Für mich wäre es immer wichtig, das ganze an der Wurzel zu packen. Antibiotika sind Lebensretter und im Zweifel/Notfall wäre ich vehement für ihren Einsatz - doch im Grunde kaschieren sie auch Symptome. Man denke an die leuchtende Öllampe im Auto: Du kämst nicht auf die Idee die Lampe rauszudrehen, weil sie ständig leuchtet...
Antibiotika kaschieren keine Symptome sondern greifen die Erkrankung beim Verursacher - den Bakterien. Ich bin auch für zurückhaltenden und vor allem gezielten Einsatz, aber mit dem Herausdrehen der Öllampe im Auto kann man vielleicht Fiebersenker vergleichen - Antibiotika jedoch nicht
.
Das nur kurz dazu...
Mal was aus studienbelgter Sicht:
Laß wirklich mal vom Urologen abklären, ob sich eine greifbare Ursache für die immer wiederkehrenden Infektionen findet. Vielleicht stecken seltene oder (durch ungezielten Antibiotikagebrauch) resistente Keime dahinter? Vielleicht hast Du auch eine (z.B. durch eine Engstelle der Harnröhre oder durch die Innervation bedingte) Blasenentleerungsstörung, so daß immer ein wenig Resturin zurückbleibt, der ein wunderbares Keimbett bildet? Vielleicht übertreibst Du es auch mit der Intimpflege, so daß die natürliche Abwehr gestört ist? Oder vielleicht untertreibst Du es auch
? Vielleicht ist auch der pH-Wert Deines Urins (z.B. ernährungsbedingt) verschoben und günstig für die Bakterien? Es gibt ne ganze Menge behandelbare Ursachen für "rezidivierende" Blasenentzündungen. Klar, sind Keime die unmittelbare Ursache, aber vielleicht steckt ja noch etwas ein wenig tiefer, weshalb sich die Keime da so wohl fühlen
- erstmal ordentlich abklören und dann mit Globuli oder was auch immer loslegen...
Ansonsten kann ich Dir auch noch ein wenig studienbelegt wirksame Tips geben, die Du ja mal ausprobieren kannst:
Brennesseltee trinkst Du ja schon und Holunderbeerentee hilft auch (und zwar viel viel viel trinken - auch wenn`s weh tut!)
Kaliumhaltige Lebensmittel (z.B. Bananen), Spargel (treibt auch gleich das Wasser) oder auch Birnen sollen ganz hilfreich sein.
Wärmflasche auf die Blase!, evtl warme Fußbäder (die sind eher ein fraglicher ausprobierenswerter Tip
)
Sitzbäder mit Kamille
kein Sex während der Entzündung (zumindest "richtiger" Sex)
Bärentraubenblätter sollen sehr gut helfen (als Kapseln oder als Tee). Die enthalten eine Substanz, die über den Urin ausgeschieden wird und die die Bakterien so gar nicht mögen. Das funktioniert aber nur richtig, wenn der Urin
nicht sauer ist (saurer Urin ist ohnehin nicht so gut
). Das heißt, die Bärentraubenblätter wirken schlechter, wenn man säurehaltige Speisen, Aspirin (oder ähnliche Schmerzmittel) oder mit Vitamin C zu sich nimmt! Also nicht, wie sonst immer "Vitamin C" macht gesund
. Es kann übrigens sein, daß sich während der Einnahme der Urin bräunlich färbt - nicht erschrecken! Allzu häufig (länger als ne Woche oder viel öfter als 5-6x pro Jahr) sollte man es nicht anwenden, weil es sich auf die Leber schlagen kann. Pflanzlich heißt ja nicht gleich ungefährlich - Tollkirschen sind ja auch pflanzlich, hihi.
So, das ist erstmal alles, was mit dazu einfällt...
Naja, und natürlich der obligatorische Hinweis: Wenn man eine Blasenentzündung mit viel viel viel Trinken (auch wenn's weh tut) und zum Beispiel solchen o.g. Naturmitteln nicht innerhalb weniger Tage in den Griff bekommt (dann sind die Bakterien offenbar zu stark oder zu robust, dann hilft's auch nichts, länger zu warten), oder wenn man eine blutige Färbung im Urin bemerkt, dann sollte man zum Arzt gehen und ein gezieltes (!) Antibiotikum bekommen, ehe der Infekt zu den Nieren aufsteigt. Aber das sollte ja meist nicht nötig sein.
Alles Gute!