Ich denke das BDSM in den meisten Fällen weder was mit toxischer Männlichkeit, noch mit toxischen Verhalten ansich zu tun hat.
Es gibt aber durchaus, auch hier im BDSM Forum Aussagen und Tendenzen, die ich in der Richtung doch kritisch betrachten würde.
Als Beispiel gab es hier mal ein Thema, wo es darum ging, ob Strafen wirklich strafen sein sollen..
Das sie das z.T sein sollen, kein Thema, solange darüber der Konsens besteht..
Aber es gab Aussagen von Doms, die meinten Sie! hätten sich nach der Bestrafung abreagiert, ihr Ärger wäre damit verflogen und sie könnten ihre reumütige Sub dann auch wieder liebhaben..
Der Strafgrund waren tatsächlich eigentliche Nichtigkeiten, zumindest aus Außenperspektive..
Nach dominant, souveräner Führung klingt sowas dann für mich nicht, eher nach einer Möglichkeit eines Cholerikers, seiner Störung einen Namen zu geben..
Und das Argument, aber Sub will das so, weil sie weiß das sie es verdient hat, es sie erdet, kommt mir da etwas schwach..
Es ja irgendwie verdient zu haben, damit rechtfertigen auch nicht wenige Opfer häuslicher Gewalt, ihre Partner, weil es ihnen lange genug eingeredet wird..
Vor diesen Hintergrund seh ich auch diese 24/7 Geschichten skeptisch, wo die Macht in allen Bereichen an den dominanten Part abgetreten wird, Dom innerhalb der Beziehung unfehlbar/unkritisierbar.
Wer reglementiert den Dom, wenn Widerspruch der Sub nicht zugelassen ist..
Soll jetzt auch nicht generell gegen diese Art Beziehung sprechen..
Was ich mich frage wäre..
Klar wurde das irgendwann auf einen Konsens aufgebaut, auch alles schick, solange dieser Konsens jederzeit auch einseitig wieder lösbar ist..
Aber ist er das immer, praktisch, emotional, psychisch, wenn Dom über alles die volle Kontrolle bekommen hat, damit also auch Finanzen, soziales Umfeld etc. kontrolliert.?
Schon kritische Aussagen gegen ihn, wirklich unangenehme Bestrafung zur Folge haben könnte. Natürlich vom Meta Konsens gedeckt..
Ist nicht spätestens da mit einigen
Trittbrettfahrern zu rechnen, die ihre
toxischen Verhaltensweisen unter dem
Deckmantel BDSM/sexuelle Neigung
einfach ungestört ausleben wollen?
Und nochmals, mit diesem kritischen Hinterfragen ist sicher nicht die Mehrheit der BDSMler gemeint, kenne selber einige, mit denen ich auch über diese Thematiken sehr reflektierte Gespräche hatte.
Geht auch nicht darum freiwillig in alten Rollenbildern leben zu wollen, absolut ok, wenn das für beide passt.
Denn diese waren auch früher nur toxisch, wenn Mann seine durch kirchliche Moralvorstellung und weltliche Gesetze verliehene Macht über die Familie, komplett ausgereizt und oft auch ausgenutzt hat, für vielerlei Art krankes Verhalten.