ich träume von einer Frau wie Griseldis. der es gelungen ist, sich durchs Leben zu kämpfen, ohne dabei ihre Prinzipien aufzugeben und faule Kompromisse einzugehen. die das ergraute Haar offen trägt und die feinen Lachfältchen um Augen und Mundwinkel mit der Anmut einer erfolgreichen Kriegerin. die beim Sex den Mann reitet, sofern der sie im freundschaftlichen Ringen nicht unterwerfen kann.
um die ich mir keine Sorgen machen müsste, wenn sie erzählt, am Wochenende mal wieder trampen zu wollen. und wäre es in Osteuropa bei Brummifahrern, könnte ich höchstens so was wie vorauseilendes Mitgefühl für übergrfifige Fahrer empfinden, aber letztlich wird es für alle das beste sein, wenn so jemand eine Lektion vermittelt bekommt, die sich von keiner Sprachbarriere aufhalten lässt.
das erste Date in zeitlosem Chic beide komplett in schwarz wie der Rest der Bande. hautenge Funktionskleidung ist zwar keine Voraussetzung, aber irgendwie läuft es halt oft auf hautenge Funktionskleidung hinaus. darin lässt sich eben am besten rennen, springen und werfen, wer und was geworfen werden will. Sturmhaube by Catch as catch can, Caps'n'Cans by Betterrun, Rollkragenshirt und Skinny fit Jeans by Puma, Laufschuhe von Reebok, Unterwäschenmarke ist mir fast egal, da bin ich flexibel wie jeder verrückter Hutmacher, der nix weiter mit Hüten am Hut hat als das Ding nach der Show reihum gehen zu lassen, damit ein jeder und jede Jägerin das gefaltete Kleingeld loswerden kann.
in der idealen Welt würde ich gemeinsam mit ihr die Aussage verweigern. wir zünden keine Autos an, deren Eigentümer uns unbekannt sind und stehen auch nicht an der nächsten Straßenecke und warten ab, ob das Teil auch tatsächlich brennt.
die Frage "zu dir oder zu mir" hängt nicht davon ab, ob mein Ehemann gerade auf Geschäftsreise ist oder ihre Fotze noch ein paar Jahrhunderte im Haushalt schuften muss, um attraktiv verzinste Dopeschulden abzuarbeiten. sondern allein an den Begegnungen mit uniformierten Gestalten, die einfach zu provozierend gekleidet sind, um Übergriffgkeiten zu vermeiden. selbstverständlich völlig unabhängig von Geschlecht, Herkommen, sexueller Orientierung und dem ganzen Schmonzes.
natürlich landen wir bei ihr, schließlich hilft mir der Wohlstand meiner Familie kein bisschen, weil wir Ossirevolutionarren es grundsätzlich ablehnen, uns von welchen unterstützen zu lassen, die sich des widernatürlichsten Vergehens schuldig machten, die Anzahl der Menschen auf diesem Planeten zu vermehren.
solche Probleme plagen die Pfeffersäcke schon das eine oder andere Jahrhundert nicht mehr, denn wer sich von solchen Kleinlichkeiten beschäftigen lässt, verpasst nichts außer schlaflosen Nächten, in denen mensch Probleme wälzt, die traditionellerweise unlösbar sind. Nächte, die sich damit verbringen lassen, entlaufene Kätzchen der Nachbarn aufzuspüren, die Fassaden zugezogener Einzelhändler vollzulacken, um im Namen des Gemeinwohls etwas gegen die Aufwertung und Verteuerung der Gegend zu tun. Gelangweilt an Tetrapaks Rotwein nuckelnde Obdachlose aufzugabeln, mit ihnen ein paar Bahnen im hauseigenen Pool schwimmen, sie mit einem der captains dinner outfits einzukleiden, die sie diesen Biestern am liebsten vom stark behaarten Leib reißt, bis der Glücksfilz fit ist, ein paar Bahnen von der Konsole des penthouseeigenen Observatoriums zu ziehen, wonach dann der eigentliche Spaß erst so richtig losgehen kann - die ganze Nacht liebestolle Langspielplatten von Nina Simone auflegen und auf eine Tour ins Ungewisse ablegen, traditionellerweise nicht auf Optis, Karavellen oder Kajaks, sondern stets und ausschließlich auf Jollen, die selbst zu rollen diese letzte Tochter einer Reederdynastie sich nicht nehmen lässt. von der im Leben nichts weiter erwartet wurde als den Fortbestand der Familie für eine weitere Generation zu siochern. was man so einer Frau von subkultureller Halbwelt nicht erklären muss, die mit der bitteren Muttermilch dutzender Generationen widerwilliger Pflichterfüllerinnen aufgesogen hat, was sie zu tun hat : Nichts. nichts, was mit dem größtmöglichen Verbrechen unserer parasitären Spezies zu tun hat, sich selbst reproduzieren, ein Kind in die Welt setzen, die bei der Zeugung viel zu jung sind, um tatsächlich frei entscheiden zu können, ob sie als Mensch ein Teil des Problems sein wollen oder kein Teil des Problems sein wollen und zu jenem Teil des Problems werden, das lebenslänglich an dieser unheilbaren Krankheit zum Tode leiden wird, Menschsein in der Welt!
und während die höheren Töchter vergangener Zeiten ordentlich was anstellen mussten, um die alten Herren so richtig auf die Palme zu bringen, reicht es für die letztverbliebenen Frauen im zeugungsfähigen Alter der letzten Dynastien alten Geldes in unseren Tagen, die eines Tages als letzte Tage des postdemokratischen Spätkapitalismus bezeichnet werden, für die reicht es dicke aus, einfach nichts zu tun als Riot Kid spielen, alle paar Jahre einen neuen Galan dem Herrn Vater vorzustellen, die gelegentlich sogar ein few Brocken deutsch sprechen oder männlichen Geschlechts sind, um die zarte Hoffnung des Alten nicht zu zerstören, der natürlich nichts davon weiß, dass seine einzige Tochter sich nach der ersten Ausschabung aus diversen Gründen fürs Entfernen der Gebärmutter entschied.
derart befreit von diesen Zwängen und jenen Versuchungen nehmen wir auf der Dachterrasse des Penthouse fast gleichzeitig unsere Sturmhauben ab, sehen uns an, finden zu allem Überfluss auch noch an der ungetunten Oberfläche unserer Fleischklumpen Gefallen, stellen in wortlosem Austausch von Zeichen der Initiierten fest, was ohnehin offensichtlich ist : beide lieben hauseigene Pools und ohne Ende Bahnen ziehen so sehr wie Skisport, wir sind halt auch nur ganz normale wohlstandsverwahrloste Kids mit den Kinderkrankheiten einer allzu jungen Spezies mit Emotionen von Urmenschen, geformt von Zwängen mittelalterlicher Institutionen und completely lost in translation dank gottgleichen Technologien, von denen die Schlausten unter uns gerade genug verstehen, um zu verstehen, dass wir eigentlich gar nicht mehr durchsehen.
Und tun darum das einzige, was in dieser Situation noch Sinn ergibt : Vermeidung sexueller Intensitäten fürs Erste, Absage an die tausendundeine Möglichkeit des Aufstiegs in rauschhafte Höhen, in denen wir auf stundenlangen Peaks uns erfolgreich vormachen können, wir wären so göttlich wie unsere Technologien und hätten einen Plan von irgendwas, das der Erkenntnis folgt, wir wissen, dass wir nichts wissen. Und trinken grünen Tee, verkleiden uns als Menschen und versuchen zu erraten, was der andere darzustellen versucht, während wir den albernen Kids auf den Straßen der Slums des Schanzenviertels dabei zusehen, wie sie mit den Cops des Darth Vader Fancorps Räuber und Gendarm spielen. Ist das noch Pubertät oder schon Midlifecrisis, wer weiß, so hoch über dem Straßenlevel spielen die Konzerte der gewinnenden Verlierer und verlorenen Gewinner nurmehr einen gewöhnungsbedürftigen Hintergrundsound für die vertrauten Gesänge von Nina Simone und der Sirenen, die uns verführen, einander doch noch zu verführen. Als Nachfahrin von namenlosen Herren, deren erste Vermögen im Überseehandel erkapert wurden, liegen hier und da ein paar Reepe herum, und wahrscheinlich entdeckte man auch ein zeitgemäßes Mastpendant, an den sich binden ließe, wer den uralten Trick des Odysseus auf praktische Tauglichkeit prüfen wollte. Ich sehe sie an und wende meinen überlegenen Alphablick an, um ihren schwächeren weiblichen Willen zu dominieren, während ich überlege, wie sich jetzt vermitteln lässt, dass es für uns beide das beste wäre, wenn ich sie fessele, um unsere urmenschlichen Emotionen zu übertölpeln.
Viel Zeit kann nicht vergangen sein, als ich wieder aufwache. An meinen mundgeblasenen Mahagonistuhl gefesselt, ich öffne meinen Mund, um mit einem "Äh" von hannoveranischer Reinheit daran zu erinnern, dass ich das sauberere Hochdeutsch spreche. Worauf sie kein Stück eingeht, während sie auf mein Stück eingeht, dem ich mit purer Geisteskraft befehle, smart und gelassen in majestätischer Schlaffheit zu warten. Okay, sie gewinnt irgendwann nach einem legendären Kampf der Geschlechter, zu dem die Kids auf den Straßen ihre Pyros und Mollies feuern, zu Mülheim Asozial und WTG feiern, und obwohl ich mit der Situation absolut nicht okay bin, innerlich ein Schreiben ans Ministerium für Übergriffe trotz beiderseitigem Einverständnis diktiere, spüre ich, wie mein altes Gladius seinen Weg in die Innereien des ewigen Feindes sucht, aber sie scheint unverletzt, zieht jetzt sogar das Rollkragenshirt von Boss aus und ich sehe ALIAS tätowiert zwischen zwei Brüsten, die perfekt in meine Hände passen könnten, wenn die ungefesselt wären und trotz der unerträglichen Erniedrigung kann ich nicht anders als fragen : "Du bist ALIAS?" Die dümmste, die peinlichste Frage überhaupt. Aber sie geht mit der Eleganz einer geübten Vergewaltigerin, die alles dafür tut, dass sich selbst die dümmlichsten Opfern möglichst wohl fühlen, während sie denen zeigt, was das jahrtausendealte Zuchtprogramm hanseatischen Geldadels an sexueller Vereinigungsmystik zu bieten hat und was sie der Welt für immer entziehen wird. Denn selbst wenn ihr Schoß nach drei göttlichen Minuten so vollgespritzt und zugesaut ist, wie es sich laut Youporn gehört, so bleibt ihr Schoß doch in einem anderen Sinne leer und wüsste ihr Vater, was hier passiert, vergösse er bitterste Tränen väterlicher Reue, sein Töchterchen nicht im Dungeon unter dem Herrenhaus eingesperrt zu haben und von potenten Alphas bespringen lassen, bis der Fortbestand seiner Dynastie gesichert ist, verfluchter Fortschritt, verdammte Emanzipation, elende Gleichberechtigung.
"Oh ja!", denkt die schöne Griseldis, als sie spürt, wie ihr Gladius in seiner Scheide zuckt und sein weißes Gift verspritzt, und wie immer stellt sie sich Millionen biochemische Lenkraketen vor, perfekte Waffen mit nur einem Ziel, die Erhaltung ihrer Art, die Verbreitung des Parasiten, der diesen wunderschönen Planeten in so kurzer Zeit fast komplett zerfickt hat, und die Spermien jagen mit irrsinniger Geschwindigkeit durch ihren abgetöteten Schoß, auf der Suche nach einem befruchtbaren Ei, das es in ihrem Körper nie wieder wird geben können, einen Moment wurde ihr extrem übel, als sie das Gefühl des Ausgeschabtwerdens in einer Augenblicksvision erneut spürte, doch dann wurde diese nie ganz verblassende Erinnerung fortgespült von dem Orgasmus, auf den Dank ihres Buttplugs "Anti-Anti" stets Verlass war und sie blickte mit etwas, das in einem anderen Universum vielleicht mütterliche Zuneigung sein könnte, auf das zwischen Stolz und Unglauben schwankende Gesicht ihres gefesselten Kampfgefährten, "Oh Baby, du hast mich so gut gefickt, wie es für einen Ossi der unteren Mittelschicht überhaupt nur möglich ist. ich hatte einen unvergleichlichen Höhepunkt."
"Ja, ich ...", begann er einen seiner nicht enden wollenden Sätze zu jedem Scheiß zu jedem unpassenden Zeitpunkt, als sie einen Finger auf seinen Mund legte, um den Knebel wieder richtig zu fixieren. "Einfach in deiner Rolle bleiben", mahnte sie und lächelte so schelmisch, wie es nur eine reine Schelmin vermag.