BDSM-Session ganz ohne Sex

OK, jetzt habe ich noch mal die Beiträge des TE gelesen.
Mich hat wohl das Wort "organisieren" auf die Idee gebracht,
dass er eine private Playparty "organisieren" will.
Wenn es um BDSM mit der Partnerin geht, würde ich das nicht
"organisieren" nennen, und zudem macht es da auch wenig Sinn,
andere BDSMer*innen zu fragen. Das muss man doch mit
der Partnerin besprechen, worauf die Bock hat.
(Ich lese in den Beiträgen aber auch nichts von der Partnerin,
und was deren Wünsche sind. Vielleicht hat mich deshalb
die ganze Frage so verwirrt.)

Naja, was deren Wünsche sind, weiß man ja nicht. Was wir wissen ist, was sein Wunsch ist: Dass er BDSM ohne Sex machen möchte und ihn das überfordert.

Ich halte im übrigen es auch für gar nicht so unwahrscheinlich, dass dieser Wunsch von ihr kommt und er sich nun Gedanken darüber macht, wie er das umsetzen kann. Weil er es halt bislang immer mit Sex danach kombiniert hat, bzw. damit abgeschlossen.

Ich verstehe die Frage deswegen auch gut, denn nach dem Sex geht es halt auch selten weiter, mindestens er ist dann erst einmal, erst recht wenn es gut war, wohlig-erschöpft.

Die Lösung liegt aber eigentlich auf der Hand: Wenn es keinen Sex am Schluss gibt, muss die Erschöpfung halt woanders her.
Wenn ich Sessions in Clubs zusehe, zeigt sich das auch oft genug: Sie hören auf, wenn die Person, die geschlagen etc. wird signalisiert, dass sie nicht mehr kann. Dass es genug ist für heute.
In selteneren Fällen auch, dass Top angibt, nun nicht mehr weiter machen zu können.

"Mein" BDSM lief schon immer ohne Sex am Schluss ab, ob mit oder ohne Bondage.
Das Auffangen danach geschah und geschieht in der Regel dann aber entweder mit gemeinsamen kuscheln oder Ritualen, die sich ergeben haben.
Eins zum Beispiel ist nach einer fesselnden Session, dass beide sich darum kümmern, die Seile wieder zusammen zu legen und sich dann, wenn dies geschehen ist, noch einmal laange umarmen.

@********chaf Also, du meinst, es geht um Praktiken?
Aber wenn man BDSMer*in ist, dann hat man doch BDSM-Phantasien
oder liest BDSM-Stories oder schaut BDSM-Porn, und somit hat man doch den Kopf voll mit Phantasien über Praktiken. Und dann braucht man eben einen Partner, der diese Phantasien passend hat und einen will, und dann bespricht man die Grenzen und Regeln und los gehts!
Sollen wir jetzt Praktiken aufzählen? Da ist es doch meist so, dass man die meisten Sachen,
die andere Leute machen nicht mag. Und wieder sind wir dabei, dass man mit seiner Partnerin
besprechen sollte, was beide mögen. Bei vielen Anfäger*innen ist das Bondage, Spanking
Augenverbinden, sanftes tease-and-denial. Einfach mal besprechen,
aber dabei können wir nicht helfen.

Klar können wir helfen. Ich denke auch, dass auch schon gut geholfen wurde.

Ich sage es mal so: Manchmal hat man einfach ein Brett vor dem Kopf. Weil man etwas schon immer gemacht hat, und man nun auf einmal etwas anders machen soll, steht man wie der Ochs vorm Berg und fragt sich, wie verdammte Hacke soll das überhaupt gehen?

Da dann hier zu fragen, wie es die anderen machen und wie das überhaupt geht, finde ich jetzt nicht verkehrt.

Ich verstehe den EP nicht- Bdsm ist doch IMMER eine sexuelle Handlung, weil doch Praktiken ausgeführt werden zur gegenseitigen Stimmulation und Freude. Ficken kann dazu gehören oder halt nicht, hängt schlichtweg doch einzig und allein von den Präferenzen der Protagonisten ab... Da diese ja vorher besprochen und der Rahmen festgelegt wird verstehe ich nicht wo genau da ein "Problem" liegt oder was genau die Intention hinter diesem Post ist???

Ja @*********mite ich habe ja auch mein Problem mit der Thread-Frage, und ich glaube, es liegt daran, dass der TE sich so unklar ausgedrückt hat, und wir interpretieren müssen, was er meint. Ich halte es auch für sinnvoll, er erklärt nochmal, was er genau von uns möchte, wie wir ihm helfen sollen.

Ich sehe BDSM auch als Sex / sexuelle Handlung an, und würde immer sagen, wenn ich eine Session hatte, dass ich dann Sex hatte. Ich glaube, er meint mit Sex aber Handlungen, wo die Genitalien mögichst bis zum Orgasmus gereizt werden, also Penetration, Oralverkehr, Handjob, usw..

Und ich fand ja - wie gesagt - das Wort "organisieren" schwierig, weil das für mich heißt "Location, Finanzierung, Personen, Rollen, Getränke etc. eben "organisieren". Die anderen aber meinen, er meint schlicht "eine Session machen" also "BDSM mit seiner Freundin haben".

Und daher verstehe ich eben auch die vielen Kommentare, die schreiben: Ja, dann macht halt BDSM-Praktiken, wo nicht die Genitalien gereizt werden, wie Bondage, Spanking, Tease&Denial, usw.. Und gleichzeitig hat man eben den Eindruck: Das wars schon mit der Frage?

Oder geht es hier um jemanden, der noch nicht so recht weiß, was es mit diesem BDSM überhaupt so auf sich hat. Und dann ist die Frage: Warum will er das machen, wenn er keine Phantasien dafür hat? Oder geht es von der Freundin aus? Und sagt die: Mach mal BDSM! Aber gibt nicht an, was sie sich wünscht (zB Bondage oä)?

@*****a_S

Er ist erst 21. Anscheinend fehlen ihm bisher noch weitere Ideen und Möglichkeiten.
Was ich bei seinem Alter nicht für verwerflich halte!

Nein, ich finde das auch überhaupt nicht verwerflich. Ich fände es nur besser, wenn wir klar bekommen, was überhaupt genau gemeint ist, bevor wir hier heruminterpretieren. Auch ich hab ja mit Anfang 20 mit BDSM angefangen. Und mein Anfäger-BDSM zB war, meine Freundin zu fesseln und ihr die Augen zu verbinden, und sie dann zu streicheln. Natürlich, nachdem ich vorher gefragt habe, ob sie das auch machen möchte, und sie hinterher gefragt habe, wie ihr das gefallen hat. Das war halt ein wenig BDSM ohne klassischen Geschlechtsverkehr.

Ist sowas gemeint? Und an was für einen BDSM denkt der TE, wenn dabei immer klassischer Geschlechtsverkehr involviert ist? Denn klar, man könnte auch die Freundin fesseln und gefesselt poppen. Aber wenn man letzteres weglässt, dann hat man halt "BDSM ohne". Ist das gemeint? Das klingt für mich irgendwie zu simpel. Daher meine Nachfragen.

Dann kann man Dich (wenn man selbst so BDSM-thematisch unbeleckt ist wie ich, aber gern mal die Kommunikation verstehen möchte) sicher mal fragen, wo Du dann eine Grenze ziehst?

Ich würde, wenn ich mich auf die Dom-Position setzen würde, erwarten, dass ich einerseits grob die Kontrolle darüber habe, was passiert, da mir aber - krass gesagt - "mein Spielzeug" am Herzen liegt, ich doch dann Dinge tue, die am Ende beiden Spaß bereiten. Das hieße doch dann zwangsläufig, dass solche Parties nur für Paarkonstellationen geeignet sind, die ihren Spaß primär bis ausschließlich aus dem "Schmerz geben und Schmerz nehmen"-Repertoir und dann auch noch nur an sexuell unkritischen Stellen ziehen?

Ihm fehlt offensichtlich auch die Neigung zum Thema. Erlebe immer häufiger bei den Jungen, dass sie alle möglichen sexuellen Spielarten ausprobieren, doch so richtig dahinter stehen nicht viele. Wer im BDSM nach einer längeren Probierphase feststellt, dass jede Session auf Sex hinausläuft, der sollte sich tiefgehend hinterfragen, ob tatsächlich Neigungen der bösen Art in ihm stecken. Falls nein, akzeptieren. Alles andere ist Gebastel und Rollenspiel. Ich persönlich hätte lieber langweiligen 08/15 Sex als mir was vorzumachen, das ich weder bin, noch will. Denn wir alle werden älter und das Gegenüber in der Regel auch erfahrener. Gerade die Damen spüren sehr oft, wenn das Gegenüber keinen Plan hat oder es aus Leidenschaft macht. Meine Sicht.

Daraus verstehe ich, dass ihm die Inspiration für weitere Praktiken fehlt.


Eine Möglichkeit, ihm explizit zu helfen, wäre zB zu sagen:

Freundin am Bett fixieren, Augenbinde, evtl Knebel
• Dann Wachsspiele
• "Heiße" Stellen mit Eiswürfeln abkühlen
• Das Wachs danach mit einem Schlagwerkzeug wieder herunter schlagen
• Die Haut danach noch mit einem Wartenbergrad stimulieren
• Wenn solch ein Spiel sie zum Orgasmus bringen könnte, ihr den Orgasmus zu verbieten
• Kitzelfolter

Und irgendwo stand es schon mal:
So lange, bis Sub nicht mehr kann. Dann ist es fast genauso schön wie GV zum Abschluss.



Ich glaube, @*****a_S , dass der TE gerne zB solche Tipps haben möchte.

@*******dev Und ich finde solche Tipps schwierig, denn nur weil das Sachen sind, auf die wir zufällig stehen, heißt das doch überhaupt nicht, dass die Freundin darauf steht. Vielleicht steht sie nicht auf Schmerz. Vielleicht findet sie Kitzeln richtig doof. Ich finde es ganz schwierig, einem Anfänger Spiel/Praxis-Tipps zu geben mit dem fehlenden Wissen, ob er darüber mit seiner Freundin spricht, oder ob er das einfach mal ausprobiert. Und daher nehme ich jetzt mal meinen Erklärbär-Auftrag ernst und gebe Anfängertipps:

Das A&O für BDSM-Neulinge sind genaue Absprachen von Vorlieben, No-Goes, Grenzen, Safe-Word und die Absicherung von Einvernehmlichkeit. Somit steht vor den ersten BDSM-Sessions erst mal ein Gespräch, in dem beide sagen, was für Neigungen sie haben, was sie gern machen würden und was auf keinen Fall und eine gemeiname Schnittmenge finden, und darin sich erkären, wo es sensible Grenzen gibt, und da nicht alles vorbesprechbar ist, mit welchen Safe-Signalen man spontan stoppen kann.

Und wenn so ein Gespräch stattgefunden hat, dann ist aber eigentlich auch die Frage hier obsolet, denn dann weiß der TE doch, dass sich die Freundin (nur mal ein wild guess) Bondage wünscht, und ggf. leichte Schmerzen da und da, aber auf keinen Fall so und so. Und verbal dies erregend findet aber das total abturnend. Und genauso andersherum, hat er auch seine Phantasien vorgestellt, und sie hat zu ein paar ihr Go gegeben, be anderen ein Nein und bei dritten ein Vielleicht irgendwann mal. Und dann hat man doch einen Anfangsplan!

Ja, sorry. DAS hatte ich jetzt mal vorausgesetzt.
Bzw auch vergessen, es in meinem Post nochmal extra zu erwähnen.


Außer sie hat genauso wenig Ideen und Kopfkino wie er...

Aber dann frage ich mal - ggf. ketzerisch - warum will man dann überhaupt BDSM machen? Wenn beide Partner gar keine BDSM-Phantasien haben, also weder eigenes Kopfkino, noch je irgendwas in BDSM-Pornos oder BDSM-Stories heiß gefunden haben ... dann würde ich ganz schlicht sagen, sind beide keine BDSMer*innen. Also, man muss doch nicht alles machen, nur weil es das gibt!

Wenn aber ein Partner von beiden BDSM-Phantasien aus Kopfkino, Porno oder Story hat, kann man doch zB sagen "Ich hab da Bilder gesehen von gefesselten Frauen, die haben mich sehr angemacht. Das würde ich gern mal mit dir machen, deine Hilflosigkeit spüren." Und darauf kann sie doch reagieren, und man kann auch gemeinsam ausmachen, ob das nur Bondage oder auch noch zusätzlich genitale Reizung haben soll.

Also, ich hatte damals auch jede Menge Kopfkino, aber hält das der Realität überhaupt stand?

Nur mal als Beispiel, wir hatten uns CDs mit Bildern besorgt um herauszufinden, was wir besonders toll finden.
Das meiste hat uns gar nicht abgeholt, war uns zu viel Porno und zu wenig Gefühl.

Mit der Ausnahme von gefesselten Frauen im Shibari-Style. Das trauten wir uns aber beide nicht zu und so begannen wir mit ... Plüschhandschellen

Inzwischen bin ich ja angekommen bei genau dieser ästhetischen, sinnlichen Bondage
Wenn mich aber damals jemand gefragt hätte, ob das im "realen Leben" auch drin ist, hätte ich es nicht geglaubt.

Hier geht es, denke ich, in erster Linie darum, das Zutrauen darin zu stärken, dass BDSM ohne Penetration möglich ist und es genauso intensiv und toll sein kann. Und das sogar ohne viel Aufwand.
Neugierde aufeinander und miteinander reicht da meist schon.

Ja @********chaf sehe ich ja genauso, dass man auch einfach mit wenig Mitteln starten kann. Ich hab mit etwa 20 auch gestartet mit Halstüchern, und damit Augenverbinden, Fesseln und Knebeln versucht und eben auch dabei festgestellt, dass es schon sinnvoll ist, für Fesseln Seile und fürs Knebeln Knebel zu haben. Aber die ersten Versuche waren eben dieses Ausprobieren nach einem BDSM-Coming-Out und einem Gespräch, was wir ausprobieren wollen.

Aber ich sag mal: Da kommt man doch drauf, wenn eine(r) von beiden BDSM-Neigung/Phantasien hat. Genauso wie auf Spanking mit der bloßen Hand und auch das vorsichtige Ausprobieren von Gürteln. Und klar, das sind die Anfänger-Standarts, und da gibt es viel mehr, wie man eben in Filmen sehen und auf BDSM-Seiten nach lesen kann. ZB gibt es in BDSM-Communities riesigen Listen von Praktiken/Neigungen. Die könnte man sich zu zweit mal anschauen, um eine Schnittmenge zu finden.

Nun ja, in BDSM-Pornos wird es doch ganz schön oft auch eben - Porno. Also mit sexuellen Handlungen mittendrin oder am Schluss.

Das echte Leben ist da meist anders, kann aber halt erst einmal überfordern, wenn man bislang das Wissen nur aus Pornos hatte. (Ohne zu wissen, ob es beim TE so ist, wäre aber eine mögliche Erklärung.)

Einschlägige BDSM-Veranstaltungen sind in dem Alter finanziell oft nicht drin. Die Empfehlung, sich an die SMJG zu wenden, kann ich aber ebenfalls guten Gewissens aussprechen, weil Themen wie dieses hier dort mit Sicherheit auch Thema ist. Und, nun ja, vielleicht gibt es in der Gegend ja von ihnen eigene Veranstaltungen. Da können dann beide einfach mal hin. Die anderen kennen lernen, sich austauschen und schwupps!, schon geht man mit einem ganzen Korb voll Ideen wieder nach Hause.

Auch tendiere dazu, hier eine nötige Neigung infrage zu stellen. Es ist ja ok, sich Inspiration etc zu holen aber hier zeigt sich ja eine ziemlich Ahnungslosigkeit.

Bei mir war es so, dass ich diese Phantasien schon immer hatte, nur keinen passenden Gegenpart. Wenn ich jetzt hier eine gefesselte Frau auf der Couch hocken hätte, müsste ich gar nicht erst überlegen!
Auch meine Intention ist sexueller Natur aber eben nicht hinsichtlich eines befriedigenden Geschlechtsverkehrs. Sondern primär in Richtung Benutzung, Demütigung und Erniedrigung. Wichtig ist nur, dass es kein Spaß machen darf. Sonst kann ichs auch gleich lassen. Mal so zur Inspiration

Und Dominanz, naja, da braucht es nichts weiter zu, aber eben dieses Wesen. D/s ist nicht gleich SM, hier fesselt man mit Blicken und schlägt mit dem Ton. Nur mit Plüschies & Co kommt man da auch nicht weit.

Aber solange der TE keine weiteren Hinweise gibt, ist das wie Rate mal mit Rosenthal. Vlt hilft es ja, Sex nicht gleich ganz aussen vor zu lassen und es mal Tease & Denial zu versuchen. Darauf ließe sich aufbauen...

@********chaf Ja klar, sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen ist klar, dass man einen BDSM-Porno, der mit Profidarsteller*innen in einem krassen Fetisch-Dominastudio stattfindet, nicht so einfach nachmachen kann. Und auch sind für Studierende die ganz dollen Playpartys mit Buffett oft zu teuer. Am Anfang haste keinen Spiel-Schrank, sondern eben ein paar Seile, Tücher, Gürtel usw..

Aber naja, man kann schon viel auch selbst machen - Stichwort Baumarkt - und es gibt eben auch viele günstige kinky Partys, die einen Playroom haben. Und es gibt eber auch zig Webseiten, die ganz viel Informationen und auch Stories anbieten. Gerade letzteres ist schon anders als vor 30 Jahren, als wir mal "klein angefangen" sind.

Ja wenn auch Sex dazu gehört - eigentlich - ist es auch geil vor Zuschauern hart gefoltert zu werden und zu sehen, wie sie sich vor Geilheit einen dabei runter holen und mit neidischen Blicken meiner Folter beiwohnen.

Gründe: Aussage und Reaktion. 😉

Ich fördere ua Neulinge real und teile mein Wissen gerne. Doch die Frage, ob man eine Neigung spürt/hat ist wichtig.

Viel Erfolg.

BDSM, bzw. D/s IST für mich Sex. Ohne den sexuellen Reiz, die sexuelle Anziehung, wäre das ganze für mich uninteressant. Geschlechtsverkehr ist dazu nicht notwendig. Aber als reizvollen Mittel des Spiels mit dem Machtgefälle würde ich es nie grundsätzlich ausschließen.

Daher kann ich die Frage nicht beantworten, daß ich mir ein Machtgefälle ohne sexuellen Aspekt nicht vorstellen kann.

Ich möchte aber extra betonen, daß Sex für mich ein viel größeres Spektrum umfaßt, als nur Geschlechtsverkehr.