Ich war bisher erst einmal auf dem CSD, und niemand hat mir Alkohol oder Drogen angeboten. Soviel dazu.
Klar wird da auch gefeiert, aber es gab auch irre viele Stände, die aufklärten, Material anboten oder einfach für Leute mit Redebedarf da waren.
Ich find ganz insgesamt ist der CSD eine tolle Veranstaltung. Sei es, um sich mit Gleichgesinnten zu treffen, seine Sexualität auch mal in der Öffentlichkeit ausleben zu können, oder auch (oder gerade) um zu zeigen, dass wir eben nicht böse und eklig sind.
Und warum Stinos etwas verkaufen, was sie gar nicht wollen? Ja, tun wir das denn? Wird irgendein Stino gezwungen, sich das anzuschauen? Oder sich dort zu informieren? Nein, garantiert nicht. Und "missionieren" will hier wirklich niemand. Hoffe ich zumindest. Aber aufklären, ja, das sollte gemacht werden, eben damit nicht mehr Leute auf der Straße als "perverse Sau" beschimpft werden, weil sie ein Halsband tragen, oder man zu hören bekommt, man solle froh sein, dass das Gegenüber jetzt keine Pistole dabei hat, sonst würde man abgeknallt (mir beides schon passiert).
Zu behaupten, BDSMler würden von der Gesellschaft nicht diskriminiert, ist ziemlich in die Tonne gegriffen. Denn sie werden nur solange nicht diskriminiert, wie sie sich nicht öffentlich dazu bekennen. Sollte meine Chefin jemals erfahren, worauf ich so stehe, könnte ich meinen Job vermutlich an den Nagel hängen. Ja, ist schon richtig, ich MUSS mich ja nicht outen, ich MUSS ja nicht öffentlich dazu stehen. Aber wenn ich das will? Dann hab ich halt Pech gehabt.
Es grüßt
die Lady