Ich glaube nicht, dass man online das Flirten verlernt, denn im besten Fall führt doch das eine zum anderen: online -> real.
Sondern die Leute sind halt unterschiedlich, was sie persönlich als weniger aufwändig empfinden und/oder wo die Gefahr der Enttäuschung für sie geringer ist.
Ich "filtere" über einen etwas längeren Online-Flirt gerne vor, weil ich die Wahrscheinlichkeit für sehr hoch halte, dass jemand, der am Handy oder an der Tastatur keinen geraden Satz zusammenbekommt und keinen sinnhaften Gedanken formulieren kann, das im realen Leben auch nicht hinbekommt. Und das ist mir halt wichtig, wenn ich jemanden kennenlerne.
Gleichzeitig ist es für mich persönlich auch kein Aufwand zwischendurch mal zum Handy zu greifen oder es mir Abends mal gemütlich zu machen und ein bisschen hin und her zu schreiben.
Klar besteht natürlich dann das Risiko, dass wenn man sich real trifft, sich das Ganze nicht so manifestiert, wie es sich vorher anzubahnen schien. Ist dann zwar ein bisschen enttäuschend, aber für mich auch kein Drama. Denn das würde ja bedeuten, dass der Flirt vorher letztlich nur der Erzielung eines bestimmten Ergebnisses diente und intrinsisch keinen Wert hatte. Dafür finde ich aber einen guten Flirt viel zu prickelnd, als dann hinterher alles alleine am womöglich enttäuschenden Ergebnis zu messen.
Zwar bin ich dann in Sachen Kennenlernen auch nicht weiter als vorher, aber ich hatte zumindest einen schönen Austausch. Ist für mich dann unterm Strich wertvoller, als mich direkt mit drölf Leuten zu verabreden, wo die Chance, dass es nicht passt, dass es nicht klickt ja eher größer als kleiner ist.