Gefühle zu Brüsten entsexualisieren

Ein neues Thema wird ja auch immer auf der Joy "Startseite" angezeigt, wo man beim Herumscrollen auf den ersten Blick nicht gleich sieht wo genau das Thema liegt.

Wird es auch im ersten Satz nicht erwähnt, kann man es leicht übersehen - sorry, so ist es mir passiert. Ich hab mich durch das Wort "Brüste" angesprochen gefühlt, und hab den ausschließlichen Wunsch nach Meinungen von Transfrauen überlesen.

Vielleicht kann man einen entsprechenden Eingangssatz ergänzen.

Du wirfst hier mE zwei unterschiedliche Dinge durcheinander.

Die weibliche Brust (die Bezeichnung sagt es) gehört zu den merkmalen eines weiblichen Körpers.

Mit Sex oder Erotik hat das aber erstmal überhaupt nichts zu tun.

Ob eine Brust, oder ein Körper überhaupt, als etwas erotisches wahrgenommen wird, das findet im Kopf statt.

Hier im Joyclub sind unzählige Abbildungen, wo Brüste so dargestellt werden, daß sie der sexuellen Lust dienen und sie vielleicht sogar fördern.

Der Chirurg, der eine Frau auf dem OP-Tisch liegen hat, wird das (hoffentlich!!!) nicht erotisch finden, ebenso der Physiotherapeut oder jeder, der am FKK-Strand schwimmen geht.
Und wer beim Anblick einer stillenden Mutter, sei es im Bus oder im Café, an Erotik/Sex denkt, der sollte darüber mit einem Therapeuten sprechen!

Es ist also nicht die weibliche Brust an sich, sondern der Zusammenhang, der entscheidend ist.

Daß viele, vor allem Männer, einen zwanghaften Zusammenhang zwischen jeder weiblichen Brust und Erotik in ihren Köpfen herstellen, kann man getrost als gesellschaftliches Problem bezeichnen. Und da wäre ein "Entsexualisieren" in den Köpfen durchaus sehr positiv zu werten...jedenfalls für ganz viele Frauen.

Also, ich bin cis Frau. Ich habe einen Busen und der darf sexuell gesehen werden. Ich sehe das auch so und ich steh drauf.
Und ich bin Mutter und habe meine Kinder gestillt und da hatte der exakt selbe Busen absolut nichts mit Sex zu tun.
Der Busen hat sexuelle Signalwirkung. Das ist biologisch. Jeder darf sich jederzeit dazu denken was auch immer er/sie/es will. Tun aber nicht.

Ganz genau so

Es ist Oktober und damit Aktionsmonat in Sachen Brustkrebs (so wie der November dann für die Jungs wird). Verschiedene Veranstaltungen weisen darauf hin - manche Sportmanschaft spielt jetzt in Pink, um Spenden zu sammeln und zu erinnern.

Beim Erinnern bin ich gleich mit dabei - meine vor einem knappen Jahr verstorbene Mutter hatte Brustkrebs. Dieser wurde bedingt brusterhaltent operiert und sie bekam Bestrahlungen. Einen Aufbau wollte sie nie. Orthesenbh hat sie nie einen wirklich passenden gefunden. Sie hat aufgehört ihr Dirndl zu tragen und immer eine Weste angehabt. Ihr hat immer ein Teil ihrer selbst gefehlt. - Ich bin froh, dass die Genetik ergeben hat, dass ich eher nicht erblich vorbelastet sein dürfte.

Von 80 B vor der Schwangerschaft und sechsmonatigen Stillzeit sowie 18 Jahre später bin ich jetzt bei 90 bzw. 95 D angelangt. Manchmal ein schweres Los. Aber ich bin Frau. Meine Brüste gehören zu mir, wie meine Nase, meine Arme, meine Beine. Und das was von meiner Sexualität übrig geblieben ist hat im Moment mehr mit meinen Brüsten zu tun, als mit sonst was.

Manchmal frage ich, wie langweilig es der Menschheit noch ist, um auf solche Fragen zu kommen. - Wenn Ihr nix zu tun habt, dann geht raus und engagiert Euch im Ehrenamt!

Die Antwort auf die Frage würden den Thread zersprengen, daher entschuldige mich bitte, wenn ich nicht weiter darauf eingehe!

Selbstverständlich. Lächel..... Ich hab Dir privat dazu geschrieben......

Dann leg doch Deinen Fokus auf den Rest meines Beitrags!

Ich bin hier schon einmal negativ damit aufgefallen, wie eine "Entsexualisierung" eigentlich erfolgen soll.
Per Gesetz? Oder werden Hirnströme gelesen, und man bekommt einen elektrischen Schlag, wenn man von einem optischen Eindruck sexuell erregt wird? Oder man stellt die falsche Reaktion unter eine Strafe?

Menschen sind nicht immer intelligent. Und nicht umsonst gibt es den Spruch "woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage".
Nicht alles, was als unangenehm empfunden wird (was auch noch von Mensch zu Mensch und von Situation zu Situation unterschiedlich ist / sein kann), kann man zu 100 % unterbinden.
Man kann mit Menschen reden. Aber es gibt auch unbedachte Handlungen. Mein Kopf z.B. hat eine Blickrichtung, auch wenn ich gar nicht auf das gesehene achte, sondern in Gedanken versunken bin. Das ist nicht immer Bosheit oder Geilheit, wenn ich einer hübschen Frau hinterher schaue. Und vor allem ist das nicht immer etwas, was ich bewußt steuere.

@********e_82, ich verstehe Deinen unmut und es würde mich freuen, wenn man da etwas machen kann, aber ich befürchte, man wird das nicht völlig in den Griff bekommen. Bitte, nimm das jetzt nicht als Vergleich, aber ich kann auch meine Hündin nicht entniedlichen bei Menschen, die Hunde mögen. Die reagieren einfach auf den optischen Reiz. Nur hat da eben keiner was dagegen.

Und zum Thema, ich weiß nicht, wie das gehen soll. Ok, ich bin "im richtigen Körper" geboren. Aber wem sein Körper nicht zu seinem empfundenen Geschlecht passt, wie soll man äußere Erscheinungsformen des Körpers, die auf das Geschlecht schließen lassen, "entsexualiesieren"?
Ist das Problem vergleichbar mit den Penisgrößenthreads? Die gäbe es auch nicht, wenn das "entsexualisieren" würde. Oder hängt die "Entsexualisierung" mit den jeweiligen Umständen zusammen?

Ich find deinen Vergleich gar nicht mal so schlecht, weil er untermauert eigentlich meine Sichtweise, bzw. kann ich sie dazu näher ausführen.
Deine niedliche Hündin würde nämlich wohl kaum zB von einem Polizisten während deiner Verhaftung geknuddelt werden...oder auf einer Beerdigung, wenn grade irgendeine Lesung stattfindet...weil es nicht in die Situation passt, und genau sowas meine ich (auch wenn meine Vergleiche jetzt stark überzeichnet sind, und natürlich nicht persönlich gemeint).

Lustig, dass ich gerade jetzt das hier zu Gesicht bekomme. Habe gerade vorhin,vorm duschen (mit T-Shirt aber ohne BH) vor meinem Badezimmerspiegel gestanden und mich gefragt, warum ich mich eigentlich immer so gekrümmt hinstelle. Dann machte es klick. Ach ja... dann sieht man die größe der Brust nicht so. Dabei empfinde ich meine Brüste als sehr schön. Tatsächlich ist es mir egal ob Mann deswegen nen Ständer bekommt oder nicht. Was mir aber nicht egal ist und nie war, wenn andere mich wegen meiner Brüste als Billig (und Willig) eingestuft haben. Was gerade von Frauen oft der Fall war. Einmal ging es z.B. um ein Foto und es wurde in die Runde gesagt (guckte mich dabei aber an): "Zieht dann bitte etwas dezentes an, etwas wo man nicht bis zum Bauchnabel gucken kann. P.s. Ich war die einzige mit größeren Brüsten die auch ab und an mal etwas mit Ausschnitt an hatte. 😒 Achso und vllt noch wichtig zu sagen, so tief waren die Ausschnitte nicht, wie es dieser Kommentar suggeriert.

Ich möchte mich wegen meiner Weiblichkeit nicht mehr schämen müssen. Ich möchte einfach so sein dürfen wie ich bin.

Mir ist immer noch nicht klar worum es bei der entsexualisierung von Brüsten geht/ genau gehen soll.

Ebenso finde ich die Nachfrage von
@******_73 interessant , wie eine solche denn vonstatten, bzw. durchgesetzt werden soll ?

Ich sehe jedenfalls keinen Sinn darin
mich als Mensch dekonstruieren zu lassen.
Finde die Forderung auch völlig übergriffig
und menschenverachtend.

Im Grunde auch nicht anders ,
als ein Mensch der einfach übergriffig eird und mal eben Menschen an ihre Geschlechtsteile greift.

Ob nun Oberhalb oder unterhalb der Gürtellinie.
Übergriffig ist übergriffig.

Ich glaube dass der Gedanke Brüste zu entsexualisieren fernab der Realität liegt.
Denn selbst viele Frauen lieben ihre Brüste und auch die damit verbundene Erotik. Man braucht nur die Profile anzuschauen, es werden fast ausschließlich Brüste gezeigt, verdeckt, oder unverdeckt.
Also müsste man selbst ihnen absprechen dass ihre Brüste ein Teil ihrer Weiblichkeit ausmachen, damit auch andere ihr Denken ändern.
Brüste machen keine Frau aus, haben jedoch trotzdem eine anziehungskraft bei vielen Menschen.

Eigentlich bin ich als Mann hier ja gar nicht gefragt, aber, ich bekomme hier den Eindruck, dass diejenigen, die gefragt waren, hier etwas untergehen: Trans-Personen - speziell Transfrauen.

Als Außenstehender habe ich den Eindruck, dass für Transfrauen die Brust oft sehr wohl Teil ihrer sexuellen Identität sind und somit auch als zugehörig betrachtet werden.
Was wohl aber sie - wie auch CIS-Frauen sicherlich nicht wollen:
Auf ihre Brüste reduziert werden.

Genau das wird dann wohl auch mit dem Entsexualisieren gemeint sein.
(Ich finde, dass das auch weiterhin möglichst immer ein Ziel bleiben sollte.)

Man kann ja etwas am Gegenüber gut, schön, interessant, ... finden und es gerne sehen.
Dazu ist es aber nicht notwendig, das Gegenüber dann nur darauf zu reduzieren.
Somit braucht es keine Verbote, sondern andere Sichtweisen.
Die sind mit Verboten aber nicht zu erreichen.
Sondern eher mit Selber-Vorleben und Auf-die-Sichtweise-Hinweisen.

Das würde für mich unter Fetisch fallen.
Also die Reduzierung im Sinne von der komplette Fokus auf ... was auch immer ein Fetisch sein kann.
Ob nun Brüste, Eisenbahnen, getragene Schlüpfer, bestimmte Textilien oder Füße , etc.
erotisiert werden.
Also Befriedigung des Fetisch keine sexuelle Erregung aufkommt.
Oder nur sehr schwer.


Nun, ob mit Verboten, Propaganda oder irgndwelchen Erziehungsmaßnahmenversuche,
die persönlichen Empfindungen und Gefühle eines Menschen lassen sich nicht vorschreiben
oder befehligen.

Ich finde die Meinung vun Aussenstehenden genau so wichtig wie die der Betroffenen, so entsteht auch ein Austausch und villeicht werden auch Vorurteile und Meinungen gebrochen.
Egal auf was man reduziert wird, es ist falsch, sei es ein Penis, eine Vagina, Brüste, Aussehen oder seinen Beruf. Und es sollte auch nicht abgewogen werden bei wem das ok ist und bei wem nicht.

Es könnte doch so einfach sein.

Jede Frau hat Brüste, viele Frauen haben Brüste die auffallen. Warum finden Männer ein Organ erregend, das jeder Frau angewachsen ist? Warum nehmen sich Männer heraus, jede x-beliebige Frau erregend zu finden? Anders ausgedrückt: Sich an ihr aufzugeilen?

Weil sie es können, und weil wir sie lassen.