Wenn ich nur Über-Ich lese, kriecht es mir schon wieder eiskalt den Rücken hoch. Die absurdeste Theorie in der Psychologiegeschichte aufbauend auf irrationalem Gedankengut, mit einer mehr als lächerlichen empirischen Basis scheint mir kein geeigneter Ausgangspunkt für eine Beleuchtung der Zustände zu sein, aber sei es drum...
Frau...wer auch immer...rutscht in ihrer Ablehnung(Wohl ein Überbleibsel aus ihrer Klassenkampfphase) ins gegenteilig Absolute und schreibt jeglicher privater Entwicklung &Gedankengut eine politische Ebene zu, die sich gezwungenermaßen nur systemimmanent verhalten kann.
Einmal, weil es die Machtstruktur erfordere(System will sich selbst erhalten) und dann noch weil ein Neugeborenes ja alles fresse, was die Über-Ich Vermittler so von sich geben.
Wenn Vermittlungsweg 1+2 tatsächlich zuträfen, hätten wir ja ein perfektes Machtsystem und niemand würde sich Gedanken über seine eigene Rolle in der Gesellschaft, seiner Form der Sexualität, seines Geschlechts usw. machen.
Wenn ich hier im Board ein wenig stöbere, sehe ich eher das Gegenteil.
Lad sie dochmal hierher ein, är-feen. Dann kommt sie auf ganz neue Gedanken. Aber halt, sie hat sie ja schon! Wie ist sie denn dazu gekommen? Wer hat den magischen Zirkel gebrochen und das Über-Monster getötet?
Ich nehme an niemand, weil die Menschen doch weit plastischer sind, als sich manche Alt-Alten noch vorstellen können oder wollen(wofür würde es sich denn noch lohnen die Fahne hochzuhalten?).
Insofern hast du Recht, die Menschen sind plastisch, aber mit festverdrahtet meinte ich auch nicht den Ausschluss sämtlicher anderen Handlungsoptionen, sondern den Ausschluss anderer Willensoptionen.
Sprich, ich entscheide...unabhängig von Gesellschaft,(sure as hell) Eltern, System und Politik was ich mit wem und wann im Bett und Privatleben veranstalte
Wie so viele andere hier. Viele..nicht alle. Manche sind natürlich so systemverstrahlt, daß sie keine eigenen Gedanken fassen können.
Prinzipiell habe ich ähnliche Gedanken wie Frau...kann mir den Namen nicht merken...doch suche ich mein Heil nicht in der Leugnung der Naturbasis des Kulturproduktes Mensch.
Geschlechter und ihre biologischen Grundlagen sind eben nicht beliebig durch Erziehung veränderbar. Was wir im Bereich der Partnerschaft und Liebe als erfüllend und maßgeblich betrachten, ist eben nicht nur ein systemerhaltendes Kunstprodukt, sondern hat seine grundsätzliche Mechanik jenseits der Kultur. Sonst gäbe es erst gar keine Kultur bzw. eine Debatte über ihre Richtigkeit/Rolle.
Die Natur mag ja vielen ein Gräuel sein, weil sie allzuoft als Rechtfertigung für diverse Missgriffe der Menschen herhalten muss, doch ihre grundsätzliche Leugnung führt uns in meinen Augen auf den nächsten Holzweg.
Ob sich ein Rudel Hyänen abends bei einer Runde lecker Zebra über ihre Geschlechterrollen und -Zuschreibungen unterhält? Ich glaube irgendwie nicht.