Geb ich mal kurz ein bißchen professionellen Info-Senf dazu:
Beim Sex ohne Kondom besteht natürlich grundsätzlich immer das Risiko, sich (nicht nur mit HIV) anzustecken.
Theoretisch besteht bei allen Spielarten schon ein gewisses Risiko, allerdings ist die Viruslast von Scheidenflüssigkeit, Lusttröpfchen oder Speichel zu gering, um anzustecken. Deshalb gilt Oralverkehr bis zu einem gewissen Grad als Safer-Sex-Praktik.
Im Sperma ist die Hauptmenge der Viren. Durch die intakte Haut (z.B., wenn er auf ihrem Bauch "kommt") kommt das Virus nicht durch. Durch die Mund oder Vaginalschleimhaut allerdings schon - daher ist in beiden Fällen dann eine reale Ansteckungswahrscheinlichkeit gegeben. Bim Oralverkehr mit "er kommt im Mund", ist diese noch etwas geringer, was aber schlicht an der kürzeren Kontaktzeit des Spermas mit der Schleimhaut liegt, ehe es ausgespuckt oder geschluckt und durch die Magensäure inaktiviert wird.
Beim Geschlechtsverkehr (auch beim Analverkehr) ist das Ansteckungsrisiko am größten. Auch vor dem "Kommen" kann natürlich schon ein wenig Samenflüssigkeit abgegangen sein... allerdings reicht die Virusanzahl hierbei selten für eine Ansteckung aus (möglich ist es aber!).
Solange kein Sperma in den Mund kommt ist das Risiko beim Blasen praktisch vernachlässigbar gering (wie ein 6er mit Zusatzzahl). Im "Lusttröpfchen", das vorher "herauskommen" kann, sind nur wenige Viren enthalten, die normalerweise bei einem gesunden Körper oral nicht zur Ansteckung führen. Die Chance ist so etwa bei 1:20 Millionen - eben wie im Lotto, bzw. seltener als vom Blitz getroffen zu werden.
Auch beim Küssen ist das Risiko unheimlich gering (noch kleiner).
Bisher ist noch kein Fall bekannt, bei dem sich jemand beim Lecken einer Frau angesteckt hat. Mancher benutzt Frischhaltefolie beim Lecken. Ich persönlich halte diese Maßnahme für unnötig - aber mich würde es bei aller Katastrophe auch freuen, der erste Mann zu sein, der bewiesen hat, daß man sich durch Lecken mit HIV infizieren kann.
Eine Ausnahme besteht dabei immer, wenn blutende Schleimhäute aufeinanderkommen. Bei Zahnfleischbluten und kleinen Blutungen im Genitalbereich, also bei direktem Blutkontakt steigt das Ansteckungsrisiko natürlich enorm!)
Theoretisch besteht bei allen Spielarten schon ein gewisses Risiko, allerdings ist die Viruslast von Scheidenflüssigkeit, Lusttröpfchen oder Speichel zu gering, um anzustecken. Aber egal, ob die Wahrscheinlichkeit 1:2 oder 1:2000000000000000 steht. Mein Leben würde ich nie drauf verwetten und deshalb lieber ein Kondom verwenden - alle Wahrscheinlichkeiten nutzen nichts mehr, wenn man ausgerechnet DER Eine ist.
Davon auszugehen, daß der Andere "clean" ist, ist zwar sehr zuversichtlich und zeigt, daß man an das Gute im Menschen glaubt, aber sein Leben sollte man nicht darauf verwetten. Man kann niemandem ansehen, ob er infiziert ist. Manche Betroffene können über mehrere Jahre das Virus symptomlos, ohne es zu wissen, in sich tragen und weiterverbreiten. Einen Aids-Test kann man am besten anonym und kostenlos beim Gesundheitsamt machen lassen.
Wer den Verdacht hat, dass er sich mit Hep C angesteckt haben könnte, sollte sofort zum Arzt gehen. Eine innerhalb der ersten 60 Tage begonnene Interferontherapie hat eine Erfolgsrate von 98%!
Wer den Verdacht hat, er könnte sich mit HIV angesteckt haben, der hat nicht so viel Zeit. Innerhalb der ersten 36 STUNDEN muß eine „Postexpositionsprophylaxe“ mit entsprechenden Medikamenten erfolgen – und auch verhindert die Infektion nicht zuverlässig!