@ all
Hey! Danke erstmal für Eure vielen Statments.
Dazu gleich mehr.
Zunächst einmal möchte ich aber, für den Fall, daß einige nicht so genau hingelesen haben, noch einmal darauf hinweisen:
Erst im Laufe meines Erwachsenseins ist mir klar geworden, daß ich mein Mannsein, meine Männlichkeit und Mannhaftigkeit schlicht in mir selber trage. Unabhängig davon, welche Werte mir durch Erziehung und Umfeld zugetragen wurden.
Seitdem merke ich, wie ich innerlich zur Ruhe komme, nicht mehr ständig meinen Platz zwischen den Geschlechtern suche. Inzwischen fühle ich mich wohl mit mir und meinen "männlichen (sexuellen) Regungen"
Das bedeutet:
Inzwischen bin ich weitgehend bei mir selbst angekommen.
Ich klage nicht, ich jammere nicht und ich suche nicht. Ich habe schlicht die Entwicklung skizziert, die u.a. dazu beigetragen hat, das ich der Mann geworden bin, der ich nun bin. Ich mag mich, ich mag mich als Mann und ich habe keine Probleme mit der Frau als solcher.
Zu den Statments:
Viele finde ich äußerst klug, einige etwas befremdlich und weitere regen mich zu neuen Fragen an:
Befremdlich finde ich es, wenn Menschen (egal ob Mann oder Frau) sich und ihr Handeln nie hinterfragen mußten. Wie trifft man denn da Entscheidungen (Beruf, Partner, Erziehung seiner Kinder etc.)?
I
ch sehe auf kommende Generationen, die zu weiten Teilen von allein erziehenden Müttern großgezogen werden, noch ganz gravierende Probleme auf uns zu rollen. Au weia ...
Wo kommen die alleinerziehenden Mütter eigentlich alle her? Ob die das alle selber so wollten?
Ein Bekannter von mir zeugte z.B. ein Kind, ist aber (ich gebe zu, für mich in dem Fall verständlich) mit der Kindesmutter nicht zusammengeblieben.
Jetzt nölte er mir aber die Ohren voll, wie schlecht die Mutter das Kind erzieht (was aus meiner Sicht sogar stimmt) Und? Hat er die Eier, einen auf alleinerziehenden Vater zu machen (die Mutter hätte das Kind durchaus hergegeben)? Nö, hatter nich! Wow, was für ein Mann!
Auch Frauen dürfen sich ruhig quälen, um sich etwas zu erkämpfen. Im Idealfall sollte das Geschlecht bei der Beurteilung eines Menschen keine Rolle spielen
Jau, seh ich auch so, und viele kluge (und emanzipierte) Frauen, die ich kenne, sehen das auch so.
Die Zeit der lila Latzhosen ist vorbei - ich kenne heute keine Frau mehr, die sich diese Zeiten zurück wünscht. Gleichwohl war jene Epoche wohl nötig, um dahin zu kommen, wo wir jetzt sind, denke ich.
Ein, zwei Männer mit sehr kurzen Statements hier ziehen es in anderen Threads vor (Achtung: Provokation), Kopfprobleme, die zu Erektionsschwierigkeiten führen, mit Pillen zu überdecken, statt sich wie ein Mann seinen Problemen zu stellen... finde ich auch nicht richtig männlich.
Locker & aufrecht. Mann sein macht Spaß. Ich weiß, was ich kann und ich weiß, wo meine Grenzen sind. Ich bin nicht perfekt und habe meine Ecken und Kanten liebgewonnen, genauso wie ich die deutlich weicheren Kurven meiner geliebten Partnerin schätze.
So ist´s bei mir inzwischen auch - die Ecken und Kanten meiner geliebten Partnerin schätze ich dann noch dazu!
@ leif: ich verstehe das nicht, sorry.
Die Frage, was zeichnet einen richtigen Mann aus, sollte man sich als richtiger Mann nie stellen, denn das fragen im umgekehrten Fall, was ist eine richtige Frau, nur Mädchen.
Überhaupt(Achtung: Provokation): Ist ein Mann eigentlich ein richtiger Mann, wenn er meint, erklären zu müssen, was ein "richtiger" Mann tut? Und:
Was ist eigentlich ein falscher Mann?
Stattdessen hab ich mich immer dann, wenn es Frauen nicht gesehen haben, nach Herzenslust mit Jungs im Dreck geprügelt, mir auf dem Bolzplatz die Knie aufgeschlagen, die gefährlichsten Ecken meiner Schwerindustrieheimat zum Abenteuerspielplatz erklärt und so manchen Streich ausgeheckt, den meine Mutter bis heute nicht weiß.
Was ist am Rumprügeln eigentlich männlich? Prügeleien habe ich nie gesucht. Wortgefechte waren mir immer lieber, (meist auch viel effektiver) Einmal einziges Mal wollte sich in der Schule jemand mit mir Prügeln, ich habe dann einmal zurückgehauen und ihm ohne es zu wollen am Kehlkopf erwischt. Seitdem hatte ich für den Rest meiner Schulzeit Ruhe.
Ansonsten: Streiche aushecken, durch Wälder und alte Fabriken streichen usw, hab ich auch gemacht und geliebt.
etlichen Misserfolgen als Jungmann durch den Versuch, Frauen gegenüber das verstehend-verständnisvolle bucklig Männlein zu mimen (auf deutsch: mich zum Deppen zu machen),
komisch: det hab ick nie jemacht! Sonst wär ich mit meiner Frau auch nicht seit 21 Jahren liiert. Ich denke, auf Dauer mögen Frauen keine Deppen.
Und siehe da, es ward Erfolg auch bei Frauen .
In der Tat, habe für meinen Eröffnungsbeitrag auch schon Komplimente bekommen - von Frauen.
Ich meide solcherlei Geschlechtsgenossen aber sicher durchaus sogar unbewusst.
"Solcherlei Geschlechtgenossen" Och, da gibt´s viele Geschlechtsgenossen, die ich sogar durchaus sehr bewußt meide:
War mit 13-14 mal im Krankenhaus auf einem 5 Bettzimmer.
1 Ringer, ein echt netter Kerl (wirklich!), 1 11jähriger, der NUR vom ficken geredet hat, ein Stoffel mit sooo dicken Brillengläsern, der die Schwester nach ihrer Tampongröße gefragt hat, und ein Typ, der voll einen auf Obermacker gemacht hat, aber nachts nach der OP im Schlaf "Mami-mami" gewinselt hat.
Wer kann es mir da verdenken, daß ich lieber mit der netten rothaarigen Krankenschwester auf dem Gang gaplaudert habe?
Ich kenne einige Männer, die keine Weicheier sind und die ich sehr schätze und achte, aber damals im Kranenhaus wollte ich einfach nur aus dem Zimmer raus.
(Achtung, diesmal wirklich keine Provokation)
@ donnalitchen: Danke für Deinen Beitrag. Ich fühl mich in Gegenwart von Menschen, die zu ihren Schwächen stehen können, immer wieder wohl. Wobei... alleinerziehend eigentlich keine Schwäche ist. Aber ich gebe zu: Zusammenerziehend fühlt sich für mich als Vater tatsächlich stärker an. Ich bin froh, daß es bei mir so ist!
Ich schätze mal, du hast Dir das auch nicht unbedingt ausgesucht?
Apropos zu seinen Schwächen stehen. Wie sieht´s denn da mit meinen Mit-Männern aus?
Steht ihr dazu, wenn er mal nicht steht, obwohl er steht bei Selbstbefriedigung und Morgenlatte, ihr also eigentlich gesund seid?
Noch ein paar (vielleicht provokante) Fragen zum Mannsein:
(Nö, die Frage, ob ihr auch mal weint, ist mir auch zu abgelutscht.)
Spielt ihr mit Euren kleinen Kindern im Sandkasten?
Kommt ihr auch mal früher von der Arbeit, damit die Kindesmutter rechtzeitig um 20 Uhr zum Gemeinde-Chor gehen kann, statt den Kindern noch ein Gutenachtlied zu singen. Wo sie es doch schon die letzten 23 Tage den Kindern allein vorgesungen hat, weil Ihr die letzten 23 Tage inkusive Wochenenden bis abends um 11 zu tun hattet?
Habt ihr mit Euren Kindern schon mal 2 Wochen allein Urlaub gemacht, und Euch dafür Urlaub genommen, wie es einer meiner besten Freunde mal gemacht hat?
Wie lange haltet ihr den Augenkontakt mit Eurem besten Freund aus?
So, wer dieses Textmonster zu Ende gelesen hat, hat echt mannhaft durchgehalten!
liebe Grüße