Hallo ihr Lieben,
So langsam kommt es mir hier wie eine Psychotherapie vor und ich möchte euch keine Energie rauben. Nach meiner x-ten Panik- und Heulattacke ist meine Depression wieder im vollen Gange. Ich habe diese Woche kaum gegessen, mich stundenlang zwanghaft mit dem Thema Trans beschäftigt und mich bestimmt schon 10 x epiliert und bin gefrustet, immer noch Stoppeln zu haben.
Im Grunde weiß ich schon lange, dass auch eine Frau in mir drin ist und das kommuniziere ich sogar locker nach Außen. Nur die Intensität des Wunsches eine Frau zu sein hat mich komplett geflasht.
So schon wieder geheult weiter gehts.
Wo war ich? Ach ja Frau sein. Ich war 31 Jahre Basti und manchen Schwul rüberzukommen ist mir auch nicht neu. Ich fühle mich aber extrem unwohl mit der Vorstellung eine Jahrelange Tortour ertragen zu müssen. Zwischen eine Frau sein wollen und eine werden ist ein riesen Unterschied, der mir jetzt bewusst wird. Mit einem Fingerschnipp würde (schon wieder am heulen)
Mit einem Fingerschnipp würde ich sofort eine schöne junge Frau sein wollen. Ich kann mir aber nicht vorstellen dafür diese Strapatzen auf mich zu nehmen. Ich fühle mich als müsst ich mich dazu zwingen.
Ja ich bin ein Mann und ja ich bin psychologisch auch eine Frau. Aber wahrscheinlich reicht das nicht um als umoperierte Frau glücklich zu sein. Somal ich wahrscheinlich immer das Gefühl hätte ich bin nicht echt.
Das dachte ich von meinen Narben und Schrauben nach meinem Suizidversuch auch. Aber an den Anblick habe ich mich schnell gewöhnt.
Eigentlich sollte jetzt sie Geschichte damit enden, dass ich den Epilierer zurückschicke und mein Leben weiterlebe gemäß dem Motto: DOnt touch a running system. Es läuft zwar nicht gut aber besser als die letzten 2 Wochen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das Beratungsgespräch am Mittwoch wahrnehme und mich weiter um Psychotherapie bemühe.
Doch so wie ich meinen Braun Silk Epil 9 einpacke werde ich traurig. Behalte ich ihn? So richtig loslassen will ich nicht (wieder weinen)
doch ich glaube ich geh daran zu Grunde. Ich will nie wieder in die Klinik. Ich will meine Arbeit nicht aufs Spiel setzten. Es kommt mir gerade vor als würde ich einen Teil von mir umbringen oder beerdigen.
Mit der FaceApp ein Bild von mir als Frau zu erstellen: Damit habe ich die Büchse der Pandora geöffnet und ich bekomm sie jetzt nicht wieder zu. Warum denke ich ich bringe mich um, in dem ich Lena-Sophie wieder in mein Unterbewusstsein schieben möchte? Aber warum geht es mir auch schlecht, wenn ich daran denke als Frau zu leben? Ich hasse mich als Mann aber würde ich mich auch als Frau hassen?
Keine Angst ich werde es nicht machen! Aber am liebsten würde ich jetzt das vollenden was 2012 zu 3 Wochen ITS geführt hat.
Ich werde also jetzt versuchen wieder Haare wachsen zu lassen und nicht jeden Tag zig Stunden im Bad verbringen. Aber was ich mit meinen Kopfhaar mach weiß ich noch nicht. Schließlich hat Jany (Frisörin) gesagt, ich soll durchhalten. Ich hoffe ab Montag gehts mir wieder besser auf Arbeit. Ich könnt jetzt noch Seiten schreiben aber das erfüllt dann wohl nicht den Zweck des Joyclub.
Ich danke euch alle für eure Anteilnahme und hoffe ich könnt euer Dasein genießen. Bitte lasst euch von mir nicht runterziehen.
Ich werde euch auf jeden Fall nochmal schreiben, wenn ich beim Gerede e.V. war oder auch nicht und wie es mit Psychotherapie aussieht. Im Moment ist Verdrängung (Status quo) für mich das angenehmste. Vielleicht bekomme ich im Falle einer Therapie neuen Mut für Versuch Nr.2? Jedenfalls hat sich mein Weltbild über LGBTIQ+ und der Respekt vor der Beautyarbeit einer Frau extrem gewandelt.
Liebe, liebe Grüße
Euer Basti