„„Du behauptest, ich würde behaupten, Pornos schauen sei grundsätzlich schädlich.
Nein, ich sage nicht, dass Du das sagst. Viele Internettexte sagen das. Wenn ich schreibe, "einige Forscher wenden sich gegen die These....", sage ich nicht, sie würden sich gegen Deine Aussage wenden.
Hier nur mal ein Beispiel für Äußerungen, die nicht so ausschließlich schadensorientiert sind:
https://mediendiskurs.online/data/hefte/ausgabe/57/hummert038_tvd57.pdf
Du behauptest in der Tat nicht, dass Pornos grundsätzlich schädigend seien. Andererseits sprichst Du oben schon von problematischen Effekten:
Bis hin zu Errektionsstörungen, aber auch tatsächlich genau wie von
@********tion beschrieben, Sex von Pornokonsumenten eher als Leistung gesehen wird im Vergleich zu jenen, die keine Pornos sehen, die in den Studien tendenziell zufriedener waren mit ihrem Sexleben.
Ich würde nach meinem Streifzug durch Google sagen, dass es solche Wirkungen gibt. Unter bestimmten Umständen. Darauf kommt es nämlich an: Unter welchen Bedingungen kann Porno sich so auswirken und unter welchen Bedingungen können sich die Nutzer davor bewahren?
In dem Zitat gibt es keine größeren Einschränkungen. Eine Einschränkungen ist: Sex wird von Konsumenten EHER als Leistung gesehen (also nicht IMMER. Das impliziert, dass nicht jeder Nutzer so denkt). Hier müsste man fragen, was diese Auswirkung begünstigt, welche zusätzlichen Faktoren hinzukommen. Die fehlen mir im Zitat, so dass schon der Eindruck entsteht, Pornografie sei zwar nicht für alle Konsumenten, doch aber für einen Teil vor allem negativ.
Und das erscheint mir ein bisschen einseitig.
Diese Studie ist aber auch schon 13 Jahre alt, von einem Mann und geht von einer sehr merkwürdigen unrealistischen Kontrollierbarkeit der eingestellten Inhalte aus.
Die ganze Pornovideoszene hat sich allein in den letzten Jahren eine so unfassbare unermessliche Steigerung erlebt, das ist echt jenseits von Gut und Böse.
Ich glaube auch gar nicht, dass wir älteren Generationen noch ansatzweise einschätzen können, wie es sein muss schon als junger Mensch mit solch extrem künstlich perfektioniertem Material und teilweise schwerst hasserfülltem und gewalttätigem Material, konfrontiert zu sein.
Ich meinerseits erstelle auch gerne selbst solches Material, darum sehe ich sehr genau wieviel daran
a) stark bearbeitet ist und
b) wie stark es beeinflusst!!!
(Letzteres wissen eigentlich alle Menschen, die sich mal ein bischen geschminkt und gestylt haben)
Menschen haben natürlich die sehr lobenswerte gute Eigenschaft, ihren Idealen möglichst nachzueifern.
Das kann auch keiner in sich abstellen.
Wie gesagt ist das in sich eine sehr gute Eigenschaft, aber man eifert dann halt das nach, mit dem man sich hauptsächlich umgibt.
Dadurch steigert man leider auch alles, womit man sich umgibt sehr stark und gewöhnt sich sehr stark an alles was daran nicht gut sein könnte.
Für mich als Frau mag ich in meiner Sexualität nicht mit diesen "Pegelmännern" konfrontiert sein.
Die sind oft sehr betriebsblind, abgestumpft, fantasielos, lieblos, passiv, konzentrationsunfähig, abgelenkt.
Man muss sie förmlich mit Reizen erschlagen, bis die da mal irgendwas bemerken und sie verbreiten auch sehr unbewusst einen irrsinnigen Leistungs-Stress und Erwartungs-Druck auf alle teilnehmenden Partner in der Sexualität.
Ist mir einfach zu anstrengend, für zu wenig Eigenbedarfsdeckung und zu wenig gemeinsames Erleben.
Das ist aber auch einfach die völlig logische Konsequenz von dem was passiert, wenn Menschen dieser Tage hauptsächlich nur noch das Endergebnis sehen und kein Prozessverständnis mehr kennen.
Da guck ich lieber das Bob Ross Video, als das fertige Helmut Newton Foto.
Das erste hat viel mehr Leichtigkeit, Lockerheit und ist sehr viel befriedigender wegs mehr Authentizität und unterschiedlicheren diverseren Sinnesreizungen.
Momentan vermute ich, dass KI diese ganzen derzeitigen unbewussten Porn-Standards auch auf ein solches Maß steigern wird, dass auch immer klarer werden wird was das mit Menschen macht.