Provokante Tattoos: Reaktionen im Alltag?

Als ich Mitte der 90er mit Body Mods und Tattoos angefangen habe, wurde man schon krass verurteilt und pauschal in Schubladen gesteckt. Das war nur was für Freaks, Außenseiter, Junkies und Kriminelle. Heutzutage ist das aber so verbreitet, dass auch mit den makabersten Motiven auf den auffälligsten Stellen kaum noch jemand mit der Wimper zuckt, oder großartig Rückschlüsse auf den Träger zieht (ultra spiessige Milieus mal außen vor). Tattoos gehören mittlerweile schlicht zum Alltag.

Ich müsste mich wirklich anstrengen, um mir ein Szenario im deutschsprachigen Raum vorzustellen, wo man heutzutage noch wegen Tattoos marginalisiert wird. Woran denkst du da genau?

Also eine Bekannte trägt ein Tatoo am Hals (recht groß)
Ich komme aus Bayern -> dörflich bei uns wird man dafür schon noch in Schubladen gesteckt.
Assi
Leben nicht in Griff.
Etc.
An "unauffälligeren" stellen ist das nicht so das Problem.
Bei provokanten Tatoos schon noch sehr.

Damit hatte Ich noch nie ein Problem.
Allerdings ist es auch so, dass mein Tattoo - welches einen Zombie darstellt - auf dem rechten Oberarm ist. Und da ist meistens ein Ärmel drüber. Ich weiß auch nicht wie genau man das Motiv erkennen kann, wenn man im Vorbeigehen oder so einen flüchtigen Blick drauf wirft. Aber angesprochen wurde Ich darauf von Fremden noch nie, geschweige denn irgendwelche Reaktionen wahrgenommen.
Nur wenn Ich mit Freunden oder Bekannten unterwegs bin, oder mal ein Date habe, wird mal gefragt was das ist.

Wirklich was abfälliges kam nie. Eher wird gefragt, wieso so viele Totenköpfe

Gerade die auf dem Oberschenkel, da meinten schon einige, es sei ne Strumpfhose. Also es gab eher lustige Situationen. Ab und zu wurde sich fast schon entschuldigt, wenn derjenige länger schaute. Bei meinen Kunden kam nie was Böses. Sollte mal was negatives kommen, nehme ich das nicht persönlich. Mein Körper und den gestalte ich so, wie ich es mag. Das macht mir niemand madig. Ich habe eher blöde Dinge wegen meiner Piercings im Gesicht zu hören bekommen.

Kamm in San Diego nicht in einen Club wegen meinem Hals tattoo.

Bis jetzt hatte ich noch keine negativen Reaktionen auf meine Tattoo‘s. Auch nicht auf die zwei am Hals die sich eigentlich nicht verstecken lassen.

Wobei sich natürlich die Frage stellt was mit Provokant gemeint ist. Das Motiv oder nur das Tattoo an einer auffälligen Stelle an sich.

Danke für die Aufklärung.
Diese Art von Tattoo ist natürlich etwas anderes und würde mit Sicherheit provozieren.

Wer im Alltag sieht denn solche Tattoos? Gynäkologen haben mit sowas kein Problem, kenne ich (w) von Piercings, und sonst guckt mir im Alltag niemand dort hin. Im Bereich Sauna/FKK wird das auch weitestgehend akzeptiert.

Das würde mich nicht irritieren, denn bevor man solche Dinge auf seinem Körper verewigt, sollte man genau darüber nachdenken. Ärzte haben schon alles gesehen und wie gesagt, ich gehe in die Sauna und zum FKK.

Bin auf dem Venushügel tätowiert, in Swingerclubs kommt das gut an auf der Matte.
In der Sauna und Beim FKK Camping oder FKK Strand hat sich noch niemand abfällig geäußert.

Mir gefällt es nicht, muss es auch nicht.. jedoch:

Je profikativer, je bereiter sollte man sich auf Reaktionen einstellen.. - normal bei jeder Provokation.

Man kann nicht provozieren, wenn man keine Reaktion erwartet.

Hab den Eindruck, heute darf jeder nach belieben provozieren, aber dann mimimi machen, wenn eine unerwünschte Reaktion kommt.

Bewusstsein, Stärke und Selbstverantwortung, aber auch Rücksicht säh für mich anders aus..


Anstand aller Beteiligter wär wichtig!

Meiner Meinung nach plakatieren Tatoos immer etwas von dem Menschen, der sie trägt.
Selbst einfache Motive plakatieren etwas über den Träger / die Trägerin.
Und wenn man provokante Motive trägt, dann will man auch provozieren und fordert Reaktionen heraus. Insofern kann ich die Fragestellung nicht nachvollziehen, es sei denn es soll der Selbstbestätigung dienen.

Ich sehe Tattoos und doch nehme ich sie kaum noch wahr. Irgendwie sind die alle gleich. Totenkopf, Maori, Anker, Schlange, Initialen der Liebsten....ebenso wie Piercings an Zunge, Nase und Bauch.
Früher war das Arschgeweih ein Must have, genauso wie der Delfin am Schlüsselbein oder Schulteransatz. Heute -für mich nichts besonderes mehr.
Mittlerweile stechen gefühlt die Menschen aus der Masse, die weder Tattoos noch Piercings haben. Ich selbst habe mich nie dazu hinreißen können. Ausnahme sind die Ohrlöcher.

@*****tty
Für mich sind Tattoos wie die von dir beschriebenen das Äquivalent zum Klassiker
"Bauknecht- Waschmaschine, im Vollsuff im Knast von einem Spaßvogel tätowiert bekommen haben".
Mehr als ein kurzes Grinsen gäben sie für mich also nicht her.

Ich kenne aber auch Leute, die sich episch über das harmloseste, kleinste Tattoo echauffieren.

Hatte bisher noch keine Probleme damit...

Ein Bekannter hatte mal 'Arbeit macht frei' auf der Brust, da habe ich..naja..nicht schlecht geguckt
Ansonsten finde ich, da inzwischen gefühlt fast jeder Tattoos hat, nichts was mich da noch besonders schockieren oder provozieren könnte. 🤔

Das ist nicht provokant, sondern widerlich und menschenverachtend. Wenn so ein Arschloch das öffentlich zeigt ist ein Fall für den Staatsschutz.

...kleine Anmerkung zu
>Arbeit macht frei<
der Ursprung liegt in den Jahren 1845 - 1873 (Kieregaard / Beta & Dieffenbach)

ich persönlich lass mir diese soziologischen Erhebungen,
nicht durch einen 12 Jährigen Missbrauch von
geistig Verwirrten nehmen!

Das als 12 jährigen Missbrauch zu bezeichnen ist, mit Verlaub, unerträglich und geht für mich gar nicht.

Das ist genau das, was ich auch über Tattoos denke.

In meinen Augen ist es nicht mehr, als ein Hype. Alles ist vollgekleistert und eigentlich interessiert es vor allen den Träger selbst. Von mir aus, wenn es ihnen gefällt. 🤷‍♂️
Die wenigsten Tatoos sehe ich mir an. Ich sehe nur - "Tatoo" (meistens Gruselbilder, Kitsch, irgendwelche Ornamente, Sprüche,.... 🙄