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„Feel Dating“ - Optik oder Bauchgefühl?

*******in78 Frau
9.024 Beiträge
Mich auch
*********pfer Paar
147 Beiträge
Zitat von *******mnz:
Schade, dieser Thread hätte mich interessiert…

(Er schreibt)

Wenn „AW91“ sich wirklich ausklinkt, dann kann ja jetzt wieder zum Thema diskutiert werden…
*********pfer Paar
147 Beiträge
(Er schreibt)

Nicht nur beim Dating erscheint mir der Ansatz interessant. Auch in Paarbeziehungen kann ich mir vorstellen, dass die Einschränkung des Sehens den Horizont erweitern kann: Durch die (vielleicht nur vermeintliche) Anonymität fallen Hemmungen, die mich sonst an der Grenzerfahrung hindern. Sei es nur gegenüber dem eigenen Partner, sei es in einer „exhibitionistischen“ Situation im (Swinger-)Club oder auch unmittelbar in der Interaktion anderen Menschen als dem eigenen Partner.

Sowas will vorher schon ein wenig durchdacht und abgesprochen sein, aber es kann die erotische Spannung deutlich erhöhen.

Kennt jemand weitere Events dieser Art? Mir ist da nur ein Veranstalter in Berlin bekannt, der sich namentlich an einem Gedicht von Ovid orientiert…
**********bbexx Frau
1.532 Beiträge
Je länger ich darüber seniere, desto sympathischer wird mir eine solche Veranstaltung. Es ist sicher spannend, zu erfahren, wie man auf verschiedenste Menschen reagiert.

Ein, als sehr angenehm empfundener, Duft ist sicher geeignet, den Gegenüber ganz anders wahrzunehmen in der Berührung, als der der einem nicht so zusagt. Folglich bin ich durch die höhere Sensibilität alternativer Sinne beeinflussbar. Vielleicht und das will ich damit sagen, entspricht jedoch nach Abnahme der Augenbinde, genau der Letztgenannte eher meinen optischen Vorstellungen.
*******in78 Frau
9.024 Beiträge
Ich könnte es mir einfach als Experiment vorstellen, ohne Erwartungen. Ich mag es normalerweise auch nicht, Fremden irgendwie, auch nicht sexuell, nahe zu kommen. Das wäre demnach eine Herausforderung, ein Selbstexperiment, was sicherlich auch nach hinten los gehen könnte.
**********bbexx Frau
1.532 Beiträge
Ich denke positive Nervosität wäre die beste Beschreibung für meine Gefühlswelt, sollte ich mich entschlossen haben, mich auf ein solches Event einzulassen.
*******mnz Mann
1.480 Beiträge
Zitat von **********bbexx:
Ich denke positive Nervosität wäre die beste Beschreibung für meine Gefühlswelt, sollte ich mich entschlossen haben, mich auf ein solches Event einzulassen.

Ich hätte nicht gedacht, dass mich eine solche Sinnesreduzierung so kicken würde. Ich hab Stunden gebraucht um wieder runterzukommen.
**********bbexx Frau
1.532 Beiträge
Zitat von *******mnz:
Zitat von **********bbexx:
Ich denke positive Nervosität wäre die beste Beschreibung für meine Gefühlswelt, sollte ich mich entschlossen haben, mich auf ein solches Event einzulassen.

Ich hätte nicht gedacht, dass mich eine solche Sinnesreduzierung so kicken würde. Ich hab Stunden gebraucht um wieder runterzukommen.

Danke, dass du das so teilst.

Als enorm sensible Persönlichkeit kann ich mir vorstellen, erginge es mir ähnlich.
*******Punk Frau
5.696 Beiträge
Zitat von ********itus:
Zitat von *********Wien:
Die Menge an Zeugen haben ja alle bis auf die Veranstalterin Augenbinden auf.
Es gibt keinen Grund, Ängste dermaßen lächerlich zu machen, wie du das wiederholt hier abziehst.

Justizia trägt auch eine Augenbinde, und dennoch urteilt sie gerecht...

Es ist einfach lächerlich, Ängste, ja sogar Paranoia zu schüren, obwohl die Sicherheit garantiert wird. Also komm mir nicht mit dem Ding um die Ecke daher! Das man da wohl die Polizei iwann dazuholt, scheint Dir nicht einzuleuchten, oder? Sexuelle Übergriffe, werden von meinen alten Kollegen nicht als Kavaliersdelikt betrachtet. Das geb ich Dir mit Brief und Siegel.

Sowohl von Dir als auch von anderen, wird hier wieder so ein unangebrachtes Horrorszenario gezeichnet, was abwegiger nicht sein könnte. Aber ja, es wird damit geworben das keine intimen Berührungen geduldet werden, zieht sicher jeden Triebtäter magisch an...

Manch einer sollte wirklich einen Führerschein fürs Surfen im Netz machen müssen. Das nimmt ja immer absurdere Formen an. Und das Thema geht völlig unter, weil man sich mit so einem Unsinn beschäftigen muss.

Es gibt außer sexuelle Übergriffe noch andere Formen von Übergriffen.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Ich stelle mir gerade Menschengruppen vor, denen ich so begegne in irgendwelchen Zusammenhängen, und überlege, ob ich denen in der geschilderten Art näher kommen wollen würde.

Nein, ohne Zweifel nein.

Ich bin zwar kein Single, aber eine solche Veranstaltung wäre als Single keine Option für mich - weder für Nähe, noch um jemanden kennenzulernen. Alles daran lässt mich kalt oder wäre mir unangenehm. Und dann noch Geld dafür bezahlen?

Aber wenn es jemandem hilft, der in seinem Leben nicht viel Nähe, Berührung, achtsamen Umgang und Möglichkeiten des Kennenlernens hat bzw. sie bislang nicht geschaffen hat - warum nicht?

Trotzdem finde ich den Ansatz irgendwie extrem künstlich und bedeutungsschwanger überhöht. Weil ich denke, dass man sich in natura ganz - tja, eben natürlich begegnet, und das hat immerhin Jahrzehntausende ausgereicht, um sich zu finden.
*******Punk Frau
5.696 Beiträge
Wenn Menschen ausgehungert nach Nähe, Berührung, achtsamen Umgang haben dann haben die bestimmt noch andere Baustellen.
*******mnz Mann
1.480 Beiträge
Zitat von *******Punk:
Wenn Menschen ausgehungert nach Nähe, Berührung, achtsamen Umgang haben dann haben die bestimmt noch andere Baustellen.
Ich bitte dich, wer hat keine Baustellen
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.701 Beiträge
Themenersteller 
Zum Sinnesentzug
Generell würde für mich die These plausibel sein, dass dann, wenn einer (oder mehrere) unserer Sinne ausgeschaltet werden, die verbliebenen geschärft sein werden.

Sehen:
Sind die Augen verbunden, werde ich zwar der optischen Wahrnehmung meines Gegenübers beraubt, gleichzeitig schalte ich aber auch andere störende Komponenten aus.

Beispiel: wenn ich eine Session mit meinem sub habe, merke ich im Spiel, dass er abgelenkt wird dadurch, dass er die Reaktionen anderer auf ihn beobachtet oder andere Sessions. Will ich also, dass er die volle Aufmerksamkeit nur für unser Spiel miteinander richtet, verbinde ich ihm die Augen.

Hören:

Gelegentlich das hören auszuschalten, würde mir sehr entgegenkommen, da ich eine auditive VerarbeitungsStörung habe und oftmals unterschiedliche Geräuschquellen gleichzeitig wahrnehmen, ohne bestimmte Gespräche durch einen Filter trennen zu können.

Beispiel:

Ein dominanter Partner hat mich mal im privaten Raum mit Augenbinde und Ohrstöpseln ausgestattet. Mein Sinn für das empfangen von Berührungen war um ein vielfaches gesteigert.

Riechen:

Wer nichts sieht, kann Schwierigkeiten haben, Lebensmittel am Geruch zu erkennen. Gleichzeitig gibt es aber auch im Kontext dieses Sinnes die Aussage „einen Menschen gut riechen können“. Dies wäre die immun-biologische Antwort darauf, ob diese zwei Menschen miteinander die gesündeste und überlebensfähigste Nachkommenschaft zeugen können, da ihre Immunsysteme komplementär sind und sich damit ergänzen. Also der feine pheromom-Cocktail, der uns anzieht. Menschen mit gleichem/ähnlichen Immunsystem nehmen den Geruch der anderen Person nicht wahr. Genauso wie Menschen ihren Eigengeruch oder ein ständig benutztes Parfüm nicht riechen. Ein gleiches Immunsystem hätten Geschwister, und es sollte einleuchtend sein, warum diese sich nicht voneinander angezogen fühlen sollten und dass auch andere mit ähnlichem Immunsystem für Menschen erotisch nicht anziehend sind. Genau in diesem Punkt spielt uns die Optik aber gelegentlich den Streich, einen anderen nach dessen attraktivem Erscheinungsbild auszuwählen, obwohl es nicht unbedingt der für uns geeigneteste Kandidat wäre.
Das keiner einem für ihn unangenehm riechenden Menschen zu nahe kommen möchte, ist dagegen nachzuvollziehen.

Berührungen:

Wie manch andere hier, mag ich kein Gedränge (im Supermarkt, in Umkleideräumen in Clubs, beim Schlange stehen) und dass Menschen mir auf die Pelle rücken. Ich war über die Abstandsregeln froh und dankbar, da ich mich mit dieser Distanz wohler fühle.

Ich halte aber im Gegensatz zu letzt-gesagtem das Einlassen auf Berührung im geschilderten Konzept für eine vorher getroffene bewusste Entscheidung.
Sprich: würde ich an diesem oder einem ähnliche Event teilnehmen, ginge es mir darum, anderen Menschen in ihrem Menschsein achtsam zu begegnen. Es spielte daher für mich keine Rolle, ob dieser Mensch alt oder jung, groß oder klein, dick oder dünn, für mich optisch attraktiv oder es in meiner Wahrnehmung nicht wäre. Es wäre noch nicht einmal wichtig, ob es sich um Mann oder Frau handelt.

In einem solchen Moment würde ich mögliche Wünsche oder Erwartungen loslassen und den Moment wahr-nehmen.
*******mnz Mann
1.480 Beiträge
Zitat von *********acht:
Ich stelle mir gerade Menschengruppen vor, denen ich so begegne in irgendwelchen Zusammenhängen, und überlege, ob ich denen in der geschilderten Art näher kommen wollen würde.

Nein, ohne Zweifel nein.

Ich bin zwar kein Single, aber eine solche Veranstaltung wäre als Single keine Option für mich - weder für Nähe, noch um jemanden kennenzulernen. Alles daran lässt mich kalt oder wäre mir unangenehm. Und dann noch Geld dafür bezahlen?

Aber wenn es jemandem hilft, der in seinem Leben nicht viel Nähe, Berührung, achtsamen Umgang und Möglichkeiten des Kennenlernens hat bzw. sie bislang nicht geschaffen hat - warum nicht?

Trotzdem finde ich den Ansatz irgendwie extrem künstlich und bedeutungsschwanger überhöht. Weil ich denke, dass man sich in natura ganz - tja, eben natürlich begegnet, und das hat immerhin Jahrzehntausende ausgereicht, um sich zu finden.

Hier gehts rein um Sinneswahrnehmung, nix Ratio, nix Verstand. Hier gehts um Grenzerfahrung bei Sinneswahrnehmung.
Da ist nichts mit Kopf, nur Sinne, nur Wahrnehmung. Du lieferst dich bewusst ein Stück weit aus.
**********bbexx Frau
1.532 Beiträge
Zitat von *******mnz:
Zitat von *******Punk:
Wenn Menschen ausgehungert nach Nähe, Berührung, achtsamen Umgang haben dann haben die bestimmt noch andere Baustellen.
Ich bitte dich, wer hat keine Baustellen

Das ist wohl richtig, dennoch hat eine solche Veranstaltung für mich nichts mit "ausgehandelt sein" oder "Baustelle" zu tun, sondern schlicht damit, mich bewusst auf andere Art und Weise zu öffnen. Um es ganz platt auszudrücken, meine Komfortzone zu verlassen, um meinen Horizont erweitern zu können.
*****_54 Frau
11.778 Beiträge
Zitat von *******ool:
Menschen mit gleichem/ähnlichen Immunsystem nehmen den Geruch der anderen Person nicht wahr.

Darüber habe ich andere Informationen.

Menschen mit gleichem oder sehr ähnlichem Immunsystem nehmen den Geruch des anderen sehr wohl wahr, wenn auch nicht immer bewusst: Sie empfinden die Nähe des anderen als deutlich unangenehm.

Während Menschen mit unterschiedlichen Immunsystemen sich vom Geruch des anderen angezogen fühlen, auch wenn von ihnen der Geruch als solcher nicht immer bewusst erlebt wird.
*****_54 Frau
11.778 Beiträge
Diese Geruchs-Passung ist wirklich ein erstaunliches Phänomen und für mich ein sehr verlässlicher Indikator für guten Sex, der nicht nach der ersten Verliebtheit und dem ersten Hormonrausch verschwindet.

Pheromone setzen sich tatsächlich ganz eigenmächtig über Äußerlichkeiten hinweg. Zumindest bei mir, auch ohne Augenbinde.
Ich benutze keine Parfums oder parfümierte Pflegeprodukte. Habe mich immer auf meine natürliche "Geruchsauswahl" verlassen und mich oft gefragt, warum die Männer, mit denen ich gut und lange zusammen war, so unterschiedlich aussahen. Offenbar hat meine Nase sich da immer durchgesetzt.
Und die Nase meiner Partner wohl auch.
*tanz2*

Wenn "Feel-Dating" diesen Sinn trainieren möchte, kann es eine gute Sache sein.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Zitat von ******ool:
Zum Sinnesentzug
Generell würde für mich die These plausibel sein, dass dann, wenn einer (oder mehrere) unserer Sinne ausgeschaltet werden, die verbliebenen geschärft sein werden.

Sehen:
Sind die Augen verbunden, werde ich zwar der optischen Wahrnehmung meines Gegenübers beraubt, gleichzeitig schalte ich aber auch andere störende Komponenten aus.

Beispiel: wenn ich eine Session mit meinem sub habe, merke ich im Spiel, dass er abgelenkt wird dadurch, dass er die Reaktionen anderer auf ihn beobachtet oder andere Sessions. Will ich also, dass er die volle Aufmerksamkeit nur für unser Spiel miteinander richtet, verbinde ich ihm die Augen.

Hören:

Gelegentlich das hören auszuschalten, würde mir sehr entgegenkommen, da ich eine auditive VerarbeitungsStörung habe und oftmals unterschiedliche Geräuschquellen gleichzeitig wahrnehmen, ohne bestimmte Gespräche durch einen Filter trennen zu können.

Beispiel:

Ein dominanter Partner hat mich mal im privaten Raum mit Augenbinde und Ohrstöpseln ausgestattet. Mein Sinn für das empfangen von Berührungen war um ein vielfaches gesteigert.

Riechen:

Wer nichts sieht, kann Schwierigkeiten haben, Lebensmittel am Geruch zu erkennen. Gleichzeitig gibt es aber auch im Kontext dieses Sinnes die Aussage „einen Menschen gut riechen können“. Dies wäre die immun-biologische Antwort darauf, ob diese zwei Menschen miteinander die gesündeste und überlebensfähigste Nachkommenschaft zeugen können, da ihre Immunsysteme komplementär sind und sich damit ergänzen. Also der feine pheromom-Cocktail, der uns anzieht. Menschen mit gleichem/ähnlichen Immunsystem nehmen den Geruch der anderen Person nicht wahr. Genauso wie Menschen ihren Eigengeruch oder ein ständig benutztes Parfüm nicht riechen. Ein gleiches Immunsystem hätten Geschwister, und es sollte einleuchtend sein, warum diese sich nicht voneinander angezogen fühlen sollten und dass auch andere mit ähnlichem Immunsystem für Menschen erotisch nicht anziehend sind. Genau in diesem Punkt spielt uns die Optik aber gelegentlich den Streich, einen anderen nach dessen attraktivem Erscheinungsbild auszuwählen, obwohl es nicht unbedingt der für uns geeigneteste Kandidat wäre.
Das keiner einem für ihn unangenehm riechenden Menschen zu nahe kommen möchte, ist dagegen nachzuvollziehen.

Berührungen:

Wie manch andere hier, mag ich kein Gedränge (im Supermarkt, in Umkleideräumen in Clubs, beim Schlange stehen) und dass Menschen mir auf die Pelle rücken. Ich war über die Abstandsregeln froh und dankbar, da ich mich mit dieser Distanz wohler fühle.

Ich halte aber im Gegensatz zu letzt-gesagtem das Einlassen auf Berührung im geschilderten Konzept für eine vorher getroffene bewusste Entscheidung.
Sprich: würde ich an diesem oder einem ähnliche Event teilnehmen, ginge es mir darum, anderen Menschen in ihrem Menschsein achtsam zu begegnen. Es spielte daher für mich keine Rolle, ob dieser Mensch alt oder jung, groß oder klein, dick oder dünn, für mich optisch attraktiv oder es in meiner Wahrnehmung nicht wäre. Es wäre noch nicht einmal wichtig, ob es sich um Mann oder Frau handelt.

In einem solchen Moment würde ich mögliche Wünsche oder Erwartungen loslassen und den Moment wahr-nehmen.

Ich habe ausnahmsweise mal ein Vollzitat gemacht, weil ich deine Erläuterung sehr wichtig finde.
All das trifft auf manche Menschen sicherlich zu, nur ist das bei mir z. B. alles gar nicht so und auch nicht bei Menschen meines Umgangs. Daher fällt es mir offenbar schwer, hier einen Bedarf zu sehen. Dabei spreche ich ausdrücklich nur für mich und meinen Horizont.

Im Dialogmuseum habe ich die Erfahrung gemacht, ohne den Sehsinn durch verschiedene Räume zu gehen und auch in der Dunkelbar nicht die Orientierung zu verlieren. Ja, Hör- und Tastsinn haben da einiges übernommen, bzw. übernehmen müssen, das war interessant. Allerdings war ich gerade dadurch hochkonzentriert auf mich selbst, was in dem Setting natürlich auch gewollt ist.

Insgesamt brauche ich aber keine 'zwangsweise' Ausschaltung eines oder mehrerer Sinne, weil ich die auch ohne das in den Vorder- oder Hintergrund sortieren kann, wenn ich das möchte. Also Sehen und Hören aus- oder einblenden, Gerüche bewusst wahrnehmen oder quasi ignorieren, Tastsinn fokussieren oder oberflächlich bleiben.
Auch meine Subs in Sessions konnten oder können das, und ich ebenfalls. Da muss schon eine wichtige Störung reingrätschen, um das Ein- und Abschalten zu stören.

Anderen Menschen in ihrem Menschsein zu begegnen - so ganz verstehe ich den Ansatz nicht, weil ich das, sofern die Begegnung nicht nur aus Vorbeilaufen besteht, sowieso tue. Zum Beispiel beim Tango - da 'erfahre' ich den Tänzer auf vielen Ebenen, und stelle mich auf seine "Schwingungen" ein. Jeder Führende führt ja anders, da muss man sich einlassen können. Man sieht und riecht und hört und spürt einerseits bewusst, andererseits unbewusst. Man kann als Folgende auch mit geschlossenen Augen tanzen, sofern einem bei wilderen Moves nicht schwindlig wird.

Ich versuche zu verstehen... So ganz gelingt es mir nicht, weil bei der Partnersuche das Aussehen etwas ist, was ich nicht komplett ausblenden kann. Nicht der reine Körperbau und die Gesichtszüge, sondern auch die Kleidung, die Haltung, die Art in der Gegend herumzuschauen, die Mimik, das Lächeln oder Lachen, die Art sich zu bewegen. All das liefert mir wertvolle Informationen über diesen Menschen, auf die ich nicht verzichten wollen würde und deren Fehlen/Ausblenden mir keinen Vorteil verschaffen würde. So oberflächlich, dass ich mir sofort ein festes Bild mache, sobald ein Mensch meinen Sichtkreis betritt, und ihn aussortiere, bin ich nicht.

Ganzheitlich, wenn man es so nennen will, dazu gehört eben das Ganze. Und ein solches Konzept wie oben geschildert würde für mich persönlich nur funktionieren, wenn man das Berühren weglassen könnte und sich zB im Dunkeln unterhalten oder gemeinsam Aufgaben lösen müsste. Ausgerechnet berühren und jemandes Körper spüren ist bei mir das allerletzte, was ich mit einem fremden Menschen machen oder erfahren möchte, bzw. nur in von mir überschaubaren (sic!) Zusammenhängen. Wie zB eine Tanda beim Tango. Auch da lebt man ganz den Moment. Oder beim Sex mit einem vertrauten Partner. Oder mit den Kindern, der Katze, beim Sport.

Mit dem Wort 'achtsam' habe ich Berührungsschwierigkeiten, da ich es immer nur von Menschen höre, die Probleme mit Nähe zu haben scheinen. Das mag ein Vorurteil sein, hat sich bei mir aber durch Erfahrung so ergeben.

Ich finde das Thema trotzdem wichtig und würde mich an Stelle der TE auch von hingerotzten Unflätigkeiten nicht irritieren lassen. Es ist halt nix für jeden und bei manchen weckt es offenbar Aggros. Aber wem die angehören, da kann ja jeder mal ganz achtsam drüber meditieren. *omm*
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Zitat von *******mnz:

Hier gehts rein um Sinneswahrnehmung, nix Ratio, nix Verstand. Hier gehts um Grenzerfahrung bei Sinneswahrnehmung.
Da ist nichts mit Kopf, nur Sinne, nur Wahrnehmung. Du lieferst dich bewusst ein Stück weit aus.

Das erklärst du gerade jemandem, der im s/m unterwegs ist - und Tango Argentino tanzt.
*******in78 Frau
9.024 Beiträge
Ich sehe das aber auch weniger esoterisch, sondern einfach als eine nette Abwechslung im Dating Dschungel und ich hab nichts zu verlieren.
*******onne Frau
185 Beiträge
Ich fühle mich grundsätzlich von Männern mit einem guten Parfüm mehr angezogen, als von denen die Parfumlos rumlaufen.
Und wenn ich da ganz genau drüber nachdenke, hatte ich mit der Parfumfraktion auch besseren Sex und finde die anderen eher langweilig.
*******in78 Frau
9.024 Beiträge
Zitat von *******onne:
Ich fühle mich grundsätzlich von Männern mit einem guten Parfüm mehr angezogen, als von denen die Parfumlos rumlaufen.
Und wenn ich da ganz genau drüber nachdenke, hatte ich mit der Parfumfraktion auch besseren Sex und finde die anderen eher langweilig.

Geht mir auch so. Ein Mann der gut riecht, den Duft für sich entdeckt hat, da können einfach so die Knie wackeln.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Das geht bei mir nur mit seinem natürlichen Körpergeruch. Parfüm oder zu viel Rasierwasser ist da eher abträglich, dann rieche ich ihn ja nicht mehr.

Meinem Schatz bin ich damals beim Tanzen endgültig verfallen, weil er derart gut roch... Noch heute könnte ich den ganzen Tag mit der Nase am Brustfell kleben. Manchmal ist mir das selbst peinlich *lach*
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.701 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******in78:
Zitat von *******onne:
Ich fühle mich grundsätzlich von Männern mit einem guten Parfüm mehr angezogen, als von denen die Parfumlos rumlaufen.
Und wenn ich da ganz genau drüber nachdenke, hatte ich mit der Parfumfraktion auch besseren Sex und finde die anderen eher langweilig.

Geht mir auch so. Ein Mann der gut riecht, den Duft für sich entdeckt hat, da können einfach so die Knie wackeln.

Genau das ist aber ein Faktor, der eine/n täuschen könnte, wenn der Geruch des Parfüms die unterbewusste Wahrnehmung der Pheromone des anderen verhindert.

Genauso hat die Einnahme hormoneller Kontrazeptiva wie der Pille zur Folge, dass sich die Auswahl einer Frau verändert. In der Zeit ihrer Eisprungs reagiert Frau auf den Mann, der immunologisch zur Reproduktion passen würde; wird dieser unterdrückt und eine artifizielle Schwangerschaft simuliert ändert sich das Beuteschema genau wie während der realen Schwangerschaft vom Jäger zum Versorger.
*******in78 Frau
9.024 Beiträge
Ein Aspekt wäre, das mir gegenüber erst einmal auch nicht die Optik zählen würde, da ich diesbezüglich auch nicht immer Selbstbewusst bin.

(Bitte jetzt keine Diskussion darüber, dass dies nur an einem selbst liegt und daran etwas geändert werden kann etc. pp.)
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