Auch wenn der TE sich selbst nicht (mehr) äußert, so entstehen da Gedanken zu Geschriebenem im EP, Da gibt es Beschreibungen, die in vielen Threads ähnlich gestellt werden, sind also definitiv kein Einzelfall.
Wir persönlich sind meist schon bei Sätzen wie „wir lieben uns so sehr und reden auch miteinander…“, „unsere Beziehung ist eigentlich super, aber…“ raus und wissen, dass das, so wie wir Liebe leben und verstehen, eben nur der schnöde Standard ist und dann unweigerlich in Frustration, Affären, Trennung oder oder oder führt.
In vielen Köpfen steckt drin: Trauschein, jetzt ist alles in trockenen Tüchern, bis dahin bemüht man sich, das wahre Gesicht kommt erst später.
Authentisch zu sein, ohne Fassade, von Anbeginn intensiv zu kommunizieren und verbindliche Schritte erst zu gehen, wenn die anfängliche Anziehungskraft sich in echte Liebe gewandelt hat, ist sicherlich der beste Rat an alle frisch Verliebten, die noch nicht lieben!
Taucht dann aber ein solcher Thread auf, nach 7,9,… Jahren, dann liegt recht nah, dass eben genau die Augenhöhe, die Kommunikation und die Authentizität nicht von Beginn an gelebt wurden und das Aufwachen erst dann erfolgt, wenn das Kind eben im Brunnen zu versinken beginnt.
Wer es aber nicht von Anbeginn mit der offenen und ungefilterten Kommunikation hinbekommt, schafft es dann meist erst recht nicht, schlicht weil es kein Bestandteil der Persönlichkeit ist, es wurde nicht gelernt!
Paare hingegen, die von Beginn an offen, authentisch und kommunikativ miteinander sind, werden in den seltensten Fällen einen solche Thread eröffnen.
Alltag ist der absolute Beziehungskiller und muss aktiv und immer wieder durchbrochen werden, eben damit keine Bequemlichkeit/Komfortzone entstehen kann! Das sollte aber nicht durch Aufforderung geschehen, sondern ganz selbstverständlich aus den einzelnen Persönlichkeiten heraus.
Es geht dabei nicht um das Erahnen von Bedürfnissen, sondern immer um den ganz selbstverständlichen Ausgleich in Richtung 50:50, gleichberechtigt. 2 Menschen, 2 Beteiligte, 1 gemeinsames Leben = Aufgabengleichheit herstellen!
Klar, wenn nur ein Beteiligter arbeitet, dann hält der Andere den Rücken frei, aber es gibt schlicht Dinge, die nicht ständig gemacht werden müssen und die der Eine wie der Andere unaufgefordert einfach erledigen kann! Es geht darum, diese Notwendigkeiten zu sehen und in Angriff zu nehmen und nicht zu sehen und zu erwarten „der Andere wird es schon machen“! Das kann man auch als Aufmerksamkeit bezeichnen, denn es geht nicht nur um die zwischenmenschliche Aufmerksamkeit. Es zeugt dann auch von Wertschätzung, Respekt und dem Schaffen von mehr Freiraum für das Zwischenmenschliche!
Auch die Kommunikation untereinander ist durchaus anspruchsvoll, das Formulieren von Wünschen, Bedürfnissen,… darf das Gegenüber nie in eine „Rechtfertigungsposition“ drängen, nicht „vorwurfsvoll“ sein, das ist nicht leicht, aber es kann gelingen, tut es bei der beschriebenen Situation im EP aber nicht, von beiden Seiten nicht!
Und damit gelangen wir wieder an den Punkt, dass es, in unseren Augen, eben keine respektvolle, liebende, wertschätzende, kommunikative Beziehung auf Augenhöhe ist.