„...
Ich denke genau das…
Wenn ich Angst vor langen Autofahrten habe muss ich Auto fahren, wenn ich Angst vor Menschen habe muss ich lernen wieder unter Menschen zu gehen…
und so weiter….
Sicher gehört mehr dazu als raus zu gehen aber es ist einer der Bestandteile die sich positiv auf die Stimmung auswirken…
Es geht für mein Verständnis da speziell um die
irrationalen Ängste.
Die Ängste, welche in unserer Umgebung so keine Grundlage haben.
Die Ängste, die wir falsch verknüpft haben, falsch zugeordnet haben.
Ängste an sich sind erst mal nicht falsch, sondern notwendig. Sie versuchen uns zur Vorsicht zu bringen.
Falsch verknüpft können sie uns aber das Leben vermiesen - und stellenweise ggf. gar blockieren.
Wenn ich Angst vor dem Autofahren habe, dann gibt es vielleicht etwas, was ich da nicht richtig, nicht ausreichend kann. Dann sollte dieses spezielle Problem auch angegangen und nicht übergangen werden.
(Etwas anderes ist es nur, wenn es ausschließlich reine Unsicherheit ohne jede konkrete Grundlage ist.)
Das Autofahren ganz einzustellen, löst das spezielle Problem (irgend etwas am Autofahren nicht gut zu beherrschen) nicht. Es umgeht es nur. Also ist es nicht die Lösung, das Autofahren ganz einzustellen. Das spezielle Problem sollte gelöst werden.
Wenn ich Angst vor Beziehungen habe, dann wird es ggf. notwendig sein, mir zu überlegen, worauf ich nun auch achte, was mir wichtig ist, was ich vermeiden will, welches Vorgehen hilfreich ist. Das kann mir später helfen, auch wenn es da keine hundertprozentige Sicherheit geben kann. Beziehungen zu vermeiden würde auch hier nur das konkrete Problem (oder die Probleme), welche(s) zu den traumatischen Erfahrungen geführt haben, umgehen.
Also ist Angst soweit richtig, wenn es da etwas aufzuarbeiten gibt.
Aber die Angst ist soweit falsch, dass nun alle Beziehungen zu meiden wären.
Denn nicht alle anderen Menschen verhalten sich so, wie das letzte Gegenüber, mit welchem die traumatischen Erfahrungen gemacht wurden.
Mein Eindruck dabei:
Manche Menschen sind bei dem Aufarbeiten dann eine größere Hilfe, andere eine kleine, andere gar keine und manche gar ein großes Hindernis.