Zu Gleitmitteln schreibt lovetoytest:
Vergleich von Gleitmittel auf Öl- Silikon- / Wasserbasis
Öle:
Massageöle werden meistens aus pflanzlichen und seltener aus tierischen Ölen hergestellt, denen aromatische Stoffe beigemengt wurden. Öle für die Erotikbranche werden zudem noch mit aphrodisierenden (luststeigernden) Geruchs- und Geschmacksstoffen angereichert, insbesondere sind sie oft auch zum Schmecken geeignet.
Leider greifen fast alle Öle (z.T. auch die Parfüme) diverse Sextoy-Materialien an. Die Struktur des Materials löst sich bei intensivem Kontakt auf. Dies erkennt man daran, dass die Oberfläche runzelig, blasig, manchmal sogar breiig wird, dass sich die Farben verändern und ggf. ein chemischer Geruch ausströmt. Besonders gefährdet sind Cyber- und SuperSkin-Produkte, LoveClone, UltraRealistic, Weichkunststoff, Latex und Jelly.
Massageöle sind für
a) Toys und vaginale Anwendung ungeeignet
b) zur Massage größerer Hautpartien und des äußeren Schambereiches gut geeignet.
Fluide (Silikon):
Fluide bestehen auf Silikon, gehören in die Gattung der Öle und werden aus den natürlichen Rohstoffen Sand und Kohle gewonnen werden. Silikon kann, je nach Gewinnungsart, verschiedene Eigenschaften von flüssig bis fest einnehmen und wird deshalb im technischen, medizinischen und Baugewerbe sehr gerne eingesetzt. Man findet Silikon z.B. in Möbel- und Lackpolituren, Motorölen, Cremes, Implantaten, Fugenmassen, etc. In flüssiger Form ist Silikon hervorragend gleitfähig und übertrifft sogar viele organische Öle.
Leider greift es aber eine Vielzahl von Materialien an. Z.B. vertragen sich Silikon-Toys mit Silkon-Ölen nicht. Auch darf es nicht mit Latex (Kondome!) oder Jelly in Berührung kommen. Bei unseren Experimenten ist Silikon nicht ganz so aggressiv, wie Massageölprodukte.
Silikon-Öle sind für
a) Toys und vaginale Anwendung bedingt geeignet
b)zur Massage größerer Hautpartien und des äußeren Schambereiches sehr gut geeignet.
Gele:
Gleitgel (oder Massagegel, Feuchtigkeitsgel) wird auf Wasserbasis hergestellt.
Es hat einen geleeartigen Charakter und eine hervorragende Gleitfähigkeit. Ein weiterer Vorteil bei wasserlöslichen Gleitgelen besteht darin, dass diese sich leicht aus allen Textilien auswaschen lassen. Ein entscheidender Nachteil des Gels, gegenüber dem Öl ist, dass das Wasser des Gels im Laufe der Zeit verdunstet und die Gleiteigenschaften nur eine bestimmte Zeit andauert.
Gleitgele sind für:
a) Toys und vaginale Anwendung sehr gut geeignet
b) zur Massage größerer Hautpartien bedingt geeignet
c) und des äußeren Schambereiches sehr gut geeignet.
In einigen Zeitschriften / Webseiten ist zu lesen, dass Gleitgel grundsätzlich BESSER als Öl sei. Dem können wir nicht beipflichten, denn beide Gleitmittel habe ihre Daseinsberechtigung. Der Verbraucher muss entscheiden, für welches Einsatzgebiet er es anwenden möchte.
Sexspielzeug
Wie schon in unserer Materialkunde und in zahlreichen Testberichten beschrieben, gibt es unterschiedliche Materialien, aus denen Sextoys hergestellt werden. Da der Großteil aus chemischen Stoffen besteht, kann es jedoch zu chemischen Reaktionen zwischen Ölen und Lovetoys kommen. Die Oberfläche des Materials wird angegriffen - sie wird blasig, manchmal sogar breiig, die Farben verändern sich und das Toy wird unbrauchbar. Wie das aussieht, kann man in unserem Forum ersehen.
Von daher ist es unabdingbar, bei Sexspielzeugen hochwertiges Gleitmittel zu benutzen. Wir empfehlen unbedingt Gleitgel auf Wasserbasis zu benutzen. Insbesondere bei analer und vaginaler Nutzung raten wir, darauf zu achten, dass es sich um in Deutschland medizinisch zugelassenes Gel handelt.
Vaginaler Verkehr
Beim Vaginalsex sollte man stets daran denken, dass in der Vagina ein biologisches Gleichgewicht zwischen Mikroorganismen besteht. Ein intaktes Scheidenmillieu sorgt für die Selbstreinigung und schützt vor zahlreichen Infektionskrankheiten. Bei regelmäßiger Benutzung von Ölen kann das Gleichgewicht schnell durcheinander gebracht werden. Wenn die Scheide ihren natürlichen Schutz verliert, können Krankheitserreger und Keime schnell ihr Unheil treiben.
Auch hier raten wir zu in Deutschland zugelassenem, medizinisch getestetem Gleitgel auf Wasserbasis
Analer Verkehr
Sie Darmschleimhaut ist noch empfindlicher als die Vagina, was chemische Inhaltsstoffe betrifft. Benutzt man Gleitmittel, die auch nur in kleinster Weise reizende Stoffe beinhalten, wird ein sehr unangenehmes Brennen ausgelöst. Öle haben im Darm gar nichts zu suchen! Lediglich zugelassene Gleitgele auf Wasserbasis, ohne Zusatzstoffe (Duft- / Geschmacksstoffe) sollten benutzt werden.
Kondome
Kondome bestehen aus Naturkautschuklatex. Dieses Material darf nicht mit Ölen in Verbindung kommen, da sie sonst beim Geschlechtsverkehr leicht reißen können. Deshalb kommt es besonders beim Gebrauch mit Kondomen auf die Art des Gleitmittels an, wenn man nicht riskieren möchte, dass die Kondome beschädigt werden. Unabhängige Tests von Fachzeitschriften ergaben, daß bis zu 40 % der Kondome (versuchsweise mit nichtzugelassenen Gleitmitteln beschichtet) wesentlich früher platzten als normalerweise!
Möchte man Gleitmittel mit Kondomen benutzen, sollten sie unbedingt kondomgeeignet sein.
Woran erkenne ich, ob ein Gleitmittel in Deutschland zugelassen ist?
1. Auf jedem zugelassenen Intim-Gleitmittel muss das CE-Zeichen aufgedruckt sein - dies signalisiert, daß es sich um ein legales Medizinprodukt handelt.
2. Es muss eine gesetzlich vorgeschrieben Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache enthalten sein.
3. Nur mit dem Hinweis „kondomfreundlich/kondomgeeignet“ in deutscher Sprache dürfen Gele zusammen mit Kondomen verwendet werden.
Sollten auf Gleitmittel-Verpackungen einzelne oder sogar alle drei Angaben fehlen, so dürfen sie keinesfalls zusammen mit Kondomen angewendet werden!
Wenn das CE-Zeichen auf Gleitmittel-Verpackungen fehlt, sind diese Gleitmittel noch nicht einmal für den Intimverkehr ohne Kondom bestimmt!
Ich glaube dem ist nichts mehr hinzuzufügen!