„Jede:r erfahrende hat doch auch mal unerfahren angefangen, da verstehe ich das Argument nicht. Die wachen doch nicht eines morgens auf und Zack, da ist alles vorhanden.
Jein, wie mans nimmt...
Wenn man Dominanz als einen Wesenszug und Sadismus als eine sex. Devianz versteht, ist es nach meinem Dafürhalten schon immer da! Das bedeutet jedoch nicht, dass man sein Wesen auch immer so gezeigt bzw. Sex. so ausgelebt hat.
In meinem Fall war es so, dass ich schon immer so war aber es blieb lange nur Phantasie. Von BDSM kannte ich nur die Klischees, die auf mich nicht zutrafen und treffen. Tatsächlich fiel es mir eines Tages jedoch wie Schuppen von den Augen und wusste nun, dass ich das tatsächlich so ausleben kann!
Als ich dann damals in die Szene ging, war es in etwa so, als kannte ich zwar den passenden Rhythmus, nur getanzt hatte ich das halt noch nie. Damals wie heute steht man solchen Neulingen auch eher skeptisch gegenüber und ist nicht gefragt. Was nicht alles schiefgehen kann, wenn man so gar keine prakt. Erfahrungen hat. Mir blieb nichts anderes als zu flunkern und es dabei langsam angehen zu lassen. Schnell stellte sich heraus, dass ich trotz mangelnder Erfahrung aber wusste wie es zu schaffen ist. Natürlich kam dann auch vieles erst beim tun und steht und fällt nicht zuletzt mit dem Gegenüber.
Nach dem Motto- kann nicht tanzen, hat aber den Move und die passende Partnerin. War dann ein Selbstläufer.
Zum Thema:
Damals hatte ich auf den hiesigen Stammis schnell meinen Ruf weg, galt (und gelte) aber äusserst offen und umgänglich. Auch heute habe ich doch noch nicht alles ausprobiert, auch deswegen, weil es gar nicht mein Ding ist. Und das wovor man sich wahrlich fürchten kann, ist doch vielmehr die Angst vor der eigenen Courage. Da nehme ich mich doch auch selbst nicht aus.
Was ich jedoch nicht ändern kann und will, ist meine Unscheinbarkeit dahingehend. Bin halt ein ganz lieber, charmanter und lustiger Typ, dem man so was niemals zutraut oder mich auf der anderen Seite verortet. Ich kann es aber durchblicken lassen und dann besteht kein Zweifel mehr.
Erfahrung ist und bleibt relativ und ist doch auch mit jedem anders. Zudem sollte man sie nicht mit Erwartungshaltung verwechseln. Ein Garant für schlechte Erfahrungen. Ich finde, Dom wie Sub sollten auf ihr Bauchgefühl hören, sofern man nicht den Hang zur Toxizität hat. Nur so wird man an konstruktiver Erfahrung reicher und kann auch (unbegründete) Ängste abbauen. Nur, so ganz ohne Nervenkitzel wirds auch sicher so fad wie vorgestellt...
Im übrigen gelten auch erfahrene Subs als wenig attraktiv, wenn man sich als verglichen und bemessen fühlt. Auch das kann Ängste schüren, denn Konkurrenzdenken ist ja eher son Männerding. Aber das ist ja wieder ein ganz anderes Thema. Will nur sagen, auch Doms haben ihre Schwächen. *hust
Zuletzt gestehe ich aber offen und ehrlich, dass ich eine gewisse Furcht oder auch Angst, vor und mit mir, durchaus prickelnd und anregend finde! Wahrscheinlich aber nur deshalb weil ich auch Sadist bin. Ach, was kann ich mich darin weiden und genieße es diesen Duft auch ganz ohne Geschmack...