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Dominanz im BDSM: Fördert sie toxische Männlichkeitsbilder?

*****a_S Mann
8.194 Beiträge
JOY-Angels 
@*********Koala Der beste Weg, um zu helfen, ist meiner Meinung nach der über Vorbilder. Über Verbote und andere negative Maßnahmen erreicht man meiner Erfahrung nach eher Trotz und Extremisierung.
Denn, toxische Männlichkeit wurde ja auch über Vorbilder gelernt (Väter, große Brüder, ältere Jugendliche, mediale Macker). Und somit ist es sinnvoll, dem andere Vorbilder entgegenzusetzen (Gute Väter, Grundschullehrer, gute Influencer Und eben auch Szene Vorbilder). Daher halte ich es für wichtig, zu zeigen, dass man auch als BDSMer Feminist sein kann.
*******rund Mann
3.722 Beiträge
Zu der Erziehung: Auch wohlerzogene Menschen können durch Macht verführt werden. "Angehimmelt" werden ist sehr verführerisch. Das erlebt man als normaler Mensch fast nie. Wird man dann von einer Frau, von der Frau, die man begehrt, auf Knien "angehimmelt", als Herr verehrt, dann könnte das schon eine starke Droge sein, gerade auch, wenn es mit sexueller Erregung verbunden ist.

Ich glaube, man kann nicht davon ausgehen, dass die gute Erziehung einen Menschen komplett davor schützt, durch solche Umstände korrumpiert zu werden.
*******rund Mann
3.722 Beiträge
Vorbilder finde ich gut.
*****_54 Frau
11.820 Beiträge
Es gibt aber auch negative Vorbilder.
******ode Mann
280 Beiträge
Zitat von *****_54:

Die Darstellung von Dominanz im BDSM führt - in einem größeren Bogen gesehen - gesellschaftlich zu fast gar nichts, außer zu einer Art Modererscheinung mit Wellnesscharakter.

Was an Bildern in der öffentlichen Wahrnehmung hängen bleibt, sieht man ja an popkulturellen Anleihen in Musikvideos von Madonna (z.B. Erotica) und Co. und weitreichender noch durch das wenig hilfreiche 50 Shades of Grey.

Ob die Allgemeinheit bei BDSM primär an möglicherweise toxische männliche Doms denkt, da bin ich mir nicht sicher.

Bei "Sadomaso" denkt Otto Normalverbraucher doch gerne an sexuelle Dienstleistungen bei einer Domina.
In eben diesem Kontext tauchen BDSM Elemente dann gerne in den Drehbüchern von Fernsehkrimiautoren auf, die damit die Stereotypen aufgreifen und damit weiter zementieren.
Zitat von ******ode:

Ob die Allgemeinheit bei BDSM primär an möglicherweise toxische männliche Doms denkt, da bin ich mir nicht sicher.

Bei "Sadomaso" denkt Otto Normalverbraucher doch gerne an sexuelle Dienstleistungen bei einer Domina.
In eben diesem Kontext tauchen BDSM Elemente dann gerne in den Drehbüchern von Fernsehkrimiautoren auf, die damit die Stereotypen aufgreifen und damit weiter zementieren.

Genau das, danke!

(In diesem Zusammenhang auch an @*****_54 ).
******ter Mann
868 Beiträge
Zitat von *****n_N:
Männer gehen zum Beispiel nicht deswegen seltener rechtzeitig zum Arzt, weinen seltener oder bringen sich häufiger um, weil sie fragil wären- sondern weil sie ein tradiertes Bild von Stärke aufrecht erhalten wollen (oder glauben, das zu müssen)
Wer diese These irgendwann mal aufgestellt hat, hat mal so gar keine Ahnung von Männern. *lol*

Als wenn Männer auch nur einen Gedanken daran verschwenden würden, irgendein Bild von Stärke aufrechterhalten wollen, in dem wir seltener rechtzeitig zum Arzt gehen (was in der Tat so ist, aber aus ganz anderen Gründen).
Das widerspricht auch dem gängigen Bild (das sicher nicht unbegründet ist), dass wir Männer bei einem Männerschnupfen/bei ner Männergrippe immer nur knapp dem Tode entkommen.
Ein starkes Männerbild erhalten zu wollen und bei einem Männerschupfen zur Heulboje zu werden, schließt sich so ganz leicht aus. Das passt also nicht zusammen.

Und ja, Männer weinen weniger. Aber es ist hinlänglich bekannt, dass Männer weniger emotional veranlagt sind und weniger emphatisch sind als Frauen...auch wenn mir ständig die Tränen fließen bei Wiedersehenssendungen...super nervig.
Daraus zu konstruieren, dass Männer das seltener tun, weil wir keine Schwäche zeigen wollen, ist schon sehr fantasiereich.
Wenn uns was wirklich berührt, weinen auch wir, es gibt halt nur weniger, was uns derart berührt und mit unterdrücken ist da irgendwann auch nix mehr.
Das können weder Männer noch Frauen, wenn ihre Welt gerade mächtig erschüttert wird.

Auch die höhere Selbstmordrate (die dem Mythos des aufrechterhalten eines starken Männerbildes komischerweise diametral entgegensteht, da Selbstmord gesellschaftlich als schwäche/Flucht wahrgenommen wird) ist mit der Veranlagung easy widerlegbar.
Wir wissen, dass Männer in der Regel in ihren Entscheidungen extremer und konsequenter sind, was zu der erhöhten Selbstmordrate führt.
Das Suizid besonders männlich sein soll, wäre mir neu.

Das aber nur mal so in den Raum geworfen, weil ich es schon öfter gelesen habe und es ziemlich unbedacht finde, beim heutigen Erkenntnis und Wissensstand.

Ich lese dann mal weiter, ob ich noch so eine Stilblüte finde.

Setze das Wollen mit unbewusst konditioniert gleich, dann werden die Beispiele etwas klarer.
Von dem ständigen Wollen kann nicht ausgegangen werden, dass Männer solch Re(aktionen) zeigen.
*******rund Mann
3.722 Beiträge
Natürlich gibt es negative Vorbilder. Aber niemand lernt durch Predigten, Ermahnungen, gar Beschimpfungen. Das erzeugt bloß Abwehr oder Konformitätsdruck. Letzteres führt zu Lippenbekenntnissen.
****tat Mann
1.022 Beiträge
es gibt fast nichts, das es nicht gibt... bei Vorbilderm stört mich schon das Wort Bild ..
die Zeitung und der Vergleich.. gemalt...das bild und ohne leben...
*****_54 Frau
11.820 Beiträge
Zitat von *******rund:
Natürlich gibt es negative Vorbilder. Aber niemand lernt durch Predigten, Ermahnungen, gar Beschimpfungen.

Lernen nicht, aber es können durchaus Vorlagen für Follower von Hass- und anderen Negativ-Botschaften sein.
Vorbilder können auch bewirken, den eigenes Nachdenken außen vor zu lassen.
*******rund Mann
3.722 Beiträge
Ja, es können Vorlagen sein. Man kann sich da Textbausteine abholen. Man kann diese Schablonen selber einsetzen gegen andere. Wird ja auch gemacht. Nur überzeugt das nicht von einer Lebensform. Es hat nichts anziehendes, ist nicht attraktiv.
*****_54 Frau
11.820 Beiträge
@*******rund
Zitat von *******rund:
Nur überzeugt das nicht von einer Lebensform. Es hat nichts anziehendes, ist nicht attraktiv.

Da wäre ich mir nicht so sicher.
Wenn ich z.B. sehe, wie bestimmte Populisten mit den haarsträubendsten Falschaussagen gefeiert, bejubelt und schließlich gewählt werden ....
*nachdenk*
Kann ja gar nicht sein, dass Influencer*innen wen beeinflussen.
Hust.
*******rund Mann
3.722 Beiträge
Da verstehen wir uns miss @*****_54

Der Populist beschimpft ja andere (z.B. Randgruppen) und nicht sein Publikum.

Ich meinte aber eher den Fall, dass ich beschimpft, ermahnt und belehrt werde, kein toxischer Mann zu sein. Alternativ dazu eine Person, die über seine Vorbildwirkung etwas vermittelt, was auch mich anziehend wirkt. Diese Person braucht mich nicht zu belehren.
Aus dem Nähkästchen:
Ich musste tatsächlich mal an einer Veranstaltung ein Gespräch mitanhören, bei dem ein Dom Dinge sagte, die tatsächlich in die Schublade toxischer Männlichkeit gehört. Mir rollten sich die Zehennägel auf. Blöderweise war das ein Anlass mit strengen Regeln, eine davon war, dass wir Subs nur reden durften, wenn wir was gefragt wurden. *schweig* *basta* Glücklicherweise war ich mit meinem Herrn beschäftigt, aber ich habe tatsächlich sehr gerungen mit mir.

Koala
*****rrz Mann
262 Beiträge
Zitat von *******ant:
Zitat von *****rrz:

Für die einzelnen prominenten Influences stimmt das mit Sicherheit. Aber für die Vielzahl derer, die daran teilhaben, Follower und Teiler, denke ich schon, dass da persönlichere Motive dahinter stehen.

Nun bin ich keine Psychologin...
Verstehe mich bitte nicht falsch, aber ich finde es ab einem gewissen Punkt fatal, wenn gerade bei Einfluss nehmenden Personen (nicht unbedingt uns gegenüber; de facto) das Augenmerk zuerst auf deren eventuelle, tiefere Beweggründe gelegt würde.
Ich kann es gerade nicht klar in Worte fassen, aber für mich ist das der Focus auf dem falschen Ende.
Was nicht heißt, dass ich im Einzelfall kein Verständnis dafür hätte, "warum jemand so geworden ist"- aber wir sprechen hier von einem massiveren Phänomen. Von Reichweiten.

Die Beweggründe von einzelnen Influencern sind möglicherweise andere, aber mir geht es ja um die der - mehr oder weniger große - Massen jener, die auf den Zug aufspringen. Da sind doch gerade die Beweggründe das interessante, wenn sie helfen, zu erklären, warum das Phänomen so groß ist. Das ist es nämlich nicht wegen einzelnen Influencern, sondern wegen den Mengen an Menschen, die ihnen Aufmerksamkeit schenken und zustimmen.

Da wie beim BDSM liegt ja eben das "toxische" nicht in der Sache, sondern an der Intention mit der darüber in welchem Rahmen kommuniziert wird (neudeutsch, der "Spin").
*******rund Mann
3.722 Beiträge
Zitat von *******ant:
Kann ja gar nicht sein, dass Influencer*innen wen beeinflussen.
Hust.

Tun sie, aber gewisse Hassprediger auf Youtube streicheln das Ego und kippen Hass stellvertretend für das Publikum über Gruppen aus, die vom Publikum auch abgelehnt werden.
Ich glaube leider nicht, dass Geld die Antriebsfeder jener Influenzer ist. Da ist blöderweise mehr dahinter.
Aber wie bereits erwähnt, ist Joy nicht der Ort für diese Themen.

Koala
*******rund Mann
3.722 Beiträge
Das Thema ist BDSM, die Tradwives sind es nicht. Insofern wären die Beispiele für Toxizität fördernde Dinge im BDSM besser. Auch da können Vorbilder wirken und das auch negativ, nehme ich an.
*******rund Mann
3.722 Beiträge
Zitat von *********Koala:
Ich musste tatsächlich mal an einer Veranstaltung ein Gespräch mitanhören, bei dem ein Dom Dinge sagte, die tatsächlich in die Schublade toxischer Männlichkeit gehört.

Erzähl doch mal, worum ging es da?
Zitat von *******rund:
Zitat von *********Koala:
Ich musste tatsächlich mal an einer Veranstaltung ein Gespräch mitanhören, bei dem ein Dom Dinge sagte, die tatsächlich in die Schublade toxischer Männlichkeit gehört.

Erzähl doch mal, worum ging es da?

Ich weiss nicht mehr genau, worum es im Detail ging. Aber es zeigte halt, dass er auch ausserhalb seiner Neigung der Meinung war, dass der Mann über der Frau steht.

Koala
Dominanz im BDSM: Fördert sie toxische Männlichkeitsbilder?
@*****rrz
Ah, ok, aus der Perspektive.
Hm, wenn ich in diesem Zusammenhang an "strukturell" denke, fällt mir als grober Arbeitstitel nur "Bildungsmangel" ein.
Kann mir natürlich ungünstig ausgelegt werden.
Ja, fraglich, wie viel Bewusstes, Intrinsisches dahinter steckt (wenn überhaupt- wenn nicht, macht es das mMn im Ergebnis nicht besser).
Zitat von *******rund:
Zitat von *******ant:
Kann ja gar nicht sein, dass Influencer*innen wen beeinflussen.
Hust.

Tun sie, aber gewisse Hassprediger auf Youtube streicheln das Ego und kippen Hass stellvertretend für das Publikum über Gruppen aus, die vom Publikum auch abgelehnt werden.

Ach was?
*******rund Mann
3.722 Beiträge
Zitat von *******ant:

Ach was?

Ich weiß, dass Du das weißt. Meine Aussage gehört in den Kontext "Vorbild oder Ermahnung". Aber vielleicht überkreuzen sich hier unterschiedliche Themen. Zumindest in meiner Unterhaltung mit @*****_54 ging es um Vorbilder.
Zitat von *********Koala:

Ich glaube leider nicht, dass Geld die Antriebsfeder jener Influenzer ist. Da ist blöderweise mehr dahinter.
Aber wie bereits erwähnt, ist Joy nicht der Ort für diese Themen.

Koala


Ja, sicher. (Beides)
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