@ Hollyma
Auch verstehe ich bis heute nicht wie man als Single ein Swinger sein kann, ja schon oft diskutiert, denn für mich heißt es zu Swingen wenn man seinen Partner tauscht ….
Beim Swingen wird "Partner" und "tauschen" meines Erachtens ein wenig anders definiert.
Mag sein, dass das vor 20 Jahren noch anders war und die Paare ursprünglich mit dem Swingen angefangen haben, bestreite ich überhaupt nicht.
Heutzutage heißt Swingen zu aller erst "sexuelle Toleranz". Wenn eine Frau gerne von zwei Männern gleichzeitig gefickt werden möchte, dann darf sie das im Swingerclub. Der Swingerclub dient als Treffpunkt, wo sich sexuell offene Menschen treffen können, über ihre Fantasien sprechen können und sie dort ausleben können.
"Partner" hat in dem Zusammenhang ganz viele Bedeutungen.
Der "Gesprächspartner": Du kannst dich mit jemand im Club unterhalten, plötzlich kann jemand ankommen, deinem Gesprächspartner schöne Augen machen und er ist innerhalb weniger Minuten auf die Spielwiese verschwunden. Und du bist ihm nicht böse, sondern freust dich für ihn, dass sich beide Personen spontan gefunden haben.
Der "Sexualpartner": Du kannst mit jemand Sex im Club haben und plötzlich will eine dritte, vierte Person mitspielen. Du lässt das zu, weil du in keinem anderen Rahmen so tabulos sein kannst. Du kannst Fantasien ausleben, die über jegliche Beziehungen und umständlichen Kontaktaufnahmen weit hinausgehen. Ob das nun eine Frau oder ein Mann ist, spielt keine Rolle mehr.
Der "Beziehungspartner": Jemand, den du länger kennst, zu dem du eine emotionale Bindung hast. Ihn zu erleben, wie er mit Fremden seine Lust auslebt, aber der dich dadurch nicht verletzen will. Du merkst, dass Sexualität auch ohne die Kategorien "Beziehung / Seitensprung / One Night Stand" funktioniert. Swingen ist von all dem ein wenig, aber doch wieder etwas ganz Anderes. Es erlaubt dir Sachen zu tun, die in der Gesellschaft verpönt sind und der üblichen Moral entgegenlaufen.
Ob du dies nun in einer Partnerschaft oder alleine auslebst, ist vollkommen egal. Wichtig ist, dass du diese sexuelle Toleranz aufbringst.
Und das eine große Philosophie hinter der Swingerei steht ist für mich auch absoluter Quatsch, da geht es einzig und alleine um das ausleben seiner Sexualität, wie immer die auch ausschauen sollte
Ja, genau,
"wie immer die auch ausschauen sollte". Die Gesellschaft pfercht uns in eine sexuelle Moral ein, du musst dich/ihr müsst euch so und so verhalten. Swinger scheren sich darum einen Dreck. Natürlich sind sie auch in ihrer eigenen Szene gefangen, in ihren eigenen Vorstellungen, aber sie leben diese sexuelle Offenheit aus. Und dies klappt so gut, weil es ein zeitweiser Ausbruch aus der Realität ist. Nur wenige können diese sexuelle Offenheit ihr Leben lang durchhalten. Ich könnte es auch nicht. Ich kehre gerne wieder zu den moralischen Grenzen zurück und sehe Swingen nicht als das Beste & Schönste an. Es ist wie ein liebgewonnenes Hobby, dessen Regeln ich gerne befolge.