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Liebe bis der Tod scheidet. Wahrheit oder Traum?

***si Frau
2.437 Beiträge
Liebe bis zum Tod habe ich vor 31Jahren vor dem Altar geschworen. Meine Ehe war zwölf Jahre monogam, die letzten drei Jahre monoamor in Hinblick auf ab und an mal einen gemeinsamen Clubbesuch mit gemeinsamen Mitspielern. Wir hatten soviel Vertrauen ineinander, dass uns diese zusätzlichen Kicks bereichert haben. Unsere Basis stimmte einfach, denn wir konnten reden.

Die Ehe wurde nach fünfzehn Jahren geschieden, aus Gründen, die hier nicht relevant sind.

Danach folgten Jahre mit längeren und kürzeren Beziehungen und Erfahrungen.
Innerlich wuchs so der Gedanke bei mir, dass es möglich sein kann, einen Mann kennenzulernen, für den ebenfalls Liebe, Vertrauen, Loyalität und Integrität selbstverständlich sind. Eine stabile Basis zu haben, von der beide aus sich gemeinsam entwickeln können.

Heute lebe ich in einer Partnerschaft, in der das völlig normal ist. Wir sind uns selbst genug, haben wunderschönen, sehr intimen und nährenden Sex. Streicheleinheiten, Aufmerksamkeit, dran sein am Anderen, zuhören und gemeinsam kommunizieren über Banales genauso wie über unsere Fantasien. Es ist gar nicht schwer, wenn sich beide den Gedanken des Gegenübers wertfrei widmen.

Vor uns lebten wir in Beziehungen oder Liebeleien, in denen gerade Sex und das Ausleben als solches irgendwie schambehaftet war. Wir mussten beide unsere Wünsche zurückstellen, fühlten uns nicht gesehen.

Das wollten wir nicht mehr und sind von Beginn an tief ins Gespräch eingestiegen.
Schamlos und wertfrei mit sehr viel Vertrauen und für uns war sehr schnell klar, daß wir das dasselbe wollten, nämlich eine monoamore Beziehung, in der weitere sexuelle Mitspieler eine Bereicherung sind, aber niemals ein Defizit in unserer Beziehung ausgleichen sollen.
Unser gemeinsamer Sex ist toll, unsere Basis aber viel größer. Fällt dieser irgendwann einmal, aus welchen Gründen auch immer, weg, so wissen wir heute schon, dass wir eine Lösung finden werden, die sich für beide gut anfühlt. Wir gehören zueinander aber wir besitzen uns nicht.
*******ifal Mann
272 Beiträge
Liebe bis der Tod scheidet. Wahrheit oder Traum?
Gibt es mit Sicherheit,und ist in Grunde genommen, ja eigentlich auch wunderschön wenn es dazu kommt .
Die Realität in der heutigen schnelllebigen Gesellschaft, zeigt mir persönlich aber ein anderes Bild.
Da wird schneller der Partner gewechselt, wenn es mal "Probleme" gibt, als Karnickel rammeln. Das Zusammenreißen und zusammenhalten ist , so mein Gefühl in der heutigen Zeit nicht mehr so stark wie in der >älteren< Generationen.
Ich kann mich auch täuschen, aber gefühlt sehe ich das so.
Probleme werden nicht mehr angegangen oder eine Lösung gesucht,sondern es wird sich schneller getrennt !?
Ist aber nur meine Meinung und nicht zu verallgemeinern.
Gruß der Deifal 😈
******uja Frau
6.942 Beiträge
Der Fehler liegt doch lediglich darin, gleich beim ersten ernsthaften Partner „bis dass der Tod uns scheidet“ als Anspruch zu setzen statt erst beim letzten. *fiesgrins*

Liebe endet. Irgendwann. Die Frage ist nur, ob der Tod früh genug eintritt, dass man davon nichts mehr mitbekommt. *zwinker*
***si Frau
2.437 Beiträge
Zitat von ******uja:
Der Fehler liegt doch lediglich darin, gleich beim ersten ernsthaften Partner „bis dass der Tod uns scheidet“ als Anspruch zu setzen statt erst beim letzten. *fiesgrins*

Liebe endet. Irgendwann. Die Frage ist nur, ob der Tod früh genug eintritt, dass man davon nichts mehr mitbekommt. ;-)

Meine Liebe hat nie geendet. Auch nicht für meinen Ex-Mann. Aber ich habe in Liebe losgelassen.
*****_54 Frau
11.648 Beiträge
@***si
Die Erinnerung an das Gefühl einer vergangenen Liebe würde ich nicht gleichsetzen mit einer lebendigen Liebe, die das aktuelle Leben bestimmt.
Das Vergangene ist beendet, nur deshalb konntest du etwas Neues beginnen.
**********true2 Paar
7.800 Beiträge
Sie schreibt: Wir haben ja beide Seiten erlebt. Sind seit 30 Jahren ein Paar, 19 Jahre davon monogam und jetzt seit 11 Jahren als Swinger unterwegs mit wechselnden Sexpartnern beiderseits.

Wären wir heute getrennt und geschieden, wenn wir vor 11Jahren uns nicht entschieden hätten, unsere Beziehung zum Sex mit anderen zu öffnen?
Ich glaube nicht. Uns hält mehr zusammen als Sex. Wir sind eine Symbiose und leben zum gegenseitigen Vorteil und Glück zusammen.

Damals haben wir durch das Swingen unseren zweiten Frühling erlebt nach anfänglichen Schwierigkeiten. Es hat sich alles zum Positiven eingespielt und entwickelt.

Trennen tut man sich aus anderen Gründen, wenn die Liebe erlöscht. Darum sollte man durch kleine Sachen die Liebe frisch halten.
*******n71 Frau
1.654 Beiträge
„Wer miteinander die Ehe eingeht, verspricht sich nicht nur gegenseitig Treue, Achtung, Rücksicht und Beistand in allen Lebenslagen. Die künftigen Eheleute wählen mit der Ehe eine verbindliche, rechtlich abgesicherte Form des Zusammenlebens, die von unserer Verfassung besonders geschützt wird.“

Quelle: bmj

Ich sag es mal so: wenn ich ein bestimmtes Auto in rot kaufe, mich dann beschwere, dass es rot ist, habe ich das richtige Auto aber die falsche Farbe gewählt. Wenn ich rot gar nicht leiden kann, warum kaufe ich es dann?

Ergo: wenn ich ein Versprechen gebe, dann halte ich mich daran. Andernfalls stelle ich mich nicht dahin und blubbere diese Worte, wenn ich weder gewillt noch in der Lage bin dieses einzuhalten.

Wenn der Ring als Zwang und Gefängnis gesehen wird, warum nehme ich ihn dann an?

Wie eine Beziehung gestaltet wird, obliegt doch letztendlich den Beteiligten. Dann aber doch in dem Rahmen, den sich beide gesteckt haben.
****ody Mann
12.983 Beiträge
Liebe lässt sich nicht herbeiwünschen und auch nicht herbeireden. Wenn alle ein bisschen vorsichtiger mit Liebeserklärungen wären, würden auch nicht so viele falsche Versprechungen gemacht werden, weil gerade mal sexuelle Übereinstimmung herrscht.

Liebe ist der Fluss, der auch weiterfließt, wenn sexuell Dürre herrscht oder wenn andere sinnstiftende Leistungen des Partners ausbleiben, von denen man sich allzugerne abhängig macht. Wenn die Selbstfindung nicht annähernd abgeschlossen ist, geht es auch nicht um Liebe. Das alles braucht Zeit, das sollte man wissen.
*****a42 Frau
13.673 Beiträge
JOY-Angels 
Für den einen so und für den anderen so...

Jeder muss seinen eigenen Weg finden, nach seinen eigenen Werten leben und dazu den passenden Partner finden.

Sexuelle Bedürfnisse sind unterschiedlich ausgeprägt, Männer scheinen in der Breite eher darunter zu leiden. Jedenfalls ist das "Leiden" öffentlicher. Frauen öffnen sich da eher selten oder verhaltener, weil es noch weniger gesellschaftlich akzeptiert ist und sie noch stärker verurteilt werden.

In meinem Leben gibt es zwei langfristige Beziehungen. Meine erste Ehe ist geschieden, weil ich mich getrennt habe. Mein Blick auf mich und diese Trennung hat sich im Laufe der Zeit mit zunehmenden Erkenntnissen gewandelt. Eine Erkenntnis hat mich gerade in der letzten Zeit sehr überrascht. Wir glauben, dass wir unsere eigenen Entscheidungen treffen, aber wir alle haben sehr viel im Gepäck, dass uns vielleicht stärker beeinflusst, als wir es wahrhaben möchten.

Meine zweite Beziehung verläuft sehr viel anders, weil ich mich verändert habe, meine Werte andere sind, ich weniger stark verurteile, mich selbst bewußter wahrnehme und dabei auch die meines Partners im Blick habe. Ich bin glücklich, entspannt und hoffe, dass es nun einfach so toll mit uns weitergeht.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass Sex keine gleichbleibend wichtige Stellung in einer Beziehung einnimmt.

Ich glaube, dass es wichtig ist, einfach den passenden Partner zu finden, sich selbst zu reflektieren und das gemeinsame Leben im Blick behält, aber genauso respektiert, dass der Partner auch eigene /andere Bedrfnisse hat. Wenn Paare es schaffen sich geegnseitig wirklich anzunehmen und Unterschiede zu respektieren und jeder Raum für Wertschätzung, persönliche Entwicklung und eigene Interessen hat, dann kann der Traum von der Liebe bis zum Tod gelingen.

Aber auch wenn es nicht gelingt und eine Beziehung früher als gehofft zu Ende geht, kann es trotzdem eine schöne, bereichernde Zeit miteienader gewesen sein und hat seinen Wert und seine Berechtigung.

Wer scheitert, kann lernen und sich weiterentwickeln.
Und Liebe, Liebe kann man ewig in Herzen tragen und ist auch aus der Ferne immer noch möglich.
*********Engel Paar
941 Beiträge
Treue bedeutet in meiner Welt, dass man einander nie hintergeht, ehrlich, ergeben, emotional gebunden und loyal ist. Konsensuale und erst recht gemeinsame Experimente und Abenteuer stehen dem nicht entgegen.
*****a42 Frau
13.673 Beiträge
JOY-Angels 
Liebe bis der Tod scheidet. Wahrheit oder Traum?

Zur Info: Das sollte kein Zitat werden, es ist mein Text. Kann es aber leider nicht mehr ändern, weil es einen nachfolgenden Beitrag gab, während ich es korrigieren wollte.
***si Frau
2.437 Beiträge
Zitat von *****_54:
@***si
Die Erinnerung an das Gefühl einer vergangenen Liebe würde ich nicht gleichsetzen mit einer lebendigen Liebe, die das aktuelle Leben bestimmt.
Das Vergangene ist beendet, nur deshalb konntest du etwas Neues beginnen.

Da hast du vollkommen Recht.

Dennoch hat die vergangene Liebe immer noch die gleichen,für mich wichtigen, Parameter, die auch in meiner lebendigen Liebe oberste Prio haben, nämlich (immer noch) Loyalität, Vertrauen, tiefe Dankbarkeit und Demut und das Wissen, warum wir uns (damals) für uns entschieden haben.
Unterschied ist, dass ich für meinen Ex-Mann keine romantischen Gefühle mehr hege.
Nur so konnte ich frei sein, eine lebendige Liebe (auch zu mir selbst) zu leben.
*********lebee Mann
1.530 Beiträge
Lange währende prickelnde Beziehungen . . .
. . . die mir in den Sinn kommen, zeichnen sich durchweg durch die Freigeistigkeit der Protagonisten aus.

Und das müssen nicht nur die ‚bekannten‘ und ‚prominenten‘ sein (Dalí, Peggy Guggenheim, Simone de Beauvoir, Sartre) . . . ich kenne das durchaus auch in meinem Bekanntenkreis (siehe auch die diversen Paarprofile in meinen ‚Freunden‘ - so auch das aktuelle Date von heute z.B.).

Aber dahin musste erstmal kommen, wenn Du nicht in einem entsprechend freien Elternhaus aufgewachsen bist.

Dich freischwimmen. Do your own thing. Mach‘ Dein Ding (Udo Lindenberg).

Und dann geht das durchaus. Liebe, bis der Tod Euch scheidet. Abgesehen davon weiss ja keine/r, wann der Pfeil des Lebens im Ziel einschlägt. Und da rede ich nicht nur von Ehe, sondern von Beziehung, Verbindung, Verbindlichkeit.

Wenn Haben, Haben, Haben (Recht, Geld, Younameit) zweitrangig wird zu Gunsten von: Sein (Erich Fromm - Haben oder Sein)

Ein Commitment eingehen. Jeden Tag auf‘s neue die Befindlichkeiten erspüren, wie wir auch rausschauen nach dem Wetter und uns entsprechend anziehen.

Beziehung bedeutet für mich: Arbeit. Mal mehr, mal weniger. Die Mischung macht’s. Abwechslung. Aber nie: Junk Food oder einseitig. Weil . . . das siehste sowohl dem Körper als auch der Beziehung an . . .
*********2024 Mann
5 Beiträge
30 Jahre verheiratet. Bis ichveinsehen musste, dass keiner mehr glücklich war und ich beschlossen hab zu gehen weil ich nur noch Menschen, Männer oder Frauen, in meinem Umfeld möchte dir mir guttun. Was folgte war eine Liebe die mich den Inhalt dieses Wortes wieder lernte. Auch wenn wir jetzt nicht mehr zusammen sind.
Liebe kann bleiben auch wenn keine Beziehung zu der Person in Frage kommt.
Tief, vielleicht auch platonisch.
Aber vergehen wird sie nicht.
*******frei Mann
976 Beiträge
@*******n71

Ich verstehe Deine Einstellung zur Treue.

Aus meinem persönlichen Leben kann ich berichten, dass das bei mir leider in der Praxis nicht funktioniert hat.

Meine Einstellung, meine Haltung zum Leben, meine persönlichen Werte sind heute völlig anders, als sie zu dem Zeitpunkt waren, als ich vor vielen Jahren ein solches Versprechen gab.

Als meine Ehe endete ging es nicht um Untreue, Fremdgehen oder sexuelle Differenzen, ich hatte schlicht keine Kraft mehr, war perspektivlos und völlig überfordert.

Und um auch das klarzustellen: Es war nicht die Schuld meiner Exfrau.

Letztlich war das Ende meiner Ehe eine Art Befreiung.

Ja, das hätte ich mir vor diesem Versprechen besser überlegen sollen. Doch woher hätte ich wissen sollen, was die Zukunft so alles mit mir machen würde. Ich empfand mich überhaupt nicht leichtfertig zum Zeitpunkt des Versprechens.

Und ja, ich bin heute sehr zurückhaltend, was Versprechen angeht. Auf ewig gehe ich keine Bindung mehr ein. Aber es gibt inzwischen Bindungen, die länger anhalten, als dies meine Ehe tat.
*********asel Frau
1.692 Beiträge
Wahrheit für alle, die das leben möchten. Traum für alle, die sich das nicht vorstellen können.

Heute dürfen wir das alles leben und brauchen halt den passenden Partner ODER müssen Kompromisse eingehen, wenn wir den Partner mehr lieben als uns.. was ja was wunderbares ist. Halt mehr Arbeit
*******rig Paar
72 Beiträge
Zitat von *******asa:
Bis dass der Tod uns scheidet find ich eine ganz schlimme Vorstellung. Käme für mich überhaupt nicht in Frage.

Und die vielen "monogamen" Beziehungen da draussen sind in Wahrheit auch keine *zwinker*
Nur denkt es der andere *zwinker*

Ich kenn keine einzige Beziehung, die wirklich monogam is auf Dauer.
Ausser beide sind krank oder Grotten hässlich (fehlen also die Gelegenheiten).

@ TabulaRasa
vielen Dank für die Blumen. *roll*

Deiner Aussage widersprechen wir entschieden. Sie ist einfach falsch und zeugt von erheblicher Intoleranz.
Wir sind nichts von dem was du behauptest, weder hässlich noch krank, aber seit 32 Jahren monogam. Nicht weil es uns die Gesellschaft indoktriniert, sondern weil wir es so wollen und fühlen.

Dies bedeutet noch lange nicht, dass wir andere Lebensmodele ablehnen. Für uns sind sie derzeit nichts und ich denke, dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Auch verschließen wir uns anderen Menschen nicht. Nein wir pflegen viele platonische Freundschaften und zum Teil auch schon seit über 30 Jahren.
Freunde sind uns sehr wichtig.

Aber wir sind monogam, auch wenn dies oft in eine Ecke der Langeweile geschoben wird.

(er)
*********acht Frau
7.888 Beiträge
Wahrheiten und Träume haben etwas gemeinsam: Nämlich, dass sie in aller Regel nicht viel mit der Realität zu tun haben. Auch bzw. gerade dann, wenn genau diese Realitätsverhaftung gerne und ausdauernd behauptet wird.

Nur die Realität ist die Realität. Und die ist nicht statisch.

Und nun kann man schauen, ob man eine Ewigkeitserklärung in der nichtstatischen Fluktuation der Welt aufrecht erhalten kann. Das geht nicht in Beharren auf einstmals Gültigem, sondern nur durch evolutionäre Anpassung. Survival of the Fittest - das gilt auch für Partnerschaften. Nur die, die sich den sich allmählich oder eruptiv verändernden Umständen anpassen können, bleiben im Spiel. Was für beide Beteiligten gilt - und da liegt oft die Axt im Heu vergraben...
*******est Frau
1.959 Beiträge
Themenersteller 
@*******frei

Das ist der Grund für dieses Thema. Niemand weiß am Hochzeitstag, wie er/sie sich weiterentwickeln wird. Gemeinsam wäre wünschenswert, aber natürlich gibt es keine Garantie dafür. Und gerade in jungen Jahren hat man wenig Lebenserfahrung. Man verliebt sich, heiratet mit durchaus positiver Erwartung, gründet vielleicht eine Familie, schafft vielleicht Eigentum an und lebt glücklich zusammen. Wenn die Kinder dann aus dem Haus sind oder in der berühmten Midlife-crisis (Wechseljahre) stellen viele Paare oder ein Teil des Paares stellt fest, dass sie sich selbst als Paar aus den Augen verloren haben und das Leben noch nicht vorbei ist. Entweder arbeiten dann beide an der Beziehung oder aber es kommt zur Trennung. Die erfordert bei einer Scheidung immer Anwälte und das Scheidungsgericht. Ohne geht es nunmal nicht, ob einvernehmlich und ohne Streit oder nicht.
Bei entsprechenden schriftlichen Regelungen der beteiligten Personen (aber auch des Gesetzgebers) wäre das aus meiner Sicht eine Vereinfachung. Wobei natürlich die Ehe nicht abgeschafft und jeder heiraten soll, wenn es gewünscht ist. Mir fehlt halt die Akzeptanz und Toleranz für offene Beziehungen in der Gesellschaft.
Und nein, ich rede nicht von meiner Beziehung und meinem Leben. Und ich möchte auch niemandem verbieten, so zu leben, wie er es für sich für richtig hält.
****der Mann
2.205 Beiträge
Zitat von *********acht:

Nur die Realität ist die Realität. Und die ist nicht statisch.

Das ist ein wichtiger Punkt, den ich anders empfinde. Deine Realität, ist nicht meine Realität. Realität, so wie ich sie betrachte, setzt sich nicht nur durch greifbare Begebenheiten und Geschehnisse zusammen, sondern maßgeblich durch die Wahrnehmung (resultierend aus den unserer individuellen Wahrnehmung zugrundeliegenden Fähigkeiten) sowie deren Einordnung/Bewertung zusammen.

Maßgeblich für Ewigkeitsbeziehungen *g*
dürfte unter anderem sein, die jeweilige Wahrnehmung der Realität des anderen Menschen (vor allem hinsichtlich Dynamiken innerhalb der eigenen Beziehung) zu kennen, abzugleichen, darüber im Austausch zu sein und zu bleiben, sich gegebenenfalls anzugleichen oder die Differenz anerkennend stehen lassen zu können. Die Wahrscheinlichkeit, das gut für die Beziehung zu nutzen, ist absolut gegeben und es hilft enorm, nicht irgendwann das Gefühl zu haben „plötzlich ist alles anders“.

Klar, gibt es keinerlei Garantie. Falls Wahrnehmung und Einordnung zu unterschiedlich sind, falls sich kein Gespür für die (Gefühls)Welt des anderen, vor allem keine Möglichkeiten einer guten Mentalisierung (und da geht‘s letztendlich auch um die erlebte Realität eines anderen Menschen) entwickeln, dann wird es wohl schwer.
*******n71 Frau
1.654 Beiträge
Zitat von *******frei:
@*******n71

Ich verstehe Deine Einstellung zur Treue.

Aus meinem persönlichen Leben kann ich berichten, dass das bei mir leider in der Praxis nicht funktioniert hat.

Meine Einstellung, meine Haltung zum Leben, meine persönlichen Werte sind heute völlig anders, als sie zu dem Zeitpunkt waren, als ich vor vielen Jahren ein solches Versprechen gab.

Als meine Ehe endete ging es nicht um Untreue, Fremdgehen oder sexuelle Differenzen, ich hatte schlicht keine Kraft mehr, war perspektivlos und völlig überfordert.

Und um auch das klarzustellen: Es war nicht die Schuld meiner Exfrau.

Letztlich war das Ende meiner Ehe eine Art Befreiung.

Ja, das hätte ich mir vor diesem Versprechen besser überlegen sollen. Doch woher hätte ich wissen sollen, was die Zukunft so alles mit mir machen würde. Ich empfand mich überhaupt nicht leichtfertig zum Zeitpunkt des Versprechens.

Und ja, ich bin heute sehr zurückhaltend, was Versprechen angeht. Auf ewig gehe ich keine Bindung mehr ein. Aber es gibt inzwischen Bindungen, die länger anhalten, als dies meine Ehe tat.

Darum geht es nicht. Und gerade ich bin immer für Ehrlichkeit vor allem zu sich selbst und Selbstreflexion, persönliche Entwicklung usw. Es geht darum, dies im „Verbund“ offen zu kommunizieren und vielleicht sogar gemeinsam herauszufinden, wie man sich gemeinsam weiterentwickeln kann. Lösungen zu finden und daran zu arbeiten. Wenn man feststellt, dass diese Entwicklung für beide nicht möglich ist, weil man sich persönlich auf völlig anderen Pfaden wiederfindet, dann bitte…auch dann gilt es in meinen Augen, dies zu erkennen und offen zu kommunizieren. Niemand soll in Beziehungen „verhaftet“ sein, die nicht gut tun.

Was ich in den letzten Jahren beobachte ist recht einfach: man möchte jemanden zum Pferde stehlen. Aber bei den Konsequenzen daraus, wird lieber reiß aus genommen.

Das Versprechen heißt in guten wie in schlechten Tagen. Heute werden die guten herausgepickt, bei den schlechten Tagen ist dann jeder sich selbst der Nächste und macht sein Ding.

Der/die andere bekommt gar nicht erst die Chance, die neue Entwicklung mitzutragen und sich auch zu verändern.
*********ubana Paar
497 Beiträge
Sie schreibt:

Puh, ein Thema, was mich aktuell sehr bewegt.

Ich denke nicht, dass es ein Erfogsrezept ist, die Partnerschaft zu öffnen. Für mich ist Monogamie auch nicht spießig, was ich hier (Forum allgemein) häufig als Vorwurf wahrnehme - jedoch eher von den Monogamlebenden in Richtung anderer.

Ich habe selbst lange monogamy gelebt und festgestellt, Dass es einfach nicht meins ist. Dennoch hätte eine Öffnung meine beiden engen nicht gerettet.

Ich merke jetzt, dass ich mit "meinem" Mann (eine dritte Ehe kommt nicht in Frage) in einer offenen Partnerschaft hat sehr glücklich bin, es aber viel mehr bedarf als nur Sex. Ich denke, selbst wenn wir keinen Sex mehr miteinander haben könnten, sind die Basiswerte von Freiheit, Vertrauen, sich unterstützen und füreinander da sein, vor allem aber gemeinsame Lösungen finden da. Augenhöhe ist dabei das Wichtigste, dass man sich gegenseitig wertschätzt und sich seiner Fehler bewusst ist, daran arbeitet. Er ist besser darin als ich, dafür kann ich es besser in Worte fassen.

Ich wünsche mir sehr, dass wir uns immer wieder füreinander entscheiden werden und es bis zum Ende hält. Aber gleichzeitig gibt es eben für nichts eine Garantie, nicht mit Ring, nicht mit der Zeit.
******ryk Mann
367 Beiträge
In meinen jungen Jahren war das genau meine Vorstellung! Ich wollte Kinder mit Ihr, wir haben auch zwei, und erst einmal war alles ganz ok. Sie hat dann im Laufe der Zeit festgestellt, dass ich wohl doch nicht Ihr Traumpartner bin. Sie ekelete sich vor mir und hat dann bald meinen Arbeitskollegen genommen und später auch geheiratet. ( 16 Jahre insgesamt )

Meine zweite Frau , da war es wieder so ich wollte gerne bis zum Ende. Sie war leider psychisch krank. Eine Psychose . Es ist dann sexuell, in den letzen 5 Jahren, immer weniger geworden. Bis zu Ihrem Freitod. ( 22 Jahre insgesamt )

Meine Dritte Frau,- ist eine Göttin,- ja gerne möchte ich wieder bis zum Schluß !
******ess Mann
5 Beiträge
Vielleicht nicht zwingend Liebe bis zum Tod, aber stabile und treue Partnerschaft bis die Kinder aus dem Haus sind.
****Way Mann
14 Beiträge
Naja, ich glaube schon an "bis dass der Tod euch scheidet".

Aber wenn das der Partner zwar auch meint, um in erster Linie seinen Traum der Hochzeit in weiß in jungen Jahren zu verwirklichen, ist das so eine Sache.

Noch dazu kommt in der heutigen Zeit "diese Wegwerfgesellschaft". Kaum gibt es Defizite, wird man ausgetauscht oder einfach ersetzt weil es so einfach geht.
Die Chance sich als Paar weiterzuentwickeln wird da gar nicht gesehen
Was soll ich ein Problem lösen, wenn ich es noch schneller einfach los werden kann?
Verbindlichkeit, Vertrauen und eine gewisse "Sicherheit" bleiben dabei auf der Strecke.

In jungen Jahren mag diese Denke ok sein - aber niemand hat die ewige Jugend.
Irgendwann kommt die Zeit der Kompromisse, mit oder ohne Partner.
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