Früher steckte man einmal im Jahr die Kerzen an. "Echte" mit Bienenwachs. Die waren sorgfältigst drangesteckt. Zum einen gut erteilt, zum anderen strategisch platziert. Eben nicht unter einem Zweig und durch den beweglichen Teil auch senkrecht ausgerichtet. Meine Eltern rümpften über die aufkommende elektrische Beleuchtung die Nase.
Ein Feuerlöscher stand mahnend in der Ecke, denn der Baum war groß, das Anzünden musste streng von oben nach unten erfolgen, wenn man sich selbst nicht die Hand verbrennen wollte. Kokelnde Nadeln waren ein Indiz für einen Fehler im System. Das hörte und roch man, wenn man wachsam war.
Passiert ist nie etwas. Natürlich gab es Wachsflecken, weshalb eine Tischdecke unter dem Baum den teuren Teppich schützte. Heute weiß ich, was für einen Schaden ein kurzer Stoß des Pulverfeuerlöschers anrichtet. Auch keine schöne Lösung.
Meine Frau kam aus einer Familie mit elektrischer Weihnachtsbaumbeleuchtung. Am Ende hatten wir 4 Lichterketten am Baum. Der war besser verkabelt als anderer Leute PC. Aber da gab es keine Disziplin, was die senkrechte Ausrichtung der Kerzen anging. War ja egal, brannte auch so. Da merkte man auch, dass die "alten Tugenden" nicht mehr gefragt waren.
Sicherer war es allemal. Als wir später Karnickel hatten, machten die sich gerne über die Kabel her. Dannn war das richtige Verlegen der Kabel ein Thema, dennoch war eine Packung Ersatz immer gut, um an den Feiertagen nicht mit halbdunklem Baum dazustehen.
Ganz abgesehen davon: Früher gab es keine Nordmanntanne.