Herausgriffe ;-)
Wie kann man trotzdem durch die "Killerfrage" ("Liebst Du mich?") sich des Anderen versichern, ohne selber Klaheit geben zu wollen?
Wer diese Frage stellt, ist mEn alles andere als klar... mit sich. Er bzw. sie fragt es vielleicht in der Hoffnung, vom Partner eine Art Orientierungshilfe / Richtschnur zu erhalten, um sich in der Unsicherheit teils selbst praktizierter Angelegentlichkeit oder dann auch, in einem späteren Stadium, im Strudel der Ereignisse zurechtfinden / klarer spüren zu können?! Erinnert mich an Menschen, die, sich immer an andere anlehnend, dann das nehmen, was andere nehmen... not my cup of tea.
Vor allem, wenn man merkt, dass die Gefühle des Partners unverändert sind und er um Aufmerksamkeit und Zuwendung kämpft?
Dennoch, kein Widerspruch: Ein klassisches - und traurigerweise banales - Sender-Empfänger-Problem. Das, von dem du ausgingst, was doch glasklare Signalwirkung haben musste, war offensichtlich in der Sendewirkung allenfalls diffus... und diffus kreiert leider oft - im unglücklichen Zusammenspiel mit unstetem Selbstbewussein - eine Abwärtsspirale. Auch Beschwichtigungsversuche etwa haben widersinnigerweise meist den gegenteiligen Effekt: es wird einem noch weniger geglaubt, bspw. auch, weil Beteuerungen so unüblich zu sein scheinen, dass sie per se unplausibel wirken... und weil Menschen die unselige Tendenz haben, nach unten / ins Negative zu mutmaßen, anstelle wohlwollend wenigstens neutral, geschweige denn positivierend (durchaus auch als self-fulfilling prophecy) zu denken...
Das ist dann doch ein recht grausames Schauspiel, oder?
Ja, - ich pushe das eben mal - das ist sogar mit das Grausamste, was ich erleben durfte oder besser musste: hochprojektive destruktive Unsicherheit in der Offensive. Kommt keiner gegen an. (Auch die Person selbst nicht.)
Die Schlussphase ist eher wieder von Ehlichkeit ("Verpiss Dich aus meinem Leben") geprägt gewesen
Gerade so einen Spruch halte ich unabhängig vom Wahrheitsgehalt zunächst für ein Zeichen von Hilflosigkeit und Ohnmacht... es sei denn diese Aussage wäre die allerletzte Spitze eines längeren Vorlaufs gleichen Inhalts in zivilisierterer Art und Weise. Und weil ich Emotionalität zunächst ducrch und durch positiv wahrnehme, und mich in meinen Gefühlen für jemanden von temporären Ausbrüchen / Vergriffen früher nicht beirren ließ, blieb ich davon 'in der Sache' unbeeindruckt - wenngleich verletzt. Aber auf diesem Level höre ich mittlerweile auch ganz unabhängig von der wahren Motivation ohnehin auf, mich dem (Menschen) noch widmen zu wollen. Und würde
das umgekehrt auch von anderen erwarten. Scheint zum einen ein verbreiteter Verhaltenskodex zu sein und zum anderen bin ich ja niemandes Privat-Analytikerin...
Deine eigene Art der Mitteilung hier im Forum hingegen deutet für mich vielmehr darauf hin, dass man dich ja durchaus anders erreichen kann... - aber jeder bzw. in deinem 'Ex-Fall': jede kann halt nicht. So wie man selbst wollte. Funktionierende Kommunikation ist für mich der Schlüssel - und das kann ein ziemlich bereichernder 'Zweck' sein...
Die Sehnsucht nach einer Partnerin im klassischen Sinne einer Liebesbeziehung hält sich bei mir derzeit nun mal äußerst in Grenzen - dem entsprechend richten sich meine Sehnsüchte auf ganz andere Dinge.
Für mich ist es schwer vorstellbar, so etwas vorab eingrenzend festzulegen, dann, wenn ich für neue Kontakte offen bin und meine Nasenspitze wieder in die Flirtluft hänge. Ist es nicht ganz und gar abhängig von der Person selbst, der man begegnet, was genau daraus werden kann? Wie tief und wie weit sich ein Miteinander entwickelt, steht und fällt doch mit dem Menschen, den man das Glück (oder das Pech ) hat zu treffen. Einen Besonderen, der zu mir passt (und zu dem ich passe, natürlich!), würde ich doch nicht einfach so laufen lassen, wäre ich bei Sinnen...
Dass du derzeit nicht mehr 'leisten' und leben möchtest, ist ohne Frage legitim und nachvollziehbar: könnte ja auch daran liegen, dass dein Innerstes wegen diesem "ziemlich plötzlichen und heftigen Umschwung" doch noch irgendwie unter Schock steht - abgesehen davon, dass jede Beziehung ohnehin eine andere ist und sich nicht wirklich vergleichen kann, haben dir die (herz)zerreißenden Tiefen der anderen ("Verflossenen") gegen Ende ja alles andere als gut getan.
Der einzige 'Zweck', der privat Sinn(lich) macht, ist (zumindest unterm Strich) doch
eh ein bereichernder Wohlfühl-Zweck... und richtig: alles andere wäre, jenseits aller (wie's beliebt: ersehnter oder verpönter) Etiketten, fühlbar 'suboptimal' ( zurück) weil verlogen - nämlich sich selbst gegenüber.
Generell scheint mir ein Problem zu sein, dass dem Deutschen die Begrifflichkeiten fehlen. Eigentlich ein Wunder, wenn man sich an gefühlige, romantische Freundschaftsideale erinnert.
Eines, !! Starte doch mal 'ne kleine Umfrage - aber nun gut, seufz . Ist ja schon ein paar Jahrhunderte her, insofern ist diese deine Anmerkung nichts als durch und durch romantisch... und ob man einem inneren Etikettierungszwang bzw. der Befriedigung einer schwarz-weiß orientierten Neugier s/eines sozialen Umfeldes erliegt, hat man ja nun immer noch selbst im Griff. Hoffentlich!