Sicherheit - Angst und Zweifel als Begleiter
Hallo zusammen,ich hoffe ich schreibe im richtigen Forum. Verzeiht bitte falls nicht - das ist mein erster Beitrag (Verifizierung ist eingereicht).
Es geht um ein Thema, das mich extrem beschäftigt und mich von vielen Dingen abhält. Das würde ich jedoch gerne wieder ändern. Ich hoffe sehr, dass ich hier die Hilfe und den Input bekomme, der mir gut tun und helfen wird.
Ich möchte dazu etwas ausholen:
In meinen jüngeren Jahren - so zwischen 17 bis 22 - war ich eine sehr offene Frau, spontan und irgendwie lebte ich einfach. Ich dachte nicht darüber nach, ob es ein Fehler ist, jemandem zu vertrauen oder mit nach Hause zu nehmen.
Ich war einfach frei und noch nicht sehr von den negativen Erfahrungen meines Lebens geprägt. Drängelnde Männer, verständnislose Männer, Männer, die mich so sehr mit Sex belasten und konfrontieren, sodass ich wirklich beim bloßen Gedanken an Sex Übelkeit verspürte. Doch war das vergleichsweise noch harmlos.
TW - Ein Sprung zu dem einschneidenden Erlebnis:
Nach einem sehr traumatisierenden Date (es "passierte nichts" aber der Schock, dass "gleich wohl was passieren wird, was ich nicht will" saß und sitzt tief) sehe ich die Welt anders. Mir wurde binnen Sekunden klar: Egal wie alt ich sein werde - ich bin das "schwächere" Geschlecht.
Mittlerweile habe ich sehr klare Ansichten über unsere Gesellschaft und Männer an sich.
Die negativen Erfahrungen mit diesen sind einfach extrem.
Als Beispiel:
Ein Mann nimmt die Hand der Frau um sie in die Hose zu führen - die Frau zieht die Hand weg, weil sie das gerade nicht möchte. Oft erlebt (als Jugendliche wie auch als erwachsene Frau): Der Mann greift nach und tut es wieder und wieder und wieder bis die Frau dann halt eben doch "mitmacht".
Nach meinem besagten Erlebnis kam ich in exakt diese Situation mit einem Mann. Er nahm meine Hand und führte sie.
Ich zog sie zurück. Er griff (obwohl er von meiner Geschichte wusste) nach. Ich zog fester zurück. Er griff wieder nach! Ich musste tatsächlich mit Kraft wieder meine Hand zurück ziehen. Mir wurde an diesem Punkt klar, dass ich (und vermutlich andere Frauen auch) an dem Punkt normalerweise anfangen mitzumachen, weil ich über eine Grenze gehe sobald ich Kraft anwenden muss. Mit Gewalt. Etwas, das für mich in intimen Momenten nichts zu suchen hat.
Die Psyche des Menschen ist hier ja noch sehr mit unseren Ur-Impulsen verbunden. Kämpfen oder Fliehen. In der Theorie dachte und sagte ich immer: Ich würde mich immer wehren - aufstehen und gehen. Kontra geben.
Die Realität sieht anders aus: Ich musste über mich lernen, dass ich der Typ Mensch ist, der in eine Schockstarre verfällt. Ruhig wird und sich nicht mehr traut was zu sagen oder zu tun geschweige denn zu gehen.
In beiden beschriebenen Situationen blieb ich eine sehr lange Weile bis ich den Mut fasste die Situation zu verlassen.
Auch ist natürlich Angst dabei, denn in der nicht eigenen Wohnung bin ich Fremd. Wer würde mich hören und würde überhaupt jemand was tun?
Der Sprung ins hier und jetzt:
Ich war jahrelang Single und führte nach meiner langen Abstinenz zwei Beziehungen, die nicht sehr erfüllend waren. Nun merke ich langsam wieder, dass es Bedürfnisse in mir gibt, die raus wollen und auch Neugierde ihren Platz in meinem Leben sucht.
Aber wie?
Wie kann ich mich absichern? Wie kann ich mich auf all das, was es zu erleben gibt, wieder einlassen? Wie kann ich den Worten eines quasi fremden Menschen vertrauen?
Ich vermisse mein "altes ich". Die junge Frau, die Spaß am simplen Dating hatte. Die Frau, die eben auch spontan nach einem Date die ganze Nacht knutschend und kuschelnd mit einem Mann im Bett lag. Oder eben die Frau, die in einer Partynacht mehrmals mit einem Mann "in eine dunkle Ecke" verschwindet.
Heute für mich absolut undenkbare Situationen.
Ich danke allen, die bis hier hin gelesen haben und vielleicht sogar einen Kommentar dalassen und bitte euch um einen angemessenen Umgang mit diesem Thema.