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Was sind "normale" Freundschaften? Was zeichnet sie aus?

*******ant Frau
31.080 Beiträge
Für mich macht eine verlässliche Freundschaft aus, wenn auch mal Funkstille sein darf. Auch mal länger.
**C Mann
12.690 Beiträge
Zitat von *******ant:
Für mich macht eine verlässliche Freundschaft aus, wenn auch mal Funkstille sein darf. Auch mal länger.

...genau das macht für mich auch eine wahre Freundschaft aus. Man muss nicht immer aufeinander hocken
und sich täglich gegenseitig die Freundschaft versichern, wie bei virtuellen "Friends", die sich schon darüber
beschweren, wenn sie nicht permanent über WhatsApp, Facebook oder andere Medien unheimlich wichtige
Dinge geteilt bekommen...
********brav Frau
2.848 Beiträge
Ich bin super sparsam mit dem verteilen des "Titels FREUND/IN"
Ich weiß gar nicht so recht, welche _Erwartungen _ ich habe, weiß aber, dass ich oft genug enttäuscht ( ich habe mich getäuscht) wurde...

Ich hatte auch immer das Gefühl, fie treibende Kraft zu sein, was das subjektive Gefühl suggeriert, bin ich dir so wichtig, wie du mir?

Daraus lernte ich, ich melde mich, weil es mir ein Bedürfnis ist....

Weiterhin lernte ich, das "Freundschaften"/ MENSCHEN kommen und gehen....will sagen, Mensch geht einen Teil des (Lebens-)WEGES gemeinsam, mal biegt der eine ab,mal der andere und vielleicht trifft man sich wieder.....HIER dann nachtragend zu sein, wenn es früher doch fein und bereichernd war , sollte dem subjektiven Groll überwiegend, denn das Leben ist zu kurz um nachtragend zu sein....


UND wie in jeder Interaktion im Mensch Miteinander, Kommunikation ist das A und O, was aber nicht jedem liegt....
**********39638 Frau
170 Beiträge
Bedingt durch meine etlichen auch internationalen Umzüge habe ich jedes Mal nach kurzer Zeit des Schreibens meine Wurzeln komplett abgeschlagen und neue Freundschaften geschlossen.
Nachdem meine seinerzeitige "beste Freundin" sich dann mehr für den Vater meiner Kinder als für mich interessierte, und ich dann samt Kinder das Feld räumte, brauchte ich derartige "Freunde" wirklich nicht mehr.
So lebte ich bis jetzt freundelos aber somit auch enttäuschungslos. WTF. Wenn jemand was von mir braucht, ich bin da. Zum Glück bin ich völlig selbständig, so dass ich Freunde nicht für Hilfeleistungen überbeanspruchen mus..
*****y87 Frau
9.774 Beiträge
Zitat von *******ant:
Für mich macht eine verlässliche Freundschaft aus, wenn auch mal Funkstille sein darf. Auch mal länger.

Einerseits stimme ich zu, ich habe solche Menschen in meinem Leben. Anderseits, wenn diese Funkstille einfach kommt,ohne Ankündigung,obwohl man sonst regelmäßig voneinander gehört hat. Das trifft mich dann schon. Und die Funkstille kam nie von mir,sondern von den Anderen. Da fühle ich mich dann einfach ausgeschlossen. Und wenn ich das nicht ändere,dann passiert da gar nix. Und das finde ich nicht okay.
******Bln Frau
1.587 Beiträge
Zitat von ********brav:


Ich hatte auch immer das Gefühl, fie treibende Kraft zu sein, was das subjektive Gefühl suggeriert, bin ich dir so wichtig, wie du mir?

Daraus lernte ich, ich melde mich, weil es mir ein Bedürfnis ist....


In gewisser Weise kann ich Dich verstehen, gebe Dir anteilig auch recht / stimme Dir zu.

Bedürfnisse sind individuell , also unterschiedlich , bei Menschen.
Ich würde den Umstand daher jedoch von der Frage nach einem (Sebst - )Wert / Wertegefühl trennen.

Der Nichtraucher hat das auch gut beschrieben in seinem Posting, wie ich finde.

Persönlich lasse ich mich nur sehr ungern für das empfundene ( Selbst-) Wertgefühl eines anderen Menschen verantwortlich machen.
Ich hoffe immer , dass ein Mensch da die innere Stabilität , die es im Leben braucht, in sich selbst findet.
Also autonom ist / wird.
Und sich diesbezüglich nicht auf mich
oder gar mein Verhalten angewiesen fühlt.

Wenn sich das Wertegefühl /Selbstwertgefühl in einer Freundschaft oder Bekanntschaft verschlechtert sollte man diese aufgeben.
Passt dann einfach nicht zusammen.
Zu unterschiedlich...auch was Bedürfnisse angeht.

Wobei ich generell denke, dass Menschen nicht dazu da sind um Bedürfnisse von anderen Menschen zu erfüllen.
Jedenfalls nicht als Pflicht/ Verpflichtung.
Ist natürlich schön, wenn es passiert.
Auf ganz natürliche Art und Weise, weil es einfach passt.

Das macht in meinen Augen alles wesentlich unkomplizierter und entspannter.



UND wie in jeder Interaktion im Mensch Miteinander, Kommunikation ist das A und O, was aber nicht jedem liegt....

Da finde ich, kommt es immer wieder auf die Kommunikation selbst an.
Auf die Art und Weise, den Inhalt .
Und somit den Menschen selbst.
Mit dem einen kann man
daher ( gefühlt ) gut kommunizieren , mit dem anderen halt nicht .

Auch das sollte m.E. nicht mit einem Wertgefühl in sich zu eng verbunden sein.
Einfach, weil das Leben nun mal so ist wie es ist.
*******ell Mann
1.411 Beiträge
Durch meine vielen internationalen Umzüge (3 Kontinente und 10 verschiedene Länder) habe ich nicht viele Freunde, die in meiner Nähe wohnen.

Außerdem gehe ich mit dem Wort "Freunde" sehr, sehr sparsam um, ich habe zwar Bekannte auf der ganzen Welt, aber richtige Freunde kann ich an einer Hand abzählen.
Für mich selbst bin ich jemand, der da ist, wenn man mich braucht und ich helfe so gut ich kann.

Da ich jahrzehntelang unterwegs war, bin ich es gewohnt alleine zu sein, daher sehe ich kein Problem darin wenig Freunde zu haben.

Ich bin gesellig und liebe es, gemeinsam zu essen, zu kochen und gute Musik zu hören.
**********39638 Frau
170 Beiträge
Ich vergaß: Ich habe ja auch noch überall auf der Welt verstreut 4 erwachsene Kinder, mit denen ich Freud und Leid teile. Die reichen mir völlig als Freunde aus.
*******ant Frau
31.080 Beiträge
Zitat von *****y87:
Zitat von *******ant:
Für mich macht eine verlässliche Freundschaft aus, wenn auch mal Funkstille sein darf. Auch mal länger.

Einerseits stimme ich zu, ich habe solche Menschen in meinem Leben. Anderseits, wenn diese Funkstille einfach kommt,ohne Ankündigung,obwohl man sonst regelmäßig voneinander gehört hat. Das trifft mich dann schon. Und die Funkstille kam nie von mir,sondern von den Anderen. Da fühle ich mich dann einfach ausgeschlossen. Und wenn ich das nicht ändere,dann passiert da gar nix. Und das finde ich nicht okay.

Ich kenne es eigentlich so, dass es, hm, "auf natürliche Weise" passiert und für beide passt.
"Eigentlich", weil sicher auch ich schon in der von dir beschriebenen Weise verletzt habe/ verletzt worden bin.
Aber in dem Fall bezeichnete ich weder mich selber noch die andere Person als in einer verlässlichen Freundschaft.
*****Way Frau
133 Beiträge
Ich habe sehr viele Bekannte. Und etliche Freunde. Und ganz wenig Herzensfreunde.
Allen gemeinsam ist, dass es nur funktioniert, wenn die Beziehung auch gepflegt wird. Ob das tägliche Treffen sind oder nur ein jährliches Telefonat spielt letztendlich keine Rolle.
Und je näher einem ein Mensch steht, desto wichtiger sollte die Beziehungspflege auch sein. Bei Herzensfreunden auch notfalls ohne eine „Gegen-Pflege“ einzufordern
**********irbel Frau
475 Beiträge
Mich begleitet ein Rudel von 4 Wolfsfrauen und 2 Buddys, die sich im Laufe der Jahrzehnte als echte Freunde erwiesen haben. Dabei ist die Taktung des Kontakts für mich nicht wichtig. Die Intensität eher und das Wissen dass ich ohne Scham oder Bedenken ihnen meinen Alltag mit auferlegen kann.
Es menschelt zutiefst und ich vertraue ihnen sehr.
Bekannte habe ich wenige, ich bin genervt von dieser Art von Kontakten.
Man sieht, ich bin relativ zurückgezogen und rundum zufrieden damit!
******_Mz Mann
1.736 Beiträge
Ich unterscheide zwischen Freundschaften und Bekanntschaften. Eine Freundschaft zeichnet sich für mich dadurch aus, wenn mir die andere Person z.B. in einer Notlage hilft und ich das umgekehrt auch tun würde. Beispielsweise dann, wenn die andere Person mich nach einer Operation nach Hause begleitet und ein paar Stunden bei mir zu Hause anwesend ist.
Mehr erwarte ich nicht von einer Freundschaft.

Alles andere sind Bekanntschaften. Mit Bekannten telefoniere ich, besuche Veranstaltungen oder habe irgendwelche anderen Gemeinsamkeiten. Das Geben und Nehmen gleicht sich hier aus. Mal frage ich, mal fragt mich mein Gegenüber.
Diese Bekannten helfen mir aber nicht in einer Notlage, sondern erkunden sich vielleicht am Telefon danach, wie es mir geht.
*****y87 Frau
9.774 Beiträge
@*******ant ohja, diese "Natürlichkeit" ja, das kenne ich auch. Da ist ein Verständnis füreinander da, was unglaublich toll ist. Ich habe auch Herzensmenschen, die ich nur auf den Partys sehe, aber diese Menschen wissen so viel von mir und ich von denen, da herrscht auch einfach ein Verständnis füreinander und ich wüsste bei Einigen, die wären auch sofort außerhalb der Partys für einen da und ich für sie.

Ich will einfach nicht mehr emotional ausgesaugt werden.
**********spire Mann
42 Beiträge
Themenersteller 
Hallo zusammen,

ich habe fleißig mitgelesen, danke für alle die geschrieben haben und die es später vielleicht noch tun werden. Also was ich zu den Menschen sagen kann, die ich als Freunde bezeichne: Es sind die Menschen, bei denen mein Bauchgefühl sagt, dass sie mir gut tun. Das heißt, es ist eine Entscheidung von Herz und Kopf zu gleichen teilen, basierend auf Erfahrungen in meiner Vergangenheit. Es sind Menschen, bei denen ich mir sicher bin, dass sie mich nie bewusst verletzen würden. Ich würde für die durchs Feuer gehen und bin Tag und Nacht für sie da, weil ich weiß, dass sie es auch sind. Es sind für mich Herz- bzw. Wohlfühlmenschen. Wenn wir Zeit miteinander verbringen, geht es mir echt gut und ich glaube wahrzunehmen, dass es auch ihnen so geht. Ich fühle mich mit Ihnen authentisch, das tut mir gut.

Ich glaube bei euch heraus gelesen zu haben, das es auch die "Freunde" gab, bei denen es neben der Disbalance beim Thema melden auch andere Dinge gab, die sie als Freunde mehr oder weniger disqualifiert haben.
Ich habe vieles reflektiert und bei am Ende beim Thema Melden, das mich so beschäftigt und wo ich mich frage, wie ich das werten kann. Das was ihr hier so geschrieben habt, hilft mir gut bei der Einordnung für mich.

Ich denke, es könnte eine Diskrepanz sein beim Kontakt und Nähebedürfnis zwischen mir und meinen Freunden. Das einfachste ist, was hier auch vorgeschlagen wurde, dass ich das Gespräch suche.
Theoretisch ist es mir egal, ob man sich alle 10 Stunden, Tage, Wochen oder Monate sieht. Mensche, die ich als Freunde bezeichne, sind es egal wann man sich sieht und in der Regel fühlt es sich dann auch so an, als wäre nicht viel Zeit vergangen. Vielleicht spielt bei dem Ganzen auch die Zeit, in der es mir nicht so gut ging, eine Rolle. Vielleicht hat das auch mein Bedürfnis nach dieser Wohlfühlzeit mit Freunden so verstärkt, dass es ich in meiner Wahrnehmung mir benachteiligt vorkomme in Bezug auf die Ausgewogenheit, wer wann fragt und wie qualitativ gut das miteinander ist. Auch das kommt vielleicht im Gespräch heraus und vielleicht "erdet" mich das auch.
******987 Frau
459 Beiträge
Man merkt erst wann es wahre Freunde sind, wenn es einem nicht gut geht und sie trotzdem hinter einem stehen

Es ist ein Geben und Nehmen

Auch wenn man sich länger nicht sieht oder wenig Kontakt zueinander hat, bei einem Treffen fühlt es sich so an als ob man sich erst gestern gesehen hat

Ja, das kann ich auch bestätigen... es sind Menschen die einem nie was böses wollen und einem gut tun
Lg
****Way Mann
14 Beiträge
Aus meiner Erfahrung heraus handle ich im Grunde wie du.
Ob Freunde echte Freunde sind, das entscheidet sich mit der Zeit und über die Zeit.

Jeder Mensch verändert sich, seine Interessen und entwickelt sich. So entsteht zwangsläufig ein Kommen und Gehen.
Vielleicht hilft dir das. Ich versuche immer zuerst einmal freundlich, hilfsbereit und offen zu sein - das als Basis.
Wenn mein Bauch sagt, diese Person "verdient" mehr, dann biete ich das an.

Ich hatte/habe gerade auch eine etwas unglückliche Zeit hinter mir. Und auf einmal kommen Leute (auch Fremde) um die Ecke und helfen mir. Sowas tut richtig gut. Was ich damit sagen will. Die Basis macht es.
Zu den Freunden: In dieser Zeit sind aus Bekannte Freunde geworden - wahre Freunde sind übrig geblieben und traurig das sagen zu müssen, bis tief in die Familie hinein habe ich jetzt aussortiert, wer mir gut tut oder wer mich belastet.
Und das halte ich weiterhin so. Es kommen neue Bekannte - es entwickelt sich etwas oder auch nicht.

Das alles geht aber erst seit ich frei und unabhängig bin (Nahe verpflichtende Familienthemen sich erledigen/ Beruf/ Alter).
Weiß was ich jetzt möchte und mich auf ein neues Ziel festgelegt habe.
Mut zu diesem radikalen Schnitt gefunden habe - Und, jetzt tatsächliche Freunde (Bekannte) habe die zu mir stehen.
****_99 Mann
1.148 Beiträge
Ich bin eher der passivere Typ, und oft werden mir Anfragen zu viel. Ich hab ein relativ großens Umfeld, ich mag Menschen sehr gern, aber manchmal ist mir ein starker Kontaktwunsch anderer zu viel. Mit der Rolle dessen, der mehr will, komme ich aber irgendwie nicht gut klar. (Die besten Freundschaften sind aber eher ausgeglichen.)
Was mir hilft ist: wenn Menschen iher stärkeren Kontaktwünsche etwas zurückdrehen und mich wieder "kommen lassen". Nichts erdrückt bei mir positive Gefühle und die Lust jemanden zu sehen zuverlässiger als dauerhaft ein Kontaktwunsch, der stärker ist als meiner. Und wenn sich das wieder runterfährt, enstteht in mir wieder mehr Raum für Resonanz und das Gefühl von Sympathie. Dann werde ich auch wieder aktiver.
Profilbild
*******ert Frau
1.590 Beiträge
Zitat von **********spire:

Kennt ihr es so ähnlich bei euch? Seid ihr der/die "passive" Freund:in? Wenn Ja, wie geht es euch damit, was denkt ihr dazu? Seit ihr der/die "aktive" Freund:in, die es ebenso kennt, ständig zu fragen oder es kannten? Wie geht ihr damit um?
LG

Das ist ein Thema was mich auch schon seit längerer Zeit beschäftigt.
Krankheitsbedingt kann ich mich nur noch selten, wenn überhaupt, real mit Menschen treffen weil die immer so einen langen Vorlauf brauchen. Bei mir geht es nur spontan oder garnicht. Da bleiben dann nicht viele Leute übrig, mit denen überhaupt noch Kontakt besteht.

Und dabei stelle ich immer wieder fest: Wenn ich mich nicht melde und Guten Morgen sage oder Guten Abend oder was erzähle, dann kommt von fast niemandem mehr etwas. Das tut dann schon sehr weh und ich überlege immer wieder, mich einfach total zurückzuziehen.
Weil so Gießkannenpostings wie 'Schau mal wie toll wir es im Urlaub haben' die brauch ich dann auch nicht.

Mir fehlt einfach jemand, mit dem ich mich vernünftig unterhalten kann. Und der nicht mitten in der Unterhaltung auf einmal weg ist weil er jetzt was anderes zu tun hat als am Handy rumzudrücken.

Mit vernünftig unterhalten meine ich, sich über wirklich interessante Themen auszutauschen. Kein oberflächliches Gelaber von wegen was kochst du heute oder schau mal wie niedlich meine Enkel sind. Eine wirkliche und ehrliche Konversation, in der beide die Gelegenheit haben, Neues zu erfahren und auch sowohl den anderen als auch sich selber immer wieder neu kennenzulernen.

Früher erschien mir der Umgang mit Menschen einfacher, was aber wohl hauptsächlich daran lag, daß viel Bier getrunken wurde. Da ist der Anspruch ein anderer und die Menschen die man gemeinhin als 'Penner' bezeichnet sind halt auch viel herzlicher, nachdenklicher und lebenserfahrener als die, die 'mitten im Leben stehen' und für andere Leute praktisch keine Zeit mehr haben weil sie ständig auf Achse sind, entweder Geld verdienen müssen oder ins Fitneß rennen oder was auch immer.

Das soll jetzt nicht verbittert klingen. Ich bin sehr gerne alleine, ich brauche das auch, aber ein vernünftiger Gesprächspartner den ich auch mal um Rat fragen kann, und der nicht nur alle halbe Jahre mal Zeit für eine Fototour hat wenn seine Frau es ihm erlaubt bzw. selbst irgendwo auf Kurs ist ... das wäre schon schön.
Mit anderen Frauen ist es noch schwieriger, die reden entweder nur über Dinge die mich nicht interessieren oder sie haben ... richtig: keine Zeit.
**C Mann
12.690 Beiträge
@*******ert

...so wie Du es beschreibst, kommt es mir bekannt vor. Ich empfinde ähnlich...
****_62 Mann
267 Beiträge
Ich unterscheide zwischen
• 'irgendwelchen' Menschen zu denen ich im Normalfall Freundlich bin, ansonsten ihr Verhalten spiegele
• Bekannten
• Sympathischen Bekannten die ich gerne immer mal wieder auf Feiern etc. sehe
• Freunden, also Menschen die mich bei Problemen ansprechen können und umgekehrt.
• Innigen Freunden, also die Art Mensch von denen jeder von uns - wenn er Glück hat - vlt. 5 im Leben trifft.
Insofern empfinde ich es als Traurig wenn irgendwer irgendwo von seinen 987 besten Freunden auf einer 'sozialen Plattform' spricht.

Zu Freunden, die nicht (mehr) in meiner Nähe wohnen halte ich - auch wenn nichts Besonderes anliegt - sporadisch Kontakt über Telefon oder Videochat.
Hier agiere ich nach der guten alten Dreier-Regel. Kommt ein Kontakt irgendwann nur noch über meine Aktivität zu Stande fällt er bei mir in den Bereich 'Sympathischer Bekannter' zurück. Ich kontaktiere also meinerseits b. a. W. nicht mehr.

Zu innige Freunden vlt. erst Mal ein Beispiel:
Meinen besten Freund lernte ich direkt nach meiner Internatszeit, also mit Anfang 17 kennen. Später seine Partnerin. Unsere ersten Kinder - nahezu gleichaltrig - wuchsen zusammen auf, pflegen bis heute Kontakt.
Zu diesem Zeitpunkt bestand sein engerer Bekannten und Freundeskreis, aus geschätzt 25 - 30 Personen.
Dann kam sein zweites Kind - leider Schwerstbehindert.
Die beiden mussten sich zunehmend auf dieses Kind konzentrieren, konnten irgendwann keine außerhäuslichen Aktivitäten mehr wahrnehmen.
Und mit jedem Tag den dieses Kind Älter wurde steigerte sich der Aufwand. Es ist z. B. nicht in der Lage Gefahren zu erkennen UND schlimmer noch, hat kein Schmerzempfinden. Nach und Nach wurde ihre Wohnung daher zur kompletten Sicherheitszone. Herd und Kochplatten z. B. können nur eingeschaltet werden wenn vorher - in einem Kasten mit Sicherheitsverschluss gesichert - über einen Zusatzschalter die Stromzufuhr freigegeben wird.
Wenn ihm irgendwas nicht passt beginnt es zu Schreien, und da man oft nicht weiß wo das Problem liegt, manchmal Stundenlang.
Was dazu führte dass es massive Probleme mit den Nachbarn gab, irgendwann auch die Kündigung erfolgte.
Er beschloss also ein abgelegenes Haus zu kaufen hatte aber nicht genügend Eigenkapital. Meine damalige Frau und ich liehen ihm damals auf Treu und Glauben eine sechsstellige Summe ohne Verzinsung, damit er nicht an eine Bank sondern ohne sonderlichen Druck an uns abzahlen konnte. Die Summe ist inzwischen in voller Höhe zurückgezahlt.
Irgendwann erzählte seine Frau meiner inzwischen Ex, dass aus dem gesamten Verwandten-, Bekannten und Freundeskreis nur von vier Personen das Angebot kam sich über einen längeren Zeitraum hinweg um das Kind zu kümmern, damit das Paar auch mal wieder Tanzen oder einfach nur ins Kino gehen kann.
Das war seine Mutter, ein weiterer guter Freund, meine damalige Frau und ich.
Alle anderen ehemaligen Freunde und Bekannte sind aus seinem Leben verschwunden, und dass - obwohl er bis zur Geburt - zu den verlässlichsten und hilfsbereitesten Menschen gehörte die ich überhaupt jemals kennen gelernt habe.
Anmerkung: Bitte keine nett gemeinten Tipps bzgl. Betreuungs- und Hilfsangeboten. Die beiden haben diesbezüglich alles getan was ihnen ermöglicht wurde, ihre Bemühungen auf den gesamten deutschsprachigen Raum und die Niederlande ausgedehnt, sind in zwei Selbsthilfegruppen und in Bezug auf ihre Probleme sehr gut vernetzt.

Wenn sich dieser Typ Mensch - also inniger Freund - nicht mehr Rückmelden würde säße ich direkt im Auto um die Situation vor Ort zu klären. Beim oben genannten Freund allerdings unnötig, da meine Ex bis heute gut mit seiner Frau befreundet ist.
*******ssa Frau
5.643 Beiträge
Früher erschien mir der Umgang mit Menschen einfacher

weil Kontakte (Freunde/Bekannte) meistens im gleichen Ort wohnten, man sich besuchte oder irgendwo traf (Café, Kneipe, Stadtbummel).
Und die Kommunikation bestand ais anrufen oder hingehen und klingeln.
Und heute kann man alles und jeden anklicken und wieder wegdrücken wie es beliebt und es ist schwer geworden in andere hineinzuschauen was sie wirklich denken, fühlen und machen.

Ich nehme mittlerweile einfach Abdtand von Menschen die:
• nie Zeit haben
• tagtäglich "guten Morgen" und "Schlaf schön" schicken aber sinst nichts kommt,
und konzentrier mich mehr auf mein direktes Umfeld vor Ort, und auf mich selber.
******zai Frau
25 Beiträge
JOY-Team 
Danke für die Frage, das beschäftigt mich auch schon in diesem Jahr konkret mehr.

Ich habe zumindest bei einem Teil meines Freundeskreises das Gefühl, die aktive zu sein und das fühlt sich auf Dauer nicht so gut an. Ich habe dann das Gefühl, dass ich zu viel bin, zu viel möchte, zu pushy bin - dabei würde ich gerne einfach nur mehr Zeit mit Menschen verbringen, die ich gerne mag.
Es gibt auch Menschen, da ist das ausgewogener, das führt dann auch dazu, dass ich mich diesem Menschen näher fühle und es sich da auch besser anfühlt zu fragen, ob wir wieder xy miteinander machen wollen. Ich habe auch durchaus das Bedürfnis schon angesprochen, aber es mangelt wohl auch einfach an Zeit. Und natürlich liegt es auch mit daran, dass ich mich aus dem gemeinsamen Sport rausgezogen habe, weil ich einen anderen Sport für mich gefunden habe - deshalb überlege ich, doch wieder damit anzufangen einfach aus sozialen Gründen.

Damit sich das insgesamt für mich besser anfühlt, habe ich mir einen weiteren Freundeskreis gesucht. Da sehen wir uns regelmäßig dadurch, dass es ein gemeinsamer Sport ist und irgendwann haben wir so langsam angefangen, auch privat Dinge miteinander zu machen. Da schlagen auch unterschiedliche Menschen was vor, dadurch fühlt sich das dann auch danach an, als ob alle Interesse daran haben, miteinander mehr Zeit zu verbringen und das fühlt sich gut an. Wir sind uns noch nicht so nahe wie ich mich den anderen Freund*innen fühle, aber wir kennen uns auch noch nicht so lange.
*********ad_sz Mann
261 Beiträge
Alle die ich als meine echten Freunde bezeichne, kenne ich seit meiner Kindheit. Das sind nicht wirklich viele aber wie gesagt, man kennt sich halt schon das ganze Leben und man kann sich zu 100% aufeinander verlassen. Wir untereinander nennen es immer die erweiterte Familie. Ich bin gerade erst 800km nach Italien gefahren um dem Vater eines dieser Freunde die letzte Ehre zu erweisen.

Man hat gemeinsam so viel schönes erlebt und bei allen Schicksalsschlägen war es das Sicherheitsfangnetz das einem auffängt. Ich bin extrem Dankbar dass diese Menschen mich schon mein Leben lang begleiten und ich sie begleiten darf.
****la Frau
42 Beiträge
Es gibt genau 4 Menschen die ich als enge Freunde bezeichnen würde...
Das sind ausschließlich Frauen (auch mit einem Mann war ich mal befreundet, dann ist Sex dazu gekommen und als der dann vorbei war, war es auch die Freundschaft....) und diese Frauen begleiten mich oft schon sehr lange.

Zwei davon kenne ich seit meiner Kindheit.
Eine schon seit ich 2 Jahre alt bin.
Wir sind gemeinsam aufgewachsen, haben alle Phasen unseres Lebens mal mehr und mal weniger intensiv miteinander verbracht.
Wir kennen unsere guten und unsere schlechten Seiten, wir dürfen sein wie wir sind und mögen uns trotzdem.
Es ist fast wie eine bedingungslose Liebe (ohne Erotik), die ich nur für diese Menschen empfinde. Ich bin sehr dankbar und froh, weil ich weiß, dass das ein Geschenk ist.
Wir sagen uns auch gegenseitig, dass wir uns lieben, halt als Freunde.

Freundschaft macht für mich aus, füreinander da zu sein, zusammen zu lachen, zusammen zu weinen, zusammen etwas unternehmen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu helfen, schöne und traurige Momente miteinander zu teilen und da zu sein.
Freunde sind für mich Menschen fürs Leben, mit denen ich zwar nicht in einer erotischen Beziehung bin, dafür aber die längsten und solidarischsten Beziehungen überhaupt eingehe. *zwinker*
*wink*
****_99 Mann
1.148 Beiträge
Hart zu lesen, mit wie vielen Enttäuschungen sich Menschen rumschlagen. Meine Erfahrungen ab Jugend waren da klar besser. Ich fühle mich in einem Netzwerk aus unterschiedlichen Freundschaften gut aufgehoben. Alle haben unterschiedliche Qualitäten, Dauern und Farben. Aber alle sind auf ihre Art verlässlich und nah.
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