Begriffsdefinition hin oder her... fest, offen, tolerant, monogam, nicht monogam... ich muss einigen Vorschreibern hier beipflichten... die einzig richtige Antwort wird es auf die Ursprungsfrage nicht geben, ausgesprochen paarabhängig. Und ich denke auch, dass sich im Zeitablauf bei jedem Paar gewisse Absprachen, Regeln verschieben, verändern können, angepasst werden, weil man vielleicht feststellt, es funktioniert anders besser oder man über Sachverhalte gesprochen hat und nach einiger Zeit manche Dinge halt nun anders sieht...
Die Unterscheidung hier im JC in "feste Beziehung" oder "offene Beziehung" finde ich auch nicht glücklich gewählt, wenngleich ich durchaus den Hintergrund der Unterscheidung verstehe. Aber leider schlägt mir oft auch das Vorurteil entgegen, dass eine offene Beziehung halt nicht fest ist und sozusagen die Vorstufe einer Trennung darstellt. Nun, das finde ich jedoch ganz und gar nicht, denn ich habe ja vor der "Öffnung" jahrelang Erfahrung mit einer sogenannten festen Beziehung machen können. Die Basis für die jetzt offene, aber im Grunde noch feste Beziehung hat sich ja nicht geändert. Und ich wage mal zu behaupten, dass eine offene Beziehung ohne festes Fundament tatsächlich zum Scheitern verurteilt ist (wie eine feste Beziehung ohne festes Fundament im übrigen auch, wie ich finde). Ich würde sogar so weit gehen und wie einige Vorschreiber hier sagen, die offene Beziehung bedarf noch mehr Beziehungsarbeit, noch mehr Kommunikation und noch mehr Vertrauen. In sich selbst und in den Partner. Sonst würde es nicht klappen.
Trotzdem ich eine offene Beziehung lebe, hab ich aber nicht weniger Verpflichtungen und auch nicht weniger Perspektive. Klar plane ich für die Zukunft, nicht anders, als noch zu Zeiten, wo meine Beziehung nicht offen war. Ist doch nicht so, dass automatisch mit einer Statusänderung in der Beziehung nun neue Lebensziele ausgerufen und durchgenietet werden.
Nun, Ausgangsfrage, wie viel Freiheit? Ziemlich viel, wenn ich so drüber nachdenke... klar, eininge no-gos gibts. Für mich ist die Grenze das, was ich selber bei meinem Partner auch nicht habe möchte. Ansonsten reden wir wirklich sehr viel, auch über das, was man über oB hier im Forum so liest oder via CMs so mitbekommt. Die Häufigkeit und die Intensität der Kommunikation hat auf jeden Fall deutlich zugenommen... und das empfinden wir beide als ausgesprochen positiv.
Und diese Freiheit bedeutet auch irgendwo Verantwortung. Sich selbst gegenüber und auch dem Partner. Ich will mir immer gut in die Augen blicken können und meinem Partner auch. Also durchaus wohlüberlegt und wählerisch, was Affäiren, Kontakte oder wie man das auch immer bezeichnen mag, angeht.