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Umgang mit traumatischen Erfahrungen in neuer Beziehung

*******in78 Frau
9.110 Beiträge
Ich finde es schwierig zu sagen, Stand x muss eingetroffen sein, damit ich dich überhaupt kennenlernen will. Es gibt Situationen, die erzeugen Flashbacks und das ist schlicht nicht vorzusehen. Was passiert denn dann? Wir der Partnermensch weggeschickt und darf erst wiederkommen, wenn das abgeschlossen ist?
******rdo Mann
28 Beiträge
Zitat von ****el:
Zitat von ****Do:
Wenn ständig einseitige Schuldzuweisungen oder Geschichten über 'toxische' und 'narzisstische' Ex-Partner kommen, bin ich schnell raus. Das wirkt auf mich oft so, als wäre da noch nicht wirklich abgeschlossen.

"Noch nicht abgeschlossen" fände ich gar nicht kategorisch schlimm. Klar, ist vielleicht ein Rucksack. Aber irgendeinen haben wir irgendwann alle. Und wer noch nicht abgeschlossen hat, reflektiert, und das finde ich spannend.
Aber einseitige Schuldzuweisungen finde ich eigentlich grundsätzlich falsch. Es sei denn, der Schiri pfeift für die Bayern.

Beziehungen sind komplex, und ich glaube einfach nicht an monokausale Erklärungen komplexer Konstrukte.
Ein "ich war es ja selbst schuld, weil ich alles mit mir habe machen lassen" finde ich daher ebenso falsch verkürzend wie "mein:e Ex ist Narzisst:in, damit ist ja alles gesagt". Gibt's auch in positiv: "Wäre ich nicht, würde hier alles zusammenbrechen" oder "Der Mensch an meiner Seite ist alles für mich; ohne sie:in bin ich nichts".

Lieber Hirbel, ich finde wir sollten nicht schnell raus sein, sondern eher das Gegenteil: genauer hinschauen. Denn, es ist sehr gut möglich, dass nur einer von beiden böse ist, oder lügt oder betrügt oder Gewaltttätig ist. Und wenn das so ist, dann sollte man das auch klar benennen!!!

Ich finde es grausam, dass über 90 Prozent der Zuhörer irgendeiner Geschichte immer glauben, dass beide Schuld sind. Ich muss heute als Frau sexy angezogen in eine Kneipe gehen dürfen ohne mir anhören zu müssen, dass ich dann selbst schuld bin, sollte mir was passieren.

Bitte isolier das Opfer nicht durch wegschauen, sondern zwinge es genauere Angaben zu machen. Erst dann kannst Du beurteilen ob hier wirklich beide "Schuld" sind.
*******elle Frau
35.887 Beiträge
@****el

Zitat von ******rdo:
Denn, es ist sehr gut möglich, dass nur einer von beiden böse ist, oder lügt oder betrügt oder Gewaltttätig ist. Und wenn das so ist, dann sollte man das auch klar benennen!!!

Ganz genau.

Oder bist du der Meinung , die Frau hat das so verdient?

Kann doch nicht sein.
*******nee Frau
3.948 Beiträge
Ich glaube, wir bewegen uns gerade in einem Rahmen, den jeder Mensch für sich selbst entscheiden muss. Die ultimative Regel gibt es hier nicht.

Es gibt Menschen, die einen Menschen mit Traumahintergrund (egal, in welchem Verarbeitungsstadium) nicht zum Partner möchten. Legit.

Es gibt Menschen, die einen Menschen mit Traumahintergrund nur dann mittragen können oder wollen, wenn die Verarbeitung abgeschlossen oder kurz vor abgeschlossen ist. Legit.

Es gibt Menschen, die es mit einem Menschen mit Traumahintergrund (jedwedem Verarbeitungsstadium) versuchen. Manche scheitern, manche nicht. Legit.

Es gibt Menschen, die warten möchten, bis sie ihr Trauma verarbeitet haben, ehe sie eine neue Beziehung eingehen möchten. Legit.

Und es gibt Menschen, die nicht erst warten möchten, bis sie ihr Trauma verarbeitet haben, ehe sie eine neue Beziehung eingehen möchten. Legit.

Keiner davon ist zu verurteilen. Aber die eine oder andere Kombination passt halt einfach nicht. Wenn man das also rechtzeitig kommuniziert, kann man im besten Fall ohne größeren Schmerz auseinandergehen. Ohne Vorwürfe, ohne böses Blut und ohne Verletzung.
******rdo Mann
28 Beiträge
Zitat von *******elle:
@****el

Zitat von ******rdo:
Denn, es ist sehr gut möglich, dass nur einer von beiden böse ist, oder lügt oder betrügt oder Gewaltttätig ist. Und wenn das so ist, dann sollte man das auch klar benennen!!!

Ganz genau.

Oder bist du der Meinung , die Frau hat das so verdient?

Kann doch nicht sein.

Hey hey, es gibt auch Männer die das Opfer sind!!!
*******in78 Frau
9.110 Beiträge
@*******nee

Generell würde ich dem zustimmen und doch sehe ich es etwas anders. Ich möchte nicht, dass ein anderer darüber bestimmt oder sagt, wann etwas bei mir abgeschlossen ist. Das ist schlicht über die Grenze, gerade wenn mich dieser Mensch nicht kennt.

Er kann für dich sagen, dass er jemanden mit solch einer Vergangenheit nicht will, dass ist legitim. Unabhängig davon, dass er bestimmt, was für ihn Stand x beim Gegenüber ist.
*******elle Frau
35.887 Beiträge
@******rdo
Ist mit klar, die TE ist aber eine Frau. hier ging es um den sich "toxisch" verhaltenen Mann.

Sonst müsstest du im gleichen Atemzug alle Diverse mit benennen.
****el Mann
1.240 Beiträge
@******rdo Deinen Verleich mit "Schuld" und dem kurzen Rock finde ich maximal unangemessen und in keiner Weise zutreffend. Das hat mit Beziehung nichts zu tun, ist ein gesellschaftlicher statt individueller Aspekt und hat den Charakter eines Totschlagarguments.
Um "Schuld" geht es mir im übrigen gar nicht; das Wort habe ich nicht verwendet.

@*******elle : Nein, bin ich nicht. Steht da auch nirgendwo. Also bitte erst lesen, dann an die Decke gehen.

Eine Beziehung besteht nun mal aus mindestens zwei Menschen, die beide einen Teil beitragen.
Wenn Mensch A ein pathologisches Arschloch ist, Mensch B dann ein Unschuldslamm, ist die Schuldfrage vielleicht einseitig (so selten das auch sein dürfte). Die [B]Erklärung[/B] ist es aber nicht, denn Mensch B hat sich ja auch das pathologische Arschloch eingelassen und ist eine Weile geblieben. Und alleine, damit das Mensch B nicht mehr passiert, ist relevant zu verstehen, wo die eigenen Anteile sind, auf welche Tricks man vielleicht hereingefallen ist, was das Verhängnisvolle am Bindungsmuster war und so weiter.

Realistisch aber bestehen die meisten auch gescheiterten Beziehungen nicht aus einer schwarzen und einer blütenweißen Seite. In den allermeisten Fällen tragen tatsächlich, wenn auch zu unterschiedlichcen Teilen, beide (oder alle drei oder ...) einen Teil der Verantwortung. Und dann wird aus einem "mein narzisstischer Ex ist alleine schuld. Alles." eben eine Ausrede, sich mit den eigenen ANteilen nicht auseinanderzusetzen.

Und bevor da wieder irgendjemandes wunde Stellen berührt werden und zu einer Explosion führen: Nein, das redet eventuelle Opfer kein bißchen klein und stellt auch keine Täter-Opfer-Umkehr dar.
*****sin Mann
8.903 Beiträge
Zitat von ****mi:
Umgang mit traumatischen Erfahrungen in neuer Beziehung
Mal angenommen ein Mensch hat euch, in einer Beziehung/ Freundschaft etc. belogen, verletzt und enttäuscht und am Ende womöglich sogar bedroht.
Er ist oder war offenbar nie der, der er vorgegeben hat zu sein und ihr habt ein völlig falsches Bild von diesem Menschen gehabt.
Ihr seid nun dadurch total verunsichert ob ihr eurem gesunden Menschenverstand überhaupt noch trauen könnt… wie geht ihr mit dieser Tatsache um, wenn ihr einen neuen Partner kennenlernt?

Zum einen ist da die Angst sich erneut so in einem Menschen zu irren und in die gleiche Situation zu geraten, was zur Folge hat das man sich nicht mehr so tief auf Gefühle einlassen kann oder will, und Schwierigkeiten hat sich dem neuen Partner zu öffnen.
Man ist immer auf der Hut, aus Angst wieder an den Falschen zu geraten.
zum anderen kann eine solche Vorgeschichte auch belastend sein, wenn man dem neuen Partner von dieser Geschichte erzählt, weil er sich möglicherweise damit überfordert fühlt.

Würdet ihr eurem neuen Partner von dieser Situation erzählen, oder würdet ihr das Ganze für euch behalten, auch wenn euch dieser Umstand noch sehr belastet und traumatisiert hat?

Ich denke sowohl Offenheit, als auch das verschweigen hat Vor-und Nachteile, aber einer Partnerschaft sollte doch eigentlich immer ehrlich und offen über Gefühle gesprochen werden.
Was würdet ihr machen?

Ich bin gespannt über eure Erfahrung und Meinung zu diesem Thema… *blume*

Vieles davon beantwortet deine Frage selbst.

Ich habs so erlebt und das hätte von mir sein können. Aber ich trau mich eh nicht mehr, Themen ins Hauptforum zu bringen.

Wenn ich ner Person gut genug vertraue, rede ich sehr offen mit meinen Liebsten darüber. Einige hatten 2022 die Ekeltrennung von meiner Ex ausgehend mitgetragen (Die voller Abwertungen für das was ich da reingesteckt hatte, war) und sind immer noch an meiner Seite.

Das blöde is nur, wenn ich wen neues kennenlerne, weiß ich leider nicht, wie sie reagiert. Meist ist am Anfang alles lieb und nett und dann auf einmal doch nicht. Und das kann ich leider nicht einschätzen. Habe kein Mittel dazu, das im Vorfeld rauszufinden. Im Regelfall brauch ich inzwischen sehr lange, eh ich jetzt noch jemandem vertraue/ in meine Nähe lasse/ den Neukontakt zulasse.
*******elle Frau
35.887 Beiträge
@****el
Dann gibst du der Frau doch eine Schuld.

Ich bin mir sehr sehr sicher, nicht an meiner analen Vergewaltigung Schuld gewesen zu sein.
Das war allein der Mann!

Und ich ging nicht an die Decke,
Ich fragte bei dir nach !
*******nee Frau
3.948 Beiträge
Zitat von *******in78:
@*******nee

Generell würde ich dem zustimmen und doch sehe ich es etwas anders. Ich möchte nicht, dass ein anderer darüber bestimmt oder sagt, wann etwas bei mir abgeschlossen ist. Das ist schlicht über die Grenze, gerade wenn mich dieser Mensch nicht kennt.

Er kann für dich sagen, dass er jemanden mit solch einer Vergangenheit nicht will, dass ist legitim. Unabhängig davon, dass er bestimmt, was für ihn Stand x beim Gegenüber ist.

Darum ging es aber auch in meinem Post nicht.
Ich ging wohl von der irrigen Annahme aus, dass klar ist, dass entweder die Person selbst oder der Therapeut mit der betroffenen Person gemeinsam entscheidet, was der Zustand ist.
Dachte eigentlich, dass genau die letzten beiden genannten Personengruppen das deutlich gemacht hätten.

Aber okay … *nixweiss*
****el Mann
1.240 Beiträge
@*******elle
Zitat von *******elle:
@****el
Dann gibst du der Frau doch eine Schuld.

Ich bin mir sehr sehr sicher, nicht an meiner analen Vergewaltigung Schuld gewesen zu sein.
(...)

Ich schrieb nirgenwo von Vergewaltigung. Es ging auch nicht um Traumata. Ich schrieb, mehrfach, ausdrücklich, von den Mechanismen einer Beziehung und entsprechenden Rücksäcken. Und, zum Kuckuck: von "Schuld" schreibe ich gar nichts. Im ganzen Thread nicht.

Zitat von *******elle:

Und ich ging nicht an die Decke,
Ich fragte bei dir nach !

Du hast ganz offensichtlich nicht im Ansatz gelesen, was ich geschrieben habe. Statt dessen kommst Du mit Schuldvorwürfen. Wie würdest Du das nennen? Oder finden?
*******in78 Frau
9.110 Beiträge
@*******nee

Für mich nicht ganz, daher stimme ich dir auch grundsätzlich zu, die ersten beiden klingen für mich nur etwas anders. Ist aber auch wumpe, da das die Betroffenen selbst für sich entscheiden müssen.
*******_66 Frau
751 Beiträge
Zitat von ****mi:

Würdet ihr eurem neuen Partner von dieser Situation erzählen, oder würdet ihr das Ganze für euch behalten, auch wenn euch dieser Umstand noch sehr belastet und traumatisiert hat?

Wenn dieser Umstand noch sehr belastet oder gar traumatisiert hat, gehört das Thema meiner Meinung nach definitiv auf den Tisch. Für mich wäre es eher ein NoGo, wenn ein potentieller Partner derartiges verschweigt. Weil er mich damit möglicherweise, wenn mir dieser Umstand unbekannt ist, in ein offenes Messer laufen lässt. Und mir damit auch die Möglichkeit genommen wird, das eine oder andere für mich einsortieren zu können und einzuschätzen, ob ich oder wir gemeinsam damit einen Umgang finden.
*******elle Frau
35.887 Beiträge
Zitat von ****el:
Eine Beziehung besteht nun mal aus mindestens zwei Menschen, die beide einen Teil beitragen.
Wenn Mensch A ein pathologisches Arschloch ist, Mensch B dann ein Unschuldslamm, ist die Schuldfrage vielleicht einseitig (so selten das auch sein dürfte).

Die [B]Erklärung[/B] ist es aber nicht, denn Mensch B hat sich ja auch das pathologische Arschloch eingelassen und ist eine Weile geblieben

Hier erklärst du doch ausführlich, warum beide Schuld haben.

Also die Frau auch, ist halt selber Schuld.
Ist geblieben, hat es ausgehalten, vlt auf Besserung gehofft......

Nicht?
Was sollten diese Ausführungen sonst ?

Also rede nicht , du hättest der Frau keine Mitschuld eingeräumt.

Und weil ich das genauso verstanden habe,

Erklärte ich, ich bin sicher ,an meiner Vergewaltigung Nicht selbst Schuld gewesen zu sein.

Das sah das Gericht übrigens auch so.

Und nun lassen wir es besser dabei, denn so kommen wir nicht überein.
*******in78 Frau
9.110 Beiträge
Es darf dabei bitte nicht vergessen werden, dass hier User:innen mitlesen und schreiben, die eben aus solch einer Beziehung kommen oder diese erfahren haben. Hier wird also über Fremde geurteilt, ohne wirklich diese wirklich zu kennen.

Ein ganz schwerer Prozess übrigens, sich genau nicht mehr die Schuld oder das Mitwirken zu geben, das passiert so gut wie automatisch und lässt einen mitunter fast daran zerbrechen.

Menschen fragen sich meist schon selbst, wie das passieren konnte, was sie hätten anders machen können und warum sie es nicht gesehen haben. Auch, warum sie das mit sich machen lassen haben. Meist hat der Partnermensch schon durch sein Verhalten dazu beigetragen, dass sie alles bei sich suchen.

Wenn hier jemand also die eigene Geschichte erzählt und sagst, er/sie ist ein Arschloch, dann kann ich nur raten genau hinzuhören. Denn mitunter ist dies das Resultat von einem sehr langen Prozess und nötig, sich davon zu befreien.
****el Mann
1.240 Beiträge
@*******elle
Zitat von *******elle:

Und nun lassen wir es besser dabei, denn so kommen wir nicht überein.

Nein, das lassen wir nicht so. Denn ich lasse das nicht so stehen.
Ich bezweifele oder relativiere Deine schreckliche Erfahrung und das Gerichtsurteil dazu nicht. Keine Sekunde. Das erklärt sicher Deine erste hefitge Reaktion. Aber spätestens mit der Wiederholung, trotz und gegen den Inhalt wiederholter Erklärungen, hast Du Dich der Reaktion zu stellen. DAS verstehe ich unter Verantwortung.

Ich schreibe ausdrücklich von Strukturen einer Beziehung. Nichts von dem, was ich schrieb, relativiert oder gar rechtfertigt Gewalt, ob nun sexueller oder anderer Art. Und ich lasse mich von Dir hier nicht in die "ist doch selbst schuld, mit dem kurzen Rock!"-Ecke stellen. Nicht mal einen Millimeter.

Jenseits dessen und bezogen auf Beziehungsführung: Wenn Dir der Unterschied zwischen "Erklärung" und "Schuld" nicht klar ist, lies ihn halt nach, bevor Du solche Unterstellungen losläßt.

Und alles weitere zu diesem Thema regelt gegebenenfalls der "Support". Stehenbleiben wird es jedenfalls nicht unwidersprochen.
*******i123 Mann
4.283 Beiträge
Nähme man traumatische Erlebnisse mit in eine neue Beziehung, war für mich wichtig, sich davor einer Selbstreflektion zu unterziehen.
*****sin Mann
8.903 Beiträge
Für mich persönlich waren das für meinen Teil auch schon traumatische Erfahrungen, wenn ich wegen einer meiner Aussagen mit versteckten oder offenen Unterstellungen und Vorwürfen überschüttet wurde, wie ich soeben in diesem Thema mitlesen musste.
Mal nebenbei: Die meisten Aussagen sind anders gemeint, als wie sie im Allgemeinen vom Gegenpart interpretiert werden. Und da gilt es vielleicht mal nachzufragen, statt der Interpretation mehr Raum zu geben als der eigentlichen Aussage/Absicht selber und dann mit Unterstellungen und anderen Sachen zu kommen.

Ich hab mich dann weder richtig gesehen/wahrgenommen gefühlt und meine Aussagen und Absichten halt in Abrede gestellt.

Bei allem Verständnis, aber manches, was so im Thema/ Hauptforum vorgeht, geht m.E. definitiv zu weit!

Nicht nur die Aussagen anderer haben ne Wirkung auf euch, sondern auch die Reaktionen auf die Aussagen aufs Gegenüber selbst; vor allem, wenn die Interpretation nicht mal im Entferntesten an die eigentliche Absicht heranreicht, sondern diese gar negiert...
******Bln Frau
1.666 Beiträge
Zitat von *******mnz:


Hätte ja sein können, dass du darüber nachdenkst, was eine Vermutung ist, was eine Tatsache ist oder wie man was äußert, dass es auch so wie gemeint aufgefasst werden kann.

Nun, warum und in welchem Kontext ich die betreffende Aussage als Empfindungsäußerung einsortiere,
hab ich ja ausgeführt.
Von mir aus kann man dazu auch Vermutung sagen.
Sehe ich , bezogen auf das Forum hier und meine bereits abgegebene Sichtweise, samt Erklärung warum ich den Satz so sehe/einordne, als nicht wirklich relevant an,
ob ich dazu nun Empfindungsäußerung oder Vermutung sagen würde.

Ob eine Empfindungsäußerung oder Vermutung tatsächlich einen Fakt dar stellt,
steht auf einem völlig anderen Blatt.
Kann ich nicht wissen.
Woher sollte ich auch wissen, ob MR. oder Mrs. Anonymus EX tatsächlich ein Narzisst ist
oder nicht ?
Und welcher Typ, in welcher Ausprägung ?

Zumal mich ja Anonymus EX als Person überhaupt nicht interessiert,
sondern die Thematik Narzissmus.

Ist also an sich nicht relevant, ob es sich bei "mein/e Ex" von Stecher 0815 oder süße Sonnenblume
tatsächlich um einen Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung handelt oder nicht.

Da ich nicht eben nicht wissen kann, ob die Aussage "mein/e Ex ist /war ".... was auch immer,
tatsächlichen Fakten entspricht oder gar nachweislichen Fakten, samt Diagnose, Gutachten, etc..
ordne ich diese eben als Empfindungsäußerung ein.

Was übrigens auch Anonymus Ex davor schützt, tatsächlich als Narzisst abgestempelt zu werden.

Ein Blickwinkel über den man mal nachdenken könnte.
****3or Frau
4.860 Beiträge
Zitat von ****mi:
Umgang mit traumatischen Erfahrungen in neuer Beziehung
Mal angenommen ein Mensch hat euch, in einer Beziehung/ Freundschaft etc. belogen, verletzt und enttäuscht und am Ende womöglich sogar bedroht.
Er ist oder war offenbar nie der, der er vorgegeben hat zu sein und ihr habt ein völlig falsches Bild von diesem Menschen gehabt.
Ihr seid nun dadurch total verunsichert ob ihr eurem gesunden Menschenverstand überhaupt noch trauen könnt… wie geht ihr mit dieser Tatsache um, wenn ihr einen neuen Partner kennenlernt?

Zum einen ist da die Angst sich erneut so in einem Menschen zu irren und in die gleiche Situation zu geraten, was zur Folge hat das man sich nicht mehr so tief auf Gefühle einlassen kann oder will, und Schwierigkeiten hat sich dem neuen Partner zu öffnen.
Man ist immer auf der Hut, aus Angst wieder an den Falschen zu geraten.
zum anderen kann eine solche Vorgeschichte auch belastend sein, wenn man dem neuen Partner von dieser Geschichte erzählt, weil er sich möglicherweise damit überfordert fühlt.

Würdet ihr eurem neuen Partner von dieser Situation erzählen, oder würdet ihr das Ganze für euch behalten, auch wenn euch dieser Umstand noch sehr belastet und traumatisiert hat?

Ich denke sowohl Offenheit, als auch das verschweigen hat Vor-und Nachteile, aber einer Partnerschaft sollte doch eigentlich immer ehrlich und offen über Gefühle gesprochen werden.
Was würdet ihr machen?

Ich bin gespannt über eure Erfahrung und Meinung zu diesem Thema… *blume*

Zunächst einmal warst ja nicht du es, die unehrlich und verletzend war. Insofern brauchst du dir da keinen Vorwurf zu machen. Vermutlich warst du zu dem Zeitpunkt einfach ein bisschen needy und schon ist es geschehen. Passiert den besten. Es kann gut tun, sich selbst auszulachen.
Ansonsten wirst du es natürlich mitnehmen in deine Zukunft/nächste Beziehung. Das ist doch die Sache überhaupt am Leben, zu lernen und weiter zu machen, oder wie jetzt? Wenn das nicht dein normales Schema ist, dich auf ständig den gleichen Typ einzulassen, brauchst du dir auch nicht allzu viele Sorgen zu machen, dass dir das so schnell wieder passiert. Denn dafür bist du jetzt sensibilisiert.
Jedenfalls würde ich nicht als nächstes so einen Lulli nehmen, der dir verspricht, dich davon zu therapieren.
Ich selbst würde so etwas nicht direkt als traumatisch bezeichnen, eher prägend. Wobei Drohungen natürlich schon Angst machen können.
Alles Gute weiterhin 🌸
*******elle Frau
35.887 Beiträge
@****el
Vom Rock schrieb nun ich nichts .

Ich schiebe dir keine Ecke zu.
Ich zitierte deine Worte.
Und wie ich diese verstehe.
Das ist alles.
******rdo Mann
28 Beiträge
Zitat von ****el:
@*******elle
Zitat von *******elle:

Und nun lassen wir es besser dabei, denn so kommen wir nicht überein.

Nein, das lassen wir nicht so. Denn ich lasse das nicht so stehen.
Ich bezweifele oder relativiere Deine schreckliche Erfahrung und das Gerichtsurteil dazu nicht. Keine Sekunde. Das erklärt sicher Deine erste hefitge Reaktion. Aber spätestens mit der Wiederholung, trotz und gegen den Inhalt wiederholter Erklärungen, hast Du Dich der Reaktion zu stellen. DAS verstehe ich unter Verantwortung.

Ich schreibe ausdrücklich von Strukturen einer Beziehung. Nichts von dem, was ich schrieb, relativiert oder gar rechtfertigt Gewalt, ob nun sexueller oder anderer Art. Und ich lasse mich von Dir hier nicht in die "ist doch selbst schuld, mit dem kurzen Rock!"-Ecke stellen. Nicht mal einen Millimeter.

Jenseits dessen und bezogen auf Beziehungsführung: Wenn Dir der Unterschied zwischen "Erklärung" und "Schuld" nicht klar ist, lies ihn halt nach, bevor Du solche Unterstellungen losläßt.

Und alles weitere zu diesem Thema regelt gegebenenfalls der "Support". Stehenbleiben wird es jedenfalls nicht unwidersprochen.


Lieber Hirbel,

ich habe Deinen Text auch so verstanden, dass Du eher davon ausgehst dass meist beide einen Anteil haben. Und wir haben Dich um Verständnis dafür gebeten, dass das die Opfer von Tätern die eindeutig eine Straftat begangen haben, also Schuld sind zu unrecht belasten würde.

ich habe Dich gebeten da lieber genauer hinzuschauen, statt wegzuschauen, denn es kann sein dass ein Opfer keinen Anteil an der Tat hat.

Das Beispiel mit dem Rock ist von mir und ich finde es ist ein ziemlich cooles Beispiel. Immerhin hast Du ja auch heftig darauf reagiert.

ich nehme auch wahr, dass Du darüber schreibst, dass Partner B sich die Taten immerhin ja auch hat eine zeitlang gefallen lassen. Dazu sage ich nur, ich lasse mir das jetzt nicht mehr gefallen und beende den Dialog mit Dir.

Und zum Thema zurück: Ich würde als Opfer z.B. eines Soziopathen meinem neuen Partner nicht erzählen was er mir angetan hat, ich würde erzählen wie man sie erkennt und wie man sie stoppt.
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Meine Therapeutin gab mir an ähnlicher Stelle mal den Tipp: Mindestens drei Monate lang nicht in die Kiste. Länger als diesen Zeitraum können sich bestimmte Menschentypen nicht verstellen, und wenn es so lange keinen Sex gibt, wird es ihnen langweilig.

Männer dagegen, die einen als ganzen Menschen wertschätzen, bei denen man in Sicherheit ist und sich auch jenseits des Schlafzimmers wohlfühlen kann, die werden einem diesen Zeitraum geben. Natürlich nicht, wenn sie primär eine F+ suchen (was ja auch durchaus normale und psychisch gesunde und durchaus nette Männer suchen können). Aber wenn ein Mann grundsätzlich nach einer Partnerin sucht, mit der man eben einfach ein gutes Leben verbringt und sich ein schönes Zuhause aufbaut, gemeinsame Freizeit, gemeinsamer Freundeskreis, auch mal Rückhalt an schlechten Tagen ...

So jemand drängt nicht, so jemand wartet durchaus auch so lange, bis sich eine Frau bei ihm sicher und geborgen genug fühlt, um auch mal von den schlimmen Dingen erzählt zu haben. Nicht zu ausführlich vielleicht, vielleicht nicht mit Absturz in die Dissoziation, auch nicht mit dem Anspruch, dass der andere jetzt "besser" sein oder "heilen" solle ... Aber schon so, dass man da vielleicht manchmal etwas empfindlicher, schreckhafter und besorgter ist als andere.

Wer erwachsen ist, bringt meist ebenfalls eine Vorgeschichte mit und weiß, wie sich Verletzungen anfühlen, in welcher Form auch immer. Da muss man sich dafür weder erklären noch rechtfertigen noch entschuldigen. Man darf der Mensch sein, der man ist, und wird dafür geliebt.

*

Diese Drei-Monats-Grenze hat mich seinerzeit sehr nachdenklich gemacht. Ich habe früher (bei mir liegt die schlimme Beziehung bald 20 Jahre zurück) immer gedacht: Lieber früh Sex, dann weiß man wenigstens, ob es auf der Ebene funktioniert. Aber mir ist irgendwann klar geworden, dass ich mich dabei eigentlich nie wirklich sicher gefühlt habe. Ich bin eigentlich nicht der Typ für so was, ist mir dann erstaunt klar geworden.

Es fiel mir nur leichter, mit quasi Fremden Sex zu haben, weil die emotional noch nicht die Macht hatten, mir wehzutun.

Aber mittelfristig hat es meinem Herz dann anders wehgetan, wenn ich mich hingebe, ohne dass mein Herz echte Sicherheit dabei fühlt. Und ich habe entschieden, das nicht mehr zu tun.
***yC Mann
361 Beiträge
Zitat von ****mi:

...
Er ist oder war offenbar nie der, der er vorgegeben hat zu sein und ihr habt ein völlig falsches Bild von diesem Menschen gehabt.


Das ist enttäuschend und hinterlässt Spuren.
Aber, vielleicht sollte man das Geschehene im Nachhinein auch noch einmal Revue passieren lassen, um daraus zu lernen.
Vielleicht hat das offenbar Vorgegebene einfach zu sehr den eigenen Wünschen entsprochen, so dass man es gern geglaubt hat und man muss sich sogar eingestehen, dass es auch ein Stück Selbstbetrug war. Vielleicht hat man Anzeichen bewusst ignoriert und zu sehr gehofft. - Vielleicht.
Meine Erfahrung ist: Sobald man beginnt zu hoffen, hat man verloren. Tatsachen betrachten! Augen zu und durch!
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