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Was sind "normale" Freundschaften? Was zeichnet sie aus?

**********spire Mann
42 Beiträge
Themenersteller 
Was sind "normale" Freundschaften? Was zeichnet sie aus?
Gefühlt nicht die richtige Plattform, aber doch ein Thema, dass jeden Menschen auf dieser Erde betrifft: Freundschaft!

Ich überlege aktuell sehr viel, was eine Freundschaft auszeichnet. Was eine wahre und gute Freundschaft ist. Es gibt einen roten Faden, der sich durch mein ganzes Leben zieht: Bei einem Großteil früherer oder aktueller Freundschaften war und ist es so, dass es gefühlt einen aktiven und einen passiven Part gibt. Der aktive Part ist die Person (gefühlt immer ich), die mit dem passiven Part (andere Freund/in) Kontakt aufnimmt, um im Austausch zu bleiben, sich zu verabreden usw.

Ich bin jemand, der sehr nah an seinen eigenen Emotionen ist, Empathie hat und menschlich für vieles offen ist. Ich habe wenige, aber dafür aus meiner Sicht bedeutungsvolle Freundschaften, die mir viel geben. Für die Menschen würde ich durch das Feuer gehen, weil sie wirklich von Herzen gute Menschen sind.

Wenn ich eben diese Freunde frage, ob sie Zeit haben für mich, gibt es mehrere Punkte, die mir ein schlechtes Gefühl geben.
Zum einen habe ich das Gefühl, der Person Zeit zu rauben, die vielleicht eh schon rar ist. Selbst wenn mir versichert wird, dass das voll okay ist, wenn ich frage, wird das Gefühl nicht besser.
Zum anderen Frage ich mich, ob bzw. was für eine Freundschaft es ist, wenn ich mich oft aktiv um Treffen bemühe. Damit meine ich nicht, dass man sich eh sieht im Alltag und dann irgendwas zusammen macht, sondern dass man sich explizit verabredet, um zusammen etwas miteinander zu machen.

Es passiert(e) sehr selten in meinem Leben, dass Freunde mich aktiv frag(t)en, ob ich für irgendwas Zeit oder Lust habe. In den Momenten, wenn ich aber das lese oder höre, ist das wie ein warmer Regen für mich, wenn jemand an mich denkt, mich fragt, ich einfach nur "Ja" zu etwas sagen muss.

In den letzten 4 Jahren hatte ich privat einige private Themen, die ich nicht zu den Highlights in meinem Leben gehören. Die Freundschaften haben mir viel Stabilität gegeben, haben mich aufgefangen, waren Anker in schwerzen Zeit für mich. Aber ich frage mich, was ich falsch mache, dass es so ist wie es ist.

In der Theorie denke ich mir, dass es vielleicht oft so eine "übliche Rollenverteilung" gibt bei Freundschaften?
Die einen (die passiven), Menschen die einfach eine tolle Ausstrahlung sind, toll sind, es gewohnt sind dass andere Menschen auf sie zukommen und es irgendwann so gewohnt sind, dass sie es nicht mehr anders kennen? Die immer irgendwie unterwegs sind und auf einer "Welle" gleiten an Kontaktaufnahmen.
Und die anderen (die aktiven), Menschen wie ich, die irgendwann mal in die andere Rolle gefallen sind und es nicht mehr anders kennen und können?

Ich bin momentan an einem Punkt, wo ich überlege, ob ich meine stetigen Bemühungen zurückfahre. Ich bin Overthinker, es kostet mich viel Energie, mit der Situation umzugehen. Meine Empathie sagt mir, dass ich einer von einigen bin, der dafür sorgt, dass der "passive" noch eine weitere Anfrage von einem "aktiven" hat und irgendwie seine Zeit einteilen muss. Zum anderen fehlt mir das freie schwerelose Gefühl, auch gefragt zu sein.
Vielleicht brauch ich mehr Freunde, damit das was mich so beschäftigt, in eine Bedetungslosigkeit verschwindet?

Kennt ihr es so ähnlich bei euch? Seid ihr der/die "passive" Freund:in? Wenn Ja, wie geht es euch damit, was denkt ihr dazu? Seit ihr der/die "aktive" Freund:in, die es ebenso kennt, ständig zu fragen oder es kannten? Wie geht ihr damit um?

Hoffe, ich konnte nachvollziehbar beschreiben, warum und was ich hier schreibe *augenzu*

Vielleicht eine Sache... In Foren gibt es ja immer freundliche Menschen, die "du musst einfach nur" Posts verfassen. Lieben Dank! *g* Aber mich würde der Austausch mit denen hier interessieren und freuen, die das so oder so ähnlich hier kennen. Da fühle ich mich eher abgeholt, weil ich daraus im besten Fall etwas ableiten kann, was mir weiterhilft.

LG
*******nep Frau
15.758 Beiträge
Die Frage stelle ich mir auch oft.

Vergleiche ich meine Freundschaften mit der meiner Mutter, weiß ich, das bei mir was falsch läuft.

Für mich sind Freundschaften ein geben und nehmen. Ich bin auch der gebende. Sprich, ich bemühe mich um Kontakt.

Ich habe einer Frau die Freundschaft gekündigt, weil ich Jahre lang die gehende war und von ihr nie was kam.
Hat man sich zufällig beim Einkaufen getroffen, war es so schön sich auszutauschen. Ich bin auch oft spontan zu ihr rüber gelaufen, 2 Minuten von mir entfernt. Aber sie hat es nie zu mir geschafft. Niemals.

Ein reines geben zieht auch an meiner Energie und Kraft. Deshalb hab ich die Freundschaft aufgegeben.

Wer sich nicht auch um mich bemüht, um den bemühe ich mich auch nicht mehr.

Das stimmt mich immer traurig und es fällt mir schwer, das zu akzeptieren. Aber lieber so als wenn ich mich anders kaputt mache.

Alleine bin ich ja trotzdem nicht. Das gibt auch Kraft.
*******exe Frau
5.132 Beiträge
Und wie ich das nachempfinden kann!
Danke für deinen Thread, werde jetzt jedoch erstmal etwas mit lesen und mich dann dazu äußern, da es für mich ein sehr emotional behaftetes Thema ist.
********e_68 Frau
3.521 Beiträge
Ich hatte immer 1 bis 2 wirklich beste Freunde und alles andere waren nur Bekanntschaften.
Das wurde mir aber erst im Nachhinein bewusst.
Ich war ( bin immer noch ) ein sehr extrovertierter , positiver, aktiver Mensch und ich wurde oft eingeladen und Leute suchten den Kontakt.

Das alles ist Vergangenheit. Ich bin an einem Punkt, wo ich keine so richtige Freundschaft mehr habe.

Meine 2 längsten Freundschaften bestehen seit 30 Jahren, aber sind über 500 km weit weg.
Nur sporadisch Kontakt - keine gemeinsamen Alltagsdinge die uns noch verbinden.
Dann hatte ich lange Zeit 2 neue Freundinnen mit denen ich durch dick und dünn gegangen bin.
Wir hatten fast täglich Kontakt und waren füreinander da.
Diese Freundschaften sind beendet und ich habe nur noch Bekannte, Lover und Arbeitskollegen und Kolleginnen.
Aber wenn man sich selbst mal eine Weile zurückziehen muss oder Probleme hat, meldet sich Niemand mehr.

Den Unterschied zwischen Bekannte und Freunde merkt man daran, dass man sich seinen Freunden gegenüber nicht aufdringlich fühlt wenn man Kontakt sucht oder Hilfe braucht.
Oder gerade wenn man längere Zeit nichts voneinander hört, fragt man mal was los ist usw.

Freundschaften sind wichtig, aber müssen von beiden Seiten gepflegt werden.
Und auch gute Freundschaften können unwiderruflich zu Ende gehen, so wie eben Beziehungen jeglicher Art.
*****y87 Frau
9.774 Beiträge
Ich rede nur noch von Menschen, die mir gut tun und ich denen. Ich teile nicht mehr in Bekanntschaft oder Freundschaft ein. Und ja, oft war ich die, die überhaupt die Freundschaft am laufen hielt. Mache ich nicht mehr. Mir geht es ja nicht mal darum, wie oft man sich sieht. Aber wenigstens sich ab und zu melden, gerade wenn der Andere weiß, welche Probleme ist gerade gibt oder wie die Lebensumstände sind. Melde ich mich nicht, kommt nix. Solche sortiere ich nur noch gnadenlos aus, völlig unabhängig vom Geschlecht. Ich erwarte Augenhöhe. Musste gerade zwei Menschen aus meinem Leben streichen, weil ich mich nicht mehr von denen gewertschätzt fühle. Ja tut weh, aber es nützt mir nix, wenn diese Menschen nicht für mich da sind, sobald ich mich mal nicht melde.
**C Mann
12.690 Beiträge
...was ist eine "normale" Freundschaft? Ich unterscheide zwischen Freunden und Bekannten. Bekannte, habe ich eine ganze Menge, Freunde aber nur eine Hand voll, wenn überhaupt. Freunde sind für mich Menschen, die zu mir stehen, egal ob es mir gut oder schlecht geht. Ihnen gegenüber gebe ich den gleichen Einsatz. Freunde sind Menschen, zu denen eine besondere gegenseitige Verbindung besteht, die man an der gleichen Stelle wieder aufnimmt, selbst wenn man sich lange Zeit nicht mehr gesehen hat. Man ist sich vertraut. Bekannte sind meistens zugegen, wenn es etwas zu feiern gibt, wenn es ihren Interessen dient. Fällt das weg, sind sie meistens verschwunden, ehe man sich umschauen kann...
*****n27 Frau
5.315 Beiträge
Prinzipiell glaube ich schon, dass Menschen unterschiedlich angelegt sind, manche eher "treibend" und manche "mitgehend" agieren. Dass es also in einem Freundeskreis Personen gibt, die eher mit den Ideen zu Aktivitäten ums Eck kommen als andere, usw, das halte ich für völlig normal.

Um eine Freundschaft zwischen zwei Personen als Freundschaft zu bezeichnen, ist für mich Ausgewogenheit aber definitiv elementar. "Freundschaften" in denen nur einer dafür sorgt, dass sie weiterhin bestehen bleiben, sind in einem Ungleichgewicht. Entweder, die andere Person ist das tatsächlich einfach gewohnt, und hat noch nie darüber nachgedacht, selbst die Initiative zu ergreifen; oder aber der Wunsch nach Freundschaft ist einfach nicht so stark wie der eigene. Das ist dann aus deren Sicht womöglich einfach eine nette Bekanntschaft, bei der man ab und zu mal zustimmt, etwas gemeinsam zu unternehmen.

Ich hatte das schon in beide Richtungen. Menschen, mit denen ich gerne enger befreundet gewesen wäre, die das aber nicht im selben Maße erwidert haben, genauso wie auch umgekehrt, bei denen die andere Person immer und immer nachgefragt hat. In diesen Fällen war es eigentlich grundsätzlich so, dass ich einfach nicht an der Tiefe oder Häufigkeit von Treffen interessiert war, und irgendwann auch mal ganz froh war, nicht mehr gefragt zu werden. Man könnte auch sagen, keine Eier in der Hose gehabt um da einen kompletten Schlussstrich drunter zu setzen - oder ein zu schlechtes Gewissen, weil es eigentlich ja total lieb ist, wenn jemand so viel Zeit mit einem verbringen mag.

Zitat von **********spire:
Ich habe wenige, aber dafür aus meiner Sicht bedeutungsvolle Freundschaften, die mir viel geben. Für die Menschen würde ich durch das Feuer gehen, weil sie wirklich von Herzen gute Menschen sind.
Das klingt auf den ersten Blick super.
Frage 1: Was genau geben dir diese Freundschaften? Außer Nähe zu einem Menschen, den du magst?
Frage 2: Du würdest für sie durchs Feuer gehen, weil du sie für gute Menschen hältst. Noch irgendein anderer Grund?

Zitat von **********spire:
Wenn ich eben diese Freunde frage, ob sie Zeit haben für mich, gibt es mehrere Punkte, die mir ein schlechtes Gefühl geben.
Du sprichst hier wirklich von ebendiesen Freunden; also jenen, für die du durchs Feuer gehen würdest und die dir so viel geben?

Ich könnte jetzt sagen: "Hab kein schlechtes Gewissen und denk nicht, dass du ihnen Zeit rauben würdest, das ist bestimmt nur in deinem Kopf."
Sage ich aber nicht, denn zusammen mit den restlichen Informationen, die du über dich teilst, schätze ich, dein Bauchgefühl sagt dir da etwas Wichtiges. Das hat sehr wohl erkannt, dass du immer den ersten Schritt gehst, und der andere dann durch Häufigkeit von Annahme und Ablehnung steuer(n muss), wie häufig ihr euch seht.

Ich möchte jetzt nicht soweit gehen zu sagen, dass das, was du da als Freundschaften beschreibst, aus meiner Sicht keine Freundschaften sind, und du sie alle zum Teufel jagen sollst.
Aber ich denke es könnte sich lohnen, das aktiv anzusprechen und zu schauen, ob sie die eine oder andere in eine echte Freundschaft wandeln lässt. Wenn du seit vielen vielen Jahren immer den ersten Schritt gehst, dann haben sich vermutlich auch diejenigen, die selbst daran interessiert wären, einen ersten Schritt zu gehen, daran gewöhnt, dass du es tust.
An Freundschaften muss man manchmal genauso "arbeiten", damit sie gut funktionieren, wie an Beziehungen.

Vielleicht gelingt es dir, das mit dem einen oder anderen anzusprechen. Sicher wird da die eine oder andere Enttäuschung mitkommen und sich zeigen, dass manche der Freundschaften womöglich nur lose Bekanntschaften aus deren Sicht waren, aber vielleicht hat die eine oder andere auch das Potenzial, sich zu einer tieferen Freundschaft zu entwickeln, weil dem anderen bewusst geworden ist, dass er sich momentan nicht darum bemüht.
Ich habe das zum Beispiel auch mit meiner Oma so gemacht *lach* wir haben offen darüber gesprochen, was wir uns vom anderen wünschen in der Kommunikation, und was für jeden jeweils passt oder was eben auch nicht, und seitdem fühlt es sich viel, viel ausbalancierter an.

Also, long story short: Nein, das sind für mich keine ausgewogenen Freundschaften und ich kenne zum Glück Positivbeispiele, in denen es nicht so ist. Man muss aber ggfs. aktiv daran arbeiten.
Dennoch ist das, was du beschreibst, natürlich sehr sehr üblich, und es gibt immer eine arme Nase, die allen hinterherrennt und so sehr versucht, für jeden da zu sein, dass sie mit ihren eigenen Bedürfnissen und Wünschen nicht mehr gesehen wird.
*****y87 Frau
9.774 Beiträge
Zitat von *****n27:
aktiv daran arbeiten.

Ja, so sehe ich das auch. Aber was mich dann so fertig macht ist, du sagst es, hey irgendwie läuft hier gerade was bei uns schief, wäre schön, wenn man mehr von dir kommen würde, und es ändert sich langfristig nix. Ich bin sehr dafür, Menschen die Chance zu geben, ihr Verhalten zu reflektieren und Veränderungen brauchen mal was Zeit. Wird aber wie gewohnt weiter gemacht, ist es für mich vorbei.
*****n27 Frau
5.315 Beiträge
Zitat von *****y87:
Ja, so sehe ich das auch. Aber was mich dann so fertig macht ist, du sagst es, hey irgendwie läuft hier gerade was bei uns schief, wäre schön, wenn man mehr von dir kommen würde, und es ändert sich langfristig nix. Ich bin sehr dafür, Menschen die Chance zu geben, ihr Verhalten zu reflektieren und Veränderungen brauchen mal was Zeit. Wird aber wie gewohnt weiter gemacht, ist es für mich vorbei.
Absolut. Wenn sich nichts ändert, dann Kapitel abschließen und weitergehen. Manchmal muss man Dinge, die einen nicht glücklich machen, loslassen, damit andere kommen können. Was hilft es einem, 20 halbgare Freundschaften zu haben, und jedem einzelnen davon läuft man hinterher? Dann lieber die eigene Energie in die Freundschaften investieren, die beidseitig belebt werden. Das tut denen nämlich auch gut *happy*
********L_bw Mann
1.763 Beiträge
Diese einseitige interesse habe ich einfach satt. Ich habe schon lange aufgehört den Menschen nachzulaufen, die ich gemeint, gedacht habe, dass es meine "Freunde" sind. Ich habe es mit der Zeit gemerkt, dass die Menschen NICHT meine Freunde sind und die Anwesenheit meine Person einfach nicht verdient haben.
Ich bin doch KEIN Pausen Clown, sondern eine Vollwertige Person die auch RESPEKT, INTERESSE usw. verdient.

Ich verbringe und investiere lieber die Zeit in meine Familie, da weiß ich wenigstens das ich gebraucht und respektiert werde ohne eine Gegenleistung zu erbringen.
Wir sind für einander IMMER da und helfen uns gegenseitig ohne Wenn und Aber.

Die Menschen und die Gesselschaft ist sehr arrogant und egoistisch geworden, daswegen habe die meisten "Freunde, Bekannte" aus meinen Leben gestrichen und kann damit gut weiter leben.
*********efer Frau
655 Beiträge
@*********_777
Das ist ein trauriges Fazit und tut mir richtig leid für Dich, genau wie es mir für Dich @**********spire leid tut, dass Du das Gefühl hast, es besteht in Deinen Freundschaften eine Dysbalance.
Das Thema ist unglaublich vielschichtig.

Klar kann es bedeuten, dass der einen Person die andere nicht soo wichtig ist, wenn sie von sich aus keine Kontaktinitiative ergreift. Dieser Verdacht drängt sich sicher besonders dann auf, wenn es sich um eine sehr beliebte, kontaktfreudige Person handelt, die ständig auf Achse und in Geselligkeit ist.

Es gibt aber auch unterschiedliche Kontakt- und Nähebedürfnisse; ich oute mich hier mal als jemand, der zwar in diesem Punkt "Switcher" ist, aber eben phasenweise durchaus derjenige, der sich längere Zeit gar nicht meldet. Das bedeutet dann bei meinen wirklich engen und lieben Freundinnen eben nicht, dass ich gar kein angemessenes Interesse an ihnen hätte.
Deshalb finde ich den Vorschlag von @*****n27 sehr gut, das Thema mit Deinen besten Freunden (m/w/d?) mal anzusprechen. Allerdings finde ich es auch heikel, dafür den richtigen Zeitpunkt und die richtigen Worte zu finden, damit man nicht durch Missverständnisse etwas Fragiles zerstört.

Ich wünsche Dir noch viele aufschlussreiche Beiträge in Deinem Thread und ein paar wirklich tiefgehende Freundschaften, die den Namen verdienen. *blume*
*******Punk Frau
5.509 Beiträge
Ich finde das Thema sehr spannend. Generell bin ich jemand der Freundschaften sehr pflegt. Derzeit habe ich nur Fernfreundschaften. Aber dafür sind es intensive Freundschaften. Generell bin ich aber eher die aktive.
****ke Frau
44 Beiträge
Zitat von **********spire:
Kennt ihr es so ähnlich bei euch? Seid ihr der/die "passive" Freund:in? Wenn Ja, wie geht es euch damit, was denkt ihr dazu? Seit ihr der/die "aktive" Freund:in, die es ebenso kennt, ständig zu fragen oder es kannten? Wie geht ihr damit um?

Vielen Dank erstmal für deine Frage und deine Offenheit! Für mich gibt's zwei Antworten zu deinem Thema:

a) Es gibt ganz unterschiedliche Freundschaften und an sich gleicht schon eine Freundschaft nicht der anderen. Jede Beziehung ist anders. Da kann es sein, das eine Freundschaft näher, tiefer ist als eine andere, oder dass ich vielleicht mit jemandem nur regelmäßig zum Sport gehe. Das muss ich nicht miteinander vergleichen, Hauptsache es tut gut.

b) Freundschaften müssen ausgewogen sein, wie vorher schon erwähnt. Es funktioniert wie ich jeder anderen Beziehung nicht, wenn einer immer nur gibt und der andere immer nur nimmt. Außer beide finden das toll, natürlich. In einer Freundschaft erwarte ich aber, dass beide sich gleichermaßen umeinander bemühen. Das zeigt ja auch Interesse. Und wenn das ausgewogen ist, habe ich auch nie das Gefühl, vom anderen etwas einzufordern. Gleichzeitig ist für mich offene Bedürfniskommunikation wichtig, also drüber reden, wie es einem geht und was man in der Freundschaft braucht und vor allem auch Ungleichgewichte anzusprechen. Kann ja sein, dass der anderen Person das gar nicht so bewusst ist und die denkt, für dich ist alles in Ordnung.

*g*
**********ucher Mann
5.462 Beiträge
Ich hab da mal einen anderen Ansatz. Freundschaft besteht für mich dann, wenn ich jemandem freundschaftliche Gefühle des Wohlgesinntseins und der Zugewandtheit entgegenbringe und wenn ich selbst bereit bin, ihm/ihr mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Nicht erforderlich für meine Freundschaft ist es, dass mir der oder die andere dafür etwas gibt oder wiedergibt.

Ich empfange auf der anderen Seite auch durchaus Freundschaftsdienste von Personen, die mir zwar sympathisch sind, gegenüber denen ich aber von mir aus gar nichtmal freundschaftliche Gefühle hege, die über ein normales Bekanntsein hinausgehen.

Und damit komme ich wunderbar klar. Ich brauche nicht darauf zu achten, wer sich wo wann und wie oft beim anderen meldet, ob ich dran bin oder er/sie etc. Freundschaft passiert, wenn es an der Zeit ist, von der einen oder von der anderen Seite aus. Und am Ende gleicht sich unterm Strich alles aus.
**********spire Mann
42 Beiträge
Themenersteller 
Ich bin gerade sehr überwältigt von der Menge an Antworten, die hier in der kurzen Zeit eingegangen sind. Ich muss mir das alles nochmal in Ruhe durchlesen und werde mich sicherlich nochmal melden. Ich kann leider kein Danke verteilen, aber Danke schon mal an alle für eure Antworten und bis ich zum Antworten komme, lese ich gerne mit. *herz*
*******Punk Frau
5.509 Beiträge
Ich hätte gerne mal wieder eine Freundschaft mit einem homosexuellen Mann.
Wenn ich die Seite wechsle ... ;)
***is Mann
668 Beiträge
Normale Freundschaften?

Vielleicht wenn man aus dem Bett kommt auch noch einen Kaffee serviert.
Oder?
**********osaik Paar
14 Beiträge
Er:
Ich kenne das. War in meinem ganzen Leben ähnlich. Früher nannte ich auch alles eine Freundschaft, gleich wie einseitig, lang oder kurz.
Mittlerweile bzw. schon seit einigen Jahren habe ich meist ausschließlich Bekanntschaften.

Eine Freundschaft wird es erst dann, wenn man mich um meine Meinung fragt, denn die ist normalerweise sehr direkt und ehrlich.
Wenn die Person dann noch mit mir redet und mich noch immer um meine Meinung fragt, dann ist das schon ein gutes Indiz.

Auch wenn man sehr wenig Kontakt hat und am anderen Ende von Deutschland wohnt... meinen besten Freund kenne ich seit der 7.Klasse und sehe ihn extrem selten. Spielt keine Rolle.

Einem anderen hab ich aus eigener Dummheit vor ca 10 Jahren die Freundschaft gekündigt. Ich hab mich immer wieder gefragt, was aus ihm geworden ist. Seit ca. einem halben Jahr wieder Kontakt. Alles vergeben und vergessen, wir waren alle mal jung und noch nicht so reif.

Und so ist es bei den meisten meiner
Freundschaften. Wenige, aber absolut verlässlich und für einander da, egal, um was es geht. Und das teils über 20-30 Jahre.
Der Rest - Bekanntschaften, mehr sind diese anfangs nicht oder bleiben es auch meist.

Das soll nicht heißen, daß diese nichts wert oder nicht wichtig sind, sind aber eine ganz andere Stufe. Wobei das doch recht wertend ist, wenn ich das so lese...aber gut... so ist es halt.

Wie die eigene Frau auch immer wichtiger sein wird, als eine Freundin oder sexuelle Beziehung.
**********erfly Frau
4.111 Beiträge
Für mich ist es eine echte Freundschaft wenn man geben und nehmen nicht mehr gegeneinander aufwiegt.
Ich hab 2 beste Freundinnen, die kenne ich schon mein ganzes Leben - sie sind für mich eigentlich schon Familie. Für sie geh ich durchs Feuer und sie für mich.
Wir wohnen ganz nah beieinander - sehen uns aber trotzdem manchmal Tage und Wochen nicht und haben auch keinen Kontakt per Telefon, WA.
Darüber ist keine traurig oder enttäuscht oder zweifelt die Freundschaft an - wenn wir uns wieder sehen, machen wir einfach da weiter wo wir aufgehört haben.
Wir treffen uns auch in unterschiedlichen Konstellationen - zu dritt oder nur zu zweit - da gibt auch keine Eifersucht. Und jede von uns hat noch einen eigenen Freundes- und Bekanntenkreis, den wir anderen mehr oder weniger kennen.
Das wichtigste ist aber - wenn eine von uns Hilfe brauch, sind die beiden anderen sofort da, ohne wenn und aber. Das ist für mich eine echte Freundschaft.

Es gibt noch ein paar ganz wenige Menschen mit denen ich auch sehr gut befreundet bin, die ich in meinem Leben nicht missen möchte. Ein paar davon wohnen hunderte km von mir entfernt - wir treffen uns also gar nicht oder nur alle paar Jahre. Freunde sind sie trotzdem, weil sie mein Leben bereichern auch ohne körperlich anwesend zu sein, und weil ich meine Sorgen und Gedanke mit ihnen teilFn kann.
**du Mann
1.088 Beiträge
Hallo PersonalInspire

Vieles sehe ich ähnlich wie die Vorschreibenden.

Nun, ich glaube kaum, dass die Freundschaften mit Deinen engsten Leuten auch einseitig sind. Das, was Du über diese Freundschaften schreibst, würde nicht dazu passen, oder?

Vermutlich geht es also um weitere Freundschaften, die tatsächlich nur Bekanntschaften sind, zumindest aus der wahrscheinlichen Sicht des Gegenübers. Da fehlt es erst mal leider für Dich an Zugewandtheit zu Dir. Vielleicht sind die Gemeinsamkeiten bzw. dergleichen nicht so gross und wichtig, wie Du denkst (u.U. gäbe es aber andere Gemeinsamkeiten). Oder die Leute leben die Gemeinsamkeiten schon genügend mit Anderen aus. Du kannst die Gemeinsamkeiten durchaus abchecken. Und auch den Bekanntenkreis hinterfragen, auf für Dich stimmige, gegenseitig nutzbringende Bekanntschaften reduzieren. Mir will scheinen, dass Du Dich eher fragen kannst, wo Du die aktive Rolle spielen willst - wenn die jeweilige Bekanntschaft nur dann läuft.

Auf Gründe wie schwierige Lebenssituationen, z.B. Trennungen, Scheidungen, Krankheiten Deiner Bekannten, gehe ich nicht ein.

Lg, alles Gute Dir! Pidu
**********true2 Paar
7.832 Beiträge
Normale Freundschaften zeichnet erstmal Sympathie und Loyalität aus.
Wir verbringen gerne Zeit mit unseren Freunden und unternehmen auch was gemeinsam. Ähnliche Ansichten und immer Gesprächsthemen zu haben.

Geben und Nehmen ist wichtig. Selbst einladen und eingeladen werden. Man muss sich zwar nicht alles haargenau aufwiegen, aber es sollte schon gerecht zugehen. Das ist uns auch wichtig.
*********rees Frau
556 Beiträge
Wahre Freundschaften basieren auf Loyalität, einer immer fruchtbaren Basis hinsichtlich Austausch, Geben/Nehmen und vor allem, dass sie in schwierigen Zeiten bleiben.
Wir laufen Freunden nicht hinterher, die selbst nichts einbringen, nicht auch aktiver Teil sind. Meist sind das auch jene, die eben nicht bleiben, besonders dann nicht, wenn es mal Unstimmigkeiten gibt. Würden wir eher als Bekannte bezeichenen.
Mit wahren Freunden geht man beidseitig durch dick und dünn ohne wenn und aber, kommen mal Unstimmigkeiten auf, dann sind beide Seiten daran interessiert diese auszuräumen, braucht man mal eine “Pause”, dann verschwindet man nicht einfach, kommuniziert offen darüber und wird auf Verständnis stoßen.
Damit aus Freundschaften wahre Freundschaften werden, braucht es viel Empathie, viel Zeit und das miteinander Wachsen, ansonsten bleibt es bei Bekanntschaften.
Ähnliche Grundwerte sind wichtig, Reibungspunkte für intensiven Austausch im positiven Sinne sind absolut ok, man muss nicht einer Meinung sein, muss aber alle Meinungen respektieren. Dafür muss die Grundlage stimmen.
Unsere Freunde begleiten uns stellenweise bereits länger als wir jetzt als Paar existieren und auch das ist wichtig. Es sind mittlerweile natürlich die gemeinsamen Freunde, aber sie bleiben immer ein Stück seine und meine Freunde und wären im Falle eines Auseinandergehens loyal zu ihm oder mir, was nicht eintreten wird. Jedenfalls ist klar, dass keiner versucht, die Loyalität für eigene Zwecke zu untergraben.
Mit wahren Freunden verbringt man entspannte Zeit, gute Gespräche, Feiern, gemeinsame Abende, manchmal sogar gemeinsamen Urlaub. Mit Bekannten könnte man das nicht, weil dabei immer unterschiedliche Befindlichkeiten aufkommen, die dann bedient werden müssen und entspannt ist ganz schnell angespannt, Stimmungen prallen aufeinander und kippen, weil die notwendige Basis fehlt.
Wahre Freunde kann man meist und sollte man auch nur an einer Hand abzählen, ansonsten würde man der Freundschaft nicht gerecht werden können, denn Freundschaften brauchen genauso Pflege wie jede Beziehung!
Unser Freundeskreis ist gut ausbalanciert und das ist perfekt.
******Bln Frau
1.587 Beiträge
Je älter ich werde, desto schwieriger empfinde ich das mit den Freundschaften / der Freundschaft.

"In meiner Welt" vergeht die Zeit rasend schnell. Ehe ich mich versehe sind 4 Wochen um.
Zuweilen gar 3 Monate.
Ein Tag müßte 48 Stunden haben um all das zu erledigen was ich erledigen muß, um
noch Zeit über zu haben, um Dinge zu tun die ich will.

Ich gehöre zu Denen, die sich so gut wie nie von selbst melden.
Habe wenig Zeit für mich und wenn, genieße ich es diese mit mir und meinen Interessen zu verbringen.

Meine Interessen sind eher das was andere langweilig finden
oder unnötig. Quasi Zeitverschwendung.
Also auch nichts, worüber ich mich ernsthaft austauschen könnte mit ihnen.

Wofür keiner etwas kann.
Bevor ich also Freundschaften mit meinen Themen langweile,
genieße ich die wenige freie Zeit dann doch lieber mit den Dingen die mich interessieren.

Denn zusammen rum sitzen, Kaffee trinken und über Dinge zu reden ,
die mich Null interessieren
oder mir die neusten Tik Tok Videos ansehen zu sollen,
kostet mich zu viel Geduld, Kraft und Nerven.

Nach spätestens 30 Min. tut mir der Hintern weh,
muß ich mich bewegen
und der Drang
irgendetwas Sinnvolles zu tun oder irgendwas nachgehen zu wollen,
was mich neugierig macht/interessiert , wird übermächtig.
Ich konnte noch nie lange rum sitzen und nichts tun.

Wenn es um ernsthafte Problematiken geht, ist das eine andere Sache.

Small Talk hingegen ist nichts für mich. Zu anstrengend.
Menschen merken es, wenn da quasi nur noch eine leere Hülle neben ihnen sitzt,
die mit ihren Gedanken völlig woanders ist.

Muß ich ihnen und mir nicht antun.

Ich finde aber auch, dass sich in Punkto freie Zeit verbringen viel verändert hat.
Ewig rum sitzen , irgendwas trinken
und sich gegenseitig die Ohren abkauen , war da nicht.

Ich empfinde es so, dass man früher mehr getan hat.
Was auch immer, sich beim Abwasch helfen, irgendwo hin begleiten,
im Haushalt, Garten , was auch immer an lag,
sich gegeseitig helfen
und
dabei wurde dann gequatscht.

Keine Ahnung ob das mit dem Alter zu tun hat.

Aber dieses nur rum sitzen wollen , meine volle Aufmerksamkeit einfordern
und reineweg nur quatschen wollen, ist so rein gar nichts für mich.
Mach ich auch nur bei guten Freunden.
Sind allerdings sehr wenige.

Oder wenn ich gesellschaftlich quasi dazu gezwungen werde.

Vor dem rumsitzen und quatschen grusel ich mich.
Kostet mich enorm viel Selbstdisziplin. Anstrengend.

Keine gute Ausgangsbasis für Freundschaftspflege.
********1979 Frau
412 Beiträge
Freundschaften sollten immer im beidseitigen Geben und Nehmen sein.

Meine Erfahrung über die Jahrzehnte ist, dass ich immer nur an die Nehmer geraten bin. Ausgenutzt wurde, meinen "Freundinnen" immer zur Seite stand und geholfen habe. Aber wenn ich mal Hilfe brauchte oder jemanden zum Reden war niemand da. Und plötzlich auch ganz verschwunden.

Im letzten Jahr habe ich wieder zwei solche "Freundschaften" beendet.

Mittlerweile glaube ich ich bin weder für Männer noch Frauen geeignet - ohne einen "Betreuungshintergrund". Durch mein Leben zieht sich, dass ich keinen Fels in der Brandung hatte, sondern immer dieser war.

Allein komm ich besser klar. Ich habe Vertraute, mit denen ich mich austauschen kann und die nicht immer nur nehmen. Geben ist so eine Sache, aber ich gebe mittlerweile auch nicht mehr viel.
****53 Mann
1.345 Beiträge
Wenn ich ehrlich bin,
befindet sich so jemand nicht im
nahen Umfeld.
Bekannte ja,
aber echte Freunde, nein.
Für eine Freundschaft sollte das Ego
auf beiden Seiten auch mal zurückgesteckt werden.
Das zu finden, kommt einem 6er im Lotto sehr nahe.
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