrängung (Status quo) für mich das angenehmste. Vielleicht bekomme ich im Falle einer Therapie neuen Mut für Versuch Nr.2? Jedenfalls hat sich mein Weltbild über LGBTIQ+ und der Respekt vor der Beautyarbeit einer Frau extrem gewandelt.

Liebe, liebe Grüße
Euer Basti
****hkg Mann
18 Beiträge
Bonsoir,

falls du willst, fühl dich erst einmal lieb umarmt.

Die Angst "was wenn es nur eine Phase ist" hatte ich auch immer wieder. Aber das schöne ist: Eigentlich kann einem das relativ lange egal sein. Solange man keine Hormone nimmt und keine OPs ist ja alles reversibel (und selbst die Hormone brauchen einige Wochen bevor da wirklich bleibende Veränderungen passieren).
Also habe ich mir gesagt: "Im schlimsten Fall habe ich mehr über mich selbst gelernt"

Und warum das nicht einfach ist da gibt es sicher individuell unterschiedliche Gewichtungen, aber:
  • Angst vor dem Unbekannten / Verlustängste
  • Internalisierte Transphobie / evtl. auch Misogynie
  • Unsicherheit den eigenen Gefühlen zu trauen nachdem man sich Jahrzehnte "selbst angelogen" hat
  • Die Perspektive schlecht einschätzen
  • ...


Und von allen Fällen die ich kenne, hat es bisher keiner als Tortur beschrieben. Ja, es ist nicht immer leicht, quasi das eigene ich neu zu konstruieren und dabei einige Glaubenssätze zu dekonstrurieren. Aber Glücklicher waren die alle schnell.
Und was du machen lässt ist ganz alleine deine Entscheidung, eine GaOp macht nach den letzten Zahlen die ich gehört habe zum Beispiel nur eine Minderheit, aus unterschiedlichsten Gründen.
*******e93
695 Beiträge
Themenersteller 
Also deutet mein Wort Tortur eher darauf, dass sich mein Kopf streubt? Ich hoffe ich bin mir bald ENTGÜLTIG bewusst, was ich will/bin und man kann mir sagen, ab welchen Punkt sich dauerhafte Euphorie einstellen müsste, damit es ein gutes Zeichen ist. Aber danke für das in Erinnerungsrufen, dass bis zur Hormontherapie alles reversibel ist. *g*
****hkg Mann
18 Beiträge
Es klingt zumindest so als ist die Vorstellung "bis zu einem weit entfernten Punkt ist alles nur beschwerlich und erst dann wird es besser" und nicht ein "wird besser und im Laufe der Zeit noch besser" was ich viel mehr (inkl. bei mir slebst) beobachtet habe.
*******e93
695 Beiträge
Themenersteller 
Ja so kommt es mir zumindest jetzt vor, als dass es bis zum Beginn der Hormontherapie sehr schwer wäre, schwerer als die letzten Jahre. Ob ich Gefallen daran finde, zeigt sich vielleicht. Ich bräuchte eine Portion Glücksmomente. Und ich weiß, wenn dann würde ich nur mit GAOP glücklich werden und nicht in diesem "Übergangszustand". Solang der Leidensdruck des Istzustandes geringer ist als der Leidensdruck einer Transition lass ich es lieber ganz ruhig auf mich zukommen. Warte ab was Zoe nächste Woche sagt und ob ich noch Psychotherapie bekomme. 31 Jahre ging es so halbwegs gut, dann kann ich auch noch paar Monate warten bis ich eine endgültige Entscheidung treffe. Ich muss keinen bestimmten Plan verfolgen. Ich weiß ich bin teilweise eine Frau: Schön, damit kann ich was anfangen. Ich werde mir in Ruhe Rat holen. Ich möchte jetzt erstmal wieder einen klaren Kopf bekommen, meine Depression auf ihr gewöhnliches Niveau reduzieren und dann entscheiden. Denn überhastete Entscheidungen sind kacke.
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