Ich kenne das, bezeichne es bei mir aber nicht als Problem, sondern als Wegweiser.
Bei mir kommt das dann, wenn ich gestresst bin, zu wenig Schlaf habe, "kränkele", bei sozialem Overkill... Es ist für mich ein Zeichen, ein bisschen langsamer zu werden, nicht dauernd unterwegs zu sein, ein Buch zu lesen, mehr zu schlafen, gemütliche Spaziegänge zu machen, zu Hause Schubladen aufzuräumen, in die ich schon lange nicht mehr geschaut habe, (Ruhe in das eigene Leben zu bringen, ist eine sehr individuelle Sache).
Durch die ganzen "Stresshormone" steigt meine (Frust-)Lust 1), und die lenkt mich, netterweise, vom Stress ab. Ich nehme also, was mein Körper mir als Ablenkung bietet.
Ja, das mag von aussen betrachtet idiotisch sein, ist aber halt ein Teil meiner körperlichen Stressbewältigung, welche ich zwischenzeitlich auch als solche begreifen, und damit arbeiten kann.
Ich gehe, seit vielen Jahren, ca. 4x im Jahr zu einer Therapeutin, mir hilft eine neutrale Aussensicht, auf meinen Umgang mit mir selber, da ich bei starkem Fokus dazu tendiere, mich zu verrennen, notfalls mit dem Kopf durch die Wand will, ohne mich zu fragen, was ich dort eigentlich will.
Ich persönlich bin also grosser Fan von neutraler Unterstützung zur Selbstregulierung.
Kleine Verhaltensänderungen können grossen Einfluss auf den menschlichen Hormonhaushalt haben, es dauert einfach immer eine Weile, bis diese wirken.
Meine Hormone lasse ich jährlich testen, klinisch ist alles in Ordnung. Mein Testosteronspiegel ist erhöht, dies ist aber, aufgrund aller anderen Blutwerte eine "natürliche Anomalie", und bedarf keiner medizinischen Intervention.
1) Frust-Lust unterscheidet sich von "normaler" Lust, da sie als Ventil für meinen, stressbedingten, chaotischen, unkonzentrierten, hüpfenden Geist dient. Es ist kein Dauerzustand, lässt sich körperlich in gewisser Weise mit SB regulieren. Das Problem ist aber der chaotische Geist, wenn ich mich also langsam "beruhigen" kann, verschwindet auch die Frust-Lust.