Nick oder doch nicht Nick?
Wenn ich jemanden anspreche, dann, weil er mir ins Auge gesprungen ist und gerade Laune und Begegnungsoffenheit bei ihnen und bei mir besteht. Kann schon sein, dass ich dabei jemanden als Peter kennenlerne und vielleicht später erfahre, dass er auch als Pan77 durch diverse Portale fliegen.
Allerdings bin ich Irgendwie noch nie in die Verlegenheit gekommen, jemanden anhand des Online-Profils oder den Profilfotos bei McDonalds zu erkennen. Sollte mir das tatsächlich passieren, wäre ich allein davon so geflasht, dass es mir die Sprache verschlagen würde.
Trotz online Berührungspunkte gelingt es mir auch nur mit Ach und Krach jemanden bzw. ein Date anhand von Bildern auf einer Veranstaltung zu sichten. Und ich hab mich da auch schon verflirtet und verfickt. Deswegen stürme ich auch nicht auf irgendwelche „VIPs - Celebraties und Co“ zu und plaudere vertraut mit all meinem Wissen von Fakten und Gossip auf die arme Person ein. Die soll ihr Essen beim Italiener einfach nur genießen.
Stoße ich außerhalb des gängigen Territoriums zufällig auf bekannte Kerle (sie kennen mich und ich sie), agiere ich freundlich, aber neutral. Das lässt Raum für verschiedene Wege, die sich dann spontan ergeben. Gegebenenfalls melde ich mich anschließend über unser persönliches Kommunikationsmedium – sofern sie mir nicht zuvor kommen.
Werde ich erkannt?
Anscheinend ja. Das ist dann allerdings nur in eine Richtung.
Manche haben mich auf Events (samt Gästeliste) gesehen, andere im Online-Portal und jetzt eben im Straßencafé.
Hin und wieder bekomme ich dazu sogar eine nette Nachricht ins Postfach.
Dabei frage ich mich dann, warum sie nicht einfach vor Ort „Hallo“ gesagt haben. Die Antworten sind vielschichtig: "nicht getraut", "man spricht nicht einfach so an", "du warst so mit Busfahren beschäftigt", "war mir nicht sicher", "ich war so baff, dich da zu sehen", "du bist nicht mein Beuteschema, aber jetzt hab ich dich mal in echt gesehen", "wusste nicht ob du angesprochen werden wolltest", "mir ist nix eingefallen“, “war mir peinlich“ … am häufigsten „du warst nicht alleine“ - Logo, als MFMlerin bin ich gerne mit Männern unterwegs.
Dann ist eine charmante Clubmail in Nachgang eigentlich richtig symphatisch.
Kein Fan bin ich von ominösen Mitteilungen, dass jemand meint, sich durch die Kenntnis meines Klarnamens und meines User-Nicks hervortun zu müssen, selbst aber versucht im anonymen Versteck zu bleiben. Wer so versucht Aufmerksamkeit zu bekommen, ist ziemlich unsexy.