Schokoladenmänner
Ich mag Männer wie ich meine Schokolade mag: Quadratisch, praktisch, gut. Ausreichend resilient um sich beinahe die Zähne an ihnen ausbeißen zu können, ausreichend gefestigt um sich gelegentlich gänzlich an sie lehnen zu können, gefüllt mit pikanten Überraschungen und nach dem Cruncherlebnis auch gern zartschmelzend. Warum?
Stell dir vor da ist endlich jemand der die Brat in dir nicht nur toleriert, sondern sie schätzt. Jemand auf den Brat sich schon freut, wenn ein neues Treffen ansteht. Jemand der genauso ein breites Grinsen im Gesicht hat, wenn er dir beim Betreten der Wohnung erstmal ein paar saftige Ohrfeigen verpasst, wie es dir selbst auch die Brat ins Gesicht meißelt wenn sie zum Spielen raus gelockt wird.
Stell dir nur vor, dass da plötzlich jemand ist, der dich sprichwörtlich auf den Boden der Tatsachen zurück katapultiert und du plötzlich wütend, erregt und verwirrt nackt auf dem Boden liegst, während dieser Arsch auf deinen Haaren steht UND deinen Kopf zwischen seinen Waden einklemmt. Du willst toben und schäumen vor Wut und gleichzeitig bleibt nur übrig dich irgendwie zusammen zu reißen, nachdem der vorherige Versuch an dieser Situation etwas zu ändern die Kopfhaut ganz furchtbar massakriert hat. Und er steht da einfach nur selbstzufrieden rum und hat dich mit minimalem Aufwand unter Kontrolle. Wahrscheinlich grinst er auch noch! Fauch!
Hass!
Und leider auch Erregung durch Anerkennung. Aber das würdest du ihm nie sagen!
Stell dir vor die Session läuft aus dem Ruder. Zwei Sturköpfe reagieren sich aneinander ab und du selbst leidest. Nicht auf die gute Weise. Zu viel.
Die Retrospektive zeigt, dass keiner perfekt ist, und du überrascht bist, dass das Gespräch darüber so gut lief. Es kommt also nicht darauf an, dass keine Fehler passieren, sondern auf die Größe sie zu erkennen, zu ihnen zu stehen und verantwortungsvoll damit umzugehen. Du fühlst dich gehört und kannst wieder weich sein, dich ankuscheln und flauschig werden.
Stell dir vor aus Gründen könnt ihr euch schon bald vier Wochen nicht treffen. Er lässt einfach so fallen, dass er ein neues Spielzeug gekauft hat. Du räumst sogar 1,5 Jahre nach dem Umzug endlich den Spielzeugschrank aus und ordentlich ein, nur um einen neuen Hinweis zu erhalten. Du bist sooooo neugierig! Und, was du ihm natürlich nie sagen würdest: Schon irgendwie sexy, die Mischung horny zu sein und am ausgestreckten Arm zu verhungern. Fauchschnurr!
Stell dir vor ihr fahrt zur Sexmesse. Eigentlich war geplant am Abend erstmals gemeinsam auf eine BDSM Party zu gehen und auch noch im selben Hotelzimmer zu schlafen! So viel Vorfreude und Aufregung und Gedanken was er wohl mit dir anstellen wird...! Stattdessen hat er eine Verletzung am Hauptarm und du selbst bist erkältet. Läuft wieder mal.
Eigentlich erwartest du nichts, ihr habt euch darauf geeinigt nur zur Messe und direkt wieder heim zu fahren. Da die Hoffnung zuletzt stirbt hast du dennoch was Hübsches angezogen und dich zurecht gemacht. Die Messe macht Spaß, du könntest ein Vermögen ausgeben und wünschst dir nicht zum ersten Mal einen Sugardaddy um all die tollen Dinge mit heim nehmen zu können. Auf einmal findest du dich, hoch erhobenen Hauptes, den Verkäufer angrinsend, auf einem Bock wieder, während er einen hübschen Flogger mit bunten Aluminiumschuppen am Ende an deinem Hintern ausprobiert. Heiß!
Außerdem werden an diesem Tag an deinem Hintern ein scharf geriffeltes Paddel sowie ein Metallstab vorbei geschaut haben. Natürlich vorsichtig aufgrund der Umstände. Du fühlst dich gut, zufrieden, das Outfit war richtig gewählt, du fühlst dich sexy und während ihr euch eine Show mit Schlagwerkzeugen anseht lehnst du dich aufgrund der in den Heels schmerzenden Füße mit deinem ganzen Gewicht an ihn an. Er legt den Arm um dich. Nicht so wie Vanillapärchen das machen. Sondern schön, so wie es sich gehört, Ellenbeuge um den Hals, sodass du ein bisschen horny wirst weil er könnte ja und du dich flauschig fühlst, weil angelehnt und was zum Festhalten. Dir fällt ein, dass da am Stand ein Tritt in der perfekten Höhe steht, ziehst ihn ran, setzt dich drauf, lehnst dich wieder an und seine Hände finden ihren Weg unter dem Schal hindurch. Augen zu, Hirn aus, Fühlen an!
Er kennt die Unterschiede, beginnt zunächst damit, die Atmung einzuschränken, nimmt dir später den Atem und noch später die Kür: kurz vor der Ohnmacht lässt er los und schenkt dir unter all den Leuten einen wundervollen Rausch, der einem Orgasmus in nichts nachsteht.
Ein beseeltes Lächeln breitet sich auf deinem Gesicht aus, eine Frau scheint in eure Richtung anerkennend mit einem "soooo schööööön!" zu beglückwünschen und wenn du die Augen öffnest, strahlen sie sicher mit deinem Grinsen um die Wette, nachdem du wieder gelandet bist.
Und auf dem Heimweg spielt ihr erregt aneinander herum. Das war deutlich mehr als die Hoffnung zunächst ausmalte!
Und dann sind da noch sein dir unbekanntes Spielzeug und deine gerade eben erworbene Singletail, die auch ausprobiert werden will!
Und wer weiß was noch alles kommt...?
Ich mag meine Männer.