Insgesamt kein einfaches Thema!
Du bist es gewohnt, Dich zu kümmern, sei es um Eure Kinder, um Deinen Partner ...
Ich (m) habe ebenfalls ADHS in einer stärkeren Ausprägung und kenne auch die Zeiten, wo ich mich mehr zurück ziehen musste und das auch viel zu viel getan habe.
Das das extrem viel mit meinem Umfeld macht, war mir persönlich zwar irgendwie klar, doch es zu ändern, habe ich damals nicht geschafft.
Letztendlich habe ich mich dann von meiner Frau getrennt, nicht wegen unserer Beziehung, sondern unserer Kinder.
Wie hier schon öfter geschrieben, ist es nicht leicht, wenn Du den Fokus in der Situation auch noch auf Deinen Mann mit legst.
Du kannst versuchen und solltest das auch tun, gut auf Dich selbst zu achten!
Mach viel von dem, was Dir gut tut, denn das gibt Dir neue Kraft, auch im emotionalen Bereich.
Manchmal verändert sich dadurch auch etwas im Familiensystem, einfach weil die positive Energie etwas bewegt.
Als ich in meiner neuen Beziehung bemerkt habe, das ich wieder etwas bei den "alten" Verhaltensmustern angedockt habe, bin ich aktiv auf meine Prinzessin zugegangen und wir haben viel miteinander gesprochen.
Das Ganze war nicht wirklich lustig und leicht für uns Beide.
Du wirst es sicher kennen, denn Neurodivergente tun sich in Gesprächen nicht immer leicht gut zuzuhören oder die Partnerin ohne Unterbrechung ausreden zu lassen.
Meine Prinzessin hat mir dann irgendwann zu meinem Geburtstag einen Keuschheitskäfig geschenkt, den ich mir in der Dynamik dann auch gerne von Ihr habe anlegen lassen und bis heute auch immer wieder über längere Zeiträume trage.
Da Sie den Schlüssel für den Käfig hat, hat sich so der Fokus in der Beziehung etwas verändert.
Was ich bei mir festgestellt habe, zu Beginn hat sich meine Achtsamkeit extrem verschoben, ich habe Ihr und Ihren Bedürfnissen sehr viel mehr Energie und Zeit entgegen gebracht.
Das hat dann bei mir auch etwas in der Form verändert, das ich mir andere Medikamente organisiert habe und ich zumindest im Bereich "Impulskontrolle" ein großes Stück weit anders mit Ihr und meinem Umfeld umgehe.
Ich will damit in keiner Weise sagen, das Euch ein Keuschheitskäfig aus Allem heraus hilft.
Was auf keinen Fall auf die Dauer weiter hilfreich ist, wenn Du weiter die Kümmererin in Eurer Beziehung bist.
Das verändert nicht die Dynamik, das er sich in Form von Rückzug um sich selbst kümmert und das wiederum verhindert, das Uhr Euch mehr gegenseitige positive Energie gebt.
Was auf jeden Fall bei mir hilfreich war und ist, waren regelmäßige Rituale. Die bewirken zumindest, das wir Dinge zusammen machen.
Beispielsweise regelmäßig den Anderen massieren und eincremen etc..
Wir gehen seitdem regelmäßig in Clubs zum Wellnessen.
Das ist jetzt wahrscheinlich nicht direkt eine hilfreiche Antwort auf Dein Posting.
Je nach Ausprägung seiner ADHS ist er wahrscheinlich für viele verrückte Ideen offen und lässt sich in einigen Bereichen auch nicht so leicht enttäuschen.
Wenn Du aktuell emotionale Nähe und Sex für Dich und Dein persönliches Wohlbefinden brauchst, dann kümmere Dich von den Prioritäten her genau darum.
Vielleicht können aber auch gemeinsame Rituale dazu führen, das Du zumindest etwas mehr Nähe von Deinem Partner bekommst und er sich etwas weniger oft zurück zieht.