Letzten Monat habe ich mich endgültig von meinem Mann getrennt, mit dem ich 38 Jahre zusammen war, 16 Jahre davon verheiratet.
Ich habe über vier Jahre für diesen Schritt gebraucht, das letzte Jahr war quasi ein quiet quitting, ich war emotional schon weg aber hatte wohl immer noch Hoffnung auf Veränderung der Situation und damit Verbesserung.
Als ich dieses Jahr im September unseren Jahrestag vergessen hatte, war mir klar, es ist vorbei. Mir war dieser Tag immer sehr wichtig und nun hab ich einfach nicht mehr dran gedacht. Der Tag war nicht mehr wichtig, weil mir die Beziehung nicht mehr wichtig war.
Mir geht es gut mit dieser Entscheidung. Ich vermisse ihn nicht, ich habe kein Bedürfnis mehr, mit ihm meine Erlebnisse zu teilen, ich habe auch kein Bedürfnis mehr, ihm körperlich nah zu sein.
Es ist einfach vorbei, alle romantisch-liebenden Gefühle sind einfach weg. Als ob sich ein Schalter umgelegt hätte.
Ob ich es jemals bereuen werde? Keine Ahnung, ich denke nicht.
Ich vermisse den Mann, mit dem ich 33 Jahre meines Lebens verbracht habe. Ich vermisse die Beziehung, wie sie mal war. Aber beides habe ich ja nun schon seit 4 1/2 Jahren nicht mehr. Das, was die letzten 4 - 4 1/2 Jahre gewesen ist, vermisse ich definitiv nicht.
Seitdem ich gegangen bin, haben sich viele neue und spannende Dinge ergeben, mein Bekanntenkreis hat sich explosionsartig vergrößert, ich bin sehr aktiv, unternehme viel alleine und mit anderen Menschen.
Eines meiner Kinder (31 Jahre alt) weiss es. Er hat volles Verständnis für meine Entscheidung. Meinem anderen Kind (29) habe ich es nicht erzählt, unser Verhältnis ist seit einiger Zeit sehr schwierig.
Die Freunde und Bekannte, denen ich es erzählt habe, waren alle schockiert, wir waren überall das Traumpaar schlechthin. Aber nachdem ich meine Gründe genannt habe, fanden es alle nur logisch und konsequent. Niemand von ihnen hätte in dieser Beziehung bleiben wollen.
Ich habe gottseidank immer einen eigenen Freundes- und Bekanntenkreis gehabt, mir geht also niemand verloren.