@*******008
Ich selbst habe ein paar Erfahrungen mit Begegnungen zu viert und habe sie allesamt als sehr positiv und bereichernd erlebt.
Nun muss ich aber auch sagen, dass Eifersucht in der Beziehung zu meinem damaligen Partner - mit dem ich diese Erlebnisse teilte - aus verschiedenen Gründen gar kein Thema war.
Was da im Vordergrund stand, das war a) ein sehr profundes Vertrauen und b) die Lust darauf, ihn und seine Lust mit anderen zu teilen.
Wenn ich sage, Eifersucht war kein Thema, dann meine ich damit nicht, dass es sie gar nicht gab. Natürlich war uns damals bewusst, dass es ein großer Schritt ist, andere Menschen in so etwas intimes wie Sex mit einzubinden. Wir haben es damals allerdings geschafft, auch die Momente der Eifersucht sehr lustvoll abzuarbeiten. Indem wir uns gegenseitig Fragen stellten und uns erzählten, wie wir uns die Berührung durch jemanden Fremden vorstellten.
Ja, vor der ersten Begegnung mit einem anderen Paar waren wir beide sehr nervös. Ich vermutlich noch mehr als er. Und es gab auch eine kleine Stimme, die in meinem Kopf piepste und mich davor warnte, hier wohlmöglich die Büchse der Pandora zu öffnen...
Ich kann nur sagen, dass es am Verhalten meines Partners lag und an der besonderen Beziehung, die uns verband, dass da in keiner Sekunde ein Vertrauensverlust entstanden ist. Im Gegenteil, ich empfand es als unglaublich bereichernd, ihn in der Interaktion mit anderen zu beobachten. Es machte mir unglaubliche Lust.
Nun bin ich aber - und das ist auch etwas, was ich in dieser speziellen Zeit gelernt habe - generell ein Typ, der sehr viel eigene Lust daraus zieht, seinen Partner mit anderen zu beobachten und ihm diese Form von Erlebnis zu gönnen und ihm diese Art von Freiheit zuzugestehen. Umgekehrt genieße ich diese Art von Freiheit, mich lustvoll einem Mann hingeben zu können (oder einer Frau
), der nicht mein Partner ist und zu wissen, mein Partner sieht mich und findet es einfach nur rattenscharf.
Ob so ein Experiment gelingt, das hängt sicher in nicht unerheblicher Weise von der Persönlichkeitsstruktur der Beteiligten ab.
Jemand, der sehr monogame Vorstellungen hat, der stets mit einer Spur von Besitzanspruch an seinen Partner denkt... der ist wohlmöglich nicht geeignet, wirklichen Lustgewinn aus einer Erfahrung zu dritt oder zu viert zu ziehen.
Deutlicher: wenn Dich die Vorstellung, eine andere Frau könnte Hand an Deinen Partner legen, eher wütend macht als geil, dann solltest Du Dir wirklich überlegen, ob Du Dich darauf einlassen solltest.
Ich kann Dir nur raten, nichts gegen Dein Bauchgefühl zu tun. Wenn Du im Grunde nicht bereit bist zu diesen Dingen, dann könntest Du Deiner Beziehung dauerhaften Schaden zufügen, wenn Du diese Zweifel beiseite schiebst und Dich gegen Deine innere Überzeugung darauf einlässt.
Es ist in solchen Dingen immer der beste und im Grunde der einzig gangbare Weg, ehrlich zu bleiben. Zu sich selbst und zu seinem Partner. Wenn Du ihn mit einer anderen Frau nicht sehen willst, dann willst Du das nicht. Zumindest im Moment nicht. Dann gibt es für Euch andere Wege, Lust gemeinsam auszuleben. Und weil die sexuelle Entwicklung ein Leben lang fortschreitet, kann es sehr gut sein, dass Du in ein paar Jahren und nach dem einen oder anderen Schlüsselerlebnis ganz anders darüber denkst.
Vertrau da Deinem Gefühl und darauf, dass Dein Partner Dich sicher auch dann noch liebt, wenn Du einmal "nein" sagst.