@trigon
Ich z.B. würde so definieren: Wille ist ein innerer Impuls, zu handeln (und sei es durch unterlassen). Frei ist der Impuls, wenn der einzelne die Chance zur Auswahl aus Alternativen hatte.
Diese Def. teile ich so nicht, weil genau daraus dann die endlosen Debatten (*imho* am Kern der Sache vorbei) entstehen, dass diese Wahl zwar Handlungsfreiheit bedeutet, aber eben nicht Willensfreiheit, weil die Wahl durch die sg. unbewußten Präferenzen bereits determiniert sei, bevor es mir bewußt wird.
Wobei der Charakter der Willensfreiheit für mich ganz klar auch in der Wahlmöglichkeit liegt, aber eben genau auch dann, wenn es nur um den "bewußten Mechanismus" der Wahl geht und um sonst nichts, die Wahlobjekte also "sinnfrei" und bedeutungslos sind.
Schön und elegant an dieser These finde ich, dass eine Symmetrie zwischen dem Mikro- und dem Makrokosmos gegeben ist: Materie (lt. Quantenphysik) ist - etwas blumig formuliert - auch nichts anderes als die zufällige Konkretisierung von etwas Möglichem. Das Bewußtsein spielt in Makrokosmos dann "Gott" (tm) bzgl. des Zufalls.
@***it
...die belegen, dass oftmals eine aktion bereits stattfindet und der hirnimpuls erst im nachhinein meßbar ist
so wie du das schreibst, ist es nicht ganz korrekt. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Libet-Experiment
Und das ganze hat imho mit der Willensfreiheit überhaupt nichts zu tun, sondern betrifft nur die sehr plausible zeitliche Abfolge bei der "Willens-Ausführung". Da ist aus dem evolutionären Hirnaufbau völlig klar, dass die Bewußtheit auch von eigenen Aktionen introspektiv nur als letztes erfolgen kann.