„Ich würde mit ihm auch keine gemeinsame Zukunft planen oder ein gemeinsames Leben aufbauen, wie ich es mit einem Partner tun würde.
Das ist aus meiner Sicht der wirklich relevante Punkt: Eine Freundschaft+ ist eine Form der Beziehung, aber es ist keine (Lebens-)Partnerschaft. Da fehlt einfach dieser dauerhafte, aufbauende Aspekt.
Eine freundschaftliche Beziehung zueinander ist schon die Basis - sonst sollte man es ehrlicherweise "Fickbekanntschaft" nennen. Ich sehe auch, dass das F+ gern euphemistisch dafür verwendet wird, aber dem möchte ich mich nicht anschließen. Wie diese Freundschaft nun konkret aussieht, ob sie sehr intensiv ist und eher locker, das ist sehr unterschiedlich - wie bei anderen Freundschaften auch.
Und ich denke, das kann auch romantisch oder gefühlvoll sein. Auch wenn sicherlich das Problem besteht, dass bei Verliebtheitsgefühlen ein gewisser Besitz- oder Festigungsanspruch oft dabei ist. Und das ist blöd, wenn es nicht gegenseitig ist, oder es sonstwie nicht passt.
Dieses "Passen" ist für mich auch das Kriterium. Es soll vorkommen, dass man sich körperlich und geistig sehr attraktiv findet, aber man bei der Lebensgestaltung nicht zusammenpasst, warum auch immer. Vielleicht hat man einfach an entscheidenden Stellen unterschiedliche Sichtweisen, oder es gibt externe Hindernisse ...
Was für mich eine Freundschaft+ allerdings nicht ist: völlig unverbindlich. Natürlich, es ist keine feste Partnerschaft, aber das heißt ja nicht, dass es gar keine Regeln gibt. Wie weit die geht, da gilt wieder: Kommt auf die Bezeihung an. Und: Kommunikation. Aber dieses "mir egal, keine auch nur geringste Verpflichtung" ist für mich ein Ausdruck von Unreife und finde ich arg schrecklich. Da frage ich mich: Wollen diejenigen wirklich, dass mit ihnen auch so umgegangen wird?