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Ich glaube, dass sich sie auch hier die Geister scheiden und eine Affäre sehr unterschiedlich betrachten.
Bei meiner ersten Affaire wusste ich, dass es eines Tages aus und vorbei sein wird. Anfänglich haben wir beide nicht geliebt. Er nicht, weil er um die Reize seiner Frau, die rund 2000 Km entfernt studiert, wusste und auch, weil der sogenannte Familiencodex nicht gebrochen werden durfte. Ich nicht, weil ich mir selbst Zeit geben wollte, mein Leben nach der Scheidung zu regulieren. Bei mir die Sturheit, mich nicht öffnen zu wollen. Er hingegen öffnetet sich und begann zu reden. Er erzählte von seiner Familien, seinem Leid in seinem Heimatland und warum er hier in Deutschland ist und so manche dt. Mentalitäten nicht versteht. Irgendwann fragte er, ob ich über Nacht bleibe und er outet sich, dass er mich mehr begehrt, wie jede andere Frau... ( Er war hier in dieser Region so etwas wie ein Casanova. Es gab auch die Gerüchte, dass er nur noch eine Frau holt und die Nachfrage, ob SEINE Frau denn nun endlich in Deutschland sei und malte sich aus, wie wohl aussehen würde.) Das ehrte mich zwar, aber ich liebte ihn nicht. Dieses Gefühl konnte sich bei all der Sympathie nicht einstellen.
In dieser Affairenkonstellation war es also bis zu meinem kritischen Wendepunkt, die perfekte Freundschaft. Er kannte sogar meine Kinder und als das was er ist, schätzen ihn meine Kinder bis heute.
Meine zweite Affaire
, ich glaube der Kerl hatte von Anbeginn die Bindung bei uns geplant und ich habe es erst nach drei Monaten gecheckt,... dass er Stück für Stück begann bei mir einzuziehen. Da half nur die Reißleine ziehen, seine Klamotten packen, den Jungs erklären, wie spannend Autobahn fahren by night ist und schon waren seine Sachen wieder bei ihm zuhause und der Schlüssel in seinem Briefkasten.
Bei der dritten Affaire...
war ich diejenige, die alles als easy Freundschaft mit eingebauten Sex ansah. Er war über einen Zeitraum von rund 5 Jahren zwei Mal vergeben. Mit der Letzten baute er sogar ein Haus. Hoffnungen habe ich mir nie gemacht. Wir sahen uns höchstens vier fünf Mal im Jahr, jedoch sämtliche Kommunikationsinstrumente kamen zum Einsatz. Irgendwann dachte ich, mein Gott, das geht jetzt schon solange und warum sollst du ihn eigentlich aufgeben. Die Kommunikation verstärkte sich und so manches Mal fragte ich mich: Ist sie nie da? Wir begannen fast täglich sogar mit Cam zu telefonieren... Und nein, seine Perle tauchte nie auf...
. Gab es sie überhaupt? ich begann also über uns nachzudenken.... Die Feinheiten dazu erspare ich mir jetzt mal, außer noch den Hinweis, dass er mich hier zu Joy geführt hat. Ich habe zwar vor einem Jahr tierisch gejammert, aber ich glaube, ich wäre mit ihm nur eine freundschaftliche Beziehung eingegangen, quasi so etwas wie ein Zweckgemeinschaft inkl. Sex.
Alle drei Affairen besitzen etwas gemeinsam. Bei allen Affairen habe ich viele Emotionen freigegeben, aber keine Affaire habe ich ernsthaft geliebt. Es blieb, egal wieviel Freundschaft, Sympathie, Empathie und co uns mit einander verband, eine Art Schatten über diese Art der Beziehung. Dieser Schatten bewahrte mich immer davor, mich ernsthaft zu verlieben. Zu keinem Zeitpunkt bestand eine Bindungsabsicht, die auf Liebe aufgebaut gewesen wäre. Ansonsten war sehr vieles augenscheinlich gesehen perfekt. Nur die Seele sagte: Stopp, bis hier hin und nicht weiter.