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Andererseits sind das zwei Punkte, die eigentlich nicht vorkommen, wenn Menschen respektvoll und wertschätzend miteinander umgehen. Erzähle ich das also frühzeitig, ist er wahlweise vor den Kopf gestoßen, weil er sich fragt, wie ich drauf komme, ihm sowas zu unterstellen, oder aber er ist genau der Typ dafür, dann pellt er sich eh ein Ei drauf, egal, was ich ihm sage.
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Damit erscheint mir bereits ein Teil der Antwort gegeben:
Zum Anfang ist wohl die Gefahr groß, dass respektvolle und wertschätzende Menschen Deine Mitteilungen falsch verstehen, weil sie es auf sich beziehen.
Manche anderen Menschen werden keine Rücksicht nehmen.
Also braucht es wohl zumindest die Zeit, bis es möglich erscheint, dem Gegenüber das Ganze mitzuteilen, ohne das noch eine große Wahrscheinlichkeit für das Missverstehen besteht.
Ab diesem Punkt wird es schwieriger.
Ich würde nun andere Gedanken in den Mittelpunkt rücken:
• Bin ich im Miteinander an dem Punkt, wo mir eine Ablehnung wegen den Gegebenheiten zunehmend tief trifft?
• Kann ich die Situationen oder Verhaltensweisen, welche die Trigger auslösen, vorher erahnen und dann ausreichend abblocken?
• Habe ich Erfahrungen darin, ob Mensch mit bestimmten Charakteren oder Verhaltensweisen typischerweise die Gegebenheiten ausnutzen, triggern lassen, übergehen usw.? Kann ich den Kontakt zu diesen rechtzeitig wieder beenden?
• Macht das Gegenüber den Eindruck, dass ein Verschweigen der Gegebenheiten schnell als eine Art Vertrauensmissbrauch gewertet wird und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Gegebenheiten auffallen?
Das langfristige Verschweigen der eigenen Gegebenheiten kann allerdings auch respektvollen und wertschätzenden Menschen das Miteinander schwer machen, wenn sie dadurch daran gehindert werden, auch genau da sich ebenso zu verhalten - also Rücksicht zu nehmen.
Manchmal sagt man auch beispielsweise ironisch oder sarkastisch etwas, was man selbst nicht als problematisch ansieht, weil die eigenen Erfahrungen dagegen sprechen, was aber hier dann zum Problem werden könnte. (Weil es ggf. triggert - wenn die Lage so ist.)
Manche Menschen sind in Auseinandersetzungen ggf. auch etwas weniger gefühlvoll und vorsichtig und rechnen nicht damit, einen ihn unbekannten Trigger auszulösen.
Ob dich die Fragen weiterbringen - oder helfen, weiß ich nicht.
Es wären Fragen, die ich mir stellen würde - soweit ich mich mit meinem Halbwissen in die Lage versetzten kann.
Einen generellen, klaren Lösungsweg, ohne selber die Fragen durchzugehen, sehe ich nicht.
Zitat von **********irbel:
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Vielleicht haben mehr Menschen ein Päckchen, welches wenn ausgesprochen es beiden leichter macht.
Das ist ein meiner Meinung nach auch wichtiger Satz.
Nur nebenbei / OT:
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Ich trinke zum Beispiel kein Alkohol und bei einem Date entstand eine komische Stimmung , als er Sekt raus holte und ich ablehnte.
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Obwohl ich in eher seltenen Fällen schon mal Alkohol trinke, würde ich trotzdem es als seltsam empfinden, wenn das Gegenüber ohne ein Vorwissen einfach voraussetzt, das Alkohol getrunken wird.