Zum Eingang möchte ich nochmals festhalten und betonen, was einige hier schon vor mir geschrieben haben: Festliche Kleidung im Allgemeinen und ein Brautkleid im Besonderen transportiert selbstverständlich eine bestimmte Situation und Stimmung. Man verbindet somit ganz spezielle Emotionen und Erwartungen.
Ich kann natürlich nur von mir bzw. meinen Empfindungen sprechen. Da ich aber auf Frauen stehe, die ihre Weiblichkeit voll ausleben und sich wohl darin fühlen, finde ich zwangsläufig Frauen in edler Garderobe besonders attraktiv. Es zieht mich einfach total an, wenn sich meine Frau schick macht. Dazu gehört dann eben alles: Die Aufregung vor dem großen Tag (muss ja nicht der Hochzeitstag sein; auch ein Ball, eine Feier, etc.), die typisch weiblichen Vorbereitungen und das umwerfend liebliche Ergebnis in Form einer wunderbar hergerichteten Frau. Was bitte hilft mir eine Kampf-Emanze, die männlicher ist als ich selber und deren Weiblichkeit sich auf den Eintrag in der Geburtsurkunde beschränkt?
Nun sind Abend- und Brautkleider ja nicht ohne Grund genau so designt, wie sie nun einmal sind. Es hat doch ohne Zweifel die Absicht, die Frau darin aufs Äußerste zu betonen und ihre Schönheit mehrfach zu untermalen. Ist es daher überraschend, dass ich mir einen solchen Moment mit meiner Frau auch im Bett wünsche?
Nach unserer genialen Hochzeitsnacht musste das Hochzeitskleid erst einmal ein tristes Dasein verleben: In einem Kleidersack im dunklen Schrank. Wow. Was für ein Ende für ein solches Prachtkleid...
Beim Ansehen der Hochzeitsfotos einige Monate nach der Hochzeit habe ich meiner Frau ganz deutlich gesagt, wie wunderschön Sie an diesem Tag war (natürlich ist sie immer schön!). Sie hatte daraufhin eine Anspielung auf die Hochzeitsnacht gemacht, was mir klar machte: Sie weiß es also noch und fand es auch gut!
Als ich eines Tages früher als geplant nach Hause kam, konnte ich meinen Augen kaum trauen: Meine Frau lag komplett als Braut gestylt im Bett, leise Musik im Hintergrund, das Fenster geöffnet zum Garten mit der Frühlingsluft. Dazu trug sie alles komplett: Das Kleid, den fülligen Tüllunterrock und sogar das Diadem in der Hochsteckfrisur.
Und als absoluter Höhepunkt zu dieser Situation hatte sie gerade einen Vibrator in Aktion. Sie hatte absolut nicht mit mir gerechnet und ich weiß nicht, wer von uns beiden überraschter war. Am Anfang war es ihr total peinlich, weil sie sich ertappt fühlte, aber ich war dermaßen erregt, dass an Zurückhaltung gar nicht zu denken war.
Wir hatten absolut genialen Sex! Ich hatte also zum zweiten mal mit meiner Braut, der einzigen und wahren Braut meines Lebens, eine "Hochzeitsnacht" (eher Hochzeitsnachmittag).
Als wir dann miteinander gesprochen hatten stellte sich heraus, dass sie sich schon vorher ab und zu in dieser Aufmachung selbst befriedigt hatte. Sie selbst liebte den Anblick im Spiegel, wenn sie sich als Braut bertachtet hatte. Sie hatte nur schlichtweg nie darüber geredet, wie sie empfindet und was sie sich gewünscht hat.
So kann es machmal kommen: Eigentlich wollen beide das Gleiche, aber wegen fehlender Kommunikation zögert sich so ein Wunsch fast ein Jahr hinaus!
Aus diesem Ereignis ist jedenfalls ein Spiel entstanden, welches uns beiden größte Freude bereitet. Da wir genau wissen wollten, was man denn mit einem Brautkleid noch so alles anstellen kann, haben wir eine kleine Shopping-Tour in einem allseits bekannten Internetauktionshaus unternommen. Ein gutes Duzend Ballkleider und zwei zusätzliche Hochzeitskleider waren das Ergebnis. Andere Menschen fahren in Urlaub, wieder andere rauchen; wir haben in die Tasche gegriffen und uns richtig exotische Prachtstücke zugelegt. Allesamt second-hand, versteht sich.
Nun, soweit zu dem "Coming-Out". Es ist jetzt doch ein sehr langer Text geworden, und es gibt noch so viele Anekdoten aus unserem Leben zu diesem Thema. Aber ich möchte mich auch nicht aufdringen. Schließlich ist dies hier nicht mein Forenthema. Weitere Einblicke nur dann, wenn es die Themenerstellering ausdrücklich wünscht!