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Steile These: Verringert SM das Machtgefälle?

*********andra Frau
400 Beiträge
Zitat von **********urple:
Zitat von *********andra:
Ich sehe im Sado-Masochismus kein Machtgefälle. Nicht anders, zumindest, als bei Vanillasex, wo auch mindestens zwei Beteiligte einander brauchen. Deshalb sehe ich da auch kein dominantes element und kein devotes.

Das erscheint zwar auf den ersten Blick schlüssig und reicht für einen Masochisten auch sicher aus, greift aber für mich etwas zu kurz.

Ich sehe mich selbst als sadistisch an. Reiner Masochismus ohne Machtgefälle wäre für meinen Sadismus unbefriedigend, weil ich dann lediglich eine Art "Servicesadist" wäre.
Für meinen Sadismus wird es erst wirklich interessant wenn der "Lustschmerz" nicht mehr ganz so geil ist.
Das ist aber der Punkt wo es für reine Masochisten ohne Machtgefälle bzw. ohne "Aushalten" nicht mehr weitergeht.
Ergo kommt mein Sadismus ohne eine gewisse Portion D/S nicht auf seine Kosten.

LG BoP (m)

Ja...wie Du sagst "für Dich". Und Du beschreibst Dich ja auch selbst als dominant.
Vermutlich "spielst" Du dann auch mit Subs, die mehr oder weniger devot sind - denn SONST würdest Du schnell Ärger bekommen und das Spiel wäre auch bald nicht mehr einvernehmlich.

Hast Du jemals eine/n reine/n Masochistin/Masochisten "bespielt"? Jemanden, der einfach nur schmerzgeil ist?
Zitat von *********andra:


Das sind zwei völlig verschiedene Dinge, die sich zwar mischen und überlappen können. Die aber im Grunde nichts miteinander zu tun haben, sich sogar eher widersprechen.

Sandra

Bitte schön.

Koala
**********urple Paar
7.739 Beiträge
Zitat von *********andra:
Ja...wie Du sagst "für Dich". Und Du beschreibst Dich ja auch selbst als dominant.
Vermutlich "spielst" Du dann auch mit Subs, die mehr oder weniger devot sind - denn SONST würdest Du schnell Ärger bekommen und das Spiel wäre auch bald nicht mehr einvernehmlich.
Hast Du jemals eine/n reine/n Masochistin/Masochisten "bespielt"? Jemanden, der einfach nur schmerzgeil ist?

Sicher habe ich das, sonst würde ich ja den Unterschied nicht kennen.

Wenn auch du etwas genauer lesen würdest was ich geschrieben habe, würdest du vielleicht verstehen, dass das nichts mit meiner Dominanz zu tun hat, sondern für meinen Sadismus notwendig ist.
Damit bin ich auch mitnichten allein. Ich habe in meinem Leben schon mit sehr vielen Menschen gesprochen, die ebenfalls als sadistisch betrachten, und keiner davon kann mit einem reinen Masochisten wirklich viel anfangen, wenn man den Konsenspfad nicht verlassen will, wie du ja richtig bemerkst.
Reine Masochisten sind meist viel zu wenig über ihre Wohlfühlgrenze hinaus belastbar. Wo also soll sich mein Sadismus da befriedigen?
Das reine Zufügen von Schmerz weil sie es sich wünschen tut das nicht. Da ergibt sich zu wenig Synergie.

LG BoP (m)
Ich verstehe gerade nicht, warum irgendwie nicht gleichwertig mitgelesen wird, wenn da auch steht:
die sich zwar mischen und überlappen können
?
Zitat von *******ant:
Ich verstehe gerade nicht, warum irgendwie nicht gleichwertig mitgelesen wird, wenn da auch steht:
die sich zwar mischen und überlappen können
?

Dazu habe ich ja geschrieben, dass ich da bei ihr bin.
Ich habe nachgefragt, warum sie findet, dass es sich widerspricht, was sie auch geschrieben hat.

Aber hey, wer sich nicht erklären möchte, muss das auch nicht, sollte aber dem Gegenüber auch nicht vorwerfen, er oder sie hätte das einfach erfunden. *zwinker* So viel Fairness darf man erwarten.

Koala
@*********Koala
Ich meinte das auf mehrere Kommentare bezogen. Du hattest ja nicht als einzige darauf in der Form, dass der von mir zitierte Teil weg fiel, reagiert.

Für mich ist sowohl der Satz im ganzen stimmig wie auch die einzelnen Aussagen darin.
Zitat von *******ant:
@*********Koala
Ich meinte das auf mehrere Kommentare bezogen. Du hattest ja nicht als einzige darauf in der Form, dass der von mir zitierte Teil weg fiel, reagiert.

Für mich ist sowohl der Satz im ganzen stimmig wie auch die einzelnen Aussagen darin.

Jetzt verstehe ich leider nicht, was Du meinst.
Ich hatte nicht auf Dich reagiert, sondern auf @*********andra. *nachdenk*

Koala
Zitat von *********andra:


Das sind zwei völlig verschiedene Dinge, die sich zwar mischen und überlappen können. Die aber im Grunde nichts miteinander zu tun haben, sich sogar eher widersprechen.

Sandra

@*******ant
Darauf hatte ich mich bezogen. Mich hat interessiert, inwiefern sie sich widersprechen.

Koala
********ne89 Frau
6 Beiträge
@*****Boy Ich habe jetzt nur deinen Text gelesen und nicht alle Antworten dazu. Mir scheint, du glaubst das SM nur Mittel zum Zweck ist. Ein Mittel um Sub/Sklave seine Position zu zeigen und zu verinnerlichen. Das kann ein Grund sein, aber in den meisten Fällen dient es nur der Befriedigung vom Sadisten und des Masochisten.

Es gibt Menschen die "nur" SM betreiben. Die mit DS nichts anfangen können, dasselbe andersherum. Und es gibt Menschen die beides ausleben. SM mit Machtgefälle.

Ich lebe mit meinem Herrn 24/7. Das Machtgefälle ist immer vorhanden, mal mehr, mal weniger. Ich bin aber auch sehr masochistisch und mein Herr sadistisch. Eine SM Session dient rein der Befriedigung. Und ja ab und zu albern wir auch mal herum. Ich kenne aber meine Position. BDSM darf auch mal lustig sein. 😉
*******ids Mann
9 Beiträge
Ergänzend zu @********ne89 möchte ich noch erwähnen, dass D/s für uns eine privatere, intimere Angelegenheit ist als SM. Ich denke, für sie und für mich wäre es einfacher wenn ich öffentlich (z.B. im Rahmen einer Veranstaltung) zur Schau stelle, wie sie ausgepeitscht wird als einen tieferen Einblick in unser D/s zu geben. Natürlich wird es präsent sein, wenn sie z.B. neben mir kniet oder in anderen Situtationen, die unser Machtverhältnis für andere ersichtlich machen. Der tiefere Kern ist aber etwas, das wir nur im Privaten leben. Da wir, wie angesprochen, 24/7 leben, langsam auch mit Elementen, die meist dem TPE zugeschrieben werden, ist das Machtgefälle ein fester Bestandteil in unserer Beziehung, mal mehr und mal weniger offensichtlich. SM ergänzt das Ganze und kann auch mal amüsant gestaltet werden. BDSM muss ja keine ausnahmslos bierernste Sache sein.
Zitat von *********andra:

Das sind zwei völlig verschiedene Dinge, die sich zwar mischen und überlappen können.

PAUSE.

Die aber im Grunde nichts miteinander zu tun haben, sich sogar eher widersprechen.

Sich aber überlappen können, siehe Punkte 1.


Jetzt klarer? (Ich hoffe es sehr, weil ich einfach weiß, dass du sowas auch weißt.)

@*********Koala .
"sich sogar eher widersprechen"

DAS hat mich interessiert. Wie sie DARAUF kommt.

Aber sie möchte ja nicht antworten, insofern hat es sich doch sowieso erledigt.

Koala
@*********Koala
Das weiß ich doch. *g*
*********iten Paar
1.952 Beiträge
BDSM ist in allen Facetten gar nicht voneinander trennbar.

Natürlich gibt es Gewichtungen in verschiedene Richtungen, natürlich kann ich mir einzelne Elemente herauspicken, aber so richtig rund wird alles nur, wenn es in der individuell passenden Dosierung zusammenkommt.

Was man in der Öffentlichkeit (also Clubs und Parties) in der Masse mitbekommt, ist lediglich das Show and Shine des Partyvolkes.
Ganz viel Erotiker, denen es eigentlich nur um die "verruchte" Stimmung des BDSM geht,
oder halt in Foren, die Übermacht der DS - Liebhaber, die sich häufig für die Götter des BDSM halten ...

Ist halt auch alles sehr individuell.
Intensiver SM geht schon häufig mit einer gewissen D/S Dosierung einher.
Völlig ohne ist da eher selten...

Und dann ...
BDSM hat kein reales Machtgefälle, gleich ob SSC, CNC oder was auch immer.
Beim BDSM geht es immer um gegenseitige Wunscherfüllung und ein gespieltes Machtgefälle.
Interessant wird nur, wie authentisch sich das Spiel anfühlt oder wirkt.
*****abe Mann
46 Beiträge
JOY-Team 
Zitat von *********iten:

Und dann ...
BDSM hat kein reales Machtgefälle, gleich ob SSC, CNC oder was auch immer.
Beim BDSM geht es immer um gegenseitige Wunscherfüllung und ein gespieltes Machtgefälle.
Interessant wird nur, wie authentisch sich das Spiel anfühlt oder wirkt.

Das ist denke ich eine individuelle Betrachtung.

Ich denke, das Thema "Machtgefälle" ist facettenreich.
Im Idealfall ist es ein durch Konsens getragenes Machtgefälle. Diesem Machtgefälle könnte man unterstellen, dass es gespielt ist. Sicherlich ist es bei einigen D/S Beziehungen auch so. Ich persönlich würde es so nicht sehen.
Häufig mag das anfangs noch so sein, aber mehr und mehr wird es bei nicht wenigen Paarungen zu einem realen Machtgefälle mit all seinen Folgen (ob positiv oder negativ).

*g*
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Ist das so?
Hängt davon ab, wie man Machtgefälle definiert.

Ist es nicht eher so, dass entsprechende Leute eher wünschen, dass es als reales Machtgefälle wahrgenommen wird, alleine um die Ernsthaftigkeit zu unterstreichen und für das eigene Bedürfnis nach Authentizität?

Im SM kann ich innerhalb des CNC heftigste Entführungs-, Folter- und Rape - Spiele praktizieren, in denen es ein gigantisches Machtgefälle gibt.
Aber es entspringt keinem natürlichen Machtgefälle, denn es ist ein konstruiertes Machtgefälle auf Zeit, welches sehr authentisch sein kann.
Gleiches gilt für D/S Konstellationen, selbst wenn diese die Zeit auf die gesamte aktuelle Lebenszeit ausweiten.
Es handelt sich um ein eigenkonstruiertes Machtgefälle, immer in der Abhängigkeit des beidseitigen Einvernehmens. Es mag sich real anfühlen und von aussen entsprechend real aussehen. Aber solange jederzeit die Macht entzogen werden kann, ist es kein reales Machtgefälle *zwinker*
Und wenn die Macht nicht mehr entziehbar ist, ist es kein BDSM mehr, denn dann fehlt das grundsätzliche Einvernehmen.

Dominanz muss übrigens auch gar nicht zu einem Machtgefälle führen, sondern kann sich auch durchaus in Motivation ausdrücken.
Ein Trainer ist Motivator und nicht Herrscher, z.B.
Daher ist die Grundthese, D/S = grosses Machtgefälle und S/M = geringeres Machtgefälle nicht richtig.
****al Mann
3.027 Beiträge
Zitat von *********iten:
Aber es entspringt keinem natürlichen Machtgefälle, denn es ist ein konstruiertes Machtgefälle auf Zeit, welches sehr authentisch sein kann.
Gleiches gilt für D/S Konstellationen, selbst wenn diese die Zeit auf die gesamte aktuelle Lebenszeit ausweiten.
Es handelt sich um ein eigenkonstruiertes Machtgefälle, immer in der Abhängigkeit des beidseitigen Einvernehmens. Es mag sich real anfühlen und von aussen entsprechend real aussehen. Aber solange jederzeit die Macht entzogen werden kann, ist es kein reales Machtgefälle ;-)

Die meisten Machtgefälle auch außerhalb von BDSM können auf die eine oder andere Weise und mit mehr oder weniger großen Konsequenzen aufgekündigt werden. Nur dass da nicht ständig die Diskussion aufkommt, ob die Macht zu dem Zeitpunkt, an dem sie noch besteht (also allerseits anerkannt wird), "natürlich" oder "real" ist oder doch nicht.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Wusste ich, dass dieser Einwand kommen wird, stellt sich aber leider nicht so dar, wenn man sich derzeit die politische Landschaft in Deutschland und vielen anderen Ländern z.B. anschaut.
Macht bedingt immer eine unabdingbare, oder zumindest sehr schwer auflösbare Abhängigkeit.
Bitte nicht Führung mit Macht verwechseln.
So mancher CEO hat sich die Augen gerieben, wie wenig "Macht" er hat und wieviel die Arbeitnehmer ...

Beim BDSM bei dem das jederzeit einfach zu widerrufene Einvernehmen genau die Grundlage ist, die als Grundvoraussetzung die Handlung erst zu BDSM macht, kann es ein solches Abhängigkeitsverhältnis eigentlich gar nicht geben. Das hat nichts damit zu tun, dass jemand die komplette Lebensorganisation aus seiner Hand gibt.
Eher im SM oder BD gibt es eine zeitweise unauflösbare machtlosigkeit (und damit Machtposition von Top), die alleine "technischer" Natur ist (z.B. Tunnelspiele, oder man ist durch entsprechende Isolation, Fixierung daran gehindert in diesem Moment das Einvernehmen zu wiederrufen)
In diesem Sinne gibt es im SM sogar die "echteren" Machtgefälle *zwinker*
****al Mann
3.027 Beiträge
Sehe ich anders. Macht kann begrenzt sein, was nicht heißt, dass sie dann im Nachhinein nie bestanden hätte. Im Prinzip bestätigst du das ja auch für den SM-Bereich.
Wenn du "entsprechende Isolation, Fixierung" als Hinderungsgrund für einen spontanen Widerruf des Einvernehmens von Tunnelspielen trennst, könnte man da schon diskutieren, aufgrund welcher zusätzlichen Konditionen der Konsens trotzdem gegeben ist oder eigentlich nicht. Da es bei beiden Situationen wenigstens im Nachhinein möglich ist, das Verhältnis zu lösen, unterscheidet sich aber auch das nicht so sehr von anderen Lebensbereichen.

Louis XVI mag sich 1793 auf dem Place de la Révolution die Augen gerieben haben, wie wenig Macht er noch hatte, aber deshalb ist das nicht die ganze Zeit schon so gewesen. *zwinker*
*******in78 Frau
9.026 Beiträge
Wir hier vielleicht Machtgefälle, mit Macht gleichgesetzt?
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Ja, im DS kann der spontane oder auch geplante Entzug des Einvernehmens wie eine kleine Revolution wirken ...
Aber im Grundsatz bleiben die Machtverhältnisse recht ausgeglichen.

Aber ich verstehe schon, warum eine andere Einstellung zu dem Thema individuell bevorzugt wird. *zwinker*
****Do Mann
307 Beiträge
Zitat von *********iten:
Daher ist die Grundthese, D/S = grosses Machtgefälle und S/M = geringeres Machtgefälle nicht richtig.

Ich befinde mich in einer EPE-Beziehung (Erotic Power Exchange), die sich zwar in vielen Aspekten mit einer D/s-Beziehung vergleichen lässt, jedoch bewusst unseren Beziehungsalltag ausklammert. Der Fokus liegt bei uns auf dem Austausch von sexueller Macht und der Auslebung von SM-Praktiken in bestimmten Bereichen, während der alltägliche Teil unserer Partnerschaft davon unberührt bleibt. Diese klare Trennung ermöglicht es uns, sowohl die Intensität unserer SM-Sessions als auch eine gleichberechtigte Alltagsbeziehung zu genießen.

Es fehlt also das Machtgefälle einer D/s Konstellation im Alltag, in unseren SM. Für jemanden der eine D/s Beziehung anstrebt, werden diese Machtverhältnisse oft zu "gering" sein?
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