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Liebe bis der Tod scheidet. Wahrheit oder Traum?

******ock Paar
2.407 Beiträge
Zitat von ****ke:
Zitat von ******ock:
Zitat von ****ke:
Das kann man natürlich verurteilen wenn man hohe Moralansprüche und Besitzansprüche hat.

Was ist das mit diesen "Besitzansprüchen" immer und immer wieder?

Fällt euch denn nicht mal ein neues "Todschlag-Argument" ein?

Ich habe keine Besitzansprüche!
Ich versuche meine Liebste immer so zu behandeln, dass sie immer sicher sein kann, dass sie ab morgen auch ohne mich zurecht kommt, es aber nie möchte.

Der Krolock

Der Krolock

Wenn ich einen Anspruch darauf erhebe zu bestimmen was mein Partner tun darf und was nicht… dann ist das definitiv ein Besitzanspruch!

Ist so … bleibt so… und wird immer so sein!

Aber… wenn du das in deiner Welt anders definierst und es als Todschlagargument ansiehst, dann ist das für mich ok..kannst du machen wie du möchtest 🤷‍♀️

Wer hat denn das gesagt?
Wer hat gesagt oder geschrieben, das z.B. ich einen Anspruch darauf erhebe zu bestimmen, was meine Liebste tun darf oder nicht?
Niemand!
Und wieder werden haltlose Argumente herangezogen weil man nicht weiter weiß.

Warum unterstellst du, dass wenn zwei Menschen sich verabreden treu zu sein und keine anderen Partner nebenbei zu haben, das da jemand einseitig einen Anspruch darauf erhebt?

Wenn es doch beide wollen und beide so vereinbaren von der ersten Stunde an, dann ist das höchstens ein gegenseitiger "Anspruch", also eine Absprache an die sich beide halten sollten.

Ich habe auch die Absprache, das wir uns niemals in relevanten Dingen belügen, wir haben beide den Anspruch uns nicht zu beklauen oder finanziell zu betrügen, wir haben auch die Absprache, dass wir am Abend nie länger als 15 Minuten von der Arbeit erzählen usw.

All diese Absprachen von Beginn an dienen dazu zu wissen, man geht in die selbe Richtung, man hat dieselben Ziele usw.

Wenn sich mit der Zeit etwas ändert, egal ob innerhalb der Partnerschaft oder von Außen, dann rede ich mit meiner Partnerin und suche eine ergänzende oder neue Absprache!

Aber mein Anspruch nicht hintergangen zu werden, nicht belogen zu werden, der bleibt bestehen, allen Menschen gegenüber die mir etwas bedeutet oder die behaupten, das ich ihnen etwas bedeute.

Zitat von ****ke:
Das Fremdgehen oder die Affäre sind irgendwann ein Symptom oder eine Flucht, weil mittlerweile ganz ganz Viel gebrochen und/oder nicht eingehalten wurde

Wie kann so etwas ein Symptom werden? Flucht vor was?
Ziel sollte es doch sein, alles so früh wie möglich anzusprechen, das macht doch jedwede Art von Partnerschaft erst aus, das ich mich darauf verlassen kann über alles mit meinem Partner zu sprechen.

Wir haben z.B. die Absprache niemals im Streit ins Bett zu gehen und einen Streit niemals mit in den nächsten Tag...
Einmal war es soweit, wir haben uns gestritten und waren beide nicht in der Lage diesen Streit beizulegen... direkt am nächsten Morgen, noch bevor wir irgend etwas anderes sagten, haben wir genau darüber gesprochen, was das mit uns gemacht hat und wie schlimm es für uns beide war... und der Streit war ganz schnell vorbei und "vergessen".

Das macht doch eine Partnerschaft erst zu einer solchen, dass sich beide an die Absprachen halten und sich gegenseitig darin bekräftigen und unterstützen diese Absprachen gerne und mit Überzeugung einzuhalten.

Und sollte es dir nicht aufgefallen sein, ich schreibe die ganze Zeit schon ganz bewusst nichts von einer monogamen Partnerschaft, weil man sich eben in jeglicher Form von Partnerschaft an Absprachen hält.

Ebenso habe ich ganz bestimmte Ansprüche an jeden Menschen der in meiner Nähe sein will, und wenn er diesen Ansprüchen nicht genügen möchte oder kann, dann möchte ich ihn eben nicht in meiner Nähe haben... Punkt und aus... aber deswegen habe ich keinen Besitzanspruch!

Der Krolock
*******_mv Mann
3.721 Beiträge
Zitat von ****el:
Es gibt natürlich Gründe, ein Versprechen zu brechen.

Ich würde es anders formulieren: Es gibt natürlich Gründe, ein Versprechen nicht halten zu können.

Die meißten Fremdgänger versuchen eigenes Leid zu lindern.Und das auf Kosten des Versprechens, das sie einst gaben.
Dieser Mensch ist nicht mehr in der Lage sein Versprechen zu halten. Weil ein Festhalten an seinem Versprechen für ihn nichtmehr zumutbar ist.

Es ist wie mit einem Versprechen "Ich lasse dich nicht los". Es können schlichtweg Situationen eintreten, in denen ich dieses Versprechen nicht einlösen kann. Ich will es noch einlösen, aber ich kann nicht.

Die Meißten Fremdgänger leiden unter einem Ungleichgewicht, welches sie durch Fremdgehen lindern wollen. Und für dieses Ungleichgewicht sind beide Partner verantwortlich (nicht: schuld).

Und für diesen Thread nicht unerheblich ist die Frage ob ein beziehungsgefährdendes Ungleichgewicht auf Dauer immer vermieden werden kann.
********lack Frau
19.357 Beiträge
@*******_mv

Dieser Mensch ist nicht mehr in der Lage sein Versprechen zu halten. Weil ein Festhalten an seinem Versprechen für ihn nichtmehr zumutbar ist.

Und Du bist nicht der Meinung, das die andere Seite das wissen sollte?

Die Meißten Fremdgänger leiden unter einem Ungleichgewicht, welches sie durch Fremdgehen lindern wollen.

Und damit wissentlich in Kauf nehmen, das Vertrauen kaputt geht, wenn die andere Seite nichts von dem "gefühlten" Ungleichgewicht weiß?

Und für dieses Ungleichgewicht sind beide Partner verantwortlich (nicht: schuld).

Man kann aber nur etwas ändern, wenn man Bescheid weiß.
Du bringst aber schon nicht zur Sprache worin Du das Ungleichgewicht siehst.
Das ist m.M. nach nur gegeben, wenn von der anderen Seite gar nichts kommt.

Und für diesen Thread nicht unerheblich ist die Frage ob ein beziehungsgefährdendes Ungleichgewicht auf Dauer immer vermieden werden kann.

Es ist eher die Frage ob man das klar zur Sprache bringt und auch die Konsequenzen die sich daraus ergeben, klar sind.
Es gibt eben Dinge wie z.B fremde Haut, die kann man selbst nicht bieten. Wenn das aber so sehr gewünscht wird, das es egal wird, was die andere Seite davon hält, dann wird sich das auch nicht regeln lassen.

WiB
*******mnz Mann
1.499 Beiträge
Ich fasse für mich mal die letzten zwei Seiten zusammen und kommentiere meinerseits:
Besitzansprüche: Nein, es ist nicht möglich einen Menschen zu besitzen, wir sind bei allen Einlassungen und Versprechen immer noch freie Menschen, die sich lieben, aber nicht gekauft haben.
Versprechen/Verabredungen/Vereinbarungen:
Zunächst, was nicht ausgesprochen wurde, was nicht explizit vereinbart wurde, wem nicht klar zugestimmt wurde ist m.E. nichts, auf was man sich berufen kann. Eine stillschweigende Erwartung ist kein Versprechen. Ein Versprechen muss buchstäblich ausgesprochen worden sein, damit es gilt. Schweigen ist ist in einer Beziehung keine Zustimmung!
Weiter, die einzige Konstante in in unser aller Leben ist die Veränderung. Nicht bleibt wie es ist/war. Daher ist Vergewisserung in der Partnerschaft unerlässlich. Ist dem noch so? Gilt das Versprechen auch noch, obwohl wir uns beide sehr verändert haben. Dies gilt es zu überprüfen und anzusprechen. Niemand muss sich wundern, wenn es dann doch nicht mehr so ist wie früher.

Nicht immer ist es möglich oder auch überhaupt nicht sinnvoll, einmal gegebene Versprechen zu halten. Zu stark ist die Veränderung der Personen, des Umfelds, der eigenen Entwicklung. Von unweigerlichen Enttäuschungen in einer Partnerschaft ganz zu schweigen. Niemand ist perfekt, wir sind alle begrenzte Menschen und haben so manche Unzulänglichkeiten. Das kann einer Partnerschaft Grenzen setzen.

Es gibt Gemengelagen, da ist die "fremde Haut" die Rettung bevor wir seelisch völlig krachen gehen. Wir sind natürlich nicht nur trieb- und emotionsgesteuerte Wesen, Verstand haben wir auch. Aber Verstand allein macht auch nicht glücklich.
********lack Frau
19.357 Beiträge
@*******mnz

...da ist die "fremde Haut" die Rettung bevor wir seelisch völlig krachen gehen

Ich könnte nie eine Rettung in fremder Haut sehen, schon gar nicht wenn es um den Preis eines Vertrauensbruches wäre.
Mag ja sein, das es sich so entwickelt, aber das heißt ja auch nicht, das derjenige der diesen Wunsch hat und ausleben will, drauf verzichten müßte. Er müßte dann auch mich verzichten, denn es entspricht nun mal meier Vorstellung der Lebensform.

WiB
*****_54 Frau
11.803 Beiträge
Zitat von *******mnz:
Es gibt Gemengelagen, da ist die "fremde Haut" die Rettung bevor wir seelisch völlig krachen gehen. Wir sind natürlich nicht nur trieb- und emotionsgesteuerte Wesen, Verstand haben wir auch. Aber Verstand allein macht auch nicht glücklich.

Das ist alles möglich.
Allerdings würde ich, bevor ich in einer Beziehung "seelisch völlig krachen" gehe, nicht darauf warten, bis sich die Gelegenheit für "fremde Haut" ergibt. Meine "Selbstfürsorge" würde schon sehr viel früher einsetzen, meine seelischen Probleme würde ich offenlegen und die Konseqenz ziehen, wenn sich keine Lösung abzeichnet oder der Partner das alles ignoriert.
*******_mv Mann
3.721 Beiträge
Zitat von ********lack:
Und Du bist nicht der Meinung, das die andere Seite das wissen sollte?

Oh, ich bin sicher, das weiß sie - wenn sie so hoch auf den Wolken ist, das sie aus allen Wolken fallen wenn sie vom Fremdgehen des Partners erfährt.

Weil ansonsten: Was war das für ein Bild von dir, wenn du das nicht weißt und nicht gemerkt hast......?

Zitat von ********lack:
Und damit wissentlich in Kauf nehmen, das Vertrauen kaputt geht, wenn die andere Seite nichts von dem "gefühlten" Ungleichgewicht weiß?

Das Vertrauen wäre doch ohnehin belanglos gewesen. Überleg doch mal pragmatisch. Wofür wölltest du ihm noch vertrauen. Entweder er hat dich betrogen oder er hätte dich vorher aus Grunden seines Unglücks aus seinem Leben raus. Warum möchtest du einem aufrichtigen Menschen vertrauen der dich vorher aus Gründen sexueller Inkompatibilität ins Singleleben entlassen hat?

Zitat von ********lack:
Es ist eher die Frage ob man das klar zur Sprache bringt und auch die Konsequenzen die sich daraus ergeben, klar sind.

Ich weiß aber das nicht immer. Weil ich etwas spüre, was ich zuvor noch nie gespürt habe. Ich kann das nicht benennen. Dazu müsste ich es testen.
*******mnz Mann
1.499 Beiträge
@********lack Mir ging es eher um das Verständnis dafür an sich. Dafür, dass es in Beziehungen so passieren kann und dass Menschen individuell auch Gründe dafür haben können. Mir ist in diesem Thread zuviel Verurteilung und generelle Ablehnung drin.
*******mnz Mann
1.499 Beiträge
Zitat von *****_54:
Zitat von *******mnz:
Es gibt Gemengelagen, da ist die "fremde Haut" die Rettung bevor wir seelisch völlig krachen gehen. Wir sind natürlich nicht nur trieb- und emotionsgesteuerte Wesen, Verstand haben wir auch. Aber Verstand allein macht auch nicht glücklich.

Das ist alles möglich.
Allerdings würde ich, bevor ich in einer Beziehung "seelisch völlig krachen" gehe, nicht darauf warten, bis sich die Gelegenheit für "fremde Haut" ergibt. Meine "Selbstfürsorge" würde schon sehr viel früher einsetzen, meine seelischen Probleme würde ich offenlegen und die Konseqenz ziehen, wenn sich keine Lösung abzeichnet oder der Partner das alles ignoriert.

Das was du vermutlich kannst, ist aber vielleicht nicht allen und nicht in jeder Situation möglich.
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von *******mnz:
...
Nicht immer ist es möglich oder auch überhaupt nicht sinnvoll, einmal gegebene Versprechen zu halten.
...
Es ist aber meiner Meinung nach sinnvoll, das Gegenüber möglichst darauf hinzuweisen, dass man da zu etwas nicht mehr in der Lage ist. Dass es da einen nicht auflösbaren Konflikt gibt.
Sonst entzieht man dem Miteinander eine wichtige Grundlage: das Vertrauen.
Dass dieses schwindende Vertrauen ohne Auswirkungen ist, kann ich mir nicht vorstellen.

Deshalb würde ich andererseits auch nicht einfach eine Vorgehensweise wählen, die mir zwar wohl passend und wichtig erscheint, die aber ebenfalls das Miteinander genauso infrage stellen kann.
*****_54 Frau
11.803 Beiträge
Zitat von *******rmnz:
Das was du vermutlich kannst, ist aber vielleicht nicht allen und nicht in jeder Situation möglich.

Ich verurteile niemanden, der in gewissen Stunden schwach wird.
Ganz besonders nicht, wenn mein Partner es mir danach erzählt. Nur wenn ich davon zufällig erfahre, bedeutet es einen Vertrauensverlust.
Wohlgemerkt: Nur dann, wenn es um eine explizit zuvor getätigte Vereinbarung geht.

Bereits in meiner ersten Beziehung war das so.
Mein Partner hat mir den Seitensprung zeitnah erzählt und für mich war es nicht einfach, weil ich selbst einfach mono gepolt bin und damals recht unerfahren.
Aber es war zumindest kein Trennungsgrund.

Wir haben uns zwei Jahre danach dennoch getrennt, weil wir sexuell nicht zusammen passten und das in unserer ersten festen Beziehung erst nach und nach herausgefunden haben.
Die Vertrauensbasis hat das "Geständnis" nicht nachhaltig gestört, ganz im Gegenteil: Wir bzw. unsere Familien sind immer noch in gutem Kontakt, nach fast 50 Jahren.

Hätte er es verschwiegen und hätten wir uns mit der Situation arrangiert, hätten wir vielleicht eine Familie gegründet und dann wäre ein Scheitern wesentlich fataler geworden.
*******mnz Mann
1.499 Beiträge
@*****_54 Volle Zustimmung
@*******uld dto.
****amo Mann
45 Beiträge
Zitat von ***on:
Deine Meinung ist korrekt! Eine Beziehung, jeder Art, besteht zumindest aus zwei Personen, also sind auch 2 Personen an allen Vorfällen, wie auch immer sie sein und wirken mögen, schuld!
Sorry, aber der Logik kann ich nicht folgen. Wenn es ausreichen würde beteiligt zu sein, dann wären auch Täter und Oper immer beide Schuld oder bei einem Unfall immer alle involvierten.

Aber in Herzensangelegenheiten ist 'Schuld' sowieso generell schwierig. Oft ist Herzeleid unvermeidlich. Es ist mehr die Frage, mit wie viel ernst gemeinter Fürsoge und Wohlwollen für den anderen man in die Aufarbeitung geht. Auch etwas fernhalten von einer geschätzten Person kann Fürsorge sein. Sie muss nur aus vollem Herzen und voller Überzeugung kommen, nicht aus persönlichen Vorteilen und Bequemlichkeit.

Das menschliche Zusammenleben ist eben vielschichtig und wechselhaft. Eigene Erfahrungen zum Besten geben finde ich menschlich und nett. Ratschläge erteilen oder gar den kategorischen Imperativ bemühen dagegen finde ich unempathisch.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Zitat von **********berer:
Dieses Verständnis davon, dass für uns Monoamore diese Verlässlichkeit aufeinander so wichtig ist, scheint mir oft zu fehlen - vielleicht, weil Liebe und Sex für uns oft untrennbar miteinander verbunden ist,

Ich glaube das Verständnis für die Sehnsucht nach Sicherheit ist schon angekommen. Allein es fehlt der Glaube daran, dass diese Sicherheit über viele Jahre und Lebensphasen hinweg mit einem Versprechen oder einer Vereinbarung zu kriegen sei. Mit der einmal ausgesprochenen Absicht ist es nicht getan. Diese Zugewandheit will Tag füt Tag wieder erarbeitet und bestätigt werden.

Da werden nun alle zustimmen.

Aber es scheint mir, das die Verteidiger*innen der Monogamie sich die Folgen doch nicht wirklich eingestehen wollen, weil sie trotzdem die nicht erhältliche Sicherheit suchen.

Wer die Sicherheit nicht so dringen braucht, sondern selbstsicher die Beziehung aus dem Moment heraus lebt, kann sehr wohl trotzdem monogam leben und so leben wollen. Das er damit ein Stachel im Fleisch der Sicherheits-Suchenden ist, kann man ihm oder ihr nicht anlasten.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Zitat von ****amo:
Sorry, aber der Logik kann ich nicht folgen. Wenn es ausreichen würde beteiligt zu sein, dann wären auch Täter und Oper immer beide Schuld oder bei einem Unfall immer alle involvierten.

Es mag verschiedene Gründe für das Fremdgehen geben. Lose Verantwortungslosigkeit, eine fehlende Impulskontrolle oder aber häufiger die angesprochene Sprachlosigkeit in der Beziehung, das aufgestaute Sich-nicht-gesehen-fühlen und eine Triebkraft, Seitensprünge aktiv zu suchen, die pure Verzweiflung und Resignation, dass sich das noch ändern ließe.

Ich denke, dass unter erwachenen oder sagen wir besser reifen Menschen diese letzte Variante die bei weitem häufigste ist und die, die besonders als Vertrauensbruch ins Gewicht fällt. Aber da sie aus Kommunikationsfehler wächst, bestehe ich auf meiner Beobachtung, dass beide ihren Anteil daran haben. Grade die Betrogenen, die aus allen Wolken fallen, haben vorher nicht wirklich zugehört. Und mit einem Treueschwur im Archiv wähnt man sich damit auch noch im Recht.

Zitat von *****_54:
würde schon sehr viel früher einsetzen, meine seelischen Probleme würde ich offenlegen und die Konseqenz ziehen, wenn sich keine Lösung abzeichnet oder der Partner das alles ignoriert.
Das muss der Weg sein! Aber zu dem muss man erstmal finden. Wer kann von sich behaupten, das vor der ersten Trennung schon drauf gehabt zu haben?
*******_mv Mann
3.721 Beiträge
Zitat von *******uld:
Deshalb würde ich andererseits auch nicht einfach eine Vorgehensweise wählen, die mir zwar wohl passend und wichtig erscheint, die aber ebenfalls das Miteinander genauso infrage stellen kann.

Ich glaube nicht, das ein Mensch in so einer Situation rational kluge Entscheidungen trifft.

Ich habe es schon in anderen Threads geschrieben: Fremdgehen hat keine Exitstrategie. Durch das Fremdgehen wird die häusliche Situation zementiert. Heißt ich müsste bis ans Ende meiner Sexualität fremdgehen. Das ich das bis dahin geheimhalten kann ist nahezu ausgeschlossen. Heißt, es führt mit an sicherheit grenzender Wahscheinlichkeit zum Bekanntwerden.

Aber wie gesagt, in so einer Situation herrscht nicht nur Rationalität. Und so werden dann auch eigentliche unkluge Entscheidungen gefällt. Ich habe dennoch Verständnis, das man im Unglück unkluge Entscheidungen fällt.
********lack Frau
19.357 Beiträge
@*******mnz

Mir ging es eher um das Verständnis dafür an sich. Dafür, dass es in Beziehungen so passieren kann und dass Menschen individuell auch Gründe dafür haben können. Mir ist in diesem Thread zuviel Verurteilung und generelle Ablehnung drin.

Bei mir ging es nie um Sex, aber auch andere Dinge die heimlich gemacht werden, können ein Vertrauen zerstören. Man muß eben immer beide Seiten sehen.
Die Anforderungen sind ja auch auf beiden Seiten.
Und m. E. paßt solch ein Verhalten nicht dazu, das man den Partner liebt, aber gleichzeitig bereit ist Dinge zu tun, die die Beziehung schädigen oder sogar zerstören.
Und bei manchen habe ich echt das Gefühl, das sie sich selbst in diesem Gefühl verlieren und das dann schon für sich selbst schön reden, weil sie eigentlich wissen, das es nicht in Ordnung ist.
Manches ließe sich eben auch verhindern, wenn man etwas offen an spricht und einen sauberer Strich zieht.

WiB
****der Mann
2.248 Beiträge
Zitat von ********lack:

Bei mir ging es nie um Sex, aber auch andere Dinge die heimlich gemacht werden, können ein Vertrauen zerstören. Man muß eben immer beide Seiten sehen.
Die Anforderungen sind ja auch auf beiden Seiten.
Und m. E. paßt solch ein Verhalten nicht dazu, das man den Partner liebt, aber gleichzeitig bereit ist Dinge zu tun, die die Beziehung schädigen oder sogar zerstören.
Und bei manchen habe ich echt das Gefühl, das sie sich selbst in diesem Gefühl verlieren und das dann schon für sich selbst schön reden, weil sie eigentlich wissen, das es nicht in Ordnung ist.
WiB

Ich schreibe aus meiner Sicht: Vertrauen in meine Partnerin ist mitentscheidend, ob eine Beziehung hält. Aus persönlichen Gründen wächst das bei mir in der Regel langsam, erweist sich anhand der gemeinsamen erlebten Geschichte. Oder eben nicht. Vertrauen darin, gut mit mir und meinem Seelchen umzugehen, insbesondere, wenn es schwierig wird oder zwischenmenschliche Ereignisse eintreten, mit denen es mir nicht gut geht.
Einen „Ausrutscher“ bspw. könnte ich problemlos verkraften, wenn die Chance auf eine gemeinsame Einordnung und hoffentlich Klärung besteht.

Wenn gehäuft Dinge auftreten, mit denen es mir nicht gut geht, wird es schwierig. Oder wenn Egotrips durchgezogen, „friss oder stirb“ Entscheidungen getroffen werden, obwohl deutlich wird, dass dadurch das Fundament heftig ins Wanken gerät. Solche Situation sind Weggabelungen für mich. Wenn dann kein Innehalten möglich oder gewollt ist, aus welchen Gründen auch immer, ist das eine bewusste Entscheidung. Und vor allem eine Entscheidung, die gegen ein wohltuendes Miteinander gerichtet ist.
Meiner Erfahrung nach kann das trotz der (individuell erlebten) Liebe passieren.

Die Einschätzung mit dem Schönreden, dem Konstruieren, teile ich absolut. Es sind oft Versuche, das (eigene) Handeln logisch zu machen. Die Gefühlsebene kann da mitunter regelrecht abgespalten sein. Um eigene beziehungsschädliche
Verhaltensweisen anerkennen zu können, gehört - neben den dafür nötigen Grundlagen - auch Mut.
******l82 Mann
1.646 Beiträge
Zitat von ****der:


Vertrauen in meine Partnerin ist mitentscheidend, ob eine Beziehung hält. Aus persönlichen Gründen wächst das bei mir in der Regel langsam, erweist sich anhand der gemeinsamen erlebten Geschichte. Oder eben nicht.


Das Vertrauen sollte mMn schon da sein, es ist Grundvoraussetzung. Das ist nix, was man sich verdienen muss, sondern das geb ich als Vorschuss. Natürlich kann ich dabei enttäuscht werden. Aber wenn ich mach Gründen suche, nicht zu vertrauen, werde ich diese finden.

Das ist eine sehr defizitorientierte Sicht auf Beziehung. Dabei ist die Kernfrage eine andere. Nicht "Bist du mein Vertrauen wert?" sondern "Bin ich der Mensch, den du brauchst, ohne mich zu verbiegen?"

Denn alles außer uns selbst liegt außerhalb unserer Reichweite.
****der Mann
2.248 Beiträge
Ja, das sehe ich ähnlich @******l82 . Ein grundsätzliches Vertrauen sollte schon von Beginn an bestehen. Das darüberhinaus gehende, sich entwickelnde, erweist sich meiner Erfahrung nach erst während des gemeinsamen Weges. Das hat nichts mit verdienen zu tun. Ich will mir in der Beziehung nichts verdienen müssen.
****der Mann
2.248 Beiträge
Derartige Kernfragen machen in Beziehungen wohl allenfalls Sinn, wenn wir wissen, woran wir das (be)merken.
Eine relevante Frage für mich ist: Wie geht es uns miteinander? Und die richtet sich an beide, ggfs. auch mehr als zwei.
******l82 Mann
1.646 Beiträge
Die wichtigste Frage ist doch: Passt es?

Manche Leute sind inkompatibel. Können einander nicht geben, was sie gegenseitig brauchen, weil sie eben etwas anderes geben, was der andere nicht braucht. Ein Mensch mit einem leeren Pool braucht keinen Sand und keine Glasscherben, sondern Wasser; die Baustelle braucht keine Glasscherben oder Wasser, sondern Sand.

Will sagen: Es bedeutet nicht, dass jemand schlecht ist, wenn wir uns unglücklich in der Nähe fühlen. Der Mensch gibt halt dann nicht, was wir gerade oder längerfristig brauchen.

Ein Hammer ist kein schlechtes Werkzeug, es gibt nur halt bessere Werkzeuge, um Schrauben los zu drehen.
*******_mv Mann
3.721 Beiträge
Zitat von ******l82:
Will sagen: Es bedeutet nicht, dass jemand schlecht ist, wenn wir uns unglücklich in der Nähe fühlen. Der Mensch gibt halt dann nicht, was wir gerade oder längerfristig brauchen.

Und was brauchen wir?

Was sind die Themen, die vor dem Bekanntwerden Teil der Partnerschaft sind? Gibt es da nicht zig Themen, allesamt so wichtig, das sie den Alltag bestimmen?
Und dann hat der Partner etwas gemacht, und alles wird über die Klippe geschoben? Wie wichtig ist denn DIR die Sexualität des Partners, wenn es zuvor kaum Thema war?
Und dann macht der Partner etwas in einem Nebenbei-bereich oder in findetnichtstatt- Bereich. Und danach ist das Vertrauen hin? Hat der Partner nicht zuvor gezeigt, das er in allen anderen 99 Themenbereiches vertrauenswürdig ist?
Und wenn das Thema so alles entscheidend ist, für DICH, warum machst du da nichts?
Warum soll ich den Partner für seinen Fremdgehen verurteilen, wenn ich diese Werte die ich in diesem Moment verletzt sehe, vorher selber nicht gelebt habe?
Der Partner mag fremdgegangen sein. Aber er hat etwas getan, was im praktischen Leben vorher kaum Bedeutung gefunden hat. Also sollte man sich nicht künstlich aufplustern, als wäre irgendwas in einem der zentralen Bereiche passiert. Als wäre das Versprechen auf sexuelle Treue vorher irgendwie in der gelebten Praxis von Belang gewesen. Teilweise Jahrelang ist die Sexualität des Partners nicht alltagsbestimmend gewesen. Und nun hat er Sex mit jemanden und plötzlich kommt das Kaninchen aus dem Hut.

Im Gegenteil, was sagt es über mich dann aus, wenn mein Partner vor mir stehen muss und die gesamte Beziehung infrage stellt, wenn es in dem Bereich keine Bewegung geht (bevor er fremdgeht).

Als wöllte man, das es scheitert. Und das es der Partner ist, der es verursacht. Als Statement der eigenen Sturheit.
Nur das würde es mir erklären, warum plötzlich das Versprechen auf sexuelle Exklusivität entscheidend ist und die Tatsache (!) das der Partner mit mir in allen anderen Bereichen durch dick und dünn gegangen ist plötzlich wertlos sind.

Wärenich der Fremdgänger und meine Partnerin entwertet mit einem Mal alle meine Loyalität im restlichen Leben, all meinen Beistand und mein Wirken im restlichen gemeinsamen Leben, ich würd nur denken: "Arschloch. Bloß gut, das ich mir meine Würde zurückgeholt habe."
******t47 Mann
138 Beiträge
Hallo gerade heute! Ich bin witwer! Und gerade heute sehe ich das der tot niemals die liebe scheidet auch nicht mal nach dem tot meiner ehefrau!Versteht das bitte bitte nicht falsch liebe frauen, liebe herren, es geht um die erinnerung Und Ja es ist wird ned die einzige lieben sein, bleiben, Aber Sie Sie war Einmalig und an Ihrem ehrentag Möchte ich deswegen sagen Ja liebe geht über den tot Hinaus ganz für mich ganz für sich gesprochen! ❤️danke meine Biggi ❤️das ich Teil von unserem sein dürfte ubd wir einen ganz tollen Sohn haben, Verzeiht mir Freunde! Aber das ja auch dad gehört jedenfalls für mich zum Thema!!!!!
**********berer Mann
7.321 Beiträge
Zitat von *******_mv:
Und dann hat der Partner etwas gemacht, und alles wird über die Klippe geschoben? Wie wichtig ist denn die Sexualität des Partners, wenn es zuvor kaum Thema war?
Und dann macht der Partner etwas in einem Nebenbei-bereich oder in findetnichtstatt- Bereich. Und danach ist das Vertrauen hin? Hat der Partner nicht zuvor gezeigt, das er in allen anderen 99 Themenbereiches vertrauenswürdig ist?
Und wenn das Thema so alles entscheidend ist, für DICH, warum machst du da nichts?
Warum soll ich den Partner für seinen Fremdgehen verurteilen, wenn ich diese Werte die ich in diesem Moment verletzt sehe, vorher selber nicht gelebt habe?
Der Partner mag fremdgegangen sein. Aber er hat etwas getan, was im praktischen Leben vorher kaum Bedeutung gefunden hat. Also sollte man sich nicht künstlich aufplustern, als wäre irgendwas in einem der zentralen Bereiche passiert. Als wäre das Versprechen auf sexuelle Treue vorher irgendwie in der gelebten Praxis von Belang gewesen. Teilweise Jahrelang ist die Sexualität des Partners nicht alltagsbestimmend gewesen. Und nun hat er Sex mit jemanden und plötzlich kommt das Kaninchen aus dem Hut.

Wir sprechen also "nur" über die Situation, dass ein eingeschlafenes Sexleben zu einem Seitensprung führte?

Das war mir so gar nicht bewusst. Ich ging bisher in der Diskussion von der Situation aus, dass das Fremdgehen des Partners für den, der so betrogen wurde, ohne Vorwarnung geschah, ohne vorherigen Schuss vor den Bug, ohne Anzeichen. Ich ging nicht davon aus, dass hier Bedürfnisse, die wichtig sind, über Jahre hinweg nicht gesehen werden und dass Gespräche darüber ungehört verhallten.

Ich möchte ganz gerne sehr stark unterscheiden, ob ein Fremdgehen in einer sowieso schon zerrütteten Beziehung geschieht, wo der Fremdgehende sich über viele Jahre nicht gesehen und nicht verstanden fühlt und alle Bemühungen, auf seine unerfüllten Bedürfnisse aufmerksam zu machen, erfolglos blieben - oder ob ein Fremdgehen aus heiterem Himmel und einer spontanen Laune hinaus erfolgt, ohne dass der Fremdgehende sich darüber Gedanken macht, was ein Auffliegen auslösen und wie verletzend es sein könnte. Das sind für mich zwei völlig verschiedene Situationen, die ich stark unterschiedlich gewichten würde. Meine Reaktion wäre grundverschieden.

Zitat von *******_mv:
Im Gegenteil, was sagt es über mich dann aus, wenn mein Partner vor mir stehen muss und die gesamte Beziehung infrage stellt, wenn es in dem Bereich keine Bewegung geht (bevor er fremdgeht).

Als wöllte man, das es scheitert. Und das es der Partner ist, der es verursacht. Als Statement der eigenen Sturheit.
Nur das würde es mir erklären, warum plötzlich das Versprechen auf sexuelle Exklusivität entscheidend ist und die Tatsache (!) das der Partner mit mir in allen anderen Bereichen durch dick und dünn gegangen ist plötzlich wertlos sind.

Eben!

Wenn ich Versuche meiner Partnerin, mit mir über ihre unerfüllten Bedürfnisse zu sprechen, ignorieren würde, weil mir das alles nicht wichtig erscheint, hat die Beziehung an sich ein grundsätzliches Problem. Ein Seitensprung kann ein kurzzeitiges Ventil sein, schürt das Feuer aber nur noch mehr und löst meiner Ansicht nach schon gar keine Probleme.
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