die Mengeangabe bezieht sich auf die enthaltene Menge
Alkohol. Alkohol ist ja bekanntlich auch in Bier drin, Schnaps,
Likör und was auch immer. Alkohol ist auch im Wein drin
aber in anderen konzentrationen
ein bier hat idR nicht soviel "Umdrehungen" wie ein Schnaps...
Ist nun aber auch egal, du hast ja schon Recht mit deiner Aussage, dass Frauen grundsätzlich nur halbsoviel Alkohol unbeschadet verstoffwechseln könnten als Männer.
Nur bezieht sich sowas auf die 08/15 Frau mit ihren 60 KG. Ein 50Kg Mann wird auch nicht soviel trinken können wie eine 120 Kg Dame.
also wenn ich durst auf so ein leckeren cocktail oder so hab, dann misch ich mir halt einen...
Das sehe ich genau so...
Ich mixe mir zwar zu hause nix zusammen, da ich seltenst was im Haus habe und ich alleine auch nicht gerne trinke, aber wenn ich mit meiner Freundin in ein Lokal gehe und sie z.B noch zur Nachtschicht muss (Krankenschwester auf der C²- Entzugsstation), dann trinkt sie selbstverständlich keinen Tropfen Alkohol, da ihre Patienten das sofort "riechen" würden.
Ich aber genehmige mir auch gerne mal einen kleinen Bloody Mary oder Mai Tai, auch wenn sie bei den alkoholfreien Cocktails bleibt.
Mein Partner trinkt abends ab& zu auch gerne ein Becks wenn wir Fernsehen, auch wenn er das seit einigen Monaten grundsätzlich alleine tun muss.
Meine Oma genehmigt sich zum Musikantenstadl auch gerne mal eine Rotweinschorle, nur lebt sie seit dem Tod meines Opas vor 28 Jahren (!) alleine. Warum soll die alte Frau dann auf das kleine Gläschen Wein verzichten? Nur weil kein Zweiter da ist?
Im Altenheim gabs eine Diakonisse die Abends vorm einschlafen gerne eine Flasche Bier getrunken hat. Hat sie selbstverständlich auch bekommen, ist ja ein freier, erwachsener Mensch. Nur hat sie auch alleine getrunken, da sie nun mal im Altenheim bettlägrig war und das Personal nicht mitgetrunken hat.
Alles Beispiele wo Jemand alleine trinkt, ich mir aber über die Hintergründe keine Gedanken machen würde?
Anders sähe es vielleicht aus, hätte man eine gut sortierte Minibar und würde sich jeden Abend ne ganze Fuhre Cocktails mixen und sie alleine konsumieren.
Dennoch sind die Grenzen sehr verschwimmend und was beim Einen schon Suchtpotenzial hat, muss beim Anderen noch nix heißen.
Ich selber würde mir an Hand von einem Forumsbeitrag kein Urteil erlauben und eine Kategorisierung in "süchtig", "nichtsüchtig", oder "semi- süchtig" vornehmen.
Jeder hat von haus aus auch eine andere Einstellung zum Thema Alkohol mitbekommen.
Mein Vater z.B war seit frühster Jugend starker Alkoholiker. (Hat Alkohol versteckt, brauchte seinen Wohlfühlpegel, hat Alkohol gestohlen oder Rasierwasser getrunken wenn nix nim Haus war).
DAS hat meine Einstellung zum Alkohol natürlich auch geprägt. Ich mag keine Betrunkenen Männer die mir zu Nahe kommen, habe aber nicht so einen Splin, dass ich selber jede Form von Alkohol ablehnen würde.
Ich trinke auch ab& zu mal gerne, war auf meiner Examensfeier auch voll wie ein Eimer, aber das ich dort die Paralele zu meinem Vater ziehe??? Nö, kein Stück. Außenstehende die meinen Vater kannten würden sich denken: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Andere Kulturen verweigern Alkohol zum Beispiel komplett. Moslems dürfen laut dem Koran gar keinen Alkohol trinken. Für einen gläubigen Moslem ist der Anblick von Männern am Vatertag mit Bollerwagen und Bier einfach nur inakzeptabel.
Genau so kann ich nicht verstehen, wieso man im Restaurant zu jedem Gericht einen Wein angeboten bekommt? Ich könnte auch keinen Spaß an einer Weinverköstigung haben oder an Schützenfesten wo gesoffen wird.
Genauso bin ich auf Festivals grundsätzlich nüchtern. Zum Einen ist es nüchtern schon sauanstrengend 3 Tage Festival durchzuhalten und zum Anderen zahl ich keine 120Euro um von der ganzen Party nix mitzubekommen, weil ich so rotzvoll bin und nur halbtot im Zelt liege.
Trotzdem bekommen wir jedes Jahr pünktlich zum 1. Hurricane- Tag Schwämme von starkalkoholisierten, teils sehr jungen, Betrunkenen die im Krankenhaus ausnüchtern müssen, oder noch schlimmer, mit Tubus im Hals und Beatmung auf der Intensiv wieder wachwerden.
In solchen Fällen kommt dann der Psychiater und befragt den Betroffenen zu den Hintergründen und zur Regelmäßigkeit.
Letztes Jahr hatte ich eine 17 Jährige die bereits am Donnerstag (1 Tag vor Beginn des Festivals!) intubiert beatmet und komatös auf die Intensiv kam. Sie gab an abgefüllt geworden zu sein, aber sonst keine Probleme mit Alkohol zu haben. Die Eltern kamen dazu, wurden ebenfalls vom Psychiater befragt und das Mädchen wurde zum letzten Tag des Festivals wieder entlassen => auf direkten Wege zum Hurricane...
So hat halt Jeder seine eigene Vorstellung von "viel" und "regelmäßig".
Meiner Meinung nach ist es sogar für den Fachmann mehr als schwer eine korrekte Einteilung und Beurteilung vorzunehmen.
Wie könnten wir das hier also aus der Ferne tun ?