„Ich bin momentan etwas ratlos, wie ich mit einer Situation umgehen bzw. wie ich mich verhalten soll...
Bin mit einer tollen Frau verheiratet (seit 10 Jahren) und wir haben uns für eine offene Beziehung entschieden, weil sie gerne BDSM ausprobieren wollte. Weil mich dies nicht interessiert (und ich eigentlich eher auf Zärtlichkeiten stehe), kann ich auch mal ein Abenteuer neben unserer Ehe haben. So die Abmachung.
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„Ja, was soll ich dazu sagen? Nun bin ich ziemlich frustriert... Setzt eine offene Beziehung nicht offene Kommunikation, Vertrauen, Toleranz und Fairness voraus...?
Willkommen im Club. Du hast einen ähnlich naiven Fehler gemacht, bzw. unterliegst einem ähnlich naiven Fehler, wie er mir auch unterlief.
Im Gegensatz zu Dir hatte ich aber mit der Frau, mit der ich eine Beziehung eingehen wollte, von Anfang an gesagt, dass ich für eine offene Beziehung wäre, sie fand das toll und war damit einverstanden.
So. Ich hatte eine F+, mit der ich mich dann weiter traf.
Weißt Du, was wir nicht gemacht haben? Besprochen, wie die "offene Beziehung" aussehen soll, inwieweit wir da komunizieren. Das gab ein riesiges Problem, sie kam damit so nicht klar. Und sie war mir auch wichtiger.
Ihr habt, in meinen Augen, nicht einmal eine offene Beziehung vereinbart. Ihr habt vereinbart, was sie machen darf, und zwar relativ genau. In Deinen Ausführungen kommt nichts dazu, was Ihr vereinbart habt, was Du darfst. "Abenteuer", was soll das sein? Onenightstand, oder was längerfristiges? Einmal, oder doch regelmäßig (geht ja auch mit Onenightstands). Du bist da einfach von etwas ausgegangen. Zugegeben, Deine Annahmen sind naheliegend, aber das reicht nicht in einer Beziehung. Zwischen den Partnern muss es passen, nicht für Dritte nachvollziehbar sein.
Geh niemals davon aus, dass irgend etwas selbstverständlich ist, in einer Beziehung. Erst recht nicht, wenn man den Bereich "monogam" verlässt. Da fehlen den Menschen jegliche Erfahrugnen, das lernt man nicht in der Schule, von Freunden, von den Eltern.
Es gibt so viele verschiedene Dinge, die einem Missfallen können.
Hier mal ein aktueller Thread zum Thema "Eifersucht"
Eifersucht? Besitzergreifend? Neid in der Swingerszene?
Da kannst Du mal sehr schön sehen, mit was für Problemen wir Menschen kämpfen, wenn wir einen geliebten Menschen, auch nur Zeitweise mit einem anderen Menschen teilen. Was für Unterschiede in den Motiven bestehen, wenn man sich dabei nicht wohl fühlt.
Und selbst gestandene Swingerpaare bekommen Probleme, wenn plötzlich Gefühle zu anderen Menschen mit ins Spiel kommen.
Ich bin seinerzeit viel zu naiv an ein "wir haben dann eine offene Beziehung" gegangen. Und Du bist das in meinen Augen auch.
Resetet das, besprecht mal nicht, was sie darf, sondern was jeder von Euch darf.
Und auch im BDSM kann es zu ganz, ganz tiefen Gefühlen kommen. Und ich stehe auf dem Standpunkt, dass niemand vor seinen eigenen Gefühlen sicher ist. Die machen Dinge, die man nicht erwartet.
Und mal noch zwei Tipps.
Geht doch mal zusammen in einen Club, eventuell auch mit BDSM Hintergrund.
„weil sie gerne BDSM ausprobieren wollte. Weil mich dies nicht interessiert (und ich eigentlich eher auf Zärtlichkeiten stehe
Das schließt es nicht aus, ihr den Hintern zu versohlen.
Ich z.B. habe keinen Spaß daran, jemandem Schmerz zuzufügen. Ich liebe es, mit der Erregung meiner Partnerin zu spielen. Das kann ich durch eine Massage, durch streicheln, küssen, aber auch durch ein schönes Spanking. Dein Gehirn wird wie meines früher meinen, dass sich das völlig ausschießt. Frauen, die auf Spanking stehen, werden damit erregt. Genau so, eine Frau einfach mal hart zu nehmen, der berühmte Quicki in der Küche. So etwas tut man nicht, eine Frau ist nicht dafür da, als "Fickstück" zum Abbau der Erregung des Mannes zu dienen, völlig richtig, aber wenn sie auch ihren Spaß daran hat, warum nicht? Warum darf man das nicht genießen? Klar, das Einverständnis dafür muss gegeben sein.