Verlernen wir online das Flirten?

@**********irbel


Sorry, stehe auf dem Schlauch: wer ist hier gemeint? Und mokiert sich worüber?

Ach Hirbel, du doch nicht..
Ist dieses Leben nicht eines der seltsamsten?

Ja, offline kann man auch manipuliert werden, möglicherweise sogar besser. Mir ging es um die Haltung der TE. Sie argumentiert, vor einem Treffen das Interesse an ihrer Person wahrnehmen zu wollen. Das ist verständlich. Aber auch ein Einfallstor. Ich frage mich eher, ob ich Interesse an der anderen Person habe.

Das eine schließt ja nicht das andere aus.

Da bin ich froh! Stand nur direkt unter meinem Beitrag, daher die Frage …


Tatsächlich fragte ich mich gestern, als es in einem anderen Thread so hoch her ging und ich wacker und mit Gebrüll, gerüstet mit dem lila Schwert des Feminismus und der schimmernden Wehr der Küchenpsychologie und -Philosophie zu Felde zog: Was würde wohl meine sehr viel frühere Liebe K. dazu sagen? Die war (und ist hoffentlich) nämlich echte Psychologin und 80er Feministin. Späte zweite Welle. Was HABEN wir uns am Küchentisch gestritten! Und wenige Jahrzehnte später: ich so hier zugange, und sie hatte mit vielem einfach damals schon recht.

PC oder Wokeness kann auch als Identitätssynthese gelesen werden. Die Konstruktion der kulturellen Aneignung deutest du ja als deine Grenze an. Wie jede Ideologie hat auch diese ihre langen Schatten und darf abgelehnt werden. Obwohl ich hier nichtmal weiß auf welchen Beitrag du das Plädoyer beziehst.

Du bist bei Mounk, oder?
Knifflig (und für hier wahrscheinlich zu weit führend). Ich stimme ihm tatsächlich zu, dass man das aus Ausgrenzung, im Absolutheitsanspruch und auf tausend andere Arten wild übertreiben kann. Ich würde auch, beispielsweise, nie vom Landwirt nebenan erwarten, zu gendern. Nicht, weil ich ihn für weniger schlau halte. Es ist einfach nicht seine Lebensrealität. Aber ich würde von Menschen, die beruflich mit Text arbeiten, eine gute gute Begründung erwarten, warum sie es nicht tun.

Ändert für mich aber nix an der Idee selbst. Füge, wenn Du magst, dem Ganzen einen Schuss Geduld und Montessori (die Pädagogik, nicht die Weltanschauung) hinzu.
Abhängen soll es niemanden. Aber es eben auch nicht unter diesem Deckmantel leicht machen.

Und damit genug oder schon zuviel gekapert; zurück zum eigentlichen Thema …

Ja. Ich hab hier Mounk auf dem Schoß. Geduld ist nichts für mich. Deswegen ja mein Petitum für schnelle echte Treffen.

@****el Dass tatsächlich diskrimierten Gruppen Gehör verschafft wurde und geholfen wird und werden muss sehe ich und wohl auch die Meisten ein. Allgemein denke ich dass in der Hinsicht bereits einiges erreicht wurde. Nur manchmal hat es den faden Beigeschmack, dass lautstarke Minderheiten anderen, die möglicherweise ganz andere reale Sorgen haben, eine Haltung aufgezwungen, im Sinne des PC verstanden, wird. So wie der heutige teils übertriebene Feminismus, der die wahren Ursachen verkennt und bereits wichtiges Erreichte ad absurdum führt. Vergleichbar ist das mit einem Pendel das sagen wir 30 Jahre in eine Richtung ausschlug, die richtig war. Heute aber schlägt das Pendel in die andere Richtung aus, bis es sich dann wieder einpendelt. Was du nicht willst das man dir tut, das füg auch keinem andern zu. Die Freiheit des einen endet da wo die Freiheit des anderen beginnt. Sapere aude. @**********irbel Nein keine Erinnerungskultur, summa summarum war in den 90ern vieles besser und fortschrittlicher als heute.

Sorry für das OT!

@****el


Ich arbeite beruflich auch oft mit Texten. Gendern kommt nicht in Frage. Warum sollte ich das tun?
Eine Handlung setzt eine Motivation voraus. Wo soll die denn sein? Das alles ist viel zu belanglos.

Glaubts du wirklich ich lasse mir einreden, daß ich ein halbes Jahrhundert lang alles falsch gemacht habe?
Nur weil eine Minderheit das gerade einfordert? Sicher nicht. Moden kommen und gehen.

Die letzte Rechtschreibreform habe ich übrigens auch konsequent ignoriert. Da hat sich niemand aufgeregt.

ich liebe es zu flirten…
nach und nach das Ganze zu lenken.
Und mEn klappt es prima auch online.

Manchmal springt ein Funken über und es entsteht etwas spannend-bereicherndes.
Nach wie vor muss man das live überprüfen.
Einiges hält einer Überprüfung nicht stand. Die Chemie und die Rahmenbedingungen müssen einfach stimmen.

Ich hatte einige wenige absolute Enttäuschungen nach dem tollen Online-Flirt. Live konnte ein Herr seiner Online-Präsenz kein Wasser reichen… direkt beendet. Braucht kein Mensch.
Andere gewinnen noch mehr bei einer persönlichen Begegnung.

Joy ist ein unglaublich breites Feld von Möglichkeiten.

Und Fakt ist auch dass in den 90ern alles besser funktionierte als heute. Diesbezüglich wären Behörden, Ämter, die Post, die Bahn usw. zu erwähnen. Aber spätestens wenn sich die politischen Verhältnisse ändern werden viele, die in ihrer Wohlfühlblase verharren und die Wahrheit nicht sehen wollen, erwachen. Amen

Für mich gibt es 2 Arten von Flirten:

1. Erstkontakt:
Für mich ist ein erster Flirt, der online statt findet ein Fake-Flirt. Warum?
Weil für mich zu einem echten Flirt auf jeden Fall der Blickkontakt und die menschliche Aura gehört.
Online steht für mich der Interessenabgleich im Vordergrund. Stimmen die Interessen überein, sollte einem "Treffen auf neutralem Grund" nichts im Wege stehen. Hier beginnt für mich der erste Flirt oder nicht.

2. Nach realem Treffen:
Gab es beim ersten Treffen schon einen Flirt und stimmt die Chemie, so steht einem weiteren Flirt online nichts mehr im Weg. Trotzdem ist dieser für mich nicht so echt und schön, wie der reelle Flirt.
Sorry an alle Tasten- und Bildschirmliebhaber/-innen!

Das mit dem Online Flirten ist so eine Sache, jeder versteht offenbar etwas anderes darunter.
Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass Flirten nicht zielgerichtet ist, dahinter steht weder sexuelles Interesse noch Dateabsichten.

Ich habe es bisher sehr häufig erlebt, dass Männer nichts weiter abklopfen und in erster Linie an einem schriftlichen Austausch interessiert sind, sozusagen die moderne Onlinebrieffreundschaft. Daher halte ich mich auch zurück beim schriftlichen Austausch, wenn erkennbar ist, dass es auf reine Brieffreundschaft hinausläuft.

Es geht ums Flirten ... weder um Politik, früher war alles besser ... früher hatten wir nen Kaiser.

Äußere dich zum Thema, oder lass es.

Okay. Du brauchst also verhältnismäßig lange. Findest aber Partner, für die das in Ordnung ist. Also ist es in Ordnung, oder? Ansonsten versuche es doch mal mit etwas spontanerem Handeln oder zügigerem Treffen. Wirst ja sehen, wie sich das anfühlt dann. Obwohl ich auch mit einigen Attributen der Beschreibung etwas anfangen kann, mag ich den Begriff der Demisexualität im übrigen gar nicht. Ich meine, Demi kommt von Halb… wieder so ein Konstrukt um jede Form der sexuellen Verhaltebsweisen zu katalogisieren. Ohne Not.

@**********bbexx
Ein paar Zeilen weiter oben hab ich mich ruckbezüglich des Themas virtuelles Kennenlernen geäußert, Frau Krabbe. Kritik ist also nie fehl am Platze, Kindergartenargumente wie mit der Kaiserzeit waren ja zu erwarten. Zum Thema: Online-Dating ist nicht annähernd zu vergleichen mit Kontaktanbahnung in der Realität. Online gibt es keine Mimik, Gestik, Körpersprache, Stimme. Ich weiß nicht ob sie gut riecht, einen natürlichen anregenden Duft hat.

Austausch und Flirten halte ich für normal und Standard.
So was bin ich dir denn Wert Attitüden und bei Laune halten habe ich die letzten Jahre recht schnell gekappt, weil mir da vermehrt gewisse Typen begegnet sind.
Z.B. mit ganz begrenzten Datemöglichkeiten, der Tag der Tage soll sitzen. Verstehe ich, meine Ausgangslage war das Gegenteil. Warum soll ich mir so Shit-Tests antun? Ob jemand IQ, EQ und HHH hat, merke ich ziemlich schnell und ob und welche Art Spielchen gespielt werden soll auch.

Einen Extremtyp nach dem anderen gehabt, ganz oft Pech gehabt, aber beim Nächsten passe ich auf.
Erst wenn ich mir ganz, ganz, ganz sicher bin, wage ich es einen Kaffee trinken zu gehen.

Ich war jetzt so lange allein und ohne Partner, ich muss mir schon ganz, ganz, ganz sicher sein, dass du der richtige bist, bevor ich es wage einen Kaffee trinken zu gehen.

Die Liste ist lang von wenig Selbstwert der von aussen gefüllt werden will bis tatsächlich einfach nur Langeweile.

Der Datingmarkt ist pickepacke voll mit Möglichkeiten. Es herrscht ein Überangebot.
Im Idealfall öffne ich dafür gerade mal die Haustür.

Na, dann: Nenne doch mal eine Haltung, die Dir ollem grauen Wolf, der offenkundig den Systemwechsel herbeisehnt, feministisch aufgezwungen wurde.

1. Dir. Nicht dem Schwippcousin von Telegram.
2. Haltung.
3. Gezwungen.

Nur eine, und ich bin zu diesem Thema still. Versprochen.
Und wenn Du das nicht kannst, bist Du es.
Deal?

Ich tatsächlich keine einzige. Ob über eine Plattform oder direkt. Ich habe per email Feuer gefangen, per fax, per Romanserie (!) und per Chat.
Nicht einmal bin ich auf die Nase gefallen, zumindest nicht in der Hinsicht, dass da wer viel zu viel versprochen hatte und nicht liefern konnte. Gab mehr als ein unhappy-end, war auch nicht immer toller Sex, wenn es dazu kam. Aber okay war er mindestens, und es war immer mindestens ein netter Abend.

Ich bleibe also fest überzeugt: das geht und ist gehaltvoll, wenn man Text mag und Empathie mitbringt. Und sich darauf einlassen möchte, natürlich, sei es aus Neigung oder aus logistischen Gründen.

@****el
Übrigens nicht erschrecken, aber in Wahrheit bin ich der schlaue, schlanke Fuchs. Die Unterstellung einer politischen Haltung hat noch gefehlt. Man kann natürlich auch nur aus seiner Wahrnehmung oder Umgebung die Dinge betrachten wie sie einem gefallen. Und da ich Gentleman bin, öfter Frauen aus freien Stücken zu mir lächelten und auch schon auf mich zukamen, da ich in der Regel nicht beiße, bin ich falls darunter Feministinnen waren, noch zu nichts gezwungen worden. Meine Haltung ist neutral, ganz ohne Scheuklappen, weder links noch rechts. Das bedeutet man kann mich nicht in irgendeine Schublade stecken. Abgesehn davon greift das Denken in Richtungen in der heutigen, komplexen Welt zu kurz. Mir persönlich wurde nichts aufgezwungen, was aber auch daran liegt dass ich um die Feministinnen, die meist mit sich unzufrieden sind, und die politisch korrekten Frauenversteher einen großen Bogen mache. Setzen diese sich durch, wird irgendwann alles Zwischenmenschliche inklusive Flirten, abgeschafft sein, ebenso die Polarität der Geschlechter.
Vor hundert Jahren gingen Feministinnen auf die Straße, um nicht mehr als kleine Mädchen behandelt zu werden. Heute wird der Opferstatus hochgehalten. Damit wird auch konsequent das erklärte Ziel der Frauenbewegung verraten, dass Frauen frei entscheiden, wie sie leben wollen.