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Verführen durch Eloquenz?

*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Zitat von *********acht:
Tja, jedem das Seine

Vielleicht könnte zukünfig vermieden werden, diesen Spruch zu verwenden.
Wer es nicht weiß, in welcher Zeit er missbraucht wurde, kann ihn googeln und erfahren, warum es besser wäre, ihn nicht mehr zu verwenden.
Wenn schon, könnte doch einfach das Original zitiert werden: "suum cuique"

Sorry für das off-topic.
****66 Frau
49 Beiträge
Zitat von *********acht:
Tja, jedem das Seine

Den Spruch googelst Du mal, liebste @ NovemberNacht…
…und dann benutzt Du ihn bitte nie wieder 🫣
Ist echt nicht böse gemeint 💋
Beste Grüße
Lalu
******l82 Mann
1.664 Beiträge
"Suum cuique" bedeutet das selbe.
Oder wie es der alte Fritz zu sagen pflegte:
"Ein jeder möge nach seiner Façon selig werden."
*******rund Mann
3.714 Beiträge
Ein von Nazis missbrauchter Spruch ist nicht deswegen ein automatisch ein Nazispruch, inhaltlich gesehen. Ich bin dafür, manche Dinge, die die Nazis kontaminiert haben, zurückzuerobern und sich positiv anzueignen.
******l82 Mann
1.664 Beiträge
Zitat von *******rund:
Ein von Nazis missbrauchter Spruch ist nicht deswegen ein automatisch ein Nazispruch, inhaltlich gesehen. Ich bin dafür, manche Dinge, die die Nazis kontaminiert haben, zurückzuerobern und sich positiv anzueignen.

Jain.
Ein Kompetenzzentrum kannst du nicht mit "KZ" abkürzen und dann sagen, du hättest dir die Abkürzung positiv angeeignet.
Manche Sachen sind eben dauerhaft kontaminiert.

Natürlich geht der Spruch auf uralte Rechtstradition zurück. Dann nimmt man eben die lateinische Version, damit flext man ein bisschen und bleibt unverdächtig.
*******rund Mann
3.714 Beiträge
Zitat von ******l82:

Jain.
Ein Kompetenzzentrum kannst du nicht mit "KZ" abkürzen und dann sagen, du hättest dir die Abkürzung positiv angeeignet.
Manche Sachen sind eben dauerhaft kontaminiert.

Natürlich geht der Spruch auf uralte Rechtstradition zurück. Dann nimmt man eben die lateinische Version, damit flext man ein bisschen und bleibt unverdächtig.

Darum schrieb ich "manche Dinge" *zwinker*

Es geht nicht uneingeschränkt, aber es ist hier und da möglich.
Interessanterweise ist das "Sommersemester" in meiner Studienzeit immer mit "SS" abgekürzt worden. Später, als ich Dozent war, war es dann ein "SoSe", während das "Wintersemester" eben ein "WS" blieb. Offenkundig hatte man in den 90ern nicht so zwingend die Assoziation im Unikontext, dass ein "SS" etwas mit Nazis zu tun hätte. Es ist auch immer eine Frage der Interpretationskultur.
****3or Frau
4.859 Beiträge
Nein, nicht alles muss relativiert werden. Der Spruch ist richtig scheiße.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Um beim Thema zu bleiben.
Wer o. g. Spruch in meiner Anwesenheit locker-flockig verwendet, wäre raus. Für immer!
Da wäre nix mit Verführung, von Eloquenz ganz zu schweigen.
*nene*


Für @*******rund
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/hoecke-prozess-nazi-parolen-vokabular-verbotene-begriffe-100.html
******l82 Mann
1.664 Beiträge
Zitat von ****3or:
Nein, nicht alles muss relativiert werden. Der Spruch ist richtig scheiße.

Die referenzierte Verwendung war Scheiße, nicht nur das - sie pervertierte die ursprüngliche Bedeutung ins Gegenteil.

Der Spruch bedeutet nämlich:
• Wer gutes tut, soll gutes bekommen; wer schlechtes tut, soll bestraft werden ("Einem jedem möge das seine zuteil werden")
• Jeder möge das tun, was ihm beliebt, ohne dass er andere daran hindern, das zu tun, was ihnen beliebt (Preußische Toleranz)
• Besitz bleibt und ist vor unberechtigtem Zugriff geschützt

All jene Prinzipien wurden durch die, welche den Spruch über den Eingang nagelneu, schwer verletzt
*******in78 Frau
9.110 Beiträge
@*******rund

Dein Beispiel zeigt eher die Ignoranz und das es jetzt gut ist, etwas mehr darauf zu achten, anstatt es noch zu rechtfertigen
*******rund Mann
3.714 Beiträge
Ich sage ja auch nicht, dass man alles relativieren müsse oder gar könne. Siehe Thema "KZ". Diese Abkürzung finde ich auch nicht sinnvoll (Beispiel von Havamal).

Ich bleibe aber skeptisch, wenn bestimmte Ausdrücke in den "Giftschrank" gepackt und mehr oder minder "tabuisiert" werden. "Jedem das Seine" haben die Nazis als Torinschrift in Buchenwald angebracht. Das war schlimmstmöglicher Zynismus und eine Legitimierung des Massenmords.

Für mich ist die Frage dennoch offen, ob dieser Spruch damit bereits Naziideologie transportiert. Hat der Missbrauch durch die Nazis den Spruch für alle Zeiten unmöglich gemacht? Da bin ich mir einfach nicht sicher. Natürlich weckt er Assoziationen zum Konzentrationslagersystem. Das ist so, das ist historische Realität.

Bei dem post von @*********acht las ich aber vor allem, was hier schon zitiert worden ist: Jeder nach seiner Facon. Ein jeder solle tun, was ihn glücklich macht. In dieser Form kann ich nichts verkehrtes an der Aussage finden. Es kommt auch immer darauf an, wie eine Aussage gemeint ist. Das hier Gemeinte wird sich dann halt eine längere Floskel suchen, wenn man den Spruch in den Giftschrank stellt. Am Aussagegehalt ändert sich nichts. Man meidet dann bloß eine Formulierung, die an den Naziterror erinnert. Aber wie viel Sinn ergibt es, welche positiven Wirkungen erreiche ich damit, wenn ich so handle?

Und umgekehrt, welche negativen Wirkungen erzeuge ich, wenn ich diesen Spruch so nutze, obwohl er Naziassoziationen hat?
*******rund Mann
3.714 Beiträge
Zitat von *****_54:
Um beim Thema zu bleiben.
Wer o. g. Spruch in meiner Anwesenheit locker-flockig verwendet, wäre raus. Für immer!
Da wäre nix mit Verführung, von Eloquenz ganz zu schweigen.
*nene*


Für @*******rund
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/hoecke-prozess-nazi-parolen-vokabular-verbotene-begriffe-100.html

Ich kenne sowohl den preußischen als auch den Nazikontext.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
*umfall*
******l82 Mann
1.664 Beiträge
Zitat von ******l82:

All jene Prinzipien wurden durch die, welche den Spruch über den Eingang nagelneu, schwer verletzt

Das sollte natürlich "nagelten" heißen.
*******rund Mann
3.714 Beiträge
Zitat von *****_54:
*umfall*

Ich weiß, das ist unter Umständen schwer nachzuvollziehen. Andererseits bin ich in einem antifaschistischen Umfeld großgeworden (auch wenn man der DDR vorwarf, das halbherzig zu tun, habe ich das ernst genommen), habe an Antinazidemos teilgenommen, entstamme der linken Szene und hatte in den 90er Jahren erhebliche Probleme mit Neonazis. Aber Sprachpurismus finde ich teils schwierig. Halte ich nicht für den richtigen Weg.

Was Deinen link angeht: Da sammelt sich bei einer gewissen Person ein gewisses Vokabular, so dass deutlich wird, wes Geistes Kind der Herr H. ist. Und er ist ein Nazi. Das ist aber was anderes als nur so mal ein Spruch. Der zitiert sehr bewusst und umfangreich.
****3or Frau
4.859 Beiträge
Die Frage ist doch ganz einfach: Warum soll der Spruch auf Teufel komm raus reaktiviert werden, obwohl er Betroffenen unnötig Schmerz zugefügt. So einmalig toll und ersatzlos ist er nicht.
‚Jede*r nach eigener Façon’ sagt das Gleiche und kann warum genau nicht verwendet werden?
Geschmäcker sind verschieden.
Jeder Jeck is anders.
So wie es beliebt.

Also ich könnte ewig weiter machen, also: Warum? Außer, um zu provozieren. Und ich finde Provokation halt begrenzt gut.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
@*******rund
Du willst dir also ausgerechnet diesen Spruch in dieser Version zurückerobern?
Und nicht die original lateinische oder die abgewandelte preußische Version?
****3or Frau
4.859 Beiträge
Ist jetzt auch echt mal gut.
*******in78 Frau
9.110 Beiträge
@*******rund

Verführen durch Eloquenz?

Eine Ideologie wird nicht zwingen transportiert. Es hat die Wirkung, dass es vergessen wird und das darf nicht passieren.
*********acht Frau
8.063 Beiträge
Zitat von ******l82:
Zitat von *********sicht:
Auch gut gemeinte Rationalität kann zu Irritationen führen .
Sie schilderte mir ziemlich deprimiert und aufgewühlt ein sie sehr berührendes Problem.
Ich ging das Problem mit einer grundsätzlichen Analyse an und wollte grade einen Lösungsvorschlag unterbreiten....
Da kam " Kannst du nicht einfach mal die Klappe halten und mich nur in den Arm nehmen und trösten? Was ich tun muss, weiß ich selber"
*mrgreen*

Immer fragen:
"Bist du gerade in der Emotions- oder in der Lösungsphase?"

"Blaumann oder Rotwein?"
*******rund Mann
3.714 Beiträge
Zitat von *****_54:
Du willst dir also ausgerechnet diesen Spruch in dieser Version zurückerobern?

Nein. Ich verfolge eine solche Absicht nicht. Meine Intention ist hier eine ganz andere, ich nehme hier @*********acht einfach in Schutz vor der Schimpfe. Ich habe keine Liste mit Ausdrücken, die ich reclaimen möchte. Das wäre jetzt ein falscher Eindruck.

Dieser falsche Eindruck lässt sich hier ja ablesen:
Warum soll der Spruch auf Teufel komm raus reaktiviert werden, obwohl er Betroffenen unnötig Schmerz zugefügt. So einmalig toll und ersatzlos ist er nicht.


Das will ich gerade nicht. Es ist nicht mein Projekt, diesen Spruch "auf Teufel komm raus" zu retten.

Was ich will, ist: Ich möchte mich frei von Verboten äußern können. Ich möchte, dass berücksichtigt wird, was ich mit einer Aussage meine. Ich möchte nicht ohne weiteres und umstandslos harsch verdammt werden, weil jemand der Auffassung ist, ein Ausdruck sei für alle Zeiten unbrauchbar geworden.

Ich habe etwas dagegen, wenn Leute quasi im Befehlston von mir oder anderen verlangen, sie hätten einen gewissen Ausdruck zu vermeiden, weil... Also diese in der Härte geäußerte Erwartung erscheint mir etwas autoritär. Auf so etwas reagiere ich allergisch und das ist auch ein Ergebnis meiner DDR-Sozialisation, weil man dort genauso agierte: man verbot und verdammte Ausdrücke.

Das vielleicht mal zum besseren Verständnis.

Ich kann aber einsehen, dass man bestimmte Ausdrücke nicht mehr benutzt. Aber dafür muss ich darin einen Sinn erkennen. Es muss mich überzeugen. Ich bin durchaus sensibel dafür und auch offen und bin nicht der Mensch, der alles einfach raushaut. Aber ich brauche hier und da auch schon gute Argumente. Empörung als solche überzeugt mich nie.
*******rund Mann
3.714 Beiträge
Zitat von ****3or:
Also ich könnte ewig weiter machen, also: Warum? Außer, um zu provozieren. Und ich finde Provokation halt begrenzt gut.

Und das ist nun wirklich gar nicht meine Absicht. Wenn mir mal "jedem das Seine" rausrutscht, dann ganz bestimmt nicht, um irgendwen zu provozieren. Sondern eben um zu sagen "jeder nach seiner Facon". Es ist eben auch wichtig, nicht immer bösen Willen hinter den Äußerungen zu vermuten. Ich benutze obigen Spruch nicht andauernd und schon gar nicht immer im Bewusstsein des Nazikontextes. Ich benutze ihn höchstselten. Aber dann eben genau nicht, um Leuten mit Absicht Nazivokabular vor den Latz zu knallen, um mich dann zu amüsieren.
****3or Frau
4.859 Beiträge
Besserwisserei ist übrigens keine Eloquenz.

Bin kurz davor die ganze Kacke zu melden, einzig mein persönlicher Disput mit den Mods hält mich ab.
*******in78 Frau
9.110 Beiträge
Es geht mir jetzt nicht nur um den Spruch und es ist auch nichts gegen @*********acht

Das meine ich allgemein, denn ich möchte niemanden überzeugen müssen, der nicht versteht, warum manches für alle Zeiten verboten oder nicht gewollt ist, da ich möchte, dass ein grundsätzliches Wissen vorhanden ist und ich finde es erschreckend, wenn ich andere erst darüber aufklären müsste.

Ja, ich habe auch nach all den Jahren noch Sorge zu tragen und es hat Auswirkungen, auch für mich, was damals passiert ist und niemand sollte mich überzeugen müssen, das ich bestimmte Dinge nicht doch positiv nennen darf und somit das Vergessen einläute.
*******rund Mann
3.714 Beiträge
Entschuldige, aber das empfinde ich als unnötig aggressiv. Ich vertrete meine Meinung. Du vertrittst Deine @****3or

Ich kann durchaus respektieren, wenn Du sagst, dieser Spruch ist zu sehr vergiftet, als dass man ihn benutzen sollte. Es ist nicht so, dass ich das nicht ernstnehmen würde.

Ich denke, dass man das durchaus diskutieren und hinterfragen kann. Was daran meldewürdig ist, weiß ich nicht.
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