Also klar ist, ich habe eine devote Neigung, das weiß ich eigentlich schon immer. Für mich gilt es herauszufinden wievieles hier geschriebene mehr Wunschdenken als Wirklichkeit ist? Denn so schön das alles klingen mag, liegt es noch weit ab von meiner Vorstellungskraft, weil ich die andere Seite erlebt habe und der Fall war tief.
Ich glaube nicht das soviele immer nur positive Erlebnisse hatten.Und es ist nicht so das manchmal nicht auch Zweifel bestehen und das immer nur alles überirdisch gut abläuft.Es ist wie in jeder anderen Beziehung auch.
Man muss sich auch(oder gerade)in einer Beziehung mit Machtgefälle noch mehr hinterfragen und zusammenraufen.
Es gibt keine Sicherheiten für die Ewigkeit und der Sturz ist tiefer weil noch ganz andere Gefühle zum Tragen kommen.Man muss von Grund auf vertrauen und genau das macht andererseits so verletzbar.
Ich war auch in einer 6-monatigen D/s Beziehung,die mich von ganz oben nach ganz unten hat stürzen lassen.Meine erste wirklich Erfahrung mit Dominanz und Devotion.Davor waren nur Spielereien,nichts was mich wirklich verletzen konnte und auch mehr durch masochistische Spiele geprägt.Nichts was die Seele und den Kopf berührt...
Ich habe danach alles in Frage gestellt und war der festen Überzeugung mich nie mehr auf etwas,das soviel aufrührt, einlassen zu wollen.
Und dennoch....diese Art der Beziehung geht nicht ohne das man sich öffnet und zwar von Grund auf oder man bleibt eben auf einem Level,das nicht wirklich berührt.
Es ist immer ein Risiko dabei und wer das abstreitet belügt sich selbst.Menschen sind eben fehlbar und Menschen können sich auch ändern und Menschen können auch trügerisch handeln.
Das einzusehen und zu akzeptieren hat zumindest mir geholfen, klarer zu sehen.
Ich habe mich damals irgendwann gefragt ob ich nur das oberflächliche "Spiel" will oder ob ich das Risiko eingehe auch mit der Gefahr wieder zu stürzen.
Ich will keine Oberflächlichkeiten,also musste ich mich öffnen,vertrauen und einsehen das ich nichts wirklich kontrollieren kann.Ich kann immer nur mein Bestes geben,mich selbst und meine Motive hinterfragen und jeden Tag überlegen ob es sich noch für mich gut anfühlt.
Sind wir nicht alle irgendwie vom Leben und von den Erfahrungen her geprägt?Der Unterschied liegt lediglich darin wie der Einzelne mit ihnen umgeht und was er vom Leben erwartet.
Ich erwarte noch so einiges und deshalb kann ich mich heute (hoffe ich zumindest;-)) auch besser drauf einlassen und gehe mit Enttäuschungen oder Stürzen auch etwas anders um als noch vor 5,10 oder 20 Jahren.Weil wir uns weiterentwickeln,weil wir nicht stehen bleiben,weil uns all das prägt...das negative eben mehr als das positive.
Ich habe manchmal gelitten wie ein Hund(entschuldige ausgerechnet das Beispiel:-)),aber ich habe danach bemerkt das mich genau das auch stärker,selbstbewusster gemacht hat,wenn ich durch diese Zeit durch war.Es hat mich mehr über mich nachdenken lassen und über das,was ICH wirklich will,was mich glücklich macht.Ganz unabhängig jetzt von einer Beziehung.