Wichtiges Thema. Umsetzung: schlecht.
@**********erski
Ich finde es nicht mehr zeitgemäß zu sagen: "Es gibt eine Studie, die besagt..." ohne ein Handout mit der genauen Bezeichnung der verwendeten Studien zur Verfügung zu stellen. Ob nun direkt im Chat des Livestreams (verlinktes Dokument) oder später im Thread zur Veranstaltung.
Ich folge Youtubern, die genau das tun. Einige Youtuber tun sogar mehr als das. Die gehen zumindest kurz in die Studien hinein und geben dem Zuschauer Informationen über die verwendete Methodik, mit der diese Ergebnisse erhoben wurden.
Und es gibt bei öffentlichen-rechtlichen Sendern Journalisten, die ziehen mehr oder weniger rasch nach. - In Abhängigkeit vom Sendeformat selbstverständlich.
Es gab in den 200 Jahren Psychologie-Geschichte auch mehr als genug Fabeln & Mythen, die von der Wissenschaft selbst in die Welt gesetzt worden waren... Primär in Bezug auf die weibliche Sexualität. Die männliche Sexualität wurde und wird ja nach wie vor arg Stiefmütterlich behandelt.
Auch darüber ließe sich beim Aufräumen mit Fabeln & Mythen mit einem Augenzwinkern erzählen.
Eure akademischen Titel - PD Dr. sowie M.Sc. Psychologin - machen ein Format nicht zu einem wissenschaftlich fundierten Format!
Und die im Livestream mehrfach gegebene Information: "Zu dem Thema haben wir auch eine Folie.", empfinde ich als redundant, wenn ihr eure Folien weder zeigt noch verlinkt.
Diese Bemerkungen machen euren Vortrag nicht seriöser.
Ich finde, wer ein angeblich wissenschaftlich fundiertes Format ankündigt (VA-Beschreibung) der sollte auch den Zugang zu den Informationen bringen (Quellennachweis) und zumindest kurz auf die verwendete wissenschaftliche Methodik eingehen. Da solltet ihr meines Erachtens mindestens auf das Niveau von Youtubern und seriösen Journalisten kommen.
Oder aber ihr lasst das "wissenschaftlich fundiert" aus der Beschreibung eurer Veranstaltung.
Auch hatte ich bei eurem Vortrag im Livestream den Eindruck, dass ihr die männliche Sexualität sehr stiefmütterlich behandelt.
Neben zahlreichen vollkommen unnötigen Abschweifungen in die Weibliche Sexualität ging es kaum über die Wiedergabe von Studienergebnissen + die Erwähnung "Ja, solche Problemfälle haben wir häufiger in unserer (Beratung-/ Coachings-/ Therapeutischen) Praxis." hinaus.
Der ein oder anderen Bemerkung von euch im Livestream entnehme ich, dass euch durchaus bewusst war, dass viele der von euch genannten Fabeln & Mythen für den durchschnittlichen Joyuser wohl kaum relevant sein dürften.
Doch die Fabeln & Mythen, die Dauerbrenner im Joyclub sind, habt ihr nicht behandelt.
Mir fehlte die Anpassung an die Zielgruppe "durchschnittlicher Joyclub-User".
Zitat von **********erski:
„Unsere Educator:innen und Coaches gehen der Frage nach, welche sexuelle Mythen du als Mann getrost entsorgen kannst
Aus der Lernpsychologie sollte euch bekannt sein, dass das "Entsorgen können von Glaubenssätzen" mit der Methodik "Glaub mir Bruder" nicht besonders effektiv ist. (Jedenfalls nicht bei einem einzelnen Livestream. Parasoziale Bindungen brauchen häufigere Kontakte.)
Durchschnittswerte – zum Beispiel für den Koitus – wurden nicht ausreichend in Frage gestellt. Die abweichenden Durchschnittswerte zwischen südamerikanischen und europäischen Studien wurde zwar kurz erwähnt. Doch es blieb einfach im Raum stehen, dass die Südamerikaner offensichtlich länger können.
Praktiken zur Verlängerung des Koitus – zum Beispiel aus dem Slow Sex oder dem Tantra – wurden noch nicht einmal erwähnt. Mag sein, dass es zu diesen Praktiken noch keine wissenschaftliche Studien gibt. Aber es gibt im Joyclub die Gruppe
slow sex sowie die Gruppe
Tantra. Dort findet man Joyuser, die einen längeren Koitus praktizieren. Und das tun diese Joyuser nicht, weil sie Südamerikaner sind sondern weil sie gerne einen längeren Koitus praktizieren. Es gehört zu ihren sexuellen Vorlieben.
Und ich denke, es könnte wesentlich zur Emanzipation vieler Männer beitragen, wenn man diese darüber informieren würde, dass es in Punkto Länge des Koitus unterschiedliche sexuelle Vorlieben & dazugehörige Sexualpraktiken gibt, welche das sind und dass jeder Mann die freie Wahl hat, wie er seine Sexualität ausleben mag und wie nicht.
Der Rest ist dann Übungs- und Verhandlungssache mit dem jeweiligen Sexualpartner (männlich, weiblich, divers).
#Sexuelle Selbstbestimmung aller Beteiligten.
Doch so wie dieser Vortrag gehalten worden ist, trägt dieser eher dazu bei den Mythos: "Die Südamerikane können länger." zu zementieren.
Zitat von **********erski:
„Unsere Educator:innen und Coaches gehen der Frage nach, welche sexuelle Mythen du als Mann getrost entsorgen kannst und geben Tipps, wie du deine sexuelle Energie entfaltest und steuerst.
Der zweite Teil des Satzes war meines Erachtens auch nicht mehr als ein frommer Wunsch.
Mit dem Schwerpunkt auf die Sichtweisen, die Probleme bereiten & Lust töten machte der Livestream mir auch keine Freude. Darüber zu lachen, machte es meines Erachtens auch nicht besser. Punktuell erinnerte mich deine Ausdrucksweise
@**********erski an die Ausdrucksweise eines sehr jungen, unreifen männlichen Studenten.
Wie zum Kuckuck passt das in den Joyclub?
Von der Sexeducation-Reihe bin ich positive Sichtweisen gewohnt, die Freude bereiten & Lusterleben ermöglichen können und von reifen Erwachsenen vorgetragen werden.
Offensichtlich war ich als Joyuserin im völlig falschen Film.