Vor 50 Jahren war auch nicht alles besser!
Wie schon gesagt, damals gab es ähnliche Schwierigkeiten zwischen den (Ehe-)Partnern wie heute. Es wurde nur anders ausgetragen und blieb meist in den eigenen 4 Wänden. WIr sind nun mal in einer medialen Zeit, wo jeder gerne alles nach außen trägt und sich auch mit entsprechenden TV-Formaten gut Quote machen läßt.
Aber das nur mal so am Rande!
Ich finde, daß wir alle zu egoistisch geworden sind und uns gar nicht mehr auf mehr Menschen in unserer Umgebung als uns selbst einlassen können und wollen.
Früher hieß es noch "Heim und Garten" heute eher "Sport-/Fitness-Studio und Events".
Heute ist jeder so mit sich und seinen, von der Umwelt generierten (Werbung, Statussymbole/Must-haves, etc.) Bedürfnissen beschäftigt, daß schlicht die Zeit fehlt, sich um seinen Partner zu kümmern. Zu hören wie er tickt, seien Sorgen und Probleme zu erspühren usw.
Auch läßt der Job und der ganze damit verbundene Streß schon fast gar keinen Raum mehr zu, sich nicht um sich sondern sich um andere zu kümmern. Als Stichwort möchte ich nur die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes anführen.
Hat der Partner dann mal Sorgen und Probleme, dann sind die eigenen meist eh die wichtigsten und der Andere bleibt auf der Strecke. Das er sich dann zu seinen Freunden "flüchtet" oder sich gar einen anderen (Sex-)Partner sucht, mit dem man vielleicht auch reden kann oder bei dem man keine Rolle spielen muß oder gar die Rolle spielen kann, die man gerne spielen möchte, das darf dann nicht verwundern.
Wer betrügt eigentlich wen:
Der, der den Partner mit seinen Problemen alleine läßt oder der, der fremd geht?
Leider sind wir auch in einer Zeit, die von Existenzängsten geprägt ist, da kein Arbeitsplatz mehr sicher ist und somit viel Streß in eine Beziehung hineinträgt, so fern sie schon besteht. Besteht keine Beziehung, überlegt man es sich besser 3x, ob man sich das antun möchte, da man ja nicht mehr kalkulieren kann, ob man es sich leisten können wird eine Familie zu gründen. Also bleibt man besser alleine!
Da sich die Ehe als "Versorgunginstitut" (da ja die klassische Ehefrau nicht arbeiten mußte/brauchte, weil der Mann ja genug verdiente und sie nur für Kinder, Küche, Kirche zuständig war und nach dem Tod des Mannes ja (meist) "ausgesorgt" hatte überlebt hat, ist sie eingentlich nur noch eine Offenlegung der Beziehung und staatlich geschützte Sache, die weiterreichende Rechte mit sich bringt.
Durch unsere freizügige Gesellschaft dient sie auch gerne als Statussymbol und wird daher gerne gewechselt wie der neueste Luxuswagen.
Ich finde die Ehe dennoch gut, besonders, wenn der Satz: "In guten wie in schlechten Tagen." ernst gemeint und gelebt wird. Alles andere ist Humbug!
Oder sind damit die "Tage" der Damen gemeint, wenn wir sie nicht
können oder dürfen, damit wir nicht sofort zur nächsten rennen und die "rosanen Tage" still und geduldig abwarten?
Dann sollte man aber über eine Änderung des Wortlautes nachdenken. Ein Vorschlag: "In guten wie in deinen Tagen ... "