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Umgang mit traumatischen Erfahrungen in neuer Beziehung

*******ant Frau
31.214 Beiträge
Zitat von *****a63:
Zitat von *******ant:
@*****a63
Ich möchte für mich nicht, dass sich jemand mir gegenüber als Therapeut fühlt oder aufspielt.
Es sei denn, er/ sie hat die entsprechende Ausbildung und unser Verhältnis ist rein dienstlich.
Mal ganz platt nur die Spitze des Eisbergs an Möglichkeiten.

Davon rede ich ja auch nicht. Ich sprach davon, das ich ab und an Hilfe benötige. Was hat das mit Therapie zu tun? Nichts.

Ich bezog mich ursprünglich auf die Beiträge von Usern, die vermutet hatten, ggf. als Therapeuten missnutzt zu werden.
*****a63 Frau
5.519 Beiträge
Ah okay. Wegen der Markierung dachte ich, das wär auf mich bezogen.
********itus Mann
154 Beiträge
Zitat von ****p35:

Ich versuche einer Partnerin meine Eigenarten immer dann zu zeigen, wenn es relevant wird. Das hängt vom Entwicklungszustand der Partnerschaft ab. Nähe/Liebe macht verletzlich; je näher man sich kommt, desto relevanter...
Ab wann wäre es denn Deiner Ansicht nacht relevant?

Nehmen wir mal an Du hast Spielsucht/bist ein Junkie/hast AIDS etc.. Ab wann würdest Du Deinem Ggü so eine (Belastung) Problem kommunizieren?

Ich handhabe es so, das ich meine Eigen/Unarten bevor es zu einer Beziehung kommt, direkt und ungeschönt offenlege. Dafür nehme ich mir dann auch, je nach Entwicklungsstand der Vertrauensbasis, sehr viel Zeit. Um es gleich vorweg zu nehmen, ich pauke es dem anderen nicht direkt von der ersten Minute an hinein, sondern erst wenn man sich ein bisi kennengelernt hat.

Nur mal zur Erinnerung. Das Thema lautet : Umgang mit traumatischen Erfahrungen in neuer Beziehung.

Traumata sind für mich grundsätzlich Belastungen, und sind Teil eines Menschen. Und wenn man soetwas mit sich rumschleppt, dann ist es nur fair dem anderen ggü es auch mitzuteilen, bevor mehr enststeht. Stell Dir mal vor, Du hast aufgrund einer Suchterkrankung Hepatitis und überträgst es auf Deine neue Partnerin, und sie findet es erst beim Arzt heraus. Ich bin mir sicher, das wird entsprechende Konsequenzen haben, hat sogar eine strafrechtliche Relevanz.
*******in78 Frau
8.697 Beiträge
Bei mir ist es der Fall, dass ich nicht alles machen kann, oder mache Dinge nicht möglich sind.
Das hat zum Teil auch Einschränkungen auf ihn, wenn wir zusammen sind. Ich möchte ihm einfach die freie Entscheidung lassen, ansonsten bestimme ich mit über sein Leben bzw. nehme ihm etwas wichtiges, den freien Willen es selbst zu entscheiden, die Wahl.
****p35 Mann
8.001 Beiträge
Zitat von ********itus:
Zitat von ****p35:
Ich versuche einer Partnerin meine Eigenarten immer dann zu zeigen, wenn es relevant wird. Das hängt vom Entwicklungszustand der Partnerschaft ab. Nähe/Liebe macht verletzlich; je näher man sich kommt, desto relevanter...
Ab wann wäre es denn Deiner Ansicht nacht relevant? [...] Stell Dir mal vor, Du hast aufgrund einer Suchterkrankung Hepatitis und überträgst es auf Deine neue Partnerin, und sie findet es erst beim Arzt heraus. Ich bin mir sicher, das wird entsprechende Konsequenzen haben, hat sogar eine strafrechtliche Relevanz.
Naja, da haben wir es doch schon: Relevanz. *zwinker*
Mit anderen Worten: Solange kein Sex stattfindet, ist Hepathitis oder Aids irrelevant.
Bzgl psychischen Traumata: Symptome sind nicht zwingend in jeder Begegnung relevant... zB Höhenangst - solange niemand mit einem auf Aussichtstürme&Co klettern will, ist sie irrelevant für die (frische) Beziehung.

Grundsätzlich denke ich:
Alles, was die Entscheidungsfähigkeit meines Gegenübers beeinträchtigen kann, ist dann relevant für mein Gegenüber, wenn die entsprechende Entscheidung ansteht.
*******nee Frau
3.932 Beiträge
Finde eigentlich nur ich es deprimierend, wenn so pauschal gesagt wird "Deine Traumata sind eine Belastung für den Partner"?
*******in78 Frau
8.697 Beiträge
Zitat von *******nee:
Finde eigentlich nur ich es deprimierend, wenn so pauschal gesagt wird "Deine Traumata sind eine Belastung für den Partner"?

Ich sage nicht, dass es eine Belastung für ihn ist. Bei mir hat er wenn dann Einschränkungen.
****p35 Mann
8.001 Beiträge
Zitat von *******hnee:
Finde eigentlich nur ich es deprimierend, wenn so pauschal gesagt wird "Deine Traumata sind eine Belastung für den Partner"?
Nein, nicht nur Du... deshalb schrieb ich schon (mit etwas anderer Focussierung, aber übertragbar):
Zitat von ****p35:
[...] Schon das Wort "Belastung" hindert mich an der Liebe; ein Mensch ist keine Belastung. [...]
Ein gemeinsam konstruktiver Umgang mit Traumata kann sogar beziehungsförderlich sein und ist erlernbar.
*******nee Frau
3.932 Beiträge
@*******in78 Das zielte auch nicht auf eine Aussage von dir. Tatsächlich bringt @********itus das immer wieder auf und ich finde es jedes Mal deprimierend, dass das so pauschal und endgültig in den Raum gestellt wird.

Mal ganz blöd gesagt: Ich ertrage traumabedingt den Geruch von Rotkohl nicht (esse ihn logischerweise auch nicht). Welche Belastung genau stellt das jetzt für meinen Partner dar?

Traumata können eine Belastung sein. Je nach Trauma und auch je nach Verarbeitungsstadium/Umgang des Betroffenen damit. Aber pauschal zu sagen, dass es den Partner belastet, ist frustrierend. Gibt mir bspw. das Gefühl, dass es egal ist, was ich mache, ich bleibe eine Belastung. (Überspitzt formuliert.)
********itus Mann
154 Beiträge
Zitat von ****p35:
Naja, da haben wir es doch schon: Relevanz. *zwinker*
Mit anderen Worten: Solange kein Sex stattfindet, ist Hepathitis oder Aids irrelevant.
Bzgl psychischen Traumata: Symptome sind nicht zwingend in jeder Begegnung relevant... zB Höhenangst - solange niemand mit einem auf Aussichtstürme&Co klettern will, ist sie irrelevant für die (frische) Beziehung.

Grundsätzlich denke ich:
Alles, was die Entscheidungsfähigkeit meines Gegenübers beeinträchtigen kann, ist dann relevant für mein Gegenüber, wenn die entsprechende Entscheidung ansteht.

Nun...wenn Du Sex als Bedingung ansiehst, und dieser nicht stattfindet, sehe ich aber immernoch eine Relevanz. Schneide Dich mit dem Küchenmesser und sie/er bekommt das Blut ab, evtl. sogar auf die Schleimhäute. Und dann? Ist es dann immernoch für Dich irrelvant? Ich würde soetwas grob fahrlässig nennen.

Und, Höhenangst ist wohl etwas weniger gewichtig, wenn es um das alltägliche geht, als im Gegensatz zu einer Sucht. Ich habe noch nie gehört, das sich ein Mensch an der Höhenangst des Partners gestört hat. Spielsucht oder Erkrankungen wie in meinem Beispiel führten da schon zu ganz anderen Reaktionen, nachdem erst im nachhinnein der andere darüber aufgeklärt wurde.
*******in78 Frau
8.697 Beiträge
@*******nee

Das hab ich jetzt nicht so gelesen, sondern das Trauma eine Belastung für einen selbst sind.

Aber deprimierend finde ich das gerade nicht, weil ich denke, das er von sich spricht und nicht auch für andere.
*******nee Frau
3.932 Beiträge
Und so kann man ein und denselben Satz vollkommen verschieden lesen. *xd*
****Do Mann
266 Beiträge
Zitat von ********itus:
Traumata sind für mich grundsätzlich Belastungen, und sind Teil eines Menschen. Und wenn man soetwas mit sich rumschleppt, dann ist es nur fair dem anderen ggü es auch mitzuteilen, bevor mehr enststeht.

Ich war in einer Beziehung, die mir sehr viel bedeutet hat. Nach etwa einem Jahr begann meine Partnerin, mir über ihre PTBS und ihre stationären Therapieerfahrungen zu erzählen. Sie hatte zwar ihre Eigenheiten und Ticks, aber ich hätte das niemals mit einer psychischen Erkrankung in Verbindung gebracht. Wir waren dann noch zwei Jahre zusammen, bevor sich unsere Lebenswege getrennt haben.

Mein Resümee aus diesem Lebensabschnitt habe ich hier in meinen Beiträgen schon geschrieben. Es war eine Zeit, in der ich viel gelernt habe, vor allem über mich selbst und darüber, wie wichtig es ist, offen und unvoreingenommen in eine Beziehung zu gehen. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, haben mich geprägt und mir geholfen, die richtigen Fragen zu stellen, um herauszufinden, ob es passt – unabhängig von der psychischen Vorgeschichte des anderen.
********itus Mann
154 Beiträge
Zitat von *******nee:

Mal ganz blöd gesagt: Ich ertrage traumabedingt den Geruch von Rotkohl nicht (esse ihn logischerweise auch nicht). Welche Belastung genau stellt das jetzt für meinen Partner dar?
Du missverstehst da etwas. Ich rede nicht von Kinkerlitzchen ala Allergie, Höhenangst, oder Abneigungen zu Nahrungsmitteln. Ich rede von den wirklich belastenden Dingen. Drogenabhängigkeit, PTBS und dergleichen. Wie kommst Du darauf das ich so Kleinigkeiten meinen könnte? Solchen Kleingkeiten bin ich in meinen Beziehung oft begegnet, aber gestört hat mich das nicht.

Ich hatte mal eine Partnerin, die beim Sex plötzlich vollkommen ausgerastet ist. Ich war vollkommen schockiert und wusste nicht was los war. Ich hab versucht sie zu beruhigen, aber sie schrie mich weg. Später, nachdem sie sich beruhigt hatte, erzählte sie mir, das sie als Jugendliche vergewaltigt wurde. Die Beziehung beendete ich, da ich mit soetwas damals nicht umgehen konnte. Hätte ich es jedoch früher gewusst, hätte ich zumindest noch eine Wahl gehabt, bevor es zur Beziehung kam, darüber nachzudenken, ob ich mich auf so eine Sache einlassen möchte.

Sie hat mir auf jedenfall keinen Gefallen damit getan, es mir zu verschweigen. Ich hatte daran sehr lange zu knabbern.
********itus Mann
154 Beiträge
Zitat von *******in78:
@*******nee

Das hab ich jetzt nicht so gelesen, sondern das Trauma eine Belastung für einen selbst sind.

Aber deprimierend finde ich das gerade nicht, weil ich denke, das er von sich spricht und nicht auch für andere.
Ganz recht. Ich bleibe grundsätzlich bei mir. Und sollte ich andere meinen, dann zitiere ich sie, setze sie ins @ usw.
********itus Mann
154 Beiträge
Zitat von ****Do:

Mein Resümee aus diesem Lebensabschnitt habe ich hier in meinen Beiträgen schon geschrieben. Es war eine Zeit, in der ich viel gelernt habe, vor allem über mich selbst und darüber, wie wichtig es ist, offen und unvoreingenommen in eine Beziehung zu gehen. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, haben mich geprägt und mir geholfen, die richtigen Fragen zu stellen, um herauszufinden, ob es passt – unabhängig von der psychischen Vorgeschichte des anderen.
Wie denkst Du, wäre Dein Resümee ausgefallen, wenn sie Dir davon vor Eurer Beziehung erzählt hätte?
*******in78 Frau
8.697 Beiträge
Es können tatsächlich einfach auch „Kleinigkeiten“ sein. Ich kann zum Beispiel immer noch schwer bis gar nicht Treppen mit Gittern gehen, ob hoch oder runter. Ausflüge, die eine gewisse Höhe beinhalten gehen jetzt auch, aber lange Zeit auch nicht. Sprich, ein Gang über eine Stadtmauer (Falls jemand Rothenburg ob der Tauber kennt), war so auch nicht möglich. Als ich noch Angst vor Hunden hatte, habe ich einfach die Straßenseite gewechselt.

Es gibt Tage, da möchte ich nicht unter viele Menschen.

Wenn ich also grob sage, das ich mich unter vielen Menschen nicht wohl fühle, Angst vor Hunden habe und selbst eine kleine Höhe nicht schaffe, ist mein Gegenüber nicht überrascht, wenn es eintrifft.
*******nee Frau
3.932 Beiträge
Zitat von ********itus:
Du missverstehst da etwas. Ich rede nicht von Kinkerlitzchen ala Allergie, Höhenangst, oder Abneigungen zu Nahrungsmitteln. Ich rede von den wirklich belastenden Dingen. Drogenabhängigkeit, PTBS und dergleichen. Wie kommst Du darauf das ich so Kleinigkeiten meinen könnte? Solchen Kleingkeiten bin ich in meinen Beziehung oft begegnet, aber gestört hat mich das nicht.

Sieh es mir nach, wenn ich jetzt mal ein wenig verschnupft reagiere, aber ... Du hast verdammt noch mal keine Ahnung, was hinter diesem "Ich kann keinen Rotkohl riechen" steckt. Maße dir also bitte nicht an, es daher als simple Abneigung abzutun.

Das ist nämlich eine Trauma Response. Der Geruch von Rotkohl ist ein Trigger, der bis vor einer Weile noch umgehend Flashbacks und daraus resultierende Dissoziationen auslöste, inzwischen jedoch gut bearbeitet ist. Diese "Abneigung" gehört übrigens zu meinem Gesamterkrankungsbild: kPTBS.
Sei bitte nicht so vorschnell mit deinen Annahmen. Du kannst damit Menschen ganz gewaltig auf die Füße treten.
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